Auf umkämpfte Frontstadt
Ukraine-Krieg: Russischer Angriff durch Gaspipeline aufgehalten
Im Ukraine-Konflikt bemüht sich die russische Armee intensiv, die von ukrainischen Streitkräften gehaltene Stadt Sudscha in der Oblast Kursk zurückzugewinnen.
Sudscha - Während die Verhandlungen zum Ukraine-Krieg weitergehen und der Druck aus den USA auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wächst, halten die blutigen Gefechte an den verschiedenen Frontabschnitten an.
Kursk-Front im Ukraine-Krieg: Russische Armee hat die Stadt Sudscha im Visier
Ein Beispiel: Das Militär von Moskau-Machthaber Wladimir Putin hat nach Angaben aus Kiew Soldaten durch eine Gaspipeline geschickt, um die Kleinstadt Sudscha in der westrussischen Region Kursk zurückzuerobern. „Die Einheiten des Gegners wurden rechtzeitig durch die Luftaufklärung der Fallschirmjägertruppen ukrainischer Streitkräfte entdeckt“, teilte der Generalstab der Ukraine am Samstagabend (8. März) laut der Nachrichtenagentur dpa auf seinem Telegramkanal mit.
Die russischen Truppen seien mit Raketen, Artillerie und Drohnen beschossen worden. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Militärblogger aus Russland hatten schon zuvor von der versuchten Erstürmung Sudschas berichtet.
Sudscha in der Region Kursk: Russische Kleinstadt ist seit Sommer 2024 besetzt
Seit Tagen wird heftig um die Kleinstadt mit vormals 6000 Einwohnerinnen und Einwohner gekämpft, die ukrainische Verbände im Hochsommer 2024 bei einer unerwarteten Offensive eingenommen hatten. Die Stadt liegt etwa 100 Kilometer südwestlich der Oblasthauptstadt Kursk an der gleichnamigen Sudscha, einem rechten Nebenfluss des in den Dnepr mündenden Psjol. Zur ukrainischen Grenze sind es von hier rund acht Kilometer.
Bei der Gaspipeline soll es sich laut dpa um einen Teil der von Urengoi nach Uschgorod führenden Pipeline handeln, über die bis Anfang 2025 noch russisches Gas nach Europa geliefert wurde. Die Rohre haben einen Durchmesser von 1,40 Meter. Zuletzt hatte die russische Armee im Ukraine-Krieg mehrere Dörfer rund um Sudscha zurückerobert, zum Beispiel Pogrebki. Die in Sudscha stationierten ukrainischen Einheiten sollen schwer unter Druck stehen.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Besetzte Kursk-Gebiete als Faustpfand Kiews
Wie das ukrainische Fernsehen unter Berufung auf Soldaten berichtet, haben die russischen Streitkräfte die Nachschublinien der an der vordersten Frontlinie stehenden ukrainischen Truppen blockiert. Selenskyj und andere ukrainische Offizielle hatten in den vergangenen Monaten wiederholt bestätigt, dass die besetzten russischen Grenzgebiete als Faustpfand bei Verhandlungen genutzt werden soll.
Bisher verhandeln aber offenbar nur die USA als bislang wichtigster Unterstützer der Ukrainer und das russische Regime um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow miteinander. Auch aus Deutschland gelieferte Marder-Schützenpanzer kamen bei den Kämpfen in der russischen Oblast zum Einsatz. (pm)
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