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„Solche Diskussionen...“
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Putin gibt klare Antwort auf Trump-Vorschlag
Als Reaktion auf Trumps Vorschlag zur Lösung des Ukraine-Konflikts, antwortete Putin eindeutig. Ein Kompromiss wirkt unwahrscheinlich.
Moskau – Seitdem klar ist, dass Donald Trump wieder US-Präsident wird, hegt manch einer die Hoffnung, dass es bald zu einer Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg kommt. Schließlich hat Trump immer wieder versprochen, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden.
Doch mindestens einer muss mitspielen, damit dies gelingt: Der russische Präsident Wladimir Putin, der den Krieg auf das Nachbarland befohlen hat und der ihn auch beenden könnte. Putin stellte jetzt aber klar, dass er von Ideen und Vorschläge Trumps, wie der Ukraine-Krieg enden könne, nicht besonders viel hält.
Putin reagiert auf Trump-Vorschlag zum Ende des Ukraine-Kriegs
Dies wurde jetzt klar, als Putin nach einer Sitzung des Obersten eurasischen Wirtschaftsrats am 26. Dezember Fragen der russischen Presse beantwortete. Der Journalist Pawel Zarubin fragte Putin laut einem Transkript des Kreml von der Veranstaltung konkret: „Das Trump-Team hat erwähnt und direkt erklärt, dass der Konflikt möglicherweise eingefroren werden könnte, wenn es eine garantierte Verzögerung des Nato-Beitritts der Ukraine um 10 bis 20 Jahre gäbe. Was halten Sie von diesem Vorschlag?“
Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten
Putin antwortete, ihm seien „solche Diskussionen im neuen Team des gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht bekannt“. Allerdings spiele es für ihn keine Rolle, ob die Ukraine „heute, morgen oder in zehn Jahren“ der Nato beitrete – dies sei „im großen Plan der Geschichte nur ein flüchtiger Augenblick.“ Auch der derzeitige US-Präsident Joe Biden habe ihm diesen Vorschlag, die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine um zehn bis 15 Jahre zu verschieben, schon gemacht, sagte Putin, und er habe dies abgelehnt.
Putin spricht zu Trumps Präsidentschaft: Ende des Ukraine-Kriegs in Sicht?
Sollte Trump ebenfalls derartig zum Ukraine-Krieg verhandeln wollen, so bestehe kein Unterschied zur Biden-Regierung, so Putin. Der russische Machthaber äußerte sich ansonsten vage zu Trumps Präsidentschaft und was er davon halte: „Ich bin mir nicht sicher, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Anweisungen der designierte Präsident seinen Regierungskollegen erteilen wird. Die Zeit wird es zeigen.“
Das US-amerikanische „Institute for the Study of War“ sieht diese Äußerung Putins konsistent mit ähnlichen Kommentaren der vergangenen Wochen. Putin habe zuletzt wiederholt deutlich gemach, dass er keine Kompromisse bei Verhandlungen zum Ukraine-Krieg eingehen werde. Es würden immer noch die Forderungen gelten, die er seit seinem Einmarsch in die Ukraine gestellt hatte: „Zu diesen Forderungen gehören, die Ukraine zu zwingen, ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der niemals der Nato beitreten wird, die Verhängung strenger Beschränkungen für die Größe des ukrainischen Militärs und die Absetzung der ukrainischen Regierung.“
Putins Außenminister Lawrow spricht Selenskyj Recht zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg ab
Auch Sergej Lawrow, Putins Außenminister, machte erneut klar, dass Russland nicht bereit sei, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Frieden in der Ukraine zu verhandeln: Er griff in einem Interview mit russischen und ausländischen Medien am 26. Dezember vorherige falsche Behauptungen Putins auf, dass Selenskyj unrechtmäßig im Amt sei. Bevor es zu Verhandlungen kommen könne, müsse die Ukraine einen neuen Präsidenten wählen, so Lawrow. Ansonsten besitze die ukrainische Regierung keine Legititmität.
Damit greift Lawrow eine Argumentation Putins auf: Laut einer Mitteilung des Kreml sagte der russische Präsident am 16. Dezember, es sei unrechtmäßig gewesen, dass Selenskyj die Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 wegen des laufenden Krieges ausgesetzt habe. Die Verschiebung der Wahlen wegen Kriegsrecht sei nur für das ukrainische Parlament rechtmäßig, nicht aber für den ukrainischen Präsidenten, behauptete Putin.
Putin und Lawrow mit falschen Behauptungen zum Ukraine-Krieg
Jedoch sei dies eine falsche Behauptung, so das „Institute for the Study of War“: Die ukrainische Verfassung würde es sogar ausdrücklich verbieten, dass unter herrschendem Kriegsrecht Präsidentschafts-, Parlaments- und Kommunalwahlen stattfänden. „Selenskyj war gemäß diesen Bestimmungen gesetzlich verpflichtet, die ukrainischen Wahlen im Jahr 2024 auszusetzen, und tat dies auch“, so die US-Experten.
Putin und andere Kremlbeamte würden aber zuletzt immer wieder behaupten, Selenskyj sei nicht mehr rechtmäßig im Amt. Dieses Narrativ habe der Kreml in jüngster Zeit wieder vermehrt aufgegriffen. Damit wolle Putin wohl bekräftigen, dass „der Kreml einen Regimewechsel in Kiew als notwendige Voraussetzung für Verhandlungen mit der Ukraine“ ansehe.
Putin hat offenbar auch unter Trump kein Interesse an Ende des Ukraine-Kriegs
Die Fachleute des ISW gehen daher davon aus, dass Russland unabhängig von der baldigen Trump-Präsidentschaft kein Interesse davon habe, „aufrichtige Verhandlungen“ mit der Ukraine einzugehen. „Das Land wird sich nur dann an den Verhandlungstisch setzen, wenn es das Gefühl hat, maximale Zugeständnisse hinsichtlich der Souveränität der Ukraine erreicht zu haben. Dazu gehört auch die Absetzung der legitimen ukrainischen Regierung und der vollständige Ausschluss ukrainischer Akteure aus den Gesprächen.“
Dass es Putin derzeit nicht an einem Waffenstillstand in der Ukraine gelegen ist, zeigen auch die massiven russischen Angriffe auf die Ukraine rund um Weihnachten. Im Kriegsgeschehen soll sogar ein Passagierflugzeug aus Aserbaidschan versehentlich getroffen worden sein. (smu)