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Szenarios und Rechenspiele

US-Wahl 2024: Harris gegen Trump – die Wege zum Sieg

Die magische Zahl bei der US-Wahl 2024 lautet 270. Kamala Harris und Donald Trump haben unterschiedliche Wege, dieses Ziel zu erreichen.

Washington, D.C. – Bei der US-Wahl 2024 dreht sich alles um die Zahl 270. So viele Wahlleute benötigen Kamala Harris und Donald Trump für einen Sieg. Die potenziellen Wege, über die sie dieses Ziel erreichen können, unterscheiden sich allerdings erheblich.

Dies ist hauptsächlich auf das komplexe amerikanische Wahlsystem zurückzuführen, bei dem der Präsident nur indirekt vom Volk gewählt wird. Die tatsächliche Entscheidung bei der US-Wahl wird durch sogenannte Wahlleute getroffen, die von den einzelnen Bundesstaaten bestimmt werden.

Trump oder Harris? Das Ergebnis der US-Wahl und erste Prognosen werden mit Spannung erwartet.

Üblicherweise gilt hier das Prinzip „Winner takes it all“. Das bedeutet, dass der Kandidat, der die meisten Stimmen in einem Bundesstaat erhält, auch alle Stimmen der Wahlleute erhält, die in diesem Bundesstaat vergeben werden.

Swing States entscheiden wohl über Ergebnis für Harris und Trump bei US-Wahl 2024

Eine Folge dieses Wahlsystems ist, dass der Wahlkampf von Harris und Trump sich auch 2024 stark auf die sogenannten Swing States konzentriert. Das sind die Staaten, in denen die Umfragen ein enges Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump prognostizieren. Bei den diesjährigen Wahlen gelten folgende Staaten als Swing States.

BundesstaatAnzahl der WahlleuteSieger 2020
Nevada6Joe Biden
Wisonsin10Joe Biden
Arizona11Joe Biden
Michigan15Joe Biden
Georgia16Joe Biden
North Carolina16Donald Trump
Pennsylvania19Joe Biden

Insgesamt werden bei den US-Wahlen 93 von 539 Wahlleuten in den Swing States hart umkämpft. Das bedeutet, dass 446 Wahlleute bereits als vergeben angesehen werden. Diese verteilen sich wie folgt: Kamala Harris hat einen leichten Vorteil und kann mit 226 relativ sicheren Stimmen rechnen. Donald Trump geht wohl mit recht sicheren 219 Stimmen in die US-Wahl 2024.

Prognosen zur US-Wahl 2024: Harris und Trump kämpfen mit unterschiedlichen Strategien

Seit Wochen zerbrechen sich die Strategen der Demokraten und Republikaner den Kopf darüber, wie der Sieg bei der US-Wahl 2024 erreicht werden kann. Für das Team von Kamala Harris wäre der einfachste Weg wahrscheinlich die sogenannte „nördliche Route“. Wenn Harris Siege in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania erzielen könnte, wäre ihr der Gesamtsieg bei den US-Wahlen sicher.

Alle drei Staaten spielten auch bei den vorherigen Wahlen eine wichtige Rolle. Donald Trump konnte alle drei im Jahr 2016 gewinnen. US-Präsident Joe Biden triumphierte hingegen im Jahr 2020. Mit diesen drei Staaten würde Harris genau auf 270 Wahlleute kommen.

Verschiedene Wege könnten Harris bei US-Wahl 2024 laut Prognosen zum Ziel führen

Neben der „nördlichen Route“ gibt es mathematisch 19 weitere Kombinationen von Siegen in den Swing States der US-Wahlen, die Kamala Harris zum Ziel führen könnten. In zehn Kombinationen würden ihr drei Swing States ausreichen.

Nur in einer Kombination könnte Harris auf Pennsylvania verzichten. Im größten aller Swing States stehen 19 Wahlleute zur Wahl. Ohne Pennsylvania müsste Harris Georgia, North Carolina und Michigan gewinnen, um einen Sieg bei der US-Wahl 2024 mit nur drei Swing States zu sichern. In den anderen zehn Kombinationen wären mindestens vier Staaten erforderlich.

Kombinationen aus drei Swing States, Harris bei US-Wahl 2024 zum Sieg führen

  1. Pennsylvania, Georgia, North Carolina
  2. Pennsylvania, Georgia, Michigan
  3. Pennsylvania, North Carolina, Michigan
  4. Pennsylvania, Georgia, Arizona
  5. Pennsylvania, North Carolina, Arizona
  6. Pennsylvania, Michigan, Arizona
  7. Pennsylvania, Georgia, Wisconsin
  8. Pennsylvania, North Carolina, Wisconsin
  9. Pennsylvania, Michigan, Wisconsin
  10. Georgia, North Carolina, Michigan

Kombinationen aus vier Swing States, die Harris bei der US-Wahl 2024 zum Sieg führen

  1. Georgia, North Carolina, Arizona, Wisconsin
  2. Georgia, Michigan, Arizona, Wisconsin
  3. North Carolina, Michigan, Arizona, Wisconsin
  4. Georgia, North Carolina, Arizona, Nevada
  5. Georgia, Michigan, Arizona, Nevada
  6. North Carolina, Michigan, Arizona, Nevada
  7. Georgia, North Carolina, Wisconsin, Nevada
  8. Georgia, Michigan, Wisonsin, Nevada
  9. North Carolina, Michigan, Wisconsin, Nevada
  10. Pennsylvania, Arizona, Wisconsin, Nevada

Für Donald Trump wäre der wahrscheinlich einfachste Weg, die benötigten Stimmen bei der US-Wahl 2024 zu sichern, der folgende: Der Kandidat der Republikaner müsste North Carolina, Georgia und Pennsylvania gewinnen. Wenn ihm das gelingen würde, stünde Trump bei genau 270 Stimmen.

Dies ist der einzige Weg, der Trump mit nur drei eroberten Swing States zum Wahlsieg führen kann. In den anderen 20 möglichen Kombinationen benötigt Trump mindestens vier Siege in den Swing States.

Kombinationen aus vier Swing States, die Trump bei der US-Wahl 2024 zum Sieg führen

  1. Pennsylvania, Georgia, Michigan, Arizona
  2. Pennsylvania, North Carolina, Michigan, Arizona
  3. Georgia, North Carolina, Michigan, Arizona
  4. Pennsylvania, Georgia, Michigan, Wisconsin
  5. Pennsylvania, North Carolina, Michigan, Wisconsin
  6. Georgia, North Carolina, Michigan, Wisconsin
  7. Pennsylvania, Georgia, Arizona, Wisconsin
  8. Pennsylvania, North Carolina, Arizona, Wisconsin
  9. Georgia, North Carolina, Arizona, Wisconsin
  10. Pennsylvania, Michigan, Arizona, Wisconsin
  11. Georgia, Michigan, Arizona, Wisconsin
  12. North Carolina, Michigan, Arizona, Wisconsin
  13. Pennsylvania, Georgia, Michigan, Nevada
  14. Pennsylvania, North Carolina, Michigan, Nevada
  15. Georgia, North Carolina, Michigan, Nevada
  16. Pennsylvania, Georgia, Arizona, Nevada
  17. Pennsylvania, North Carolina, Arizona, Nevada
  18. Pennsylvania, Michigan, Arizona, Nevada
  19. Pennsylvania, Georgia, Wisconsin, Nevada
  20. Pennsylvania, North Carolina, Wisconsin, Nevada

Ergebnis in Pennsylvania ist laut Prognosen bei Sieg bei US-Wahl 2024 entscheidend

Bei der Betrachtung der möglichen Kombinationen, die zum Sieg bei der US-Wahl 2024 führen könnten, wird eines klar: Pennsylvania, der größte der sieben Swing States, könnte sowohl für Kamala Harris als auch für Donald Trump zum entscheidenden Staat werden.

Für Harris gibt es nur eine Dreier-Kombination und neun Vierer-Kombinationen aus anderen gewonnen Swing States, die es ihr erlauben würden, Pennsylvania zu verlieren. Donald Trump hat ähnliche Aussichten. Für ihn gibt es bei der US-Wahl 2024 nur sechs mögliche Kombinationen an errungenen Swing States, in denen er auf einen Sieg in Pennsylvania verzichten könnte und trotzdem als Sieger hervorgehen könnte.

Aber was passiert bei einem Unentschieden bei der US-Wahl 2024? Tatsächlich gibt es drei Szenarien bei der US-Wahl 2024, die Kamala Harris und Donald Trump bei genau 269 Wahlleuten sehen könnten. Dafür wären folgende Ergebnisse in den Swing States notwendig:

So gibt es als Ergebnis ein Unentschieden für Trump und Harris bei der US-Wahl 2024

  • Szenario 1: Kamala Harris gewinnt Georgia, Arizona, Wisconsin und Nevada. Donald Trump gewinnt Pennsylvania, North Carolina und Michigan.
  • Szenario 2: Kamala Harris gewinnt Georgia, North Carolina, Arizona. Donald Trump gewinnt Pennsylvania, Michigan, Wisconsin und Nevada.
  • Szenario 3: Kamala Harris gewinnt North Carolina, Arizona, Wisconsin und Nevada. Donald Trump gewinnt Pennylvania, Georgia und Michigan

Sollte es tatsächlich nach der US-Wahl dazu kommen, sieht die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika folgendes Verfahren vor: Im US-Repräsentantenhaus wird eine „bedingte Wahl“ angesetzt. Jede Delegation aus einem der 50 Bundesstaaten hätte eine Stimme. Sobald eine Person mindestens 26 Stimmen erhalten hat, wird diese das neue Staatsoberhaupt der USA.

Nach demselben Muster wählt der US-Senat dann den Vizepräsidenten. Zur Wahl stehen dem Repräsentantenhaus dabei die drei Kandidaten, die bei der ursprünglichen US-Wahl die meisten Wahlleute hinter sich vereinen konnten. Die Senatoren im US-Senat müssen sich zwischen den zwei bestplatzierten Kandidaten entscheiden.

Trump wäre nach unentschiedenem Ergebnis bei US-Wahl 2024 leicht im Vorteil

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahlleute, die sich persönlich am 17. Dezember treffen, um den Präsidenten oder die Präsidentin zu wählen, nicht immer an das Ergebnis aus ihrem Bundesstaat gebunden sind. Nur etwa die Hälfte aller Bundesstaaten verpflichtet seine Wahlleute gesetzlich, für den Gewinner der eigentlichen Volkswahl zu stimmen.

Es ist daher möglich, dass ein einzelner Wahlmann oder eine Wahlfrau anders abstimmt und so die US-Wahl 2024 entscheidet. Wahrscheinlicher wäre jedoch, dass bei der Wahl des US-Präsidenten durch die Wahlleute am 17. Dezember ein Unentschieden entsteht und dieses Ergebnis an den US-Kongress übergeben wird.

Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an

Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten rückt seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus.
Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten ist seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus gerückt.  © Saul Loeb/afp
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt.
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt. © Carlos Osorio/dpa
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie kam aus Indien und lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. 
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als Harris noch ein kleines Kind war.  © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“.
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“. © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.  © Imago
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren.
Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren. © Justin Sullivan/Getty Images/afp
In ihre Zeit als Generalstaatsanwältin fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ. Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
In ihre Zeit als „Attorney General“ fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ.  © Brendan Smialowski/afp
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet. © Franck Fife/AFP
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.  © Pete Marovich/Imago
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen.
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen. © Pete Marovich/Imago
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind.
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind. © Mandel Ngan/afp
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“  © Drew Angerer/afp
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus. So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration schwarzer Schüler dienen sollte. Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus.  © Henry Griffin/dpa
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.  © Win McNamee/AFP
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“  © Saul Loeb/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.  © Haiyun Jiang/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden. Sie ergriff eine führende Stimme beim Kampf für das Recht auf Abtreibung und setzte sich gegen Waffengewalt ein. Zudem hat Harris ihr außenpolitisches Profil geschärft. So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza.
So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza. © Sven Hoppe/dpa
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie. Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole und Ella. Sie nennen Harris „Momala“. Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie.  © Rob Schumacher/Imago
Cole und Ella Emhoff.
Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole (2. von links) und Ella (dritte von links). Sie nennen Harris „Momala“. © Mark Hoffman/Imago
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken. © Saul Loeb/AFP
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.  © Amid Farahi/AFP
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.  © Brendan Smialowski/AFP
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.  © Roberto Schmidt/AFP
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.  © Angela Weiss/AFP

Ein Unentschieden als Ergebnis einer US-Wahl gab es in der Geschichte der US-Politik erst dreimal: 1801, 1825 und 1837. Sollte es 2024 zum vierten Mal so weit sein, wäre Donald Trump wahrscheinlich leicht im Vorteil. Seine Republikaner haben derzeit die Mehrheit der Delegationen im Repräsentantenhaus.

Das letzte Szenario für den Weg zum Sieg, das vor den US-Wahlen niemand erwartet, aber dennoch immer wieder eintritt, ist der Wechsel der Farbe eines schon als sicher geglaubten Bundesstaates. Eine aktuelle Umfrage aus Iowa deutet darauf hin. (dil)

Rubriklistenbild: © Scott Olson/Chip Somodevilla/Samuel Corum Getty Images/AFP (Montage)

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