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Ärger um Pechstein: Nach hitziger Debatte kassiert die CDU einen Dämpfer in den Umfragen. Die AfD kann ihren Wert halten – dank mittelalter Landmänner.
Berlin – Zoff um die Pechstein-Uniform und Machtkampf um die Kanzlerkandidatur: In den vergangenen Tagen fiel die CDU vor allem mit Streitereien auf – und weniger mit Sachthemen. Doch dass diese Strategie am Ende bestraft werden könnte, schwant bereits vielen Unionspolitikern. Vermehrt riefen führende Fraktionsmitglieder am Dienstag (20. Juni) zur Geschlossenheit auf – wohl auch mit Sorge vor den neuesten Umfrageergebnissen. Denn die lassen für CDU und CSU einen Abwärtstrend erkennen – im Gegensatz zu AfD und Grünen.
Neue Umfrage: CDU verliert im Trendbarometer an Boden - AfD und Grüne unverändert
Laut dem aktuellen Trendbarometer von RTL/ntv hat sich die Union weiter von ihrem angestrebten 30-Prozent-Ziel entfernt. So erleiden CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche einen Rückschlag und erreichen den niedrigsten Wert seit November 2022. Die Grünen, die zuletzt wegen der Graichen-Affäre und dem Heizungsgesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck herbe Verluste hinnehmen mussten, erholen sich allmählich und verzeichnen ebenso wie die übrigen Parteien jeweils einen Prozentpunkt Gewinn. Die AfD kann ihren Rekordwert von 19 Prozent halten. Alle anderen Werte bleiben laut der Umfrage unverändert.
AfD in Sonntagsfrage die zweitstärkste Kraft – der Überblick
CDU/CSU
27 Prozent
AfD
19 Prozent
SPD
18 Prozent
Grüne
15 Prozent
FDP
7 Prozent
Linke
4 Prozent
Nach Streit mit Wüst: Friedrich Merz liegt in Umfrage hinter Scholz
Bei der Kanzlerpräferenz ergeben sich gegenüber der Vorwoche so gut wie keine Veränderungen. Würde der Kanzler direkt gewählt werden, dann führt weiterhin Amtsinhaber Olaf Scholz (25 Prozent). Auf Platz zwei folgt CDU-Parteichef Friedrich Merz erst mit 20 Prozent (minus 1 Prozent zur Vorwoche). Platz drei geht an Habeck (15 Prozent).
Friedrich Merz hatte erst am Wochenende beim kleinen Parteitag angekündigt, die CDU im übernächsten Jahr zurück an die Bundesspitze und ins Kanzleramt führen zu wollen. Doch parteiinterne Kritiker kreiden ihm das Erstarken der AfD an, deren Ergebnis eigentlich einst halbieren wollte. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) empfahl der Partei – und speziell auch dem Vorsitzenden – eine Kurskorrektur und eine deutlichere Ausrichtung auf die politische Mitte. Zugleich hinterlegte er seinen Anspruch auf eine mögliche Kanzlerkandidatur – und trat damit einen Machtkampf mit Merz los. Als dann auch noch CDU-Politikerin Claudia Pechstein mit einer Polizei-Uniform auf dem Konvent eine härtere Gangart beim Thema Abschiebungen forderte, war das Chaos perfekt.
Noch sind die aktuellen Entwicklungen nicht in den Umfragewerten berücksichtigt. Aber der Sinkflug und die Streitereien alarmieren führende Unionspolitiker. Er rate sehr dringend, sich mehr inhaltlich mit der Politik der Bundesregierung auseinanderzusetzen und sich weniger „mit sich selbst zu beschäftigen“, sagte Fraktionsvize Alexander Dobrindt (CSU) der Nachrichtenagentur dpa. Und auch der Parlamentarische Geschäftsführer Torsten Frei (CDU) schlug ähnliche Töne an.
AfD im Umfragehoch: Mittelalte Männer beflügeln die Rechtspopulisten
Fakt ist jedenfalls, dass die Union unter der Führung von Merz den Aufstieg der AfD nicht stoppen konnte. Obwohl der Verfassungsschutz in seinem neuesten Jahresbericht vor einem großen extremistischen Potenzial in der Partei warnt, ist der Zulauf weiterhin ungebremst hoch. Doch wer sind die Unterstützer, die den Rechtspopulisten aktuell ein Umfragehoch bescheren?
Die AfD-Spitze im Wandel der Zeit: von Bernd Lucke bis Alice Weidel
Laut einer von ntv veröffentlichen Forsa-Befragung sind die AfD-Sympathisanten vor allem: männlich, mittelalt und auf dem Land lebend. Während bei Schülern und Studenten die AfD nur fünf Prozent an Zustimmung genießt, ist der Anteil bei den 30- bis 59-Jährigen besonders hoch, bei Männern ist der Wert höher als bei Frauen. Auch in der – demografisch gesehen – größten Wählergruppe, nämlich den Rentnerinnen und Rentnern, kann sie noch überdurchschnittlich gute Werte erzielen. Sortiert nach dem Wohnort fällt auf: die AfD-Unterstützer wohnen auf dem Land. Je kleiner der Ort, desto größer der Unterstützerkreis. (jkf)