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News-Ticker

Ukraine rückt bei Bachmut vor: Kommandeur berichtet von verheerenden Verlusten Russlands

Russische Truppen sind bei Bachmut in der Defensive. In einem Gericht in Kiew kommt es zu einer tödlichen Explosion. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen militärischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen Newsticker verfolgen.

Update vom 5. Juli, 22.40 Uhr: Die Einkesselung russischer Truppen in Bachmut schreitet voran. Russischen Militärbloggern zufolge haben sich Kreml-Einheiten aus der strategisch wichtigen Siedlung Klischtschijiwka rund drei Kilometer südlich der Donbass-Stadt zurückgezogen - angeblich aus Munitionsmangel.

Seit Wochen steht die russische Armee an diesem Frontabschnitt stark unter Druck. So postete etwa der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, an diesem Mittwoch (5. Juli) ein Video, das die 3. Angriffsbrigade beim Vorrücken zeigen soll.

Der Chef ukrainischen Bodenstreitkräfte, Oleksandr Syrskyi, erklärte in einem Interview mit ABC News nun, dass eine Rückeroberung Bachmuts angeblich kurz bevorstünde. Und, dass die russischen Streitkräfte in diesem Bereich der Front etwa acht- bis zehnmal so viele Verluste wie die Ukrainer zu beklagen hätten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Angriff bei Bachmut: Ukrainische Soldaten sind rund um die Donbass-Stadt auf dem Vormarsch.

Explosion in einem Gericht in Kiew: Terrorverdächtiger sprengt sich angeblich in die Luft

Update vom 5. Juli, 19.40 Uhr: In einem Gericht in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat sich ein wegen eines Terroranschlags angeklagter Mann Behördenangaben zufolge nach einem missglückten Fluchtversuch in die Luft gesprengt. „Der Gesetzesübertreter ist am Tatort verstorben“, schrieb Innenminister Ihor Klymenko am Mittwoch bei Telegram. Zuvor soll er versucht haben, sich ebenfalls per Sprengsatz zu befreien.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft versuchte der von Polizisten zum Gericht eskortierte Angeklagte, auf der Toilette des Justizgebäudes zu fliehen. Dabei habe er einen Sprengsatz gezündet, schrieb die Behörde auf ihrem Telegram-Kanal. Anschließend habe er sich im Gericht verschanzt. Offiziellen Angaben nach hat die Polizei nur Warnschüsse abgegeben. Zwei Polizeibeamte sind demnach durch die Explosionen verletzt worden.

Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den Verdächtigen für einen Handgranatenwurf am 31. August 2015 vor dem ukrainischen Parlament. Damals waren bei gewaltsamen Protesten gegen eine Verfassungsänderung im Rahmen des sogenannten Minsker Friedensprozesses vier Nationalgardisten getötet worden.

Ukraine-Krieg: Angeblicher Erfolg bei Bachmut

Update vom 5. Juli, 13.35 Uhr: Aus Mangel an Munition sollen russische Truppen sich aus einem Dorf in der Nähe von Bachmut zurückgezogen haben. „Wir haben Klischtschijiwka verlassen. Das ist in der Nähe von Bachmut. Es muss noch überprüft werden, und wenn es widerlegt wird, bin ich froh. Wenn es wahr ist, ist das schlecht und Bachmut wird unter der Feuerkontrolle der Ukraine stehen“, schreibt der prorussische Kriegsberichterstatter Alexander Sladkow auf Telegram.

Von Russland kontrollierte Stadt Makijiwka unter Beschuss

Update vom 5. Juli, 11.45 Uhr: Bei ukrainischem Beschuss in der von Russland kontrollierten ostukrainischen Stadt Makijiwka sind nach russischen Angaben ein Mensch getötet und 41 weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder, sagte der von Russland eingesetzte Leiter der Stadtverwaltung, Wladislaw Kljutscharow, am Mittwoch (5. Juli) im russischen Staatssender Rossija-24.

Die ukrainische Armee hatte zuvor gemeldet, sie habe eine „Formation russischer Terroristen“ in Makijiwka zerstört (siehe Meldung von 5.15 Uhr)

Schwere Verluste für Russland: Kiew nennt aktuelle Zahlen

Update vom 5. Juli, 9.45 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden binnen eines Tages schätzungsweise 670 russische Soldaten getötet oder verwundet. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht. Die Gesamtzahl der seit Beginn des Ukraine-Kriegs getöteten oder verwundeten Soldaten stieg somit auf über 231.000. In Klammern die Verluste beziehungsweise Veränderungen zum Vortag.

  • Soldaten: 231.0700 (+770)
  • Panzer: 4062 (+3)
  • Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 7917 (+9)
  • Artilleriesysteme: 4288 (+36)
  • Raketensysteme: 656 (+9)
  • Drohnen und unbemannte Flugkörper: 3614 (+12)
  • Quelle: Generalstab der Ukraine vom 5. Juli 2023

Russland meldet ukrainische Angriffe in Regionen Kursk und Belgorod

Update vom 5. Juli, 8.11 Uhr: Die russischen Regionen Kursk und Belgorod sind nach Angaben ihrer Gouverneure am Mittwochmorgen von ukrainischen Streitkräften beschossen worden. Bei den Angriffen von jenseits der Staatsgrenze habe es nach derzeitigen Angaben keine Opfer gegeben. „Die Stadt Walujki steht unter Beschuss der ukrainischen Streitkräfte“, schrieb der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Morgen auf der Nachrichten-App Telegram.

Ob es sich um Raketen- oder Artilleriebeschuss oder eine andere Form des Angriffs handelte, ließ er offen. „Das Luftverteidigungssystem hat funktioniert, aber am Boden gibt es Zerstörung.“ Der Gouverneur der nördlich von Belgorod gelegenen Region Kursk, Roman Starowojt, teilte mit, im Dorf Tjotkino sei ein Feuer ausgebrochen. Eine Schule und ein Privathaus seien beschädigt worden. Über die Art des Angriffs äußerte sich Starowojt nicht.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet Erfolge bei Bachmut

Update vom 5. Juli, 5.15 Uhr: In der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Makijiwka in der Ostukraine wurden nach örtlichen Behördenangaben 25 Menschen durch den Einschlag mehrerer Geschosse verletzt. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, teilte der von Moskau eingesetzte Chef der teils russisch besetzten Region Donezk, Denis Puschilin, in der Nacht zum Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. „Die Druckwelle war für die Mehrheit der Bewohner von Makijiwka und Donezk zu spüren.“ Laut Puschilin wurden Wohnhäuser, ein Krankenhaus, Schulen und ein Kindergarten beschädigt. Russischen Militärblogs zufolge sollen für den Beschuss Himars-Artillerieraketen verwendet worden sein, die die Ukraine von den USA bekommen hat.

Unterdessen vermeldete die Vize-Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maljar, am Dienstagabend ein Vorrücken „an der Südflanke um Bachmut“, die Kämpfe im Norden der Stadt seien weitergegangen. Innerhalb Bachmuts sei es für den Feind schwierig: „Gleichzeitig versucht Russland, in Lyman, Awdijiwka und Marjinka vorzurücken, aber sie scheitern“. Russische Militärblogger schreiben zeitgleich bei Telegram, Gegenschläge Russlands nördlich von Bachmut bei Soledar hätten ihre Wirkung verfehlt.

Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten

Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow.
Zu den Scharfmachern im Ukraine-Krieg gehört auch Ramsan Kadyrow, der als Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus eigene Truppen befehligt. „Putins Bluthund“, der für seinen brutalen Führungsstil im muslimisch geprägten Tschetschenien bekannt ist, tat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervor. Mehrfach kritisierte er nach russischen Niederlagen die militärische Führung seines Landes scharf und forderte weitreichende Konsequenzen. © Yelena Afonina/imago
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes
Am 2. März 2007 wählte das tschetschenische Parlament ihn auf Putins Vorschlag zum Präsidenten des Landes, nachdem er das 30. Lebensjahr vollendet hatte, das Mindestalter für die Wahl des tschetschenischen Oberhaupts. Im März 2015 erhielt Kadyrow den russischen Orden der Ehre. Kadyrows diktatorische Amtsführung ist geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, Korruption und einem ausufernden Personenkult. Seit Oktober 2022 ist er darüber hinaus Generaloberst der russischen Streitkräfte. © Yelena Afonina/imago
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow ist so etwas wie „Putins rechte Hand“. Seit März 2004 im Amt, verteidigt Lawrow seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder die Behauptung, dass Russland die Ukraine von den dort regierenden Nazis befreien zu wollen. Anfang Mai 2022 versuchte Lawrow im italienischen Fernsehen das Argument zu entkräften, als Jude könne der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Nazi sein: „Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ © Imago
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt Lawrow seine Vorwürfe, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland. „Wenn wir über das sprechen, was in der Ukraine vorgeht, so ist das kein hybrider, sondern schon fast ein richtiger Krieg, den der Westen lange gegen Russland vorbereitet hat“, sagte Lawrow während einer Afrika-Reise im Januar 2023, die ihn u. a. auch nach Angola führte. Der Westen wolle alles Russische zerstören, von der Sprache bis zur Kultur, so Lawrow. © Imago
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten.
Als „Putins Marionette“ kann Dmitri Medwedew gelten. Der Gefolgsmann des russischen Präsidenten war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und anschließend bis 2020 Ministerpräsident der Russischen Föderation. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs macht Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen Sicherheitsrates, ein ums andere Mal mit Verschwörungserzählungen und martialischen Äußerungen über die Ukraine und den Westen auf sich aufmerksam. Unter anderem drohte er mit dem „Verschwinden der Ukraine von der Landkarte“. © Artyom Geodakyan/imago
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt.
Der promovierte Jurist, der einst als Stimme der Vernunft galt, hat sich inzwischen zu einem radikalen Hetzer entwickelt. Gerne droht der Vizechef des russischen Sicherheitsrates den Nato-Staaten mit einem Angriff oder gar mit Atomschlägen. Im Sommer 2022 bezeichnete er die Regierung in Kiew als „vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen“, die US-Regierung waren für ihn „Puppenspieler jenseits des Ozeans mit deutlichen Anzeichen senilen Wahnsinns“. Ende 2022 versuchte er sich als Prophet für das Jahr 2023: In Deutschland entsteht demnach ein „Viertes Reich“, die EU zerfällt, in den USA bricht ein Bürgerkrieg aus. © Yekaterina Shtukina/imago
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.
Seit vielen Jahren an Putins Seite ist Dimitri Peskow. Schon im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten. Als Putin 2008 Ministerpräsident wurde, wechselte Peskow das Büro. Vier Jahre später kehrte er dann ins Präsidialamt zurück. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs setzte die EU ihn auf die Sanktionsliste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren. © Sergei Ilnitsky/AFP
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“.
Alina Kabajewa ist wahrscheinlich so etwas wie „Putins Ballerina“. Die frühere Spitzensportlerin galt in der Rhythmischen Sportgymnastik jahrelang als Nonplusultra. Ihre Erfolge (Olympiagold 2004 in Athen, neun WM- sowie 15 EM-Titel) sprechen für sich. Von 2007 bis 2014 war sie Abgeordnete der Russischen Staatsduma für die Partei „Einiges Russland“, seit September 2014 ist sie Vorsitzende des Verwaltungsrates der Nationalen Mediengruppe (NMG). Sie gilt Medienberichten zufolge als Geliebte des russischen Präsidenten und soll mit diesem mehrere Kinder haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. © Imago
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten.
Schon seit Jahren gilt Kabajewa als heimliche Geliebte oder gar Ehefrau des russischen Präsidenten. Eine offizielle Bestätigung aus Russland hat es aber nie gegeben. Der britischen Regierung zufolge steht sie „in enger persönlicher Beziehung zu Putin“. Kabajewa soll mehrere Kinder von Putin haben, was von Kabajewa und russischen Regierungsstellen aber dementiert wird. 2015 soll sie in Lugano Zwillinge zur Welt gebracht haben, andere Quellen berichten von einer Geburt eines Jungen im Kanton Tessin und einer weiteren Geburt eines Sohnes in Moskau. Gesichert ist, dass Kabajewa nach 2015 für einige Jahre aus dem öffentlichen Rampenlicht verschwand und auch heute nur äußerst selten öffentlich auftritt. © Valery Sharifulin/imago
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg.
Wladimir Solowjow ist Putins Chefpropagandist im Ukraine-Krieg. Seine seit 2012 im Sender Rossija 1 ausgestrahlte politische Talkshow „Sonntagabend mit Wladimir Solowjow“ gilt als vielleicht wichtigste innerrussischen Propagandasendung. Im Dezember 2022 drohte er dort zahlreichen europäischen Ländern mit militärischen Interventionen, weil diese die Ukraine unterstützen würden und Teil des europäischen Nazismus seien. Auch forderte er wiederholt den Einsatz von russischen Atombomben gegen Nato-Staaten. Im April 2022 bezeichnete er die Massaker von Butscha sowie Srebrenica als inszeniert. © Sergei Karpukhin/imago
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut
Solowjow wird in seiner Sendung oft laut, beschimpft die deutsche Regierung, streut deutsche Wörter ein und imitiert dabei eine schroffe Nazi-Aussprache. Einmal bezeichnete er Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „Miss Ribbentrop“. Joachim von Ribbentrop war deutscher Außenminister unter Adolf Hitler, den Solowjow im Februar 2021 in seiner Sendung einmal als „sehr mutigen Menschen“ und „tapferen Soldaten“ bezeichnet hatte. Von seiner 2014 geäußerten Meinung, „Gott verbietet, dass die Krim nach Russland zurückkehrt“, hat er sich nach dem Euromaidan, der Revolution der Würde, schnell distanziert. © Artyom Geodakyan/imago
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wird von einem engen Weggefährten des Präsidenten geleitet. Schon in den 1970er Jahren war Alexander Bortnikow zeitgleich mit Putin in St. Petersburg für den KGB im Einsatz. Putin, der einst selbst Direktor des FSB war, ernannte ihn im Mai 2008 zum Chef des Geheimdienstes und sicherte sich so maximalen Einfluss. Es gilt als gesichert, dass Putin auch als Präsident entscheidende Befehle selbst übermittelt.  © Alexei Druzhinin/imago
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken.
Der FSB dient vor allem dazu, die Opposition gegen Putins Machtelite zu unterdrücken. Ein Beispiel ist der Anschlag auf den Kremlkritiker Alexej Nawalny, der nach Angaben des Recherchekollektivs Bellingcat zuvor monatelang von FSB-Agenten verfolgt worden war. Unter Bortnikow wurde die Macht des FSB durch mehrere Reformen immer stärker ausgeweitet. Zudem soll der FSB die prorussischen Separatisten im Osten des Landes unterstützt haben. Nach der Annexion der Halbinsel Krim ging der FSB gegen Medien und Kultur vor. © Mikhail Metzel/imago
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne.
Seit November 2012 hat der Armeegeneral Sergei Schoigu das Amt des russischen Verteidigungsministers inne. In Schoigus Amtszeit fallen zunächst die militärische Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine, die Annexion der Krim 2014 sowie das Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg aufseiten des Assad-Regimes. Wegen der Intervention zugunsten der Separatisten im Donbass eröffnete die Ukraine 2014 ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen ihn. Seit Februar befehligt Schoigu als Verteidigungsminister die russischen Truppen im Ukraine-Krieg. © Pavel Golovkin/dpa
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng.
Schoigus Verhältnis zu Putin gilt bisher als sehr eng. So verbringt er regelmäßig seinen Sommerurlaub zusammen mit dem russischen Präsidenten im südsibirischen Tuwa – Schoigus Heimatregion, wo sich die beiden, wie hier im Jahr 2017, auch schon mal ein Sonnenbad in einer Pause vom Angeln gönnen. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen. So wies das „Institute for the Study of War“ in einem Bericht im Herbst 2022 darauf hin, dass Putin Schoigu für die Fehler im Ukraine-Krieg verantwortlich macht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin seinen Vertrauten doch noch zum Sündenbock macht.  © Alexei Nikolsky/dpa
Russia s First Deputy Prime Minister Andrei Belousov
Schoigus Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow werden. Die militärische Komponente im Verteidigungsministerium bleibe auch nach der Ernennung Beloussows unverändert. „Heute gewinnt auf dem Schlachtfeld derjenige, der offener für Innovationen und deren Umsetzung ist“, erklärte Kremlsprecher Peskow Putins Entscheidung für einen Zivilisten an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Beloussow sei nicht nur Zivilbeamter, sondern habe auch viele Jahre erfolgreich in der Politik gearbeitet und Putin in Wirtschaftsfragen beraten. © IMAGO/Alexander Astafyev
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kirill I. bekannt.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ist heute nur noch unter seinem Namen Kyrill I. bekannt. Bürgerlich heißt der Patriarch allerdings Wladimir Gundjajew – und hat eine bewegte Vergangenheit. Unter dem Decknamen „Michailow“ hat er laut dem schweizerischen Bundesarchiv in den 1970er Jahren in Genf als Agent für den früheren sowjetischen Auslandsgeheimdienst KGB gearbeitet. Diese Vergangenheit verbindet ihn mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. © Sergei Chirikov/dpa
Seit Februar 2009 ist Gunjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Seit Februar 2009 ist Gundjajew als Kyrill I. Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er gilt als enger Verbündeter Putins, dessen Regentschaft er im Zuge der Präsidentschaftswahl in Russland 2012 als „Wunder Gottes“ bezeichnete. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt er zunehmend durch Hasspredigten auf. Einmal bezeichnete er die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“, zudem sprach er der Ukraine ihr Existenzrecht ab. Verbal lässt Kyrill I., anders als im April 2017 in Moskau, jedenfalls keine Tauben fliegen.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden.
Der rechtsnationalistische Ideologe Alexander Dugin darf getrost als „Putins Denker“ bezeichnet werden. Dugin, der viele Bücher geschrieben hat, gilt als antiwestlicher Hassprediger und Kämpfer für die Idee einer slawischen Supermacht. In seinem Buch „Grundlagen der Geopolitik“ sprach er sich gegen die Ukraine als souveränen Staat aus. Kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs wurde diese Rhetorik aufgegriffen, als Putin das ukrainische Staatsgebiet in einem Aufsatz infrage stellte. © Kirill Kudryavtsev/afp
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat
Dugin wurde 1987 Mitglied der radikal-nationalistischen und antisemitischen Gruppierung Pamjat. Größere Bekanntheit erlangte er in den 1990er Jahren, als er über Radio und Fernsehen seine Ideologie verbreitete. Zugleich war Dugin auch Mitglied von esoterischen und okkulten Zirkeln. Unklar ist, wie nahe Dugin dem russischen Präsidenten steht. Putins Äußerungen geben aber oft die Rhetorik Dugins wider. Als Beispiel sei das Konzept „Noworossija“ („Neurussland“) geannnt, das Russland benutzt hat, um die Krim-Annexion zu rechtfertigen. Damals gab Dugin in einem Interview auch unmissverständlich kund, wie nun vorzugehen sei: „Töten, töten, töten, das ist meine Meinung als Professor.“ © afp
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew.
Zum engsten Putin-Zirkel gehört auch Nikolai Patruschew. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates war lange Jahre Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB und gilt als radikaler, europafeindlicher Hardliner. Patruschew verbindet viel mit Putin: Sie sind etwa gleich alt, beide kommen aus dem heutigen Sankt Petersburg, vor allem aber entstammen sie beide dem sowjetischen Geheimdienst KGB. Patruschew wird als engster Vertrauter Putins wahrgenommen und soll von diesem zu seinem Stellvertreter für den Fall einer zeitweiligen Verhinderung der Amtsausübung erkoren worden sein © Zubair Bairakov/imago
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben.
Patruschew wird als „Falke“ des Ostens beschrieben. Im Herbst 2021 bezeichnete er die Ukrainerinnen und Ukrainer als „Nicht-Menschen“. Noch Ende Januar 2022 bestritt er jede Kriegsabsicht Russlands als „komplette Absurdität“. Ende Februar 2022 beschuldigte er in einem Manifest die USA und die EU, in der Ukraine eine „Ideologie des Neonazismus“ zu unterstützen.  © Aram Nersesyan/imago
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt.
Als Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR ist Sergei Naryschkin für seine bissigen Kommentare bekannt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges warf er den USA und anderen westlichen Staaten vor, Russland zerstören zu wollen: „Die Masken sind gefallen. Der Westen will Russland nicht nur mit einem neuen Eisernen Vorhang umgeben“, zitierte der SWR Anfang März 2022 seinen Chef. „Wir reden über Versuche, unseren Staat zu zerstören, über seine ‚Annullierung‘, wie heutzutage in einem ‚toleranten‘ liberal-faschistischen Umfeld gesagt wird.“ Naryschkin gehörte zu jenen, die schon damals behaupteten, zwischen Russland und dem Westen tobe ein „heißer Krieg“. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten.
Wenige Tage vor Beginn dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Naryschkin im Gespräch mit Wladimir Putin tüchtig ins Schlingern geraten. Der SWR-Chef sprach sich damals versehentlich für eine russische Einverleibung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk aus. Putin korrigierte ihn bei der im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung und betonte, dass die Frage nicht gestellt sei. „Wir sprechen über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit oder nicht“, kanzelte Putin den SWR-Chef ab. © Valery Sharifulin/imago
Zu den engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin zählt der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin.
Zu den engsten Vertrauten Wladimir Putins zählte Jewgeni Prigoschin. Russlands Präsident und der erfolgreiche Geschäftsmann kannten sich lange. Als Putin noch KGB-Offizier war und in der St. Petersburger Stadtverwaltung arbeitete, soll er in Prigoschins Restaurant eingekehrt sein. Deshalb trug der in den chaotischen 1990er Jahren in Russland zu Reichtum gekommene 61-Jährige den Beinamen „Putins Koch“. Auch wegen Raubes saß er in Haft.  © Mikhail Metzel/imago
Inzwischen ist Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet.
Lange war Prigoschin vor allem als Warlord der berüchtigten Schattenarme „Wagner“ im Auftrag des Kreml international gefürchtet. Putin ließ ihn lange schalten und walten, als hätte diese Schattenarmee, eine paramilitärische Organisation mit vielen verurteilten Verbrechern, längst das Zepter der Macht in der Hand. Vom 23 bis 24. Juni 2023 kam es zu einem Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland. Danach bezeichnete ihn Putin als „Verräter“. Am 23. August 2023 kam Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. © Vyacheslav Prokofyev/imago

Ukraine-Krieg: Schwere Vorwürfe gegen Russland

Update vom 4. Juli, 22.45 Uhr: Weitere schwere Vorwürfe gegen Russland im Ukraine-Krieg: Ukrainischen Angaben zufolge nutzen russische Truppen rund um Bachmut jetzt angeblich chemische Kampfstoffe, um der Gegenoffensive Einhalt zu gebieten.

Diese Nachricht verbreitet unter anderem die US-amerikanische Kriegsbloggerin Sarah Ashton-Cirillo bei Twitter. „Der Feind steigert den Einsatz chemischer Waffen. Bei ihren Artillerie-Bombardements nutzen sie einen chemischen Stoff namens Lewisit“, erklärte der ukrainische Oberst Oleksij Dmytraschkiwski zudem in einem Video über die Lage in Bachmut. Symptome bei Betroffenen seien angeblich „Übelkeit, Erbrechen und Verlust des Bewusstseins“. Lewisit ist eine chlorhaltige organische Arsen-Verbindung, die Substanz bewirkt ein starkes Brennen der Haut mit Blasenbildung. Auch der Stoffwechsel kann bei der Aufnahme über die Haut oder die Atemwege massiv beeinträchtigt werden. Im Ersten Weltkrieg kam der chemische Kampfstoff aufseiten der USA zum Einsatz, im Zweiten Weltkrieg sollen Sowjetunion und Japan Granaten damit befüllt haben.

AKW Saporischschja im Fokus: Gegenseitige Anschuldigungen der Ukrainer und Russen

Update vom 4. Juli, 21.45 Uhr: Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja vor. Bereits in der Nacht zum Mittwoch würden die ukrainischen Streitkräfte versuchen, das AKW mit Raketen und Drohnen anzugreifen, behauptete Renat Kartschaa, Berater des Chefs der russischen Atomenergiebehörde, Rosenergoatom, im Staatsfernsehen.

Der ukrainische Generalstab wiederum schrieb in seinem täglichen Lagebericht über angebliche Sprengkörper auf dem Dach des AKW, deren Explosion den Eindruck eines Beschusses wecken solle. Die Sprengsätze seien an den Dächern des dritten und vierten Reaktorblocks angebracht, sollen die Reaktoren selbst aber wohl nicht beschädigen, heißt es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs.

Putin glaubt an Russlands Sieg: „Besser und effizienter“

Update vom 4. Juli, 20.40 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben weiter vom Sieg Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine überzeugt. „Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Dienstag am Rande eines Besuchs einer Hochschule. Der Schlüssel zum Erfolg Russlands liege darin, dass es „besser und effizienter“ arbeite als seine Konkurrenten, sagte Putin außerdem.

Allerdings könnte Putin auch Ungemach im eigenen Land drohen: Einem Medienbericht zufolge zögerten zuletzt einige Regionalfürsten in Russland bei Treuebekundungen für den Kremlchef.

Gegenoffensive lahmt: Ukraine liefert nun Erklärung - „Die Aufgabe ist maximale Vernichtung“

Update vom 4. Juli, 19.17 Uhr: Vor knapp einem Monat startete die ukrainische Gegenoffensive. Ziel: Die Rückeroberung besetzter Gebierte. Bisher läuft die Gegenoffensive jedoch schleppend. Das liege auch an einem taktischen Vorgehen, heißt es aus Kiew nun. „Aufgabe Nummer eins ist die maximale Vernichtung von Personal, Ausrüstung, Treibstoffdepots, Militärfahrzeugen, Kommandopunkten, Artillerie und Flugabwehrkräften der russischen Armee“, schrieb der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, bei Twitter. Je effektiver „der Feind“ vernichtet werde, umso mehr Kilometer würden später befreit.

„Die vergangenen Tage waren besonders ertragreich“, fügte Danilow hinzu. Zuvor hatte der Sprecher des Frontabschnitts Taurien im Süden der Ukraine, Walerij Scherschen, ohne Details von einem Vorrücken um gut zwei Kilometer gesprochen.

Medwedew nennt Rekrutierungszahlen

Update vom 4. Juli, 18.15 Uhr: In Russland sind seit Jahresbeginn 185.000 neue Berufssoldaten der Armee beigetreten. Das erklärte der ehemaligen Präsident Dmitri Medwedew. In der vergangenen Woche seien es fast 10.000 gewesen, sagte Medwedew in einem Video auf Telegram. Nach dem kurzzeitigem Aufstand von Söldnern der Wagner-Gruppe erhielten diese die Möglichkeit, als reguläre Soldaten anzuheuern.

Ukraine-Krieg: Russischer Angriff in Region Charkiw – Dutzende verletzt

Update vom 4. Juli, 14.55 Uhr: Durch einen russischen Angriff auf die ukrainische Region Charkiw sind nach Angaben der Regierung in Kiew mindestens 31 Menschen verletzt worden, darunter neun Kinder. Wie die ukrainische Präsidentschaft am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Angriff in der Stadt Perwomajskyj im Osten des Landes. Stabschef Andrij Jermak schrieb im Online-Dienst Telegram: „31 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert“; unter den Opfern seien neun Kinder, davon zwei Babys.

Ukraine-Krieg: Britischer Geheimdienst sieht entscheidende Schwächen bei Russland

Update vom 4. Juli, 11.40 Uhr: Nach Ansicht britischer Militärexperten leiden die russischen Besatzer in der Ukraine trotz vereinzelter Erfolge unter entscheidenden Schwächen. Das geht aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Dienstag (4. Juli) hervor. Demnach sind die russischen Einheiten ausgedünnt. Zudem fehle es an Artillerie-Munition.

Teils erfolgreich waren die Russen der Mitteilung zufolge dabei, die ukrainische Gegenoffensive in ihren Anfängen zu verlangsamen. Das sei vor allem durch den massiven Einsatz von Anti-Panzer-Minen gelungen. „Nachdem der ukrainische Vorstoß verlangsamt wurde, hat Russland versucht, gepanzerte Fahrzeuge mit unbemannten Einweg-Angriffsdrohnen, Kampfhubschraubern und Artillerie zu treffen“, heißt es in der Mitteilung.

Ukraine-Krieg: Fortschritte bei der Gegenoffensive – aber heftiger Widerstand

Update vom 4. Juli, 10.10 Uhr: Die Ukraine meldet weitere Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen. Die vergangenen Tage seien „besonders erfolgreich“ gewesen, erklärt der Chef des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Olexij Danilow, auf Twitter.

Die Streitkräfte erfüllten in dieser Phase ihre wichtigste Aufgabe: „Die maximale Zerstörung von Truppen, Ausrüstung, Treibstoffdepots, Militärfahrzeugen, Kommandoposten, Artillerie und Luftabwehrkräften der russischen Armee.“ Die Gegenoffensive kommt angesichts massiver Verteidigungsstellungen des russischen Militärs nur langsam voran. Zuletzt berichtete die Ukraine allerdings von leichten Geländegewinnen.

Zwei Tote durch russischen Beschuss in Cherson

Update vom 4. Juli, 9.00 Uhr: In der südukrainischen Regionalhauptstadt Cherson sind bei russischem Beschuss nach Angaben der Behörden zwei Menschen getötet worden. Bei den Todesopfern handele es sich um einen Mann und eine Frau, teilt die örtliche Staatsanwaltschaft mit. Die Zahl der Verletzten sei noch unklar. Die ukrainischen Streitkräfte hatten die Stadt in der gleichnamigen Region im November zurückerobert. Sie wird aber immer wieder von den russischen Invasionstruppen beschossen.

Ukraine-Krieg: Moskauer Flughafen vorübergehend gesperrt

Update vom 4. Juli, 8.26 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, mit Drohnen auf zivile Infrastruktur gezielt zu haben. Darunter sei auch der Moskauer Flughafen Wnukowo, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie bezeichnet dies als „einen weiteren terroristischen Akt“. Starts und Landungen an dem Flughafen waren am Morgen zeitweise eingeschränkt. Nach offiziellen Angaben wurden mehrere Drohnen in der Umgebung der russischen Hauptstadt abgefangen.

Auch Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb in seinem Telegram-Kanal, die russische Luftabwehr habe „einen weiteren versuchten Angriff ukrainischer Drohnen“ abgewehrt. Aus Sicherheitsgründen wurden Flüge vom südwestlich des Moskauer Stadtzentrums gelegenen Flughafen Wnukowo für etwa drei Stunden auf andere Airports umgeleitet. Das Gebiet Odinzowo, über dem eine der Drohnen abstürzte, liegt in der Nähe von Wunukowo. Der Flugbetrieb wurde nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde um 8.00 Uhr Moskauer Zeit (7.00 Uhr MESZ) wieder aufgenommen. Eine der zerstörten Drohnen soll auf ein Militärgelände im Vorort Kubinka westlich von Wunukowo abgestürzt sein, verlautete der Staatsagentur Tass zufolge aus Rettungsdiensten.

Region Moskau: Russland meldet Abschuss von Drohnen

Update vom 4. Juli, 7.31 Uhr: Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS am Dienstag (4. Juli) unter Berufung auf Rettungsdienste berichtet, wurden zwei Drohnen über der Region Moskau und eine in der benachbarten Region Kaluga abgefangen.

„Nach vorläufigen Informationen flogen drei Drohnen zu unterschiedlichen Zeiten in Richtung Moskau“, so die TASS. Zwei Drohnen seien im Moskauer Bezirk Nowaja Moskwa und eine in der Region Kaluga, südwestlich von Moskau, abgefangen worden. Die Nachrichtenagentur RIA meldete, die beiden Drohnen seien in der Nähe des Dorfes Valuevo abgeschossen worden. Das Dorf liegt etwa 30 Kilometer südwestlich des Kremls.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj nennt Putins Reaktion auf den Wagner-Putsch „schwach“

Update vom 3. Juli, 16.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Auftreten von Kremlchef Wladimir Putin im Aufstand der Wagner-Söldner erneut als „schwach“ gerügt. Putin verliere zunehmend die Kontrolle in Russland, sagte Selenskyj dem Sender CNN. „Wir sehen Putins Reaktion, es war schwach“, sagte er. Dass Wagner sehr einfach vorgestoßen sei, zeige, dass Putin „die Situation in den Regionen“ nicht unter Kontrolle habe. „Die Vertikale der Macht, die er hatte, bröckelt nun“, unterstrich Selenskyj.

Russland feiert Panzer-Verluste der Ukraine: Alle Leopard aus Polen und Portugal zerstört?

Update vom 3. Juli, 16.05 Uhr: Nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergei Schoigu hat das russische Militär etliche Leopard-Panzer zerstört. In den Kampfrichtungen Donezk und Saporischschja habe man bei Gefechten insgesamt 16 Leopard-Panzer ausgeschaltet, sagte Schoigu laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Damit habe die russische Armee alle von Polen und Portugal an die Ukraine gelieferten Leopard-Panzer zerstört, so Schoigu. Zusammen mit Deutschland hatten auch weitere Verbündete der Ukraine Panzer geliefert. Zu Beginn der ukrainischen Gegenoffensive hatte das russische Verteidigungsministerium Aufnahmen der Zerstörung von Leopards veröffentlicht.

Update vom 3. Juli, 13.45 Uhr: Die Gegenoffensive der Ukraine kommt bisher nur äußerst schleppend voran. Immerhin aber meldete Präsident Selenskyj jetzt kleine Gewinne. „Die letzte Woche war schwierig, aber wir machen Fortschritte“, schrieb er auf Telegram. „Wir kommen Schritt für Schritt voran.“ Zuvor hatte die Regierung in Kiew genaue Zahlen genannt. Demnach hat die Ukraine in der vergangenen Woche 37 Quadratkilometer von den russischen Streitkräften zurückerobert (s. Update v. 10.00 Uhr).

Update vom 3. Juli, 10.00 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat das ukrainische Militär im Zuge der Offensive im Süden und Osten des Landes in der vergangenen Woche 37 Quadratkilometer der von Russland besetzten Gebiete zurückerobert. Rund um die Stadt Bachmut seien 9 Quadratkilometer befreit worden, an der Südfront 28 Quadratkilometer, schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag (3. Juli) bei Telegram.

Zur Einordnung: Die nach Angaben Kiews befreiten Gebiete entsprechen etwa einem Viertel der Fläche der Stadt Augsburg.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj besucht Odessa

Update vom 3. Juli, 5.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte bei einem Besuch in der Hafenstadt Odessa die geplante Befreiung derzeit besetzter Gebiete im Süden. „Der Feind wird definitiv nicht die Bedingungen im Schwarzen Meer diktieren“, sagte er in einer Videonachricht anlässlich des Tages der ukrainischen Seestreitkräfte.

Auf Telegram veröffentlichte Selenskyj zudem Videos aus Odessa, die ihn bei Treffen mit Kommandeuren sowie einem Besuch bei verwundeten Soldaten in einem Krankenhaus zeigen. „Zusammen werden wir gewinnen“, betonte er. „Die ukrainischen Küsten werden die Besatzer nie tolerieren!“

News zum Ukraine-Krieg: Heftiger russischer Widerstand in Bachmut

Kiew/Moskau – Mit Blick auf die laufende Gegenoffensive hat die Ukraine von schweren Kämpfen an mehreren Frontbereichen, insbesondere im Osten, gesprochen. Russische Truppen griffen bei Awdijiwka, Marjinka und Lyman im Donezker Gebiet an, schrieb die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag auf Telegram. Auch bei Swatowe im angrenzenden Gebiet Luhansk rückten die Besatzer demnach weiter vor. „Dort toben heftige Kämpfe. (...) Die Situation ist ziemlich kompliziert.“

Unweit von Bachmut hingegen sei die ukrainische Armee im Vormarsch und habe „Teilerfolge“ zu verzeichnen, fügte sie hinzu. Auch im Süden der Ukraine rückten die eigenen Truppen in Richtung der Städte Berdjansk und Melitopol „in schweren Kämpfen, aber allmählich“ vor, schrieb Maljar. Sie sprach von „heftigem feindlichen Widerstand“.

Ukraine-News: Explosion unweit von südrussischem Militärflugplatz

Im südrussischen Gebiet Krasnodar hat sich Medienberichten zufolge eine größere Explosion unweit eines Militärflugplatzes ereignet. Im sozialen Netzwerk Telegram wurden am Sonntag Fotos von einem Krater veröffentlicht, der zehn mal vier Meter groß sein soll und angeblich in der Nähe des Flugplatzes der Stadt Primorsko-Achtarsk entstanden ist. Es gab auch Videos von einer hohen Rauchsäule. Der Gouverneur von Krasnodar, Weniamin Kondratjew, teilte mit, der „Vorfall“ werde untersucht. Es gebe keine Opfer, schrieb er. Auch Wohnhäuser und andere Objekte seien ersten Erkenntnissen zufolge nicht beschädigt worden.

Krasnodar liegt am Asowschen Meer und unweit der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kommt es seit Monaten immer wieder auch zu Beschuss auf russische Grenzregionen. Opferzahlen und Schäden stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine.

Ukraine-News: Wieder russische Angriffe auf Kiew

Erstmals seit knapp zwei Wochen war Kiew am Sonntag (2. Juli) wieder Ziel russischer Luftangriffe. Es seien in der Nacht alle feindlichen Geschosse abgewehrt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Mehrere Häuser im Kiewer Gebiet wurden laut Militärverwaltung durch herabfallende Trümmerteile beschädigt und ein Bewohner verletzt. Landesweit wurden offiziellen Angaben zufolge acht Kampfdrohnen und drei Marschflugkörper zerstört.

Russland hat das Nachbarland Ukraine vor mehr als 16 Monaten überfallen und hält derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Auch mit westlicher Militärhilfe will Kiew die okkupierten Gebiete nun befreien. (Mit Agenturen)

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