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Richterspruch
Klage vor US-Wahl abgelehnt: Musk darf weiter Geldgeschenke an Trump-Wähler verteilen
Einspruch abgeschmettert: Elon Musk kann weiter Geld an Wähler in Swing States verteilen – und damit Werbung für Trump machen. Ein Gericht lehnte eine Klage ab.
Update vom 4. November 2024, 23.38 Uhr: Einem Staatsanwalt ist es nicht gelungen, die umstrittenen Geldvergabe durch Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk an Wähler zu stoppen. Ein Richter in Philadelphia lehnte kurz vor der US-Wahl den Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg berichtete. Die Entscheidung hat eher eine symbolische Bedeutung, denn die tägliche Vergabe von einer Million Dollar an jeweils eine Person endet ohnehin mit dem Wahltag am Dienstag.
Vor US-Wahl: Elon Musk darf weiter mit Geld für Trump werben – Gericht lehnt Klage ab
Musk hatte angekündigt, bis zum Ende der US-Wahl 2024 täglich eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten zu vergeben. Die ersten Millionen-Schecks übergab er in Pennsylvania. Der Bundesstaat könnte besonders wichtig sein, weil er 19 Wahlleute stellt. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl braucht man 270 Stimmen von Wahlleuten.
Der Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia, Larry Krasner, hatte Musk und seiner Organisation „America PAC“ vorgeworfen, „eine illegale Lotterie“ zu betreiben. Musks Gewinnspiel verstoße gegen ein Gesetz von Pennsylvania, das verlangt, dass alle Lotterien im Bundesstaat staatlich reguliert werden, argumentierte er unter anderem. Musks Seite konterte, es gebe keine zufällige Vergabe. Die Personen, die das Geld bekämen, würden für ihre Botschafterrolle bezahlt. Das sah das Gericht aber anders.
Juristen halten Musks Geldgeschenke an Wähler vor US-Wahl für illegal
Erstmeldung: Washington, D.C. – Der Staatsanwalt von Philadelphia verklagt Elon Musk wegen seiner Geldgeschenke an Wählerinnen und Wähler im US-Bundesstaat Pennsylvania. Ziel der Klage sei es, die Geldgeschenke zu stoppen, so berichtete es der US-Sender CNN am Montag. Der Milliardär unterstützt den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump im US-Wahlkampf gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris. Musk verlost in umkämpften Bundesstaaten regelmäßig eine Million US-Dollar unter neu registrierten Wählern, die eine Petition für das Recht, Waffen zu führen und auf freie Rede unterschreiben.
Zahlreiche US-Rechtsexpertinnen und -Experten warnten bereits Mitte Oktober, dass dies ein illegaler Eingriff in die US-Wahl sein könnte. So etwa Rick Hasen, Juraprofessor an der Universität Los Angeles: Seiner Meinung nach ist es in den USA verboten, Menschen mit Geld zur Wahl zu bewegen, zitierte ihn die Nachrichtenagentur dpa. Der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, nannte Musks Verhalten zuvor „äußerst besorgniserregend“. Sein Bundesstaat gilt als entscheidend darüber, wer die US-Wahl Anfang November gewinnt.
Nun, so zitierte der Sender aus dem Antrag des Staatsanwalts, könnte es erst einmal die Lotterieordnung des Staats Pennsylvania sein, die Musks Treiben im Swing State stoppt. Es handele sich um mindestens eine „illegale Lotterie“, da nur der Staat solche betreiben dürfe. Zudem sei zweifelhaft, ob es überhaupt eine Lotterie sei, da mehrere Gewinner an Trump-Kundgebungen in Pennsylvania teilgenommen hatten.
Musk kündigt bei Trump-Kundgebung in New York weitgehende Kürzungen nach US-Wahl an
Musk sprach am Sonntagabend (Ortszeit) auf Trumps-Kundgebung im Madison Square Garden in New York. In einem kurzen, aber erratischen, Auftritt zog Musk die Legitimität der Wahl in Zweifel und kündigte an, dass er etwa ein Drittel aus dem US-Staatshaushalt streichen könnte, sollte Trump gewinnen. Bereits seit Längerem gefällt sich Musk als oberster Kürzer einer zweiten Trump-Regierung. Unter anderem könnte dies Musk nach der US-Wahl ermöglichen, genau den US-Behörden Mittel zu streichen, die seine Firmen kontrollieren und von denen er Aufträge bekommt. Das berichtete die New York Times.
„Projekt 2025“: Trumps Umfeld plant Abkehr von US-Demokratie
Auch die Koalition innerhalb der republikanischen Partei, die Trump trägt, ist für radikale Kürzungen im Staatsapparat. So sieht das von der ultrakonservativen Heritage-Stiftung herausgegebene antiliberale „Projekt 2025“ vor, dass Trumps Regierung das Bildungsministerium und die Bundespolizei FBI abschafft. Im Wahlkampf versprach Trump noch, die Umweltbehörde EPA zu zerschlagen. Weiter droht den USA bei einer Umsetzung des „Projekt 2025“ eine Abkehr vom Parlamentarismus. Erklärtes Ziel der Autoren, darunter mehrere Ex-Trump-Mitarbeiter, ist es, alle Macht in der Hand des Präsidenten zu vereinen. Trump distanzierte sich zwar immer wieder öffentlich von den Vorhaben, hieß dennoch viele Aspekte von Projekt 2025 gut. Trump selbst kündigte bereits an, nach der Wahl seine politischen Gegner verfolgen zu lassen.
US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung
Umfragen zur US-Wahl: Knappes Rennen zwischen Harris und Trump
Der Ausgang der US-Wahl ist aktuellen Umfragen zufolge offen. In landesweiten Umfragen liegen Harris und Trump mit 49 beziehungsweise 48 Prozent im Umfrageschnitt der New York Times gleichauf. Gewonnen wird die US-Wahl allerdings durch eine Mehrheit von 270 Stimmen im Wahlleutegremium Electoral College. Umfragen zufolge sind die umkämpften Swing States in diesem Gremium, Michigan, Wisconsin, Nevada, Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Arizona. Aktuell führt Harris demnach hauchdünn in Michigan, Wisconsin, Nevada und Pennsylvania. Verlöre sie einen anderen Staat als Nevada, so würde Trump die Wahl gewinnen. (kb)