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Streit um Ukraine-Hilfen

Revolte bei den Republikanern: Sprecher schon wieder kurz vorm Aus

Die Republikaner zerfleischen sich gegenseitig. Wieder geht es um Finanzierungsfragen - und Ukraine-Hilfen. Muss Kongress-Sprecher Mike Johnson gehen?

Washington, D.C. – Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene forderte am vergangenen Dienstag in einem Brandbrief an ihre Parteigenossen, Mike Johnson, den Sprecher der republikanischen Mehrheit im US-Repräsentantenhaus, abzusetzen. Darin schrieb sie USA Today zufolge: „Ich werde nicht tolerieren, dass unser gewählter republikanischer Sprecher Mike Johnson den Demokraten und der Biden-Verwaltung dient und ihnen hilft, ihre Politik umzusetzen, die unser Land zerstört.“

Damit spitzte die Abgeordnete, die für ihre Unterstützung von Donalds Trump und der QAnon-Verschwörungstheorie bekannt geworden ist, eine Drohung zu, die seit dem 22. März über Johnson hängt: An diesem Tag hatte er mit demokratischer Unterstützung gegen die Mehrheit der Kongressabgeordneten seiner Partei ein 1,2-Billionen-Dollar-Paket verabschiedet, um die laufenden Kosten des US-Staats zu bezahlen und einen sogenannten „shutdown“ zu verhindern. Unmittelbar danach brachte Greene einen Antrag zur Räumung des Sprecher-Postens ein, ohne ihn seitdem im Kongress zur Abstimmung gestellt zu haben.

Der republikanische Sprecher des US-Repräsentantenhauses Mike Johnson redet am 11. April 2024 auf seine Parteigenossin Marjorie Taylor Greene ein – nachdem sie gefordert hat, ihn auszutauschen.

Republikaner gespalten: Lassen die Ukraine-Hilfen Sprecher Johnson stürzen?

Greene kritisierte außerdem ausdrücklich Johnsons Bemühungen, parteiübergreifend neue Hilfszahlungen für die Ukraine und ihren Verteidigungskrieg gegen Russland zu bewilligen. Sie schrieb laut USA Today dazu in ihrem Brandbrief: „Mike Johnson sagt öffentlich, die Ukraine zu finanzieren sei nun seine höchste Priorität, während er vor weniger als sieben Monaten dagegen war.“ Damit seien die Amerikaner „nicht einverstanden“, fuhr Greene fort, denn sie dächten, „dass unsere Grenze die einzige Grenze ist, über die es wert ist, einen Krieg zu führen, und ich bin ihrer Meinung.“

Stattdessen schlug Greene vor, an einem Friedensvertrag mit Russland zu arbeiten, „einem Deal“, wie sie auf X schrieb, „in dem Putin verspricht, keine weiteren Invasionen durchzuführen“. Einen solchen „Deal“ hatte es bereits gegeben, nachdem die Ukraine im Budapester Memorandum 1994 der Abgabe ihrer ehemals sowjetischen Atomwaffen zugestimmt hatte – Wladimir Putin hat ihn 2014 und 2022 gebrochen. Nichtsdestotrotz steht Greene nicht alleine da, denn immer mehr republikanische Kongressabgeordnete wiederholten russische Propaganda, so der Republikaner und Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Kongress Michael R. Turner am 7. April.

Republikanischer Abgeordneter: „Das Schwert hängt über Mike Johnsons Nacken“

Greene bekräftigte ihre Absicht, den Sprecher abzusetzen, am Mittwoch gegenüber der US-Presse, obwohl er ihr ein Kompromissangebot gemacht habe. Johnson habe sie gefragt, so die Abgeordnete, ob sie Teil eines „Küchenkabinetts“, also eines inoffiziellen Beraterstabes, werden wolle, den er forme. Sie wolle allerdings erst einmal abwarten, denn aktuell genieße er nicht ihre Unterstützung. Der republikanische Abgeordnete Scott Perry kommentierte die Lage im US-Sender Fox Business folgendermaßen: „Ich denke, das Schwert hängt über Mike Johnsons Nacken.“

Die Trump-Dynastie: Alle Mitglieder und ihre Rollen in der „First Family“

Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, zehn Enkelkinder: Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor.
Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, elf Enkelkinder … © Imago
Von links: Donald Trump Jr., Tiffany Trump, Donald Trump, Melania Trump und Barron Trump im Weißen Haus im August 2020
… Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor. © Imago
Donald Trump, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten.
Er ist wohl der kontroverseste Amtsinhaber der Vereinigten Staaten: Donald Trump. Von 2017 bis 2021 residierte der Multimilliardär aus New York das erste Mal im Weißen Haus in Washington, DC. Bei der US-Wahl 2024 wurde er dann erneut zum US-Präsidenten gewählt. © Angela Piazza/Imago
Ivana Trump, ehemalige Ehefrau von Donald Trump und Mutter von Ivanka, Eric und Don, starb in diesem Jahr.
Von 1977 bis 1990 war Donald Trump mit seiner ersten Ehefrau Ivana Trump verheiratet. Die Scheidung von Ivana und Donald Trump zählt bis heute zu den berühmtesten Trennungen der USA. © Kristin Callahan/Imago
Ivana Trump auf dem roten Teppich zu einer Feier der Grammy-Gala im Januar 2018 in New York
Ivana behauptete, Donald Trump habe sie während ihrer Ehe 1989 vergewaltigt. Später gab sie zu, diese Anschuldigungen auf Anraten ihrer Anwälte erfunden zu haben. © John Angelillo/Imago
Ivana Trump bei der Vorstellung ihres Buches „Raising Trump“ in einem Hotel in Zagreb in Kroatien im April 2018.
Ivana Trump starb am 14. Juli 2022 im Alter von 73 Jahren in ihrer Wohnung in New York an den Folgen eines Treppensturzes. © Marko Lukunic/Imago
Donald Trump Jr. bei einer Pressekonferenz zum Gerichtsverfahren gegen seinen Vater im Mai 2024 in New York
Donald Trump Jr. ist das älteste der drei Kinder von Donald Trump und dessen erster Ehefrau Ivana. Er ist als lautstarker Unterstützer der Politik seines Vaters bekannt und nimmt teilweise noch extremere Positionen als dieser ein. © Carlos Chiossone/Imago
Donald Trump Jr. und seine Ex-Ehefrau Vanessa Trump.
Im Jahr 2003 lernte Trump Jr. Vanessa Haydon kennen. Sie heirateten 2005. Zusammen haben sie fünf Kinder, die zwischen 2007 und 2014 geboren wurden.  © John Angelillo/dpa
Parteitag der Republikaner in Milwaukee: Donald Trump Jr. und seine Tochter Kai Madison Trump
Das älteste Kind von Vanessa Haydon und Donald Trump Jr. ist Kai Madison Trump (im Bild), die im Mai 2007 geboren wurde. Haydon und Trump ließen sich Ende 2018 scheiden. © Jasper Colt/Imago
Donald Trump Jr. und seine neue Freundin Kimberly Guilfoyle.
Von 2018 bis 2024 stand diese Frau an der Seite von Donald Trump Jr.: Kimberly Guilfoyle, Juristin und ehemalige Moderatorin des US-Nachrichtensender Fox News. Sie ist neun Jahre älter als er und war vor der Beziehung zu Trump Jr. bereits zweimal verheiratet.  © Peter Foley/Imago
Ivanka Trump und Jared Kushner mit ihren drei Kindern.
Auch Donald Trumps älteste Tochter Ivanka Trump hat ihre eigene Familie gegründet: Verheiratet ist sie mit dem Unternehmer Jared Kushner.  © Imago
Ivanka Trump bei einem Spiel der New York Mets im August 2023 in New York
Ivanka gilt als heimliches Lieblingskind Trumps. Der nahm seine Tochter und ihren Ehemann mit nach Washington, DC. Im Weißen Haus waren beide in Trumps erster Amtszeit als Beraterin und Berater des US-Präsidenten tätig. Das Ehepaar nahm so Schlüsselrollen im Stab des US-Präsidenten ein.  © Imago
Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner bei einer Zeremomnie in Prag am 28. Oktober 2022
Ivanka Trump und Jared Kushner haben zusammen drei Kinder: Arabella Rose, Joseph Frederick und Theodore James. © Imago
Mittlerer Sohn von Donald Trump: Eric Trump mit seiner Frau Lara.
Und dann wäre da noch Eric Trump: Seit 2014 ist der zweite Sohn von Donald Trump mit seiner Frau Lara verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. © Mark Hertzberg/Imago
Eric Trump und Donald Trump beim Parteitag der Republikaner im Juli 2024 in Milwaukee, Wisconsin
Wie seine älteren Geschwister stieg auch Eric in die Familienfirma ein. Im Februar 2024 wurde er – ebenso wie sein Bruder Donald Jr. – in einem Betrugsprozess in New York dazu verurteilt, rund vier Millionen Dollar Strafe zu zahlen. Zudem darf er zwei Jahre lang kein Unternehmen im Bundesstaat New York leiten. © Imago
CPAC-Konferenz in Washington: Lara Trump
Eric Trumps Ehefrau Lara Trump wiederum soll Gerüchten zufolge den Fußstapfen ihres Schwiegervaters folgen wollen und eine politische Karriere anstreben. © Niyi Fote/dpa
Donald Trump und Marla Maples im Jahr 1991
Auf Ivana folgte an der Seite Donald Trumps Marla Maples. Die US-amerikanische Schauspielerin war von 1993 bis 1999 mit Trump verheiratet.  © Adam Scull/Imago
Marla Maples, Tiffany Trump und Donald Trump (v.l.) am 29. März 1994 in New York
1993 kam Tiffany, die Tochter von Marla Maples und Donald Trump, zur Welt.  © Imago
Ex-Frau von Donald Trump und Mutter von Tiffany Trump Marla Maples.
Berichten zufolge könnte die Trennung von Trump im Zusammenhang mit einer Affäre von Maples stehen. Ein Polizist griff Maples und einen Bodyguard Trumps im April 1996 auf. Nachdem Trump den Bodyguard gefeuert hatte, plauderte dieser von einer Liaison. © Vincenzo Landi/Imago
Tiffany Trump, Tochter von Donald Trump und Marla Maples.
Tiffany Trump wurde nach dem Unternehmen Tiffany & Co. benannt, dessen Hauptgeschäft neben dem Trump Tower in New York lag. Nach der Scheidung der Eltern 1999 wurde Tiffany von ihrer Mutter in Kalifornien großgezogen, wo sie bis zu ihrem Highschool-Abschluss lebte. Sie galt lange als schwarzes Schaf der Dynastie.  © Andrew Dolph/Imago
Tiffany Trump (l.) streichelt an Thanksgiving 2017 im Rosengarten des Weißen Hauses einen Truthahn, nehmen ihr Ivanka Trump mit ihrer Tochter Arabella
Anders als Ivanka, Eric und Don Jr. erhielt sie bisher keine wichtige Funktion im millionenschweren Familienunternehmen. Auch im Wahlkampf war sie selten zu sehen. Im November heiratete sie in Mar-a-Lago den libanesisch-amerikanischen Geschäftsmann Michael Boulos. © Imago
Tiffany Trump Boulos
Am 15. Mai 2025 gab Tiffany Trump (hier mit ihrem Ehemann bei der Amtseinführung ihres Vaters) auf Instagram die Geburt ihres ersten Kindes bekannt, eines Sohnes namens Alexander Trump Boulos. © Jack Gruber/Imago
Donald Trump mit seiner aktuellen Ehefrau Melania Trump.
Melania Trump ist die aktuelle Ehefrau Donald Trumps. Das Model ist seit 2005 mit dem ehemaligen Präsidenten verheiratet. Die beliebteste First Lady ist Melania Trump nicht.  © Imago
Melania Trump am Rednerpult einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner im Oktober 2024 in New York
Die First Lady wurde als Melanija Knavs in Slowenien geboren. Damiot ist sie nach Louisa Adams in den Jahren 1825 bis 1829 erst die zweite Präsidentengattin, die nicht in den USA zur Welt kam. © Imago
Trump and Vance Swearing-In at the US Capitol
2006 bekamen Melanie und Donald Trump einen Sohn. Barron Trumps öffentliche Auftritte sind allerdings rar. Hier ist er während der Amtseinführung seines Vaters am 20. Januar 2025 zu sehen. Zum Erstaunen der Öffentlichkeit: Der jüngste Sohn von Donald Trump ist mittlerweile über zwei Meter groß. © Kevin Lamarque/Imago

Stimmten alle Demokraten dafür – also gegen Johnson –, müssten lediglich drei Republikaner ihrem Sprecher in den Rücken fallen. Diese nur haarscharfe Mehrheit ist gleichzeitig der Grund dafür, warum Johnson teils mit den Demokraten zusammenarbeiten und ihnen Zugeständnisse machen muss, um etwas zu erreichen – seine Verhandlungsposition ist einfach zu schwach.

Schwache Position des republikanischen Sprechers ist dem letzten Amtsinhaber zu verdanken

In gewisser Weise verdankt Mike Johnson seinem Vorgänger Kevin McCarthy das Dilemma, in dem er sich befindet. Der Republikaner McCarthy hatte den radikaleren Teilen seiner Partei, zu denen auch damals schon Marjorie Taylor Greene gehörte, ein Zugeständnis gemacht, damit sie ihn zum Sprecher wählten: Er setzte die Schwelle, um den Antrag zur Räumung des Sprecher-Postens einzubringen, auf einen Abgeordneten oder eine Abgeordnete. Dem muss der Kongress zwar noch zustimmen, doch Marjorie Taylor Greene hat das Schwert bereits aus der Scheide gezogen.

Rubriklistenbild: © IMAGO / Newscom World / Tom Williams

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