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Nach Aiwanger-Affäre

Turbulenzen in aktueller Bayern-Umfrage: CSU sinkt spürbar - AfD überholt Grüne

Gut einen Monat vor den Landtagswahlen in Bayern zeigt eine aktuelle Umfrage deutliche Verschiebungen in der Wählergunst im Freistaat.

München - Die CSU büßt laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey in der Gunst der bayerischen Wählerinnen und Wähler zwei Prozentpunkte ein. Die Partei von Ministerpräsident Markus Söder kommt im Zuge der Aiwanger-Affäre auf 36 Prozent, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung im Auftrag von Augsburger Allgemeine und Spiegel hervorgeht. Die Freien Wähler von Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger liegen demnach gut einen Monat vor der Landtagswahl stabil bei 12 Prozent. Die AfD klettert in der zweiwöchentlichen Online-Erhebung um vier Prozentpunkte auf 17 Prozent.

Söder hält trotz der Flugblatt-Affäre an seinem Stellvertreter fest. Aiwanger hatte abgestritten, als Schüler das antisemitische Pamphlet verfasst zu haben, aber den zeitweiligen Besitz eingeräumt. Sein Bruder gab an, der Autor gewesen zu sein. Gegen Aiwanger wurden aber auch weitere Vorwürfe laut. Er entschuldigte sich, sprach aber von einer Schmutzkampagne. Die Kritik an ihm hielt in der Folge an. So sagte Finanzminister Christian Lindner im Gespräch mit IPPEN.MEDIA an, Aiwangers Verhalten sei nicht glaubwürdig.

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

Umfrage in Bayern: AfD überholt Grüne, FDP und Linke unter wichtiger Hürde

In der sogenannten Sonntagsfrage überholt bei Civey die AfD mit 17 Prozent nun die Grünen, die bei 15 Prozent liegen. Die SPD steht weiter bei 10 Prozent. FDP und Linke liegen mit 4 beziehungsweise 1 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde und würden derzeit den Einzug in den Landtag verpassen.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang. Sie sind zudem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindung und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

FraktionProzent
CSU36
AfD17
Grüne15
Freie Wähler12
SPD10
FDP4
Linke1
Bayernpartei-
Sonstige5

Umfrage vor Landtagswahl in Bayern: Viele Menschen unzufrieden mit Söders Regierung

Civey hat die Menschen in Bayern auch Söders Regierungsarbeit beurteilen lassen. 46 Prozent sind demnach mit ihr unzufrieden, 43 Prozent zufrieden. Mit 88 Prozent einen hohen Zuspruch erfährt er aus dem Lager der CSU-Wähler. Anders als die Sonntagsfrage wurde die Frage nach Söders Regierungsarbeit über einen längeren Zeitraum gestellt: vom 9. August bis zu diesem Mittwoch. (dpa/fmü)

Hinweis: Civey hat für die Sonntagsfrage vom 30. August bis 6. September 5.003 Personen in Bayern online befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten.

Rubriklistenbild: © Sven Hoppe/dpa

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