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Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg
Verstoß gegen Klimaschutzgesetz: Gericht verdonnert Ampel zu „Sofortprogramm“
Erfolgreiche Klage von Umweltverbänden: Die Ampel-Koalition muss Maßnahmen beschließen, um Emissionen aus Verkehr und Gebäuden zu reduzieren.
Update vom 30. November, 11.35 Uhr: Die Ampel-Koalition prüft, nach dem Klimaschutz-Urteil in Revision zu gehen. Das teilte das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium von Ressortchef Robert Habeck (Grüne) laut der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mit.
Habecks Ministerium erklärte demnach weiter, die Bundesregierung verfolge „eine ambitionierte Klimaschutzpolitik, um die nach dem Klimaschutzgesetz festgelegten Ziele zu erreichen“. Mit den im Klimaschutzprogramm 2023 enthaltenen Maßnahmen könne die Bundesregierung „bis zu 80 Prozent der bestehenden Klimaschutzlücke bis zum Jahr 2030 schließen“. Die Bundesregierung arbeite daran, diese Lücke zu schließen.
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Verstoß gegen Klimaschutzgesetz: Gericht verdonnert Ampel zu „Sofortprogramm“
Erstmeldung: Berlin – Die Bundesregierung hat nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg gegen das Klimaschutzgesetz verstoßen. Der 11. Senat des Gerichts gab am Donnerstag (30. November) einer Beschwerde von Umweltverbänden statt.
Das Gericht stellte fest, „dass die Bundesregierung aufgrund der festgestellten Überschreitungen an zulässigen Treibhausgasemissionen in den Sektoren Gebäude und Verkehr zu einem Beschluss über ein Sofortprogramm verpflichtet ist“. Das beschlossene Klimaschutzprogramm 2023 erfüllt nach Auffassung des Senats nicht die Anforderungen an das Sofortprogramm.
Geklagt hatten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der BUND. Sie warfen der Bundesregierung eine Nichteinhaltung der im Bundes-Klimaschutzgesetz festgeschriebenen Treibhausgas-Sektorziele für Verkehr und Gebäude vor und verlangten den Beschluss von Sofortprogrammen, wie sie das Klimaschutzgesetz vorsieht. Diese Sofortprogramme sollen Maßnahmen zur Einhaltung der jährlichen Sektorziele beinhalten.
Klimaschutz in Deutschland: Umweltschützer sprechen von „bahnbrechendem Urteil“
Die DUH sprach von einem „bahnbrechenden Urteil“. Ihr Geschäftsführer Jürgen Resch erklärte: „Dieses Urteil ist der richterliche Doppel-Wumms für den Klimaschutz und eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung wegen ihrer katastrophalen Klimapolitik.“ Die Bundesregierung müsse nun „ein Zeichen für einen Neustart im Klimaschutz setzen und als einzige sofort wirksame Maßnahme ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen, 80 Stundenkilometern außerorts und Tempo 30 für die Stadt umsetzen“.
BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock erklärte: „Mit dem heutigen Urteil ist die Bundesregierung dazu verpflichtet worden, beim Klimaschutz nachzulegen.“ Gebäude- und Verkehrssektor bräuchten nun „ein Klimaschutz-Update“. Weiter erklärte sie: „Nachweislich ungenügende Maßnahmen reichen nicht. Es müssen konkrete Sofortprogramme her, die wirksam auf die Klimaziele einzahlen.“
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, eine Revision wurde zugelassen. Seit 2021 gibt es ein Klimaschutzgesetz in seiner jetzigen Form. Das Gesetz gibt jedem Sektor wie Verkehr, Industrie, Gebäude bestimmte CO₂-Obergrenzen vor. Doch derzeit debattiert die Politik über eine Reform des Gesetzes. (AFP/dpa/frs)