Aktuelles Geschehen
Treffen mit Putin: Afrika-Delegation ruft Kiew und Moskau zu Verhandlungen auf
Die russische Luftüberlegenheit macht der Ukraine zu schaffen. Putin empfängt eine Friedensmission aus Afrika. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Gegenoffensive der Ukraine: Russland berichtet von Drohnenangriff auf Druschba-Pipeline
- Verluste für Russland: Kiew meldet aktuelle Zahlen
- Putin prahlt mit Erfolgen: Russischer Präsident irritiert mit Patriot-Aussagen
- Die verarbeiteten Informationen, insbesondere zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg, stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen Ticker verfolgen.
Update vom 17. Juni, 19.40 Uhr: Auf ihrer Ukraine-Friedensmission ist eine afrikanische Vermittler-Delegation am Samstag mit Russlands Präsident Wladimir Putin zusammengetroffen. „Dieser Krieg muss enden“, forderte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei dem Treffen in St. Petersburg. „Er muss durch Verhandlungen und mit diplomatischen Mitteln beigelegt werden.“ Es sei „in unserem gemeinsamen Interesse, dass dieser Krieg endet“, fügte Ramaphosa hinzu.
Putin seinerseits lobte den „ausbalancierten Ansatz der afrikanischen Freunde in der Ukraine-Krise“. Zugleich zeigte er sich offen für „einen konstruktiven Dialog mit allen, die einen Frieden schaffen wollen, der auf den Prinzipien der Gerechtigkeit und des Respekts der legitimen Interessen der Parteien beruht“. Die Gruppe afrikanischer Staats- und Regierungschefs hatte am Freitag in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen und dabei beide Seiten zur „Deeskalation“ aufgerufen. Zudem forderte Ramaphosa auch in Kiew „Frieden durch Verhandlungen“. Selenskyj lehnt Verhandlungen mit Russland zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ab (siehe Update vom 16. Juni, 20.45 Uhr).
News zum Ukraine-Krieg: Tote bei Raketenangriff in Charkiw
Update vom 17. Juni, 14.05 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff sind ukrainischen Angaben zufolge vier Menschen in der Region Charkiw getötet worden. Bei den Opfern handelt es sich laut Gouverneur Oleh Synjehubow um Zivilpersonen. Sie seien in einem Auto auf dem Weg in das grenznahe Dorf Hurjiw Kosatschok gewesen, teilte er auf Telegram mit. Das Fahrzeug sei von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




News zum Ukraine-Krieg: Russland berichtet von Drohnenangriff auf Druschba-Pipeline
Update vom 17. Juni, 12.15 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben drei Drohnen zerstört, die eine Ölraffinerie in der südlichen Grenzregion zur Ukraine ins Visier genommen haben sollen. „Die russische Luftabwehr hat in der Nacht einen Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf die ‚Druschba‘ Ölraffinerie im Distrikt Nowosybkow abgewehrt“, gab der Gouverneur der Region Briansk, Alexander Bogomas, auf Telegram bekannt. Er fügte hinzu: „Drei Drohnen wurden zerstört.“ Nach der Ankündigung einer ukrainischen Gegenoffensive haben in den vergangenen Wochen die Drohnenangriffe von beiden Seiten zugenommen.
Update vom 17. Juni, 11.10 Uhr: Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Luftraum über dem Süden der Ukraine einen Vorteil erlangt. Das geht aus dem neuesten Tagesbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London hervor. Vor allem bei Kampfhubschraubern, die Geschosse mit großer Reichweite gegen Ziele am Boden einsetzen könnten, sei Russland derzeit im „ständigen Wettbewerb von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen“ überlegen. „Seit dem Start der ukrainischen Gegenoffensive in der Südukraine hat Russland seine Kampfhubschrauber-Kräfte in der Region verstärkt.“ Auf Bildern sei zu erkennen, dass mehr als 20 zusätzliche Hubschrauber am Flughafen Berdjansk stationiert worden seien, etwa 100 Kilometer hinter der Front.
News zum Ukraine-Krieg: Kiew meldet aktuelle Zahlen zu russischen Verlusten
Update vom 17. Juni, 09.50 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Nach den Angaben aus Kiew hat Russland im Krieg bislang bereits mehr als 219.000 Soldaten durch Tod oder Verwundung verloren, davon alleine etwa 670 in den vergangenen 24 Stunden. Zudem sollen zwölf russische Tanker und 22 Artilleriesysteme zerstört worden sein. Unabhängig verifizieren lassen sich diese Zahlen nicht. Derweil verkündete Wladimir Putin, dass Russland der Ukraine enorme Verluste beibringe (s. Update v. 07.45 Uhr). Die Zahlen zu den russischen Verlusten laut ukrainischem Generalstab im Überblick:
- Soldaten: 219.170 (+670)
- Flugzeuge: 314
- Hubschrauber: 302 (+1)
- Panzer: 3977 (+12)
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 7706 (+23)
- Artilleriesysteme: 3834 (+22)
- Luftabwehrsysteme: 364
- Raketenwerfer: 609 (+3)
- Fahrzeuge und Treibstofftanks: 6557 (+38)
- Schiffe und Boote: 18
- Drohnen: 3364 (+7)
- Quelle: Generalstab der Ukraine vom 17. Juni 2023
News zum Ukraine-Krieg: Putin sorgt mit Patriot-Aussagen für Irritationen
Update vom 17. Juni, 07.45 Uhr: Die Aussagen von Kremlchef Wladimir Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum sind noch immer in aller Munde. Für Aufsehen in kritischen russischen Medien sorgte vor allem Putins Behauptung, seine Armee habe im Gebiet um Kiew fünf Patriot-Flugabwehrsysteme zerstört. Allerdings hat die Ukraine gerade mal zwei solcher Systeme von westlichen Partnern erhalten, eines davon aus Deutschland. Ebenfalls Aufmerksamkeit erregten Äußerungen Putins zu möglichen Lieferungen von F-16-Kampfjets an die Ukraine: Sollten die Maschinen außerhalb der Ukraine stationiert sein, dann werde die russische Seite „schauen, wie und wo wir diese Mittel zerstören“. Wenig später ruderte sein Sprecher Dmitri Peskow zurück und erklärte, Russland werde die Jets im Falle ihrer Lieferung auf ukrainischem Staatsgebiet angreifen.
Update vom 17. Juni, 06.15 Uhr: In seiner allabendlichen Videobotschaft erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, er habe angesichts der laufenden Gegenoffensive mit dem Militärkabinett getagt. Einzelheiten nannte er allerdings nicht. Sein kurzer Kommentar lautete lediglich: „Jeder unserer Soldaten, jeder unserer Schritte und jeder Meter befreiten ukrainischen Gebiets ist das Wichtigste.“
News zum Ukraine-Krieg: Kiew soll russische „Wunderwaffe“ abgeschossen haben
Update vom 16. Juni, 22.45 Uhr: Die Ukraine soll russische Hyperschallraketen im Anflug auf Kiew abgeschossen haben. Das teilte die ukrainische Luftwaffe am Freitag auf Twitter mit. Demnach habe man sechs Kinschal-Hyperschallraketen, sechs Marschflugkörper des Typs Kalibr und zwei Drohnen aus Russland abgeschossen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Kinschal-Hyperschallraketen bei ihrer Vorstellung 2018 als „unaufhaltsam“ angepriesen. Doch die vermeintliche Wunderwaffe des russischen Militärs enttäuscht im Angriffskrieg gegen die Ukraine auf ganzer Linie. Denn nicht zum ersten Mal sollen die ukrainischen Streitkräfte die Kinschal-Raketen abgefangen und zerstört haben.
News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj lehnt Verhandlungen ab – solange russische Truppen im Land sind
Update vom 16. Juni, 20.45 Uhr: Nach einem Treffen mit einer Delegation aus Vertretern verschiedener afrikanischer Länder in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Verhandlungen mit Moskau vor einem russischen Truppenabzug erneut eine Absage erteilt. „Irgendwelche Gespräche mit Russland zuzulassen, solange der Besatzer auf unserem Boden ist, bedeutet den Krieg, den Schmerz und das Leiden einzufrieren“, sagte Selenskyj am Freitag laut Interfax-Ukraine auf einer Pressekonferenz. Die Ukraine benötige einen realen Frieden und „einen realen Abzug der russischen Truppen von unserem ganzen unabhängigen Boden“.
Unter der Führung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa waren Staats- und Regierungschefs der Länder Ägypten, Senegal, Sambia, den Komoren sowie spezielle Vertreter aus Kongo und Uganda nach Kiew gereist, um Möglichkeiten für einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland auszuloten. Dazu wollen sie am Samstag auch ins russische St. Petersburg reisen. Erwartet wird dort auch ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin.
News zum Ukraine-Krieg: Erste Atomsprengköpfe kommen in Belarus an
Update vom 16. Juni, 17.45 Uhr: Russland hat nach Angaben von Präsident Wladimir Putin die ersten Atomsprengköpfe nach Belarus verlagert. „Die ersten Atomsprengköpfe sind auf das Gebiet von Belarus geschickt worden“, sagte Putin am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Damit konkretisierte er die von Moskau im März angekündigte Stationierung von Atomwaffen in Belarus. „Das sind nur die ersten, bis zum Ende des Sommers, bis zum Ende des Jahres werden wir den Prozess vollständig abgeschlossen haben.“ Taktische Nuklearwaffen, um die es bei der Stationierung geht, können im Falle eines Einsatzes verheerende Schäden verursachen. Sie haben jedoch eine geringere Reichweite als sogenannte strategische Langstreckenwaffen.
News zum Ukraine-Krieg: Neue Angriffe auf Kiew – während Besuchs afrikanischer Vermittler
Update vom 16. Juni, 16.10 Uhr: Vertreter der ukrainischen Führung haben von einem gezielten russischen Raketenangriff während des Besuchs einer afrikanischen Delegation von Friedensvermittlern gesprochen. „Die russischen Raketen sind eine Botschaft an Afrika: Russland will mehr Krieg, keinen Frieden“, schrieb Außenminister Dmytro Kuleba am Freitag auf Twitter. Mit dem „größten Raketenangriff auf Kiew seit Wochen“ wolle Russlands Präsident Wladimir Putin „Vertrauen aufbauen“, spottete er.
Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, betonte dabei, dass es keine Alternative zum „Friedensplan“ von Präsident Wolodymyr Selenskyj gebe. Dieser sieht Reparationen und die Auslieferung von Kriegsverbrechern nach einem kompletten Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim vor.
News zum Ukraine-Krieg: Russland beschießt überflutetes Cherson
Update vom 16. Juni, 14.20 Uhr: In der überfluteten südukrainischen Region Cherson sind laut Behördenangaben vier Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. Zwei weitere Personen – Rentnerinnen im Alter von 69 und 86 Jahren – seien verletzt worden, teilte die ukrainische Militärverwaltung von Cherson am Freitag auf Telegram mit. Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni ist die gesamte umkämpfte Region von massiver Überschwemmung betroffen.
Bereits am Donnerstag hatte der Chef der Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram fortlaufende russische Angriffe auf die ukrainisch kontrollierten Flutgebiete beklagt. Die Rettungsaktionen liefen seit dem ersten Tag unter anhaltendem russischen Beschuss, so Prokudin. Am Mittwochabend wurden zwei freiwillige Retter – darunter ein ausländischer Helfer – durch russisches Artilleriefeuer verletzt. Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen.
News zum Ukraine-Krieg: Russland meldet schwere Verluste auf ukrainischer Seite
Update vom 16. Juni, 12.58 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag (16. Juni), seine Streitkräfte hätten in den letzten 24 Stunden zahlreiche versuchte Gegenangriffe der ukrainischen Armee an verschiedenen Frontabschnitten abgewehrt und den Streitkräften aus der Ukraine schwere Verluste zugefügt.
In seinem täglichen Bericht über die Kämpfe erklärte das russische Verteidigungsministerium, die ukrainischen Truppen hätten bei den als erfolglos bezeichneten ukrainischen Gegenoffensiven im Süden von Donezk und in Richtung Donezk erhebliche Verluste erlitten. Russland habe Bodentruppen, Luftangriffe und Artilleriebeschuss eingesetzt, um die ukrainischen Truppen zurückzudrängen, und in den letzten 24 Stunden an verschiedenen Orten rund 500 ukrainische Soldaten getötet und fünf Panzer zerstört, hieß es.
Diese Angaben können bislang nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.
News zum Ukraine-Krieg: Luftalarm in mehreren Gebieten aufgehoben
Update vom 16. Juni, 11.40 Uhr: Während des Besuchs einer Vermittlungsmission afrikanischer Staats- und Regierungschefs ist die ukrainische Hauptstadt Kiew am Freitag (16. Juni) von Russland erneut mit Raketen angegriffen worden. „Explosion in der Hauptstadt im Stadtbezirk Podil“, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko im Messengerdienst Telegram mit (siehe Update von 11 Uhr). Nähere Angaben zu Schäden und möglichen Opfern machte Klitschko nicht. Der ukrainischen Armee zufolge wurden ballistische Raketen auf Kiew abgefeuert. Im ganzen Land gab es Luftalarm, der aber inzwischen wieder aufgehoben wurde.
News zum Ukraine-Krieg: Raketenangriffe auf Kiew
Update vom 16. Juni, 11.00 Uhr: Wie der staatliche ukrainische Rundfunk berichtet, soll es in Kiew zu Explosionen gekommen sein. Die örtlichen Behörden erklärten, die Luftabwehr sei im Einsatz. Der Anschlag ereignete sich kurz nach der Ankunft des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa in der Hauptstadt im Rahmen einer Friedensdelegation, die auch zu einem Besuch in Moskau erwartet wird. In weiten Teilen der Ukraine herrscht Luftalarm. Berichten zufolge seien Kalibr-Marschflugkörper vom Schwarzen Meer aus Richtung Kiew abgefeuert worden.
Ein Korrespondent des Guardian schreibt, zwei Raketen des Kiewer Raketenabwehrsystems seien abgefeuert worden, um russische Raketen aus dem Südosten der Stadt abzufangen. Weitere Angriffsversuche auf Kiew werden für die nächste Stunde erwartet, so der Guardian.
Ukraine meldet: Russischer General getötet
Update vom 16. Juni, 8.00 Uhr: Der hochrangige russische General, der am Dienstag (13. Juni) bei einem ukrainischen Raketenangriff in der Region Saporischschja getötet wurde, war nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums zum Zeitpunkt seines Todes möglicherweise der amtierende Befehlshaber der russischen Armee. Das Ministerium teilte in seinem jüngsten Geheimdienstbericht mit, dass Generalmajor Sergej Gorjatschow „mit ziemlicher Sicherheit“ bei einem Angriff auf einen Kommandoposten in der Südukraine getötet wurde. Er war der Stabschef der 35. Armee mit kombinierten Waffen (CAA).
Ein von Russland in der Ukraine eingesetzter Beamter, Wladimir Rogow, bestätigte den Tod am Dienstag und bekundete sein Beileid. Das britische Verteidigungsministerium teilte in seinem auf Twitter veröffentlichten Briefing mit, dass Gorjatschow der erste russische General sei, der in diesem Jahr in der Ukraine getötet wurde.
Ukraine-News: Bachmut mit HIMARS-Artilleriesystemen attackiert
Update, 21.55 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mehrere Stellungen der russischen Armee in der besetzten Stadt Bachmut angegriffen. Mithilfe von HIMARS-Artilleriesystemen aus dem Westen sei es gelungen, mehrere Aufklärungsstationen Moskaus zu vernichten. „Der Beschuss hat feindliche Fahrzeuge vernichtet und nahezu alles Militärpersonal. Nur wenige überlebten, aber nicht lange“, gab das Kommunikationsbüro der ukrainischen Spezialkräfte bekannt.
Update, 21.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender NBC die Bedeutung des Erfolgs der Gegenoffensive im Krieg mit Russland betont: „Wenn Russland in dieser Kampagne gegen die Ukraine verliert, dann glaube ich, bedeutet es, dass sie den Krieg verlieren.“
Update, 19.25 Uhr: Eine geheime Einheit ukrainischer Spezialisten will den in Bachmut stationierten russischen Truppen empfindliche Verluste zugefügt haben. Das geht aus einem Bericht von CNN hervor. Der US-Nachrichtensender zitiert ein Mitglied der Spezialeinheit, man habe „viele, sehr viele Russen getötet“. Mit den Attacken, die vor allem aus dem Hinterhalt erfolgen würden, hätte man zudem „Chaos und Anarchie unter russischen Kommandeuren verbreitet“. Die Angriffe seien mit Spezialmunition aus mehreren Kilometern Entfernung erfolgt und mit der Hilfe von Drohnen koordiniert worden.
Ukraine-News: Wladimir Putin kündigt Türkei-Besuch an
Update, 18.54 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, bald auf Staatsbesuch in die Türkei zu reisen und damit einer Einladung von Recep Tayyip Erdogan zu folgen. „Der türkische Präsident hat seine Einladung an unseren Präsidenten, die Türkei zu besuchen, bestätigt“, sagte Putins Berater Juri Uschakow am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Interfax.
Der internationale Strafgerichtshof hatte unlängst einen Haftbefehl gegen Putin erlassen. Die Türkei wiederum erkennt das Gericht aber nicht an.
Ukraine setzt Gegenoffensive fort
Erstmeldung vom 15. Juni: Kiew – Die Ukraine setzt ihre Gegenoffensive im Kampf gegen Russland offenbar an drei Frontabschnitten fort. Das gab die stellvertretende Verteidigungsministerin des Landes, Hanna Maliar, bekannt. Die eigenen Truppen würden dabei „allmählich, aber sicher“ Gebietsgewinne erzielen und den russischen Truppen deutliche Verluste zufügen, so Maliar laut dem US-Nachrichtensender CNN.
Den Angaben aus Kiew zufolge konzentrieren sich die Gefechte im Ukraine-Krieg demnach vor allem auf folgende Gebiete:
- Bachmut: Die Stadt im Donezk Oblast ist erneut umkämpft. Ukraine soll Fortschritte bei der Befreiung der von Russland besetzten Stadt erzielen.
- Makijiwka: Auch aus der Stadt direkt neben der Metropole Donezk werden Gefechte gemeldet.
- Saporischschja: Rund um die Großstadt am Dnepr soll es ebenfalls zu Kämpfen kommen.
Ukraine-News: Erfolge an mehreren Frontabschnitten
Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium haben man allein um Bachmut die Front um 500 Meter verschieben können. In Saporischschja seien es bis zu 350 Meter gewesen. Unabhängig prüfen lassen sich die Zahlen aus dem Ukraine-Krieg nicht. Auch das in den USA beheimatete „Institute for the Study of War“ (ISW) meldete aber Angriffe der Ukraine im Rahmen der Gegenoffensive an drei Frontabschnitten im Osten des Landes. Laut dem ISW sollen der Ukraine dabei geringe, aber nicht näher spezifizierte Gebietsgewinne gelungen sein.
Neben Erfolgen an der Front hat Kiew auch erneut steigende Verluste Russlands im Ukraine-Krieg gemeldet. Fast 4000 russische Panzer sollen zerstört worden sein. Mehr als 217.000 russische Soldaten sollen demnach bereits getötet oder verwundet worden sein. Auch diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Russland selbst veröffentlicht keine aktuellen Zahlen zu Verlusten im Ukraine-Krieg.
Ukraine-News: Aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten
Die ukrainischen Streitkräfte konzentrieren sich nach Erkenntnissen aus Großbritannien aktuell vor allem auf die Angriffe von Kommandoposten Russlands sowie auf Munitionsdepots. Kiew versuche so, den Druck auf die gesamte Front zu erhöhen. Das sei ein Zeichen dafür, dass die Ukraine kurz davor stünde, ihre „Hauptoffensiv-Einheiten“ einzusetzen. Wenn dies geschehe, „wird die Offensive in ihre entscheidende Phase eintreten“, so Jack Watling, Experte für Landkriegsführung am Royal United Services Institute London, in einem Bericht.
Ukraine trifft bei Gegenoffensive auf Widerstand
Laut mehreren Experten dürfte die Ukraine bei ihrer Offensive im Krieg gegen Russland in den kommenden Tagen aber auf heftige Widerstände treffen. Dabei müsste Kiew auch mit hohen Verlusten in den eigenen Reihen rechnen. Das gelte auch für die vom Westen gelieferten modernen Waffensysteme. Die Ukraine soll bereits zahlreiche Leopard-Panzer verloren haben. Andrew Latham, Professor für internationale Beziehungen am Macalester College in Saint Paul, Minnesota, sieht den Krieg längst in einer „für beide Seiten verletzenden Pattsituation“ angekommen, in der ein Durchbruch einer Partei kaum noch möglich erscheine.
„Angesichts der russischen Vorbereitungen und des Zustands des ukrainischen Militärs halte ich den Glauben vieler an einen entscheidenden Sieg Kiews auf dem Schlachtfeld im besten Fall für unangebracht und im schlimmsten Fall für wahnhaft“, fügte er hinzu. (mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © Evgeny Biatov/AFP
