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News-Ticker

Kommandant der Schwarzmeer-Flotte doch nicht tot? Kreml zeigt neue Fotos – Ukraine reagiert

Der angebliche Tod eines des Kommandanten von Russlands Schwarzmeer-Flotte gibt Rätsel auf. Auf der Krim gab es Explosionen. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Gerüchte um russischen Admiral: Ukrainischer Verteidigungsminister schweigt
  • Kommandant der Schwarzmeerflotte doch nicht tot? Rätsel um Wladimir Putins Admiral
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 27. September, 7.03 Uhr: Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Die weiteren Entwicklungen hier.

Update vom 26. September, 22.00 Uhr: Die Ukraine will nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj stärker gegen die russische Rüstungsindustrie vorgehen. Bei einer Beratung mit seiner Militärführung habe es einen Bericht zur Lage in Russlands militärisch-industriellem Komplex gegeben. Das sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner Videoansprache. „Wir können deutlich erkennen, in welchen Bereichen der Druck auf Russland verstärkt werden muss, um zu verhindern, dass die terroristischen Fähigkeiten wachsen“, sagte der Präsident. Ausländische Sanktionen gegen die russische Rüstungsbranche seien nicht genug. „Es wird mehr eigene, ukrainische Maßnahmen gegen den terroristischen Staat geben“, sagte Selenskyj. Einzelheiten nannte er nicht.

Der engste Kreis der Kiewer Führung beschäftigte sich nach Angaben Selenskyjs auch mit dem Nachschub von Artilleriemunition. „Das ist ein Thema, mit dem wir täglich zu tun haben“, sagte er. Die Lieferungen der bisherigen Partnerländer seien wichtig. Zugleich suche die Ukraine neue Quellen. „Und wir erhöhen schrittweise das Volumen unserer ukrainischen Produktion.“

Update vom 26. September, 20.10 Uhr: In der ukrainischen Metropole Cherson scheint es zu mehreren heftigen Detonationen gekommen zu sein. „Es gibt starke Explosionen in Cherson! Bleiben Sie an sicheren Orten!“, teilte Roman Mrochko, der Leiter der Militärverwaltung der Region, auf Telegram mit. Vorher wurde um 18 Uhr eine landesweite Luftangriffswarnung ausgelöst, nachdem ein russisches MiG-Kampfflugzeug gestartet war.

Vermeintlicher Tod von General Umerow: Ukrainischer Verteidigungsminister will nichts bestätigen

Update vom 26. September, 18.10 Uhr: Sollte der Admiral der russischen Schwarzmeerflotte tot sein, „ist das eine gute Nachricht für alle“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow am Dienstag gegenüber CNN. Doch ob Viktor Sokolow tatsächlich bei dem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte auf der Krim in der vergangenen Woche umkam, ist weiterhin unklar. Umerow wollte den vermeintlichen Tod jedenfalls weder bestätigen noch dementieren.

Update vom 26. September, 16.10 Uhr: Das ukrainische Militär will seine eigene Meldung über den angeblichen Tod des Chefs der russischen Schwarzmeerflotte nach dem Auftauchen neuer Bilder überprüfen. Das teilte die Einheit für Spezialoperationen des ukrainischen Verteidigungsministeriums jetzt auf Facebook mit. Am Montag hatte das ukrainische Militär verkündet, beim Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auch Flottenchef Viktor Sokolow getötet zu haben. Doch am Dienstag präsentierte Moskau Bilder, die Sokolow bei einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Sitzung zeigen sollen.

Kiew beharrt darauf, dass bei dem Angriff mit Marschflugkörpern 34 russische Offiziere getötet worden seien. Viele davon seien noch nicht identifiziert, doch die Quellen der Militärführung hätten zunächst bestätigt, dass sich auch Sokolow unter den Opfern befinde. Wegen der von Moskau veröffentlichten Bilder „mit einem scheinbar lebenden Sokolow werden unsere Einheiten die Information noch einmal überprüfen“, hieß es nun.

Admiral Viktor Sokolow, Kommandeur der russischen Schwarzmeer-Flotte: Ist er am Leben oder nicht?

Russland attackiert Cherson: Mehrere Verletzte nach Luftangriffen

Update vom 26. September, 15.00 Uhr: In der südukrainischen Region Cherson sind am Dienstag nach lokalen Behördenangaben erneut mindestens sieben Menschen durch russische Luft- und Drohnenangriffe verletzt worden. Einige der Verletzungen seien schwer: So kämpften die Ärzte um die Mittagszeit noch um das Leben einer verwundeten 83-jährigen Frau, wie der Militärgouverneur von Cherson, Olexander Prokudin, auf Telegram schrieb.

Ihm zufolge hat die Aktivität der russischen Luftwaffe über der Region in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Zuvor wurde durch russischen Beschuss auch die Bahnverbindung zwischen Cherson und der Großstadt Mykolajiw in der gleichnamigen Nachbarregion kurzzeitig unterbrochen.

Kommandant der Schwarzmeer-Flotte doch nicht tot? Kreml zeigt neue Fotos

Update vom 26. September, 13.33 Uhr: Am Montag (25. September) gab die Ukraine die angebliche Tötung des Befehlshabers der russischen Schwarzmeerflotte bekannt. Nun aber hat das russische Verteidigungsministerium jedoch Bilder von Admiral Viktor Sokolow verbreitet, die ihn bei einer Videokonferenz am Dienstag (26. September) zeigen soll.

Die Aufnahmen zeigen Sokolow in Militäruniform, wie er an einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Videokonferenz teilnimmt. Zu sehen ist er allerdings lediglich als angeblich online zugeschalteter Teilnehmer auf einer schräg hinter Schoigu angebrachten Leinwand. Auffällig ist, dass Sokolow in der kurzen Sequenz völlig starr wirkt. Auch dass die Bilder wirklich am Dienstag aufgenommen wurden, ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Die Ukraine hatte am Montag erklärt, Sokolow sei am Freitag gemeinsam mit 33 weiteren russischen Offizieren bei einem Raketenangriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim-Halbinsel getötet worden. Moskau hatte bisher dazu geschwiegen.

Putin ohne Kontrolle? Russlands Schwarzmeerflotte agiert nach Ukraine-Angriff „wie kopfloses Huhn“

Update vom 26. September, 13.04 Uhr: Der Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte soll tot sein. Die Marine von Kremlchef Wladimir Putin operiert dennoch weiter – allerdings eher „wie ein kopfloses Huhn“, wie die ukrainische Seite meint.

Die Ukraine hatte gestern die Tötung des Kommandeurs bei einem Angriff auf das Schwarzmeerflotten-Hauptquartier in Sewastopol gemeldet. Offiziell bestätigt ist das bislang nicht. Ein Sprecher der ukrainischen Marine äußerte sich laut CNN am selben Tag im staatlichen Fernsehen. Die russische Marine hätte eine Person verloren, „die das alles tatsächlich verwaltet“, zitierte ihn der US-Sender.

Der Sprecher meinte laut dem Bericht weiter, Putin habe „keine Kontrolle“ über den „tatsächlichen Betrieb von Schiffen“ und verlasse sich ganz auf seine Admiräle.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Ukrainischer Geheimdienst meldet Tötung von acht russischen Offizieren

Update vom 26. September, 12.11 Uhr: Bei einem ukrainischen Angriff auf einen Kontrollpunkt der russischen Besatzer in Cherson sind jetzt acht russische Offiziere getötet worden. Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform und beruft sich dabei auf Informationen des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Bei dem Angriff mithilfe eines Himars-Raketenwerfers seien weitere sieben russische Offiziere verletzt worden. Unabhängig verifizieren ließen sich diese Angaben zunächst nicht.

Raketeneinschlag in Polen im November – neuer Ermittlungsstand

Update vom 26. September, 11.21 Uhr: Der Vorfall erregte vergangenen November international viel Aufsehen: In Polen schlägt eine Rakete ein und tötet zwei Menschen. Die Nato war alarmiert, die Ukraine machte Russland verantwortlich, und Moskau dementierte. Nun soll es neue Erkenntnisse zu dem Vorfall geben.

Wie die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita erfahren haben will, schließen Experten aus, dass das Geschoss von Russland abgefeuert wurde. Sie glauben, dass es sich um eine vom Kurs abgekommene ukrainische Flugabwehrrakete handelte. Die Zeitung beruft sich auf Experten, die bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft helfen.

Ukraine bringt Getreideschiffe an Rumäniens Donau-Ufer in Sicherheit

Update vom 26. September, 10.38 Uhr: Die Ukraine bringt Getreideschiffe an Rumäniens Donau-Ufer in Sicherheit. Grund ist die Angst vor russischen Luftangriffen. Seit Wochen brächten Getreide-Transporteure immer wieder nachts ihre Schiffe an das rumänische Ufer des Donau-Arms Chilia, der die Grenze zur Ukraine bildet.

Diese Schutzmöglichkeit hätten Diplomaten der EU und der USA im August mit rumänischen und ukrainischen Behörden ausgehandelt, sagte der Direktor des rumänischen Schwarzmeer-Hafens Constanta der Nachrichtenagentur dpa. Erst in der Nacht war der wichtige Donau-Hafen Ismajil erneut unter Beschuss gewesen.

Briten sehen Putins Schwarzmeerflotte geschwächt – aber weiter „einsatzbereit“

Update vom 26. September, 10.02 Uhr: Wladimir Putins Schwarzmeerflotte ist weiterhin einsatzbereit – trotz der jüngsten Rückschläge. „Die Flotte bleibt mit ziemlicher Sicherheit weiterhin in der Lage, ihre Kernaufgaben im Krieg – Angriffe mit Marschflugkörpern und örtliche Sicherheitspatrouillen – zu erfüllen“, teilte das britische Verteidigungsministerium jetzt seine Einschätzung mit.

Die Briten halten es aber für möglich, dass die Flotte nun weniger Kapazitäten hat. Zum Beispiel, um weitergehende Patrouillen fortzusetzen und die Blockade ukrainischer Häfen aufrechtzuerhalten, eigene Anlagen im Hafen zu verteidigen und routinemäßige Wartungsarbeiten durchzuführen. „Diese Angriffe haben mehr Schäden angerichtet und waren koordinierter als bisher im Krieg“, schrieben sie dazu im Kurznachrichtendienst X.

Bei dem Angriff auf das Flotten-Hauptquartier in Sewastopol wurde nach ukrainischen Angaben auch der Kommandeur getötet. Dazu machten die Briten in ihrem Post bei X keine Angaben. Von russischer Seite gibt es keine Bestätigung für den Tod des russischen Admirals.

Ukraine meldet neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg

Update vom 26. September, 9.19 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg mitgeteilt. Demnach sind bislang fast 277.000 russische Soldaten in den Gefechten entweder getötet oder verletzt worden.

Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht prüfen. Oft neigen beide Seiten dazu, bei Aussagen über Verlusten des Gegners zu übertreiben. Die Zahlen beziehen sich auf die Verluste seit Kriegsbeginn; in Klammern die Verluste binnen der vergangenen 24 Stunden.

  • Soldaten: 276.670 (+400 zum Vortag)
  • Panzer: 4672 (+5)
  • Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8946 (+19)
  • Artilleriesysteme: 6299 (+39)
  • Marschflugkörper: 1529 (+11)
  • Flugabwehrgeschütze: 533 (+2)
  • Mehrfachraketenwerfer: 792 (+1)
  • Drohnen: 4924 (+29)
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 8763 (+17)
  • Schiffe und Boote: 20 (+0)
  • Flugzeuge: 315 (+0)
  • Hubschrauber: 316 (+0)
  • Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 26. September 2023

Ukraine meldet Abschuss von 26 russischen Angriffsdrohnen im Süden

Update vom 26. September, 8.43 Uhr: Massive russische Angriffswelle während der Nacht: 26 von insgesamt 38 abgefeuerten Drohnen hat die ukrainische Luftwaffe jetzt nach eigenen Angaben zerstört. Sie alle hätten der Südukraine gegolten. Der wichtige Donauhafen Ismajil sei dabei erneut getroffen worden.

Der Angriff habe zwei Stunden gedauert, teilte Regionalgouverneur Oleg Kiper bei Telegram mit. Dabei sei auch die „Hafeninfrastruktur im Bezirk Ismajil getroffen“ worden. Zwei Lkw-Fahrer seien verletzt worden, einer von ihnen liege im Krankenhaus. Zudem seien ein Kontrollposten, Lagerhäuser und rund 30 Lastwagen beschädigt worden.

Seit Russlands Aufkündigung des Getreideabkommens haben die russischen Angriffe auf die ukrainische Getreideinfrastruktur zugenommen. Insbesondere Ismajil an der Grenze zum Nato-Mitgliedsstaat Rumänien ist seither ein wichtiger Umschlagplatz für ukrainische Getreideexporte.

Gouverneur von Sewastopol meldet Luftalarm auf der Krim

Update vom 26. September, 7.44 Uhr: Die russischen Angaben zu den neuen Explosionen auf der Krim sind bislang nicht eindeutig. Michail Raswoschajew hatte gestern Abend auf Telegram erklärt, in der Region Sewastopol gelte Luftalarm. Eine Stunde später erklärte er ihn wieder für beendet. Raswoschajew ist der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Stadt Sewastopol.

Im Laufe des Montagabends (25. September) sprach er zudem sowohl von „kontrollierten Sprengungen“ Russlands, als auch von einem abgewehrten Raketenangriff. Letzterer soll in der Nähe des Flugplatzes Belbek erfolgt sein.

Neuer Drohnenangriff aus russische Region Kursk

Update vom 26. September, 7.31 Uhr: Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldet neue Details zu den Drohnen auf Kursk: Nach Angaben des Regionalgouverneurs traf eine Drohne ein Umspannwerk in der russischen Region, die nahe der ukrainischen Grenze liegt. Sieben Siedlungen seien nun von der Stromversorgung abgeschnitten.

Russland meldet Drohnenangriffe in Belgorod und Kursk

Update vom 26. September, 6.12 Uhr: In den vergangenen Monaten haben ukrainische Angriffe auf russisches Staatsgebiet und die 2014 durch Russland annektierte Krim zugenommen. Nun hat die russische Luftabwehr in der Nacht mehrere ukrainische Drohnenangriffe in Belgorod und Kursk abgewehrt.

Mindestens elf Drohnen seien zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Meldungen konnten nicht unabhängig verifiziert werden. Die Ukraine hat sich bisher nicht dazu geäußert. 

Kiew meldet neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg

Erstmeldung vom 25. September: Kiew – Die Mitteilung kommt vor dem Hintergrund offensichtlicher Erfolge der Gegenoffensive: Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht.

Demnach sind binnen eines Tages gut 420 russische Soldaten in den Gefechten getötet oder verletzt worden; insgesamt sollen es inzwischen mehr als 276.000 sein. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht prüfen. Oft neigen beide Seiten dazu, bei Aussagen über Verlusten des Gegners zu übertreiben.

Ukraine meldet Durchbruch an der Südfront bei Werbowe in Saporischschja

Unterdessen meldete die ukrainische Armee Erfolge an der Front im Süden des Landes. In der Nähe des Dorfes Werbowe in der Region Saporischschja seien die russischen Verteidigungslinien durchbrochen worden, erklärte der verantwortliche General Oleksandr Tarnawskiji am Samstag (23. September) in einem Interview mit dem US-Sender CNN.

Er gestand jedoch auch ein, dass die im Juni gestartete Gegenoffensive langsamer vorankomme als erhofft. Laut Tarnawskiji wäre ein wichtiger Durchbruch die Rückeroberung der Stadt Tokmak etwa 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt. Diese würde es der ukrainischen Armee erlauben, weiter in Richtung der annektierten Halbinsel Krim zu vorzustoßen, sagte er CNN.

Angriff auf Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim

Das Interview wurde einen Tag nach dem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim ausgestrahlt. Dabei wurden der ukrainischen Armee zufolge auch hochrangige russische Marineoffiziere getötet. Schiffe der Schwarzmeerflotte stehen im Ukraine-Krieg seit Längerem im Visier.

Der Erfolg der Gegenoffensive hänge nicht nur von den Geschehnissen an der Front, sondern auch von der Zerstörung von Kommandozentralen ab, was für „Durcheinander auf dem Schlachtfeld“ sorge, betonte Tarnawskiji im US-Fernsehen. Angriffe auf die Krim würden auch die Moral der ukrainischen Soldaten heben. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Sergei Malgavko/Imago

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