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News-Ticker

Schwere Verluste für Russland: 790 Soldaten sterben an einem Tag

Russland erleidet im Ukraine-Krieg weitere Verluste. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden zahlreiche russische Angriffe abgewehrt. Der News-Ticker.

  • Zahlen und Daten: Verluste für Russland im Überblick
  • Verluste für Russland: Ukraine drängt Aufklärungstrupp zurück
  • Rückhalt schwindet: „Putins Koch“ attackiert Kreml
  • Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt im Newsticker. Die verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen Informationen zu den hohen russischen Verlusten im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen Ticker lesen.

+++ 8.45 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sollen innerhalb eines Tages weitere 790 russische Soldaten gefallen sein. Zudem habe das ukrainische Militär 24 gepanzerte Kampffahrzeuge der russischen Armee zerstört. Die Zahlen im Überblick:

  • Soldaten: 145.850 (+790)
  • Panzer: 3350 (+16)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6593 (+24)
  • Flugzeuge: 299
  • Hubschrauber: 287
  • Artilleriesysteme: 2352 (+7)
  • Flugabwehrsysteme: 244 (+1)
  • Mehrfachraketenwerfer: 471
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5215 (+3)
  • Schiffe: 18
  • Drohnen: 2029 (+3)
  • Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 23. Februar

Update vom Donnerstag, 23. Februar, 6.45 Uhr: Nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala könnte eine ukrainische Gegenoffensive „durchaus eine Wendung“ im Krieg bringen. Wenn es den Ukrainern gelinge, die südliche russische Front von der östlichen zu trennen, könnte sie das in die Lage versetzen, „den Druck auf die Krim so zu erhöhen, dass Russland dabei ist, die Halbinsel zu verlieren“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Ein Panzer in der Region Saporischschja. (Symbolfoto)

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte berichtete derweil, dass das ukrainische Militär fast 90 russische Angriffe im Nordosten und Osten der Ukraine abgewehrt habe. Von Russland unterstützte Stellvertretermilizen und private Söldnergruppen, wie die vom Kreml unterstützte Wagner-Gruppe, hätten den regulären russischen Streitkräften in der Region geholfen und große Verluste erlitten, heißt es in dem Bericht weiter.

News zum Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Russland - Aufklärungstrupp zurückgedrängt

+++ 20.05 Uhr: In der Oblast Charkiw konnten die ukrainischen Streitkräfte am heutigen Tag zwei russische Sabotage- und Aufklärungstrupps aufspüren. Einer von ihnen wurde von den ukrainischen Verteidigungskräften erfolgreich nach Russland zurückgedrängt. Das teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem abendlichen Bericht mit.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

„Infolge der Angriffe der ukrainischen Streitkräfte hat sich der Feind auf das Gebiet der Russischen Föderation zurückgezogen“, heißt es darin. Im Laufe des Tages habe die ukrainische Luftwaffe darüber hinaus insgesamt zehn Angriffe auf russische Lager durchgeführt. Zudem trafen die Raketentruppen und Artillerieeinheiten der Ukraine zwei Gruppen russischer Arbeitskräfte. 

Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert 20 Mann an Bachmut-Front

+++ 18.45 Uhr: Der ukrainische Grenzschutzdienst berichtet, dass die russischen Streitkräfte am Morgen des Mittwochs Infanterieangriffe an der Bachmut-Front durchgeführt hätten. Die Ukraine habe daraufhin Luftaufklärungseinheiten eingesetzt, um die Bewegungen der Angreifer zu verfolgen. Die ukrainischen Drohnenpiloten konnten der Meldung des Grenzschutzes nach die Koordinaten der russischen Streitkräfte in den von ihnen besetzten Einrichtungen an ermitteln.

Infolgedessen zerstörte die ukrainische Panzerbesatzung das Gebäude, in dem sich die Russen aufhielten, wobei mindestens fünf russische Soldaten ums Leben kamen. Insgesamt habe der ukrainische Grenzschutz zwei Angriffe auf seine Stellungen an der Bachmut-Front abgewehrt. Laut Bericht der Ukrainska Pravda verloren die russischen Streitkräfte dabei 20 Mann und zogen sich zurück.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: „Putins Koch“ attackiert Kreml

+++ 14.45 Uhr: Jewgeni Prigoschins Kritik an die russische Führung geht in die nächste Runde. Prigoschins Pressestelle veröffentlichte über Telegram ein Foto von verstorbenen Söldnern der Wagner-Miliz, wie die Ukrainska Pravda berichtet. „Sie haben uns keine Munition gegeben. Diese Soldaten sind gestern aufgrund der Munitionsknappheit gestorben. Es hätten nicht so viele sterben müssen. Die Verluste sind um ein Fünffaches höher als erwartet“, wird der Wagner-Chef unter dem Foto mit den verstorbenen Soldaten zitiert.

Video von mutmaßlichen Särgen verstorbener russischer Soldaten sorgt für Aufruhr

+++ 13.00 Uhr: Zuletzt sorgte auf Telegram ein Video vom Flughafen Nowosibirsk-Tolmachevo aus Sibirien für Aufmerksamkeit. Der 17-sekündige Clip zeigt dabei mehrere Holzkisten, die in der Beschreibung des Videos als Särge bezeichnet werden. Anonyme Zeugen hatten das Video an die russische Plattform Sibiri.Reali.org gesendet. An mehreren Holzkisten seien Sterbeurkunden angebracht. Das Recherche-Team von Sibiri.Reali.org machte es sich zur Aufgabe zu identifizieren, ob es sich wirklich um verstorbene Soldaten von der Front handle.

Dabei konnte nur der Name einer Sterbeurkunde klar erkannt werden, wie Sibiri.Reali.org berichtet. Es handelt sich um einen 39-jährigen Soldaten, der aus der sibirischen Region Chakassien stammt und von der privaten Wagner-Miliz rekrutiert wurde. Am 27. Januar soll der 39-Jährige in Bachmut gefallen sein. Dies bestätigte auch die chakassische Behörde dem Recherche-Team aus Sibirien. Derweil bestreitet die Verwaltung von Tolmachevo die Echtheit des Videos. Solche Räumlichkeiten soll es am Flughafen nicht geben. Die Angaben und Aussagen sind nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Schwere Verluste – Russisches Munitionsdepot in Mariupol „zerstört“

+++ 12.00 Uhr: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (22. Februar) ist es in Mariupol zu schweren Explosionen gekommen. Nun hat der Mariupoler Stadtrat auf Telegram aufgeklärt, worum es sich dabei gehandelt hat. „Ein Munitionsdepot der russischen Besatzer im Bereich des Seehafens wurde in der vergangenen Nacht angegriffen und zerstört“, zitiert die Ukrainska Pravda den Bericht des Stadtrates. Diese Angaben sind jedoch nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Schwere Verluste – „Putins Koch“ attackiert Kreml

+++ 11.15 Uhr: Jewgeni Prigoschin hat Russland erneut wegen hoher Verluste unter Druck gesetzt. Immer mehr Soldaten der berüchtigten Wagner-Gruppe sterben im Krieg gegen die Ukraine. Wagner-Chef Prigoschin forderte vor allem Munition für seine Söldner-Truppen. Das berichtet die New York Times. Prigoschin, auch als „Putins Koch“ bekannt, hatte zuletzt mehrfach öffentlich Kritik an der militärischen Strategie des Kreml geäußert.

Russland mit schweren Verlusten im Ukraine-Krieg

+++ 8.05 Uhr: Russland habe drei Drohnen verloren, die für die Verteidigung der Frontlinie gegen ukrainische Vorstöße von entscheidender Bedeutung waren. Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine schrieb in einem operativen Update, dass seine Truppen drei russische Drohnen abgeschossen haben, die als unbemannte Luftfahrzeuge ZALA Lancet bekannt sind und Russland unter anderem Möglichkeiten der Überwachung geboten hatten.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Ukraine wehrt Attacken in Donezk und Luhansk ab

Update vom Mittwoch, 22. Februar, 6.50 Uhr: In seinem regelmäßigen Morgen-Update am 22. Februar berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte, dass das ukrainische Militär russische Angriffe in den Oblasten Donezk und Luhansk abgewehrt habe. Die ukrainische Luftwaffe habe demnach acht Angriffe auf provisorische Stützpunkte russischer Truppen und zwei Angriffe auf Stellungen russischer Flugabwehr-Raketensysteme gestartet, so der Generalstab. 

Am Abend des 21. Februar habe es zudem Explosionen in der von Russland besetzten Stadt Mariupol gegeben. Wie der Stadtrat von Mariupol über Telegram mitteilt, gebe es vorläufige Informationen über zwei Treffer, wahrscheinlich an Orten, an denen sich russische Streitkräfte aufhalten. Berichten des Nachrichtenportals Ukrainska Pravda zufolge seien etwa 10 bis 11 Explosionen in der Stadt am Asowschen Meer zu hören gewesen.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Leere Drohungen und gescheiterte Offensiven

+++ 22.02 Uhr: Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Oleksij Danilow, resümiert in einer ukrainischen Nachrichtensendung, dass die russischen Streitkräfte mit ihrer Offensive im Osten des Landes keine Gewinne verzeichnen können: „Die ‚große Offensive’, die die Russen geplant haben, dauert seit acht bis zehn Tagen an, und bisher hatten sie keinen Erfolg. Sie haben heute versucht, an fünf Fronten vorzustoßen, aber unsere Truppen (…) verteidigen unser Land mutig.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte bei einer Pressekonferenz seinerseits, dass Drohungen vonseiten Wladimir Putins von niemandem mehr beachtet würden. Er spielte damit auf die Rede des russischen Präsidenten zur Lage der Nation an, in der er unter anderem angekündigt hatte, Russland würde das Newstart-Abkommen mit den USA zur Abrüstung von Atomwaffen verlassen. Kurze Zeit später widersprach das russische Außenministerium dieser Aussage und verkündete, man werde sich bis zum Auslaufen des Vertrages 2026 an die Absprachen halten.

„Ganze Waggons voller Leichen“ – Schwere Verluste für Russland im Ukraine-Krieg

Update vom Dienstag, 21. Februar, 12.30 Uhr: Um die Zahl seiner Verluste zu verschleiern, bringt Russlands präsidiale Luftflotte die Leichen der in der Ukraine getöteten Soldaten offenbar stillschweigend zurück und schickt sie in örtliche Leichenschauhäuser. Das berichtete der russische Dienst der Moscow Times.

„Ich habe sechs große Leichenwagen gesehen, die nach Fäulnis und Leichen gestunken haben“, sagte der Sohn eines toten Soldaten über seinen Besuch im Krankenhaus von Rostow am Don, wo er seinen Vater identifizieren musste. „Ich habe gesehen, wie sie abgeladen wurden, ganze Waggons voller Leichen, Särge auf Särge. Es war ein erschreckendes Bild für mich, obwohl ich auf der Intensivstation arbeite und Leichen gesehen habe. Aber so viele habe ich noch nie gesehen“, sagte er.

Wie viele russische Soldaten im Ukraine-Krieg ihr Leben verloren haben, ist nicht bekannt. Das russische Verteidigungsministerium gab im September die Zahl von 5937 an. Westliche Fachleute sind der Meinung, dass bis zu 180.000 russische Soldaten getötet oder verwundet worden seien.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert mehr als die Hälfte der Kampfpanzer

Erstmeldung vom Dienstag, 21. Februar, 12.18 Uhr: Moskau – Die russischen Streitkräfte haben fast ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges mit schweren Verlusten zu kämpfen. So hat Moskau laut einer Einschätzung des Institute for the Study of War (ISW) etwa die Hälfte ihrer Kampfpanzer vom Typ T-72 verloren.

Die Verluste belaufen sich nach Ansicht der Denkfabrik auf „das Äquivalent von etwa 16 Panzerregimentern“ und „hindern wahrscheinlich Russlands Fähigkeit, seine Panzereinheiten schnell wieder aufzubauen“, hieß es unter Berufung auf jüngste Zahlen der Organisation Oryx und des International Institute for Strategic Studies (IISS).

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert zahlreiche Panzer

Die Zahlen von Oryx sind dramatisch. Demnach hat Russland bisher mehr als 1000 Panzer verloren, zudem konnte die Ukraine den Angaben zufolge fast 550 Panzer erbeuten. Dies „bedeutet wahrscheinlich, dass Russland im ersten Kriegsjahr die Hälfte seiner Panzerflotte aus der Vorkriegszeit verloren hat“. Das IISS bestätigte diese Zahlen in einer Mitteilung vom 15. Februar.

Nach Ansicht des ISW verfügt Russland nur noch über eine geringe Zahl von Panzern, zudem sei das Land nicht in der Lage, Panzer schnell zu produzieren. „Das Fehlen solcher Panzerregimenter und Brigaden entzieht den russischen Bodentruppen jedoch die Schlagkraft, die erforderlich ist, um operativ bedeutende Durchbrüche zu erzielen und auszunutzen“, so das ISW. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Sergei Malgavko / Imago Images

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