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News-Ticker

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: „Größter Anstieg seit Beginn des Krieges“

Die Ukraine fügt den russischen Streitkräften herbe Verluste zu. Nun sterben beinahe Tausend Soldaten an einem einzigen Tag. Der News-Ticker.

  • Größter Anstieg seit Kriegsbeginn: Zahl getöteter Soldaten hat sich verfünffacht
  • Russische Verluste: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat neue Zahlen veröffentlicht
  • Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt im Newsticker. Die verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Neuigkeiten aus dem Ukraine-Krieg finden Sie in unserem aktuellen Ticker.

+++ 21.55 Uhr: In der Ukraine wurde der russische Propagandist Anton Krassowski zu fünf Jahren Haft mit Beschlagnahmung seines Vermögens verurteilt. Der Moderator des kremlnahen Senders RT sei für schuldig befunden worden, „öffentlich zum Völkermord und zur gewaltsamen Änderung oder zum Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung aufgerufen zu haben“, meldete die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft.

Der Moderator rief auf seinem Youtube- und Telegram-Kanal zum Völkermord in der Ukraine auf, berichtete The Kyiv Independent. Krassowski, der bei dem Urteil selbst nicht anwesend war, sei zu der „höchstmöglichen Strafe“ verurteilt worden. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst kenne allerdings den Aufenthaltsort von Krassowski und plane, ihn vor ein Gericht zu stellen, hieß es weiter.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

„Größter Anstieg“ der Verluste seit Beginn des Ukraine-Krieges

+++ 20 Uhr: Russland erleidet weiterhin enorme Verluste im Ukraine-Krieg. Die Zahl der getöteten Soldaten in den vergangenen zwei Wochen sei fünfmal höher als die üblichen wöchentlichen Zahlen, berichtete die russische BBC-Zweigstelle am Freitag. Das deute laut BBC auf die mögliche Offensive hin, die Russland in der Donbass-Region gestartet habe.

Im Jahr 2022 meldeten russische Nachrichtenagenturen etwa 250 bis 300 getötete Soldaten pro Woche. Diese Zahlen hätten sich im Januar verdoppelt, hieß es weiter. In den vergangenen 14 Tagen seien 1679 russische Soldaten getötet worden. „Dies ist der größte Anstieg der russischen Verluste seit Beginn des Krieges“. BBC zufolge dürfte die Dunkelziffer noch deutlich höher sein.

Neue Gräber auf einem städtischen Friedhof bei Bachmut.

Russlands Verluste: Ukraine attackiert russische Stellungen

+++ 18.45 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat die Ukraine am Freitag fünf Luftangriffe auf russische Stellungen verübt. Dabei sei auch ein Standort getroffen worden, der über ein russisches Flugabwehr-Raketensystem verfügt habe. Russland hingegen konzentriere sich weiterhin auf Angriffe entlang der Frontlinie bei Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Schachtarsk in der Ostukraine. Dabei erleide das russische Militär schwere Verluste, hieß es weiter

Russische Verluste im Ukraine-Krieg seit Teilmobilisierung enorm gestiegen

+++ 13.20 Uhr: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor knapp einem Jahr sind nach Einschätzung britischer Geheimdienste auf russischer Seite bis zu 60.000 Soldaten oder Söldner getötet worden. Das Verteidigungsministerium in London sprach am Freitag in seinem täglichen Kurzbericht von wahrscheinlich zwischen 40.000 und 60.000 Toten. Die Gesamtzahl an Toten oder Verletzten auf russischer Seite wurde auf 175.000 bis 200.000 beziffert. Bei den Söldnern der Privatarmee Wagner liege die „Verlustquote“ wahrscheinlich bei bis zu 50 Prozent.

Weiter heißt es in dem Bericht, die Zahl der russischen Opfer sei seit der Teilmobilisierung im September enorm gestiegen. Seither sind deutlich mehr Reservisten mit mangelnder militärischer Erfahrung im Krieg. Nach heutigen Standards sei die Quote an Gefallenen sehr hoch, so die Briten. Dies liege mutmaßlich an unzureichender medizinischer Versorgung. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht unter Berufung auf Geheimdienste täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Kiew veröffentlicht neue Zahlen

+++ 10.20 Uhr: Russland hat bereits rund 141.260 Soldaten in der Ukraine verloren, davon alleine 800 im Laufe des letzten Tages. Eine entsprechende Erklärung wurde vom Generalstab der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook veröffentlicht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen, Moskau äußert sich nicht eigenen Verlusten. Die Zahlen vom 17. Februar:

  • Soldaten: 141.260 (+800)
  • Panzer: 3298 (+2)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6520 (+3)
  • Flugzeuge: 298 (+0)
  • Hubschrauber: 287 (0)
  • Flugabwehrsysteme: 241 (+2)
  • Mehrfachraketenwerfer: 467 (+1)
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5187 (+20)
  • Schiffe: 18 (+0)
  • Drohnen: 2013 (+1)
  • Quelle: Angaben der ukrainischen Streitkräfte vom 17. Februar

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Viele Soldaten „schlecht ausgebildet“

+++ 9.05 Uhr: Die obersten Verteidigungsbeamten der USA haben, rechnen mit weiteren hohe Verlusten für die russischen Streitkräfte, die in der Ukraine aktuell in eine Offensive übergehen. Laut Newsweek gehen sie davon aus, dass die schlecht ausgerüsteten und schlecht ausgebildeten Wehrpflichtigen nicht in der Lage sein werden, die Verteidigung der Ukraine im Osten des Landes zu durchbrechen.

Nach dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Mittwoch in Brüssel sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin vor Reportern, die Ukraine habe „gute Chancen“, im Frühjahr erfolgreich zu sein, wenn sie die sich anbahnende russische Offensive an den östlichen und südöstlichen Fronten besiegen könne.

Russland, so Austin, „schickt weiterhin eine große Zahl zusätzlicher Leute in den Kampf. Diese Leute sind schlecht ausgebildet und schlecht ausgerüstet, und deshalb haben sie viele Verluste zu beklagen. Und das wird wahrscheinlich auch in Zukunft so sein. Das ist ihre Stärke. Sie haben eine Menge Leute.“

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Berichte über Explosionen im russischen Belgorod

Update vom Freitag, 17. Februar, 6.50 Uhr: Laut russischer Nachrichtenagentur RIA Novosti waren in der Nacht zum Freitag (17. Februar) Explosionen auf in der russischen Stadt Belgorod – unweit der Grenze zur Ukraine – zu hören. Die Explosionen könnten vom Einsatz der eigenen Luftabwehrsysteme stammen, so die Agentur.

Russischen Medien zufolge lösten die Explosionen Erosionen an Fenstern und Alarmanlagen aus. Angaben über Verstorbene oder Verletzte wurden keine gemacht.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland schickt „schlecht ausgebildete“ Truppen in den Kampf

+++ 21.13 Uhr: Wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook berichtet, hat die ukrainische Luftwaffe 13 Luftschläge auf russische Truppen durchgeführt. Außerdem habe es einen ukrainischen Luftschlag auf ein russisches Flugabwehrraketen-System gegeben. Weiterhin sollen eine Artillerie-Einheit, ein Munitionsdepot sowie zwei weitere wichtige Ziele der Russen getroffen worden sein.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: „Viele Opfer zu beklagen“

+++ 17.15 Uhr: Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat im Rahmen eines Estland-Besuchs auf einer Pressekonferenz erklärt, dass Russland „weiterhin eine große Anzahl von Truppen“ auf das Schlachtfeld in der Ukraine verlegt. Grund seien die stetigen Verluste der russischen Armee. Diese Truppen seien „schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet“, was dazu führe, dass die russischen Streitkräfte „viele Opfer zu beklagen haben, und wir gehen davon aus, dass das so weitergehen wird“, sagte Austin.

+++ 14.15 Uhr: Offenbar haben ukrainische Grenzsoldaten mehrere Wagner-Söldner bei Bachmut getötet. Dem staatlichen Grenzschutzdienst der Ukraine zufolge kam es während einer Patrouille zu einem Schusswechsel, als die ukrainischen Soldaten einen russischen Posten entdeckten – dabei seien fünf Angreifer getötet und ein „Wagnerit“ gefangengenommen worden.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Ministerin spricht von „Selbstmordkommandos“

+++ 11.00 Uhr: Hanna Malyar, stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin, hat sich auf Telegramm zu den Verlusten der russischen Armee geäußert. Sie schreibt, die erheblichen Verluste Russlands hätten dazu geführt, dass die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Entscheidungen des Kommandos über Kampfeinsätze bei den Angehörigen der russischen Besatzungstruppen deutlich gesunken sei.

„Immer mehr russische Soldaten erkennen, dass ihre Befehlshaber die Lage auf dem Schlachtfeld nur unzureichend einschätzen. Dies wird durch den intensiven Einsatz sogenannter ‚Selbstmordkommandos‘ belegt, also von Einheiten, die mit unzureichend ausgebildeten Wehrpflichtigen besetzt sind und täglich schwere Verluste im Kampf und im Sanitätsdienst erleiden“, so Malyar.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: „Politisches und militärisches Versagen“

+++ 8.30 Uhr: Eine spezialisierte Expertenkommission des „International Institute of Strategic Studies (IISS)„ schätzt, dass Russland 40 Prozent der Vorkriegsflotte verloren hat. Dies berichtet der Guardian. Bei den im Krieg eingesetzten Panzern liege der Anteil des Verlusts sogar bei 50 Prozent. Russland sei deshalb dazu gezwungen, auf Bestände des kalten Krieges zurückzugreifen.

John Chipman, Vorsitzender des Expertengremiums, sieht darin ein Versagen Russlands. Der Krieg sei „ein politisches und militärisches Versagen für Russland“. Nach den Schätzungen konnte die Ukraine ihren Panzerbestand hingegen aufstocken. Dazu hätten neben den Lieferungen der westlichen Verbündeten auch gewonnene Panzer des Gegners beigetragen.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert Großteil der Wagner-Gruppe

Update vom Donnerstag, 16. Februar, 6.50 Uhr: Auch die ukrainische Seite bestätigt die großen Verluste der russischen Söldner-Gruppe Wagner. Das Verteidigungsministerium gibt laut Kyiv Independent an, dass die Wagner-Gruppe 80 Prozent ihrer Angriffseinheiten in der Nähe von Bachmut verliere.

„Die Evakuierung der Toten und Verwundeten wird nur begrenzt oder gar nicht durchgeführt“, schrieb die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar dazu auf Telegram.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Massengrab von Söldnern entdeckt

+++ 21.18 Uhr: In der Nähe der besetzten Stadt Luhansk soll ein Massengrab von Söldnern der Wagner-Gruppe gefunden worden sein. Wie BBC News Russia berichtet, soll es sich bei den Opfern hauptsächlich um Sträflinge handeln, die für die russischen Streitkräfte aus dem Gefängnis rekrutiert worden waren.

Die Nachrichten-Plattform schreibt von 42 frischen Männergräbern, zu 37 der Opfer soll es Informationen geben. So sollen 35 von ihnen Russen gewesen sein, einer belarussischer Bürger und ein weiterer aus Usbekistan stammen.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: „Bluthund“ Kadyrow kritisiert russische Militärführung

+++ 19.42 Uhr: Putins Verbündeter und Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, kritisierte die Veröffentlichung von militärischen Verlusten durch die russischen Generäle. Auf der Messenger-Plattform Telegram schrieb Kadyrow, der im Verlaufe des Ukraine-Kriegs als „Bluthund“ Putins bekannt wurde: „Bei der Durchführung von Kampfeinsätzen sind Verluste unvermeidlich.“ Die Spezialoperation, wie der Kreml den Angriff auf die Ukraine nennt, sei diesbezüglich keine Ausnahme.

Er verstehe nicht, wieso die russischen Feldherren in den vom Krieg besonders stark betroffenen Oblasten „alles bis ins kleinste Detail herausposaunen“, so Kadyrow weiter. Für die öffentliche Nennung der eigenen Verluste gäbe es seiner Meinung nach keine Notwendigkeit. Dies führe zu „Manipulation“, schreibt er in seinem Telegram-Post.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: 60 russische Soldaten bei Offensive in Donezk getötet

+++ 17.43 Uhr: Bei einem Versuch, die Verteidigungslinie in der Region um Donezk zu durchbrechen, mussten die russischen Streitkräfte wohl herbe Verluste hinnehmen. Das berichtet die ukrainische Nachrichten-Plattform Ukrainska Pravda mit Verweis auf den ukrainischen Grenzschutzdienst.

Demnach hätten Beamte des staatlichen Grenzschutzdienstes „mehrere Angriffswellen mit Mörser-, Granatwerfer- und Handfeuerwaffen“ gestoppt. Dabei sollen 60 russische Soldaten getötet worden sein. Eine unabhängige Bestätigung durch russische Behörden gibt es dafür nicht.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Fast die Hälfte aller russischen Panzer bereits zerstört

+++ 16.10 Uhr: Die russische Armee hat nach neunmonatigen Kämpfen in der Ukraine schätzungsweise rund 40 Prozent ihrer Panzerflotte aus der Vorkriegszeit verloren. Dies geht aus einer Zählung des International Institute of Strategic Studies (IISS) hervor. Bei einigen der wichtigsten Panzer, die in den Kämpfen eingesetzt wurden, seien es sogar 50 Prozent.

Moskau sei daher gezwungen, auf seine „immer noch beträchtlichen Bestände“ aus der Zeit des Kalten Krieges zurückzugreifen. Die Zahl der ukrainischen Panzer dürfte hingegen aufgrund der erbeuteten Panzer und der angekündigten Panzerlieferungen aus dem Westen deutlich steigen.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Fast komplette russische Armee im Einsatz

+++ 13.30 Uhr: Die Ukraine entwickelt bereits einen Plan, wie die von Russland eroberten Gebiete im Osten des Landes wieder „befreit“ werden können. Das sagte Verteidigungsminister Oleksij Resnikow im Interview mit der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. „Es braucht Zeit. Wir reden hier von mehreren Monaten“, so Resnikow. Die Vorbereitungen würden aber bereits laufen.

+++ 12.10 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat erklärt, dass sich Schätzungen zufolge fast die gesamte russische Armee in der Ukraine aufhält. Zu Moskaus Offensivstrategie sagte Wallace in einer Sendung auf BBC Radio 4, Russland sei nicht in der Lage gewesen, eine Streitmacht aufzustellen, die die ukrainischen Verteidigungsanlagen „durchschlagen“ könne. Vielmehr „haben wir nur einen Versuch gesehen, vorzurücken“.

„Das hat die russische Armee einen hohen Preis gekostet. Wir schätzen, dass 97 % der gesamten russischen Armee in der Ukraine stationiert ist“, so Wallace.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Moral der Truppe „im Keller“

Erstmeldung vom Mittwoch, 15. Februar, 11.00 Uhr: Die ukrainische Regierung plant nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eine Gegenoffensive gegen die russischen Streitkräfte innerhalb weniger Wochen. „Sie erwägen eine Offensive im Frühjahr, und das ist nur noch wenige Wochen entfernt“, sagte Austin vor Reportern in Brüssel nach einem Treffen der ukrainischen Verteidigungskontaktgruppe. Die Verbündeten werden der Ukraine dabei helfen, fügte er hinzu.

Die Nachricht fällt mit den Bemühungen Russlands zusammen, eine Offensive in der Ukraine zu starten – mit unterschiedlichem Erfolg. Russische Streitkräfte haben in den letzten Tagen Angriffe in Donezk und Luhansk in der Ostukraine durchgeführt und setzen ihre Angriffe im Donbass fort, so US-Beamte am Dienstag (14. Februar). Die Nordatlantikpakt-Organisation warnte diese Woche, dass Russland bereits mit einigen Frühjahrsoffensiven begonnen habe.

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass Russland keine Lehren aus dem bisherigen Verlauf des Krieges gezogen hat und nach Einschätzung westlicher Experten und Geheimdienstmitarbeiter immer noch schlecht auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet ist. Der Vorsitzende der Generalstabschefs, General Mark Milley, sagte am Dienstag vor Reportern, dass die Moral der Russen aufgrund schlechter Planung und Führung im Keller sei, was ihnen weiterhin massive Verluste beschere. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Libkos/dpa

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