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Bizarre Attacke von Trump

„Ist sie Schwarz?“: Welche Rolle Kamala Harris Hautfarbe bei der US-Wahl spielt

Ihr Vater stammt aus Jamaika, ihre Mutter aus Indien: Eine Expertin erklärt, wie sich das auf die US-Wahl auswirkt und warum sie „kein weiblicher Barack Obama“ ist.

Donald Trump hat mit einer bizarren Attacke auf seine US-Wahl-Kontrahentin Kamala Harris Empörung ausgelöst. Harris habe lange ausschließlich mit ihrer indischen Abstammung geworben und sei dann „plötzlich Schwarz“ geworden, behauptete er bei einem Auftritt vor der nationalen Vereinigung Schwarzer Journalisten in Chicago. „Ist sie indisch oder ist sie Schwarz?“, fragte er

Aktuelle CNN-Umfragen zu Harris und Trump dürften Donald Trump besorgen: Denen nach könnte die US-Vizepräsidentin gute Chancen haben, den Republikaner zu schlagen. Vor allem in der Gruppe der Schwarzen* Wählerinnen und Wähler. Von ihnen wanderten seit Bidens Rückzug laut Umfrageergebnissen etwa fünf Prozent wieder zu den Demokraten.

Dass sie „nicht Schwarz genug“ sei, muss sich Harris schon lange anhören. Sie hatte bereits 2019 in einem Radiointerview Stellung dazu bezogen. „Ich glaube, Leute, die das sagen, verstehen nicht, wer Schwarze sind“, sagte sie damals. Sie werde ihre Zeit nicht damit vergeuden, solche Leute aufzuklären. „Ich wurde Schwarz geboren und ich werde Schwarz sterben und ich bin stolz darauf“, sagte sie.

„Biden wählte Harris 2020 auch deswegen als Vize, um die Bedeutung Schwarzer Frauen für die Basis der Demokraten anzuerkennen“, sagt die Kommunikationswissenschaftlerin Karrin Vasby Anderson von der Colorado State University BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

Wie kommt Kamala Harris bei Schwarzen Menschen in den USA an?

Wie auch bei der allgemeinen Wählerschaft seien Schwarze Menschen in den USA „keine einheitliche Masse“, weshalb man schwer pauschalisieren könne. „Doch Harris‘ Nominierung wurde von wichtigen Einzelpersonen und Organisationen der Schwarzen Gemeinschaft umgehend und enthusiastisch unterstützt“, sagt Anderson.

Mit Obama zog 2009 der erste Schwarze Präsident ins Weiße Haus. Der afroamerikanische Politiker überzeugte 2008 und 2012 bei den Präsidentschaftswahlen weiße Wählerinnen und Wähler, ohne dabei die Schwarze Basis zu verprellen. Ob das Harris auch gelingt, zeigt sich im November. Barack Obama stellt sich jedenfalls hinter seine Parteikollegin, das teilte er kürzlich auf der Plattform X mit.

Kamala Harris besucht während des US-Wahlkampfes Indianapolis.

Kamala Harris ist laut Expertin „kein weiblicher Obama“

Kamala Harris kommt wie Barack Obama, aus einer gebildeten Familie. Obamas kenianischer Vater und amerikanische Mutter lernten sich an der University of Hawai kennen. Harris ist die Tochter einer indischen Medizinerin und eines jamaikanischen Wirtschaftswissenschaftlers.

Damit unterscheiden sich die Familien der beiden Politiker vom Großteil der Schwarzen US-Bevölkerung: Im Jahr 2019 hatte laut US Census Bureau nur etwa ein Viertel von ihnen (26 Prozent) einen Uni-Abschluss. Zehn Prozentpunkte weniger, als in der Gesamtbevölkerung (36 Prozent).

Kamala Harris (links) und Barack Obama (rechts).

Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschland.

2009 bezeichnete die Journalistin Gwen Ifill Kamala Harris als „weiblichen Barack Obama“, weil sie ebenfalls zur „neuen Generation junger, Schwarzer, gebildeter, elitärer Beamter“ gehöre, die politisch aufstrebend seien. „Ifills Einsicht hat sich als vorausschauend erwiesen, aber ich glaube nicht, dass es besonders zutreffend oder hilfreich ist, Harris als ‚weiblichen Obama‘ zu bezeichnen“, sagt Anderson BuzzFeed News Deutschland.

„Harris ist kein weiblicher Obama, sondern eine ganz eigene Frau, mit einer einzigartigen Reihe von Erfahrungen und Qualifikationen“, sagt die Expertin. Nur in einer Hinsicht sei der Obama-Vergleich „treffend“: „Sie sind beide US-Amerikaner verschiedener Herkunft“. Die Unterstützung für Kandidaten wie Obama und Harris zeige, „dass eine Mehrheit der Amerikaner möchte, dass die USA ihr Versprechen einlösen, eine gesunde Demokratie zu sein, in der Vielfalt geschätzt und geschützt wird.“

*Wir schreiben das Wort „Schwarz“ groß, weil es sich um eine Selbstbezeichnung von Menschen afrikanischer und afro-diasporischer Herkunft handelt.

Rubriklistenbild: © Brendan Smialowski/dpa, Jane Barlow/dpa

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