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Kollaborateure in der Marine?

„Wie ein Huhn ohne Kopf“: Wie geschwächt ist Russlands Schwarzmeerflotte wirklich?

Die Ukraine meldet den Tod eines wichtigen russischen Marineführers - doch der britische Geheimdienst rechnet nicht mit weniger Attacken der Flotte.

Kiew/London – Die Ukraine forciert ihre Angriffe auf die besetzte Krim - und hat Russland nach Angaben von Regierung und Militärführung in Kiew auf diesem Wege einen führenden Militärkommandeur Putins das Leben gekostet. Für die ukrainischen Kämpfer ist das vor moralisch ein bedeutender Erfolg vor dem Winter. Doch so geschwächt wie viele hoffen, ist die russische Schwarzmeerflotte, deren Hauptquartier sich auf der Krim befindet, scheinbar doch nicht.

So mutmaßte der britische Geheimdienst in seinem täglichen Lagebericht zum Ukraine-Krieg auf dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter), dass die Flotte nach dem Angriff auf ihr Hauptquartier vom Freitag zwar angegriffen, aber dennoch nach wie vor einsatzfähig sei. Sie bleibt nach Einschätzung der Fachleute in London jedoch „mit ziemlicher Sicherheit weiterhin in der Lage, ihre Kernaufgaben im Krieg – Angriffe mit Marschflugkörpern und örtliche Sicherheitspatrouillen – zu erfüllen“.

Mehrere Raketen haben vergangene Woche das Haupquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim getroffen. (Symbolfoto)

Angriff auf die Krim: Ukraine meldet tödlichen Schlag gegen Putins Marineführung

Ganz ohne Folgen scheint der Angriff vom Freitag nach Angaben ukrainischer Militärfachleute aber nicht geblieben zu sein. So zitierte etwa der US-Sender CNN einen ukrainischen Marine-Sprecher, der erklärte, dass es zwar derzeit zu russischen Angriffen aus dem Bereich des Schwarzen Meeres komme, die Manöver allerdings vergleichbar seien mit „einem Huhn, das ohne Kopf umherläuft“.

So betonte der Sprecher, dass neben dem angeblich getöteten Marine Kommandant Wiktor Sokolow auch mehrere erfahrene Offiziere bei dem Angriff ums Leben gekommen seien. Die Flotte könne jedoch nur auf Basis einer starken Führung funktionieren. Die Kommandeure seien diejenigen, die wüssten „wie die Flotte funktioniert, welche Möglichkeiten sie hat, wie das Personal geführt wird, und wie Einsätze vorbereitet werden“.

Nach dem Verlust dieser bedeutenden Basis habe die Schwarzmeerflotte „zum jetzigen Zeitpunkt erstmal Probleme, ihre Truppen zu kontrollieren“. Russland hat den Tod des Marine-Kommandeurs bislang allerdings nicht bestätigt. Im Gegenteil: Das Verteidigungsministerium hat (angeblich) neue Bilder Sokolows publiziert.

Der Ukraine-Krieg auf der Krim: Kollaborateure in Putins Schwarzmeerflotte?

Ukrainische Medien wie die Kyiv Post berichteten zuletzt auch über Anhaltspunkte für Spionage in Russlands Marine. Wichtige Informationen zu dem Angriff seien aus dem Inneren der Schwarzmeerflotte gekommen. Das Nachrichtenportal berief sich auf Angaben von Partisanen, die an den Angriffen am Freitag beteiligt gewesen sein wollen. Wichtige Hinweisgeber für sie seien russische Soldaten gewesen, die – verärgert, weil ihnen der Kreml noch Sold schuldete – mit pro-ukrainischen Aktivisten auf der Krim kooperiert hätten.

Dass die Schäden durch den Angriff auf das Militärzentrum in Sewastopol „mehr Schäden angerichtet“ hätten und „koordinierter“ waren als frühere Angriffe der Ukraine auf die Krim, bestätigte auch der britische Geheimdienst in seinem Lagebericht. Dennoch sei der physische Schaden „mit ziemlicher Gewissheit groß, aber örtlich begrenzt.“

Die britischen Militärfachleute halten es jedoch bei allen weiteren Angriffen durch die russische Schwarzmeerflotte immerhin für möglich, dass die Flotte an Kapazitäten verloren hat und sich in Zukunft nicht mehr um all ihre Aufgaben gleichzeitig kümmern kann. Zu den bisherigen Hauptaktivitäten der russischen Marine haben neben Patrouillen und Angriffen auch die Blockade ukrainischer Häfen gezählt. (saka mit dpa)

Rubriklistenbild: © Montage: Imago/Itar-Tass/fn

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