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Gleichberechtigung bedroht
US-Militär ohne Frauen: Trump-Minister stößt auf Kritik
Der US-Verteidigungsminister betrachtet weibliche Soldaten als unverzichtbar. Er widerspricht Plänen von Hegseth – laut Veteraninnen ein Rückschritt.
Washington – US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat mit Nachdruck hervorgehoben, dass Frauen zum US-Militär gehören. Damit widersprach er direkt seinem Nachfolger im Pentagon, Pete Hegseth. Der Wunschkandidat Donald Trumps hatte kürzlich geäußert, dass es keine Soldatinnen in Kampfeinsätzen geben sollte, da diese „das Kämpfen komplizierter gemacht“ hätten.
In einer seiner letzten öffentlichen Reden erklärte Austin vor Kadetten der United States Military Academy in West Point, dass die Frauen, die er während seiner 40-jährigen Militärkarriere im Kampfeinsatz erlebt habe, „unglaublich“ fähig, kompetent und mutig gewesen seien. Das berichteten mehrere US-Medien, darunter AP News.
Rolle der Frauen im Militär: US-Verteidigungsminister Austin widerspricht Trump-Kandidat Hegseth
„Also, wenn ich mich darüber ein wenig aufrege, dann nur, weil wir nicht mehr im Jahr 1950 leben. Wir leben nicht mehr im Jahr 1948. Wir haben das Jahr 2024“, so Austin weiter. „Und jedes Militär, das talentierte und starke Patrioten – Frauen oder Männer – abweist, schwächt sich selbst und wird kleiner. Es reicht also“, mahnte der scheidende Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten.
Austin, ein pensionierter Vier-Sterne-General, der mehr als 40 Jahre in der US-Armee gedient hat, widersprach damit dem Mann, den Trump für die Leitung des Pentagons vorgesehen hat. Hegseth, Co-Moderator bei Fox News und ehemaliger Soldat der Nationalgarde der US-Armee, hat in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass Männer und Frauen seiner Ansicht nach nicht gemeinsam in Kampfeinheiten dienen sollten.
Hegseth sorgt für Aufruhr: „Keine Frauen in Kampffunktionen“ laut Trumps Pentagon-Kandidat
„Ich sage ganz offen, dass wir keine Frauen in Kampffunktionen haben sollten. Es hat uns nicht effektiver gemacht. Es hat uns nicht tödlicher gemacht. Es hat das Kämpfen komplizierter gemacht“, so der von Trump vorgeschlagene Verteidigungsminister vor einem Monat gegenüber dem Podcast-Moderator Shawn Ryan.
In einem weiteren Podcast hatte Hegseth im Juli ausgeführt, dass Frauen ihm zufolge „Lebensspenderinnen und keine Lebensräuberinnen“ seien. „Sie könnten Sanitäterinnen oder Hubschrauberpilotinnen sein oder was auch immer“, so der ehemalige Fox News-Moderator in der ‚The Ben Shapiro Show‘. Gleichzeitig würden Soldatinnen „alle möglichen Variablen und Komplikationen“ schaffen. Diese Aussagen hätten nichts damit zu tun „frauenfeindlich zu sein, sondern damit, das effektivste Militär zu haben“, so seine Überzeugung.
Zukunft der US-Streitkräfte: Wird Hegseth das Militär durch den Ausschluss von Frauen schwächen?
Hegseths Aussagen führten zum Aufschrei einiger weiblichen Veteranen und Angehörigen der Streitkräfte. „Ich bin genauso ausgebildet. Ich leiste denselben Eid. Ich führe dieselben Befehle aus, die mir als meine männlichen Kollegen erteilt werden“, so eine hochrangige Soldatin der Armee, die anonym bleiben wollte, gegenüber NBC News. Eine dahingehende Änderung der US-Politik wäre ihr zufolge beschämend. „Wir haben bereits genug Probleme“, gab sie zu bedenken und wies auf sexuelle Belästigung und Übergriffe hin. „Ich könnte mir vorstellen, dass es viele potenzielle Bewerber abschrecken könnte, wenn sich solche Richtlinien ändern. Es wäre, als würde man uns das Wahlrecht wieder entziehen“, so die Oberstin.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Das Pentagon öffnete erstmals 2016 alle Kampfrollen für Frauen, um der veränderten Einstellung gegenüber geschlechtsspezifischen Barrieren innerhalb des Militärs Rechnung zu tragen. „Unsere Streitkräfte der Zukunft müssen weiterhin von dem Besten profitieren, was Amerika zu bieten hat“, so der damalige Verteidigungsminister Ash Carter. „Dazu gehören auch Frauen“.
Heute machen Frauen laut Zahlen des US-Verteidigungsministeriums mehr als 17 Prozent der aktiven Streitkräfte des Militärs aus. Im Jahr 2022 sank die Zahl der Mitglieder des Militärs zwar um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, doch der Anteil der Frauen im Militär stieg leicht an, wie Daten der Behörde zeigen. Zwar ist unklar, welche Änderungen Hegseth vornehmen würde. In Ben Shapiros Podcast machte er jedoch ausdrücklich klar, dass Soldatinnen „nicht in meinem Infanteriebataillon sein sollten“. (tpn)