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Asylrecht in Deutschland
Ampel-Zerreißprobe nach Abschiebegesetz? Grünen-Jugend: „Wird Rechte nur weiter befeuern“
Ein neues Gesetz der Ampel soll die Abschiebung Asylsuchender vereinfachen und kassiert Kritik aus allen Richtungen.
Berlin – Mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP hat der Bundestag am Donnerstag (19. Januar) ein Gesetz zur Erleichterung von Abschiebungen verabschiedet, das polizeiliche Durchsuchungsmöglichkeiten erweitert und die Länge des erlaubten Ausreisegewahrsams von zehn auf bis zu 28 Tage verlängert. Dafür gibt es neben Gegenwind aus der Unionsfraktion, deren Abgeordnete die Gesetzesänderung als „Rohrkrepierer“ und „wirkungslos“ bezeichnen, auch aus den eigenen Reihen der Regierungsparteien heftige Kritik.
Eine laute Kritikerin des neuen Gesetzes, das neben der verlängerten Haftmöglichkeiten für Abschiebepflichtige auch mehr Rechte der Polizei bei Durchsuchungen vorsieht, ist Grüne Jugend-Sprecherin Katharina Stolla. Sie wirft der Ampel nicht nur vor, mit dem Abschiebegesetz mehr Vorurteile gegenüber Geflüchteten zu befeuern, sondern „Handlungsfähigkeit auf Kosten der Schwächsten“ zu beweisen. Das sagte Stolla am Freitag gegenüber fr.de von IPPEN.MEDIA.
Faeser verteidigt Asylgesetz: Nötig, damit Migration akzeptiert wird
Die Begründung der Ampel-Parteien, dass das neue Gesetz vor dem Hintergrund einer gestiegenen Zahl Asylsuchender, Kommunen entlasten soll, lässt Stolla nicht gelten und wirft der Ampel vor, mit dem Gesetz keine „echten Lösungen für die Überlastung von Kommunen und eskalierende Gewalt gegen Geflüchtete“ zu bieten. Stattdessen würden Asylsuchende von dem neuen Abschiebegesetz traumatisiert und bestehende Vorteile ihnen gegenüber gestärkt, so Stolla gegenüber fr.de.
In ihrer Verteidigung des sogenannten Rückführungsverbesserungsgesetzes verwies SPD-Innenministerin Nancy Faeser vor dem Deutschen Bundestag darauf, dass das Gesetz Voraussetzungen dafür schaffe, „dass Migration in der Gesellschaft akzeptiert wird und Integration auch funktioniert“. Dafür erlaube die Gesetzesreform den Bundesländern „schneller und effizienter“ über Abschiebungen zu entscheiden und Maßnahmen zu treffen, die ein Untertauchen von Menschen, deren Bleiberecht abgelehnt worden sei, zu verhindern.
Kritik an Asylgesetz: Handlungsfähigkeit beweisen „auf Kosten der Schwächsten“
Kritik an dem Gesetz hatten vor dessen Verabschiedung auch viele Grünen-Abgeordnete geäußert, auf deren Initiative eine Regelung integriert wurde, nach der jedem Menschen, der in Abschiebehaft oder Ausreisegewahrsam genommen wird, eine rechtliche Beratung an die Seite gestellt wird. Für Stolla genügt dieser Schritt jedoch nicht, um die Grundrechte der Geflüchteten zu wahren. Sie wirft der Ampel vor, „Handlungsfähigkeit auf Kosten der Schwächsten“ zu beweisen und warnt davor, dass dieser Kurs die politische Rechte im Land „weiter befeuern“ würde.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Doch auch vonseiten der konservativen CDU, die sich im Bundestag gegen den Gesetzesentwurf stellte, hagelt es heftige Kritik. So zitierte die Deutsche-Presseagentur etwa den CDU-Abgeordneten Philipp Amthor, der der Ampel-Koalition „Wählertäuschung“ vorwarf. Das Gesetz würde aufgrund eines anhaltenden Anstiegs der irregulären Migration keine tatsächliche Besserung bringen und dazu führen, „dass der Unmut in unserem Land immer weiter steigt“. Sein Fraktionskollege Christoph de Vries unterstellte der Regierungskoalition, ein ohnehin „schwaches Gesetz noch wirkungsloser“ zu machen. (saka mit dpa)