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Trump in Finanznot: Fehlende Kaution bedroht sein Image
Trumps Finanzen scheinen in einer größeren Krise zu sein, als er zugeben will. Eine hohe Kaution könnte sein Image ruinieren. Was steht ihm bevor?
New York – Dem früheren US-Präsident Donald Trump fehlt laut seinen Anwälten das Geld, um die Kaution von 464 Millionen US-Dollar (inklusive Zinsen) für einen weiteren Zivilrechtsprozess zu hinterlegen. Trumps Rechtsbeistand beantragte am Montag (18. März, Ortszeit) bei einem New Yorker Berufungsgericht die Aussetzung der Vollstreckung des finanziellen Teils des Urteils wegen zivilrechtlichen Betrugs, bis das Ergebnis des Berufungsverfahrens vorliegt.
Sollte dem Antrag nicht stattgegeben werden, könnte das Gericht Teile seines Immobilienbesitzes beschlagnahmen. Auch wenn Trumps Anwälte bereits in Berufung gegangen sind, müsste die Kaution inklusive Zinsen hinterlegt werden. Eine „praktische Unmöglichkeit“, so der Republikaner laut der dpa. Anfang März hatte Trump in einem anderen Zivilrechtsfall wegen Verleumdung der Kolumnistin E. Jean Carroll bei einem Gericht in New York bereits 91,6 Millionen Dollar Kaution (inklusive Zinsen) hinterlegt. Die Entwicklungen könnten Trump nicht nur finanziell treffen, sondern auch politisch. Sein Image als genialer Geschäftsmann, das ihn zum Teil auch politisch trägt, könnte mit den finanziellen Schwierigkeiten bröckeln. Trump braucht also dringend Geld – oder Zeit.
Millionen-Kautionsforderung für Trump: Unüberwindbare Hürde?
„Die Durchsetzung einer unmöglichen Kautionsforderung als Bedingung für ein Rechtsmittel würde den Beklagten einen offensichtlichen irreparablen Schaden zufügen“, hieß es laut Newsweek in dem Antrag der Anwälte. „Obwohl wir den Markt durchforstet haben, waren wir nicht in der Lage, eine Kaution in Höhe des Urteilsbetrages für die Beklagten zu erhalten, und zwar aus dem einfachen Grund, dass eine Berufungsanleihe über 464 Millionen Dollar unter den gegebenen Umständen praktisch unmöglich ist.“
Die genannte ‚Durchforstung‘ des Markes war die Anfrage von über 30 Versicherungsgesellschaften – die jedoch Regeln hätten, die Immobilien als Sicherheit untersagen. So blieb der einzige verbleibende republikanische Vorwahlen-Kandidat zur US-Wahl 2024 ohne Erfolg. Auch der Versuch Trumps im Februar, nur 100 Millionen Dollar als Kaution zu hinterlegen, wurde von einem Berufungsrichter abgelehnt. Bei dem Carroll-Fall hatte laut Newsweek die Federal Insurance Company, ein Teil des Versicherungsunternehmens Chubb Corporation, Trumps Kaution übernommen.
„Versicherungsgesellschaften geben jedoch nur selten Anleihen über 100 Millionen Dollar aus“, sagte die New Yorker Anwältin Nicole Brenecki gegenüber Newsweek. „Wenn sie es tun, dann in der Regel für Unternehmen und nicht für Privatpersonen. Außerdem akzeptieren sie in der Regel keine Immobilien als Sicherheiten und verlangen hohe Vorschüsse auf die Anleiheprämien. All diese Faktoren machen die Begebung dieser astronomischen Anleihe praktisch unmöglich“. Was also bei dem Fall Carroll gegen Trump noch funktioniert hat, wird bei diesem Gerichtsprozess schwierig.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
„Ich dachte, er wäre ein Milliardär?“: Trump erntet Spott für Zahlungsunfähigkeit
Der 77-Jährige und seine Söhne Donald Junior und Eric wurden in dem Gerichtsverfahren für schuldig befunden, die Vermögenswerte ihres Familien-Immobilienimperiums jahrelang künstlich aufgebläht zu haben. Dies geschah, um bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu erhalten, die sich im Milliardenbereich bewegten. Auch die beiden Söhne wurden zu Strafen von jeweils vier Millionen Dollar plus Zinsen verurteilt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Urteil einen Anteil in den Schwierigkeiten Trumps spielt, an Geld zu kommen.
„Ich dachte, er wäre ein Milliardär?“, schrieb Andrew Weissmann, der ehemalige Chefsyndikus des FBI, am Montag auf X. „Belügt er also die Öffentlichkeit oder das Gericht?“ Es ist nicht der einzige spöttische Kommentar in den Sozialen Medien. „Der selbsternannte Milliardär Trump hat ein Cashflow-Problem“, schrieb der Reuters-Reporter Michael Derby.
Forbes schätzte im September letzten Jahres das Vermögen des Republikaners auf etwa 2,6 Milliarden Dollar. „Ich habe eine Menge Geld. Ich kann tun, was ich tun will“, erklärte Trump noch in einem Interview beim Fox-News-Format „Fox & Friends“. Ob das anlässlich seiner Bemühung, Kautionen nicht durch Eigenkapital bezahlen zu müssen, noch lange so bleibt, wird sich zeigen. (lismah)