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Auch Pistorius äußert sich

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Rätselraten um Wladimir Putin

Wolodymyr Selenskyj möchte am Donnerstag in Istanbul mit Wladimir Putin direkt über den Ukraine-Krieg sprechen. Doch: Kommt der Moskau-Autokrat auch?

Istanbul – Zumindest der US-Präsident hatte am Mittwochvormittag, mitteleuropäischer Zeit, seine Entscheidung getroffen. Donald Trump schickt seinen Außenminister Marco Rubio in den Verhandlungen über den Ukraine-Krieg am Donnerstag (15. Mai) in die türkische Bosporus-Metropole Istanbul.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Treffen zwischen Selenskyj und Putin in Istanbul?

Hier will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich und von Angesicht zu Angesicht mit Russland-Machthaber Wladimir Putin über eine Waffenruhe und, in einem zweiten Schritt, über Bedingungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs sprechen und verhandeln. Doch: Das Moskau-Regime schweigt, wenn es um die Frage geht, ob der brutale Kreml-Chef auch wirklich selbst in die Türkei anreisen möchte.

Brisant: Selenskyj provozierte Putin vor diesem möglichen Treffen in Istanbul geradezu. „Wenn ich mich mit Putin treffe, dann muss das mit einem politischen Sieg enden – ein Waffenstillstand oder ein Gefangenenaustausch alle gegen alle“, erklärte Selenskyj dem deutschen Nachrichtenmagazin Spiegel und meinte zweifelnd: „Ich glaube nicht recht daran, dass Putin persönlich dazu fähig ist, sich zu treffen. Mir scheint, er hat Angst.“

Verhandeln sie über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg? Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (li.) erhöht den Druck auf den russischen Autokraten Wladimir Putin.

Waffenstillstand im Ukraine-Krieg? Boris Pistorius zweifelt am Willen Wladimir Putins

Und nun? Kreml-Chef Putin ließ die interessierte internationale Gemeinschaft bis Mittwochmittag, Stand 12 Uhr, weiter im Unklaren. Laut „heute journal“ des ZDF werde indes Trump seine Saudi-Arabien-Reise nur abbrechen und nach Istanbul kommen, wenn das amerikanische Staatsoberhaupt versichert bekäme, dass Selenskyj und Putin beide anreisen. Und nicht, in Anführungszeichen, nur irgendwelche Vertreter der Kontrahenten. Laut Reuters bekräftigte Selenskyj wiederum bei einer Pressekonferenz Kiew, er werde nur dann an den Gesprächen teilnehmen, „wenn Putin auch dort ist“.

Dieser hatte zuletzt ein Ultimatum von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premier Keir Starmer und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk mit der Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe und der Androhung weiterer Sanktionen verstreichen lassen, ohne überhaupt auch nur darauf einzugehen.

„Leider muss ich sagen: Ich habe mit nichts Anderem gerechnet. Das ist das Verhalten, das Wladimir Putin von Anfang an an den Tag gelegt hat. Er will gar nicht verhandeln. Er will weiter bombardieren und kämpfen und Geländegewinne machen“, meinte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius dazu im ZDF.

Ich glaube nicht recht daran, dass Putin persönlich dazu fähig ist, sich zu treffen. Mir scheint, er hat Angst.

Wolodymyr Selenskyj im Spiegel über Wladimir Putin

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Was wollen Selenskyj und Putin einander anbieten?

Alarmierend: Nachdem Putin für das orthodoxe Osterfest (8. bis 10. Mai) eigentlich eine einstige 30-stündige Feuerpause abgekündigt hatte, verstärkte die russische Armee in der Ukraine stattdessen ihre Angriffe. Sollte es tatsächlich zu Gesprächen über eine Waffenruhe kommen, glaubt zum Beispiel der Politikwissenschaftler Christian Mölling (European Policy Centre), „dass Russland die Ukraine während der Verhandlungen massiv beschießt“, um Druck auf Selenskyj aufzubauen. Dieser hatte umgekehrt den Druck auf Putin erhöht, indem er den russischen Machthaber vor der Weltöffentlichkeit zu einem direkten Treffen aufforderte, dessen Format und Zusammensetzung auch einen Tag vor dem geplanten Termin unklar blieben.

Ebenfalls unklar war zum selben Zeitpunkt, was beide Seiten einander überhaupt anbieten wollen, um in konkrete Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder gar einen Frieden im Ukraine-Krieg zu treten. Selenskyj erklärte in einem Interview mit der französischen Zeitung Liberation: „Er und ich können im Moment nicht in allem übereinstimmen, das ist unmöglich.“ (pm)

Transparenzhinweis: In einer vorigen Version dieses Artikels hatten wir angegeben, dass der Politikwissenschaftler Christian Mölling für die Bertelsmann Stiftung tätig sei. Herr Mölling ist aber seit April 2025 nicht bei der Bertelsmann Stiftung, sondern bei dem European Policy Centre beschäftigt. Wir haben den Artikel entsprechend angepasst und bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

Rubriklistenbild: © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / SNA / Kyodo News

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