Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Winterstrategie

Fünf auf einen Schlag: Patriot-System wird zum Killer für russische Kampfjets

Das Patriot-System erweist sich als effektiv. Das ukrainische Militär steht im Winter trotzdem vor Herausforderungen – und fordert mehr Abwehrsysteme.

Kiew – Die Wintermonate sind für die Soldaten im Ukraine-Krieg besonders herausfordernd. Sowohl die Ressourcenversorgung als auch die Infrastruktur der Ukraine sind gefährdet – besonders weil russische Truppen ihre Raketenangriffe auf ukrainische Energienetze zielen. Das Patriot-System hat sich hierbei bereits als enorm hilfreich erwiesen. Das ukrainische Militär gab am Montag Einblicke in die die effektive Bilanz des Flugabwehrraketensystems.

Patriot-System im Ukraine-Krieg: Abwehr von fünf russischen Angriffen in fünf Minuten

Das Luftabwehrsystem Patriot bildet die äußere Schutzschicht der ukrainischen Luftabwehr. Die Ukraine verfügt über zwei Patriot-Systeme – eins wurde von der USA und das andere von Deutschland und den Niederlanden zur Verfügung gestellt. Mit einer Abfangquote von 90 Prozent gilt das System als sehr effektiv. Wie gut sie wirklich funktionieren, zeigte sich bereits im Mai: Innerhalb von fünf Minuten sollen insgesamt drei russische Angriffe über der russischen Grenzregion Brjansk abgefangen worden sein, darunter zwei russische Jets und drei Hubschrauber. Die ukrainische Regierung teilte im Juli ein Video, dass den Angriff und die Abwehr Russlands im Frühjahr zeigen soll.

Das sei dank „entschlossener Maßnahmen“ mit dem fortschrittlichen Luftverteidigungssystem möglich gewesen, sagte der Sprecher der Luftwaffe, Oberst Yuriy Ihnat am Montag (27. November) dem ukrainischen Magazin Novynarnia. „Es war eine brillante Operation unter der Leitung des Kommandeurs der Luftwaffe.“ Von Brjansk drohen der Ukraine besonders viele Luftangriffe, fügte er hinzu.

Besonders im Winter ist das ukrainische Militär auf die Patriot-Systeme angewiesen. (Symbolbild)

Hyperschallraketen: Patriot-System soll schon 15 Kinzahl-Raketen abgefangen haben

Das Patriot-System habe zudem Hyperschallraketen abfangen können, das bestätigte auch das Pentagon: Kiew habe „durch den Einsatz des Patriot-Raketenabwehrsystems eine russische Rakete abgeschossen hat.“ Dabei soll es sich um eine Kinzhal-Rakete handeln. Inzwischen habe die Ukraine insgesamt 15 solcher Raketen abwehren können, sagte Ihnat am Montag. Auch „dutzende“ andere ballistische Raketen, die auf Kiew zusteuerten, soll das Patriot-System abgefangen haben.

Im Winter vermutlich wieder mehr Angriffe auf ukrainische Energienetze und Infrastruktur

Besonders jetzt im Winter ist die Raketen-Abwehr wichtiger denn je. Das ukrainische Militär gehe davon aus, dass Russland seine Angriffe auf die kritische Infrastruktur und die Energienetze erhöhen wird, berichtete Newsweek. „Wenn der Winter näher rückt, wird es weitere russische Versuche geben, die Angriffe stärker zu machen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Anfang des Monats.

Russland hat seine Raketen in den letzten Monaten sparsam eingesetzt und hat so vermutlich einen ordentlichen Bestand angesammelt“, sagte Frederik Mertens, strategischer Analyst am Hague Center for Strategic Studies, gegenüber Newsweek. „Das logischste Ziel wäre die Energieinfrastruktur Kiews. Der logischste Zeitpunkt eines Angriffs ist dann, wenn am meisten benötigt wird“ – also im Winter.

Ukraine-Krieg reicht jetzt bis nach Moskau: Fotos zeigen den Schaden durch Drohnen-Angriffe

Mehrere Wohngebäude werden geringfügig beschädigt, zwei Menschen leicht verletzt.
Am frühen Dienstagmorgen meldete die russische Hauptstadt verschiedene Drohnenangriffe. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück.
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock.
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock. © IMAGO/Aleksey Nikolskyi/SNA
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden. © Tass/IMAGO/Vitaly Smolnikov
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab.
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab. © IMAGO/Denis Bocharov
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen.
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen.
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder.
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause.
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über.
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass

Ukraine ist auf Patriot-Systeme angewiesen – neue Lieferungen angekündigt

„Unsere einzige Chance besteht darin, sowjetische Ausrüstung durch moderne Ausrüstung zu ersetzen“, so Ihnat. „Aber es gibt nicht so viele Luftverteidigungssysteme auf der Welt.“ Er forderte eine modernere, bodengestützte Luftverteidigung – die durch das Patriot-System möglich sei.

Aus einem Bericht des Wall Street Journals geht jedenfalls hervor, dass der US-Hersteller des modernen Luftabwehrsystems ankündigte, Kiew bis Ende des Jahres 2024 fünf weitere Patriot-Systeme zur Verfügung zu stellen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte die Lieferung eines weiteren Patriot-Systems an die Ukraine an. Doch auch dann muss die Ukraine diesen Winter mit zwei Systemen auskommen. (hk)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Kommentare