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Russlands Kommando im Visier der Ukraine

Ukraine gelingt Schlag: Russlands Eliteeinheit verliert Führungsspitze in Kursk

Russlands 155. Marineinfanteriebrigade verliert ihre Führung. Ein ukrainischer Präzisionsschlag trifft die Kommandozentrale.

Korenewo – Ein gezielter Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf das Hauptquartier der russischen 155. Garde-Marineinfanteriebrigade in der russischen Grenzregion Kursk hat die Führungsspitze dieser als Eliteverband geltenden Einheit ausgelöscht. Wie sowohl russische als auch ukrainische Quellen übereinstimmend berichten, kamen am 2. Juli 2025 mehrere hochrangige russische Offiziere ums Leben, darunter der Brigadekommandeur Oberst Sergej Iljin und sein Stabschef Oberst Leonid Baschkardin. Auch der erst im März ernannte Vizechef der russischen Marine, Generalmajor Michail Gudkow, fiel bei dem Raketenangriff im Ukraine-Krieg auf das Hauptquartier in der Siedlung Korenewo .

Ukraine schlägt zu: Russlands Eliteeinheit verliert Führungsspitze in Kursk

Der Tod von Iljin wurde unter anderem vom russischen Propagandisten Kirill Fedorov sowie durch eine Mitteilung der Verwaltung des Bezirks Umarski in der russischen Teilrepublik Tschuwaschien gemeldet, auch wenn die entsprechende Nachricht später gelöscht wurde, schreibt unter anderem The Moscow Times. Die Angabe, dass bei dem Angriff bis zu 22 Offiziere getötet wurden, stammt laut ukrainischer Aufklärung aus verschiedenen russischen und ukrainischen Quellen, so The Kyiv Independent.

Die 155. Garde-Marineinfanteriebrigade zählt zu den Eliteverbänden Moskaus. Generalmajor Gudkow war erst im März 2025 von Präsident Wladimir Putin zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Marine befördert worden, nachdem er zuvor selbst Kommandeur der 155. Brigade war. Gudkow wurde in Russland mehrfach für seine Verdienste ausgezeichnet, ist gemäß n-tv jedoch in der Ukraine wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen angeklagt.

Die ukrainische Seite berichtet, dass beim gezielten Angriff auf das Hauptquartier der Brigade auch Iljin und Baschkardin getötet wurden, ebenso wie Gudkows Stellvertreter Schichalijew. Nach Angaben von In Factum und weiteren Telegram-Kanälen wurde zudem Kapitän 2. Ranges Schipunow Alexander Nikolajewitsch getötet.

Putins Parade in Moskau: Russland feiert „Tag des Sieges“ mit gigantischer Militärparade

Vor dem „Tag des Sieges“ in Russland - Moskau
Russland feiert den „Tag des Sieges“. Eingeführt wurde der arbeitsfreie Tag, an dem dem Sieg über Nazi-Deutschland gedacht wird, durch einen Erlass am 8. Mai 1945 - also noch zu Zeiten der Sowjetunion. Gefeiert wird aber auch noch nach deren Ende, vor allem in der russischen Hauptstadt Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa
T-34-Panzer aus der Sowjetzeit kurz vor dem Tag des Sieges in Moskau
Unter den Augen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin wird am „Tag des Sieges“ eine gigantische Militärparade durch Moskau rollen, reiten und marschieren. Die Vorbereitungen in der Hauptstadt laufen bereits einen Tag zuvor auf Hochtouren. Hier zu sehen sind T-34-Panzer aus der Sowjetzeit, die ebenfalls an Putins Parade teilnehmen sollen. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Russlands Präsident Wladimir Putin, der hier ein Mitglied der Yunarmia (Jugendarmee) umarmt
Putin, der hier ein Mitglied der Yunarmia (Jugendarmee) umarmt, nutzt den „Tag des Sieges“ traditionell als Tag der Selbstbeweihräucherung. Die Jugend seines Landes soll mit Bildern der Stärke auf Kreml-Kurs gebracht werden. Die Erinnerung an den einstigen Triumph über die Nazis soll die kriegsgebeutelte Bevölkerung befrieden.  © Alexander Kazakov/dpa
Gartenring, der hier von einem russischen Militärfahrzeug befahren wird,
Geplant ist die Militärparade zum Großteil auf dem Gartenring, der hier von einem russischen Militärfahrzeug befahren wird, und die einen großen Ring um die Moskauer Innenstadt zieht. Allgegenwärtig wird auch bei der diesjährigen Militärparade zum „Tag des Sieges“ der Buchstaben Z sein. Er gilt in Russland seit dem Angriff durch Wladimir Putins Truppen auf die Ukraine als propagandistisches Symbol der Unterstützung für die Politik des Kreml. © ANGELOS TZORTZINIS/AFP
80 Jahre ist es her, dass die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg siegte
Auch wenn Russland unter Machthaber Wladimir Putin den Kommunismus und die Sowjetzeiten hinter sich gelassen hat, erinnert sich das Land und seine Bevölkerung am 9. Mai traditionell und voller Stolz an das Jahr 1945. Überall in Moskau und dem Rest Russlands haben rote Fahnen mit Hammer und Sichel an diesem Tag Hochkonjunktur. Das Jahr 2025 markiert dabei ein besonders Jubiläum: 80 Jahre ist es her, dass die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg siegte und Nazi-Deutschland die bedingungslose Kapitulation unterzeichnete. © Alexander Zemlianichenko/dpa
russische Studentinnen und Studenten, gekleidet in die Mode der 1950er und in sowjetischen Uniformen
Feierlichkeiten finden am „Tag des Sieges“ in ganz Moskau statt. Hier üben russische Studentinnen und Studenten, gekleidet in die Mode der 1950er und in sowjetischen Uniformen den „Siegeswalzer“ ein. Passend dazu gestaltet ist Hintergrund, in dem ein riesiges Modell des sowjetischen „Siegesordens“ zu sehen ist - die höchste militärische Auszeichnung, die die UdSSR zu vergeben hatte. © Alexander Zemlianichenko(dpa
der rote Platz inmitten Moskaus
Zentrum der Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ ist der rote Platz inmitten Moskaus. Das Areal rund um die dortige Basilius-Kathedrale und den Kreml ist bereits seit mehreren Tagen abgesperrt. Das liegt aber nicht nur an den Vorbereitungen für die große Militärparade in Putins Machtzentrum. © IMAGO
Xi Jinping und Wladimr Putin in Moskau
Ein weiterer Grund für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen ist der Besuch von Xi Jinping. Der Präsident der Volksrepublik China verbringt vier Tage als Gast von Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau. Selbstverständlich wird das chinesische Staatsoberhaupt auch an den als Ehrengast bei Russlands Militärparade anwesend sein. © Evgenia Novozhenina/dpa
mir Putin an Russlands „Tag des Sieges“ die Ehre erweisen wird. Hier trifft der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in Moskau ein
Xi Jinping ist nicht das einzige Staatsoberhaupt, dass Wladimir Putin an Russlands „Tag des Sieges“ die Ehre erweisen wird. Hier trifft der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in Moskau ein. Er gilt als einer der engsten Verbündeten Putins seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs. © IMAGO/Kristina Kormilitsyna
zu Gast ist Nicolás Maduro, Präsident der Autokratie in Venezuela.
Auch aus Südamerika bekommt Wladimir Putin zum „Tag des Sieges“ Besuch. Unter anderem zu Gast ist Nicolás Maduro, Präsident der Autokratie in Venezuela.  © Alexander Zemlianichenko/dpa
In Moskau traf Maduro im Vorfeld der Militärparade unter anderem Ibrahim Traore
In Moskau traf Maduro im Vorfeld der Militärparade unter anderem Ibrahim Traore, Präsident der afrikanischen Republik Burkina Faso. Beide sind Ehrengäste Wladimir Putins bei den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau. © MARCELO GARCIA/AFP
Aus Zimbabwe zu Gast in Moskau ist Präsident Emmerson Mnangagwa
Aus Zimbabwe zu Gast in Moskau ist Präsident Emmerson Mnangagwa. Auch er wird an den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ als Ehrengast teilnehmen. Seine Regierung war eine der wenigen, die im Jahr 2014, also lange vor offiziellem Beginn des Ukraine-Kriegs, mit Russland gegen eine UN-Resolution stimmte, die Putins Annektion der ukrainischen Halbinsel Krim verurteilte. © IMAGO/Maksim Blinov
Einen Tag vor dem eigentlichen „Tag des Sieges“ versammelte Wladimir Putin seine Gäste im Kreml zu einem pompösen Staatsdinner.
Einen Tag vor dem eigentlichen „Tag des Sieges“ versammelte Wladimir Putin seine Gäste im Kreml zu einem pompösen Staatsdinner. © MIKHAIL METZEL/AFP
Militärparade durch Moskau
Für Wladimir Putin und den Kreml ist der „Tag des Sieges“ eine willkommene Gelegenheit für bildgewaltige Propaganda. Entsprechend groß ist der Aufwand, der betrieben wird, um die Militärparade durch Moskau zu inszenieren. Bereits im Vorfeld wurden etliche Vorkehrungen getroffen, um Soldaten, Panzer und Kriegsgerät im vorteilhaften Licht erscheinen zu lassen. © IMAGO
Die „Manege“, eine der größten Ausstellungshallen für Kunst und Kultur am Roten Platz
Die Gelegenheit ist günstig, denn das internationale Interesse an Putins Parade zum „Tag des Sieges“ ist riesig. Die „Manege“, eine der größten Ausstellungshallen für Kunst und Kultur am Roten Platz unmittelbar neben dem Kreml, wurde für den „Tag des Sieges“ in ein Zentrum für die internationale Presse umgebaut. © IMAGO
Militärparade am „Tag des Sieges“
Das Herzstück der Militärparade am „Tag des Sieges“ werden auch am 9. Mai 2025 die Kolonnen von Kampfpanzern sein, die durch Moskau und vorbei an Präsident Wladimir Putin und seinen Ehrengästen rollen werden. Die erste Siegesparade auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt fand übrigens am 24. Juni 1945 statt. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Hier rollt ein RS-24 Yars-Raketenwerfer durch Moskau.
Neben russischen Kampfpanzern präsentiert Wladimir Putins Armee am „Tag des Sieges“ weiteres schweres Gerät. Hier rollt ein RS-24 Yars-Raketenwerfer durch Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa
im Ukraine-Krieg erbeuteten deutschen Leopard 2-Kampfpanzer
Russlands Machthaber Wladimir Putin nutzte die Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau in der Vergangenheit auch für Nadelstiche Richtung Westen. 2024 stellte das russische Militär einen nach eigenen Angaben im Ukraine-Krieg erbeuteten deutschen Leopard 2-Kampfpanzer aus. Zu besichtigen war die Kriegstrophäe im „Park des Sieges“. Im Hintergrund wehten rote Fahnen mit der Aufschrift: Pobeda! Zu Deutsch: Sieg. © Ulf Mauder/dpa
Kampfjet-Formationen an den „Tag des Sieges“
Die Militärparade in Moskau findet nicht nur auf der Straße statt. In der Luft erinnern Kampfjet-Formationen an den „Tag des Sieges“, die den Himmel über Moskau in rot, blau und weiß färben: die Farben der russischen Nationalflagge. © Pavel Bednyakov/dpa
Abfangjäger vom Typ MiG-31BM, ein Tankflugzeug Iljuschin Il-78 und ein schwerer strategischer Bomber vom Typ Tupolew Tu-160
Flankiert werden die Kampfjets über Moskau am „Tag des Sieges“ von weiteren Militärflugzeugen, die als Teil der großen Militärparade die Macht der russischen Armee symbolisieren sollen. Hier zu sehen bei den Proben für Putins Parade sind Abfangjäger vom Typ MiG-31BM, ein Tankflugzeug Iljuschin Il-78 und ein schwerer strategischer Bomber vom Typ Tupolew Tu-160. © Bai Xueqi/dpa
nehmen tausende Soldatinnen und Soldaten aus Russland und verbündeten Nationen an der Militärparade in Moskau teil
Neben Panzern und Kampfjets nehmen tausende Soldatinnen und Soldaten aus Russland und verbündeten Nationen an der Militärparade in Moskau teil. 2024 sollen es über 9000 Männer und Frauen gewesen sein, die aufgeteilt in über 30 zeremoniellen Regimentern durch die Straßen der russischen Hauptstadt marschierten. © IMAGO/Belkin Alexey
Militärparade am Tag des Sieges durch Moskau
Zu Fuß, zu Fahrzeug, aber auch zu Pferd führt Russlands größte Militärparade am Tag des Sieges durch Moskau. Vor einem weiteren Kampfpanzer proben hier Kavalleristen tags zuvor ihren Auftritt am 9. Mai 2025. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Russland: Probe der Parade zum Tag des Sieges
Den Sieg über Adolf Hitler und das Dritte Reich feiern gemeinsam mit Russland zahlreiche Verbündete. Neben Staatsoberhäuptern nehmen auch Ehrengardisten dieser Länder an der Militärparade in Moskau am 9. Mai 2025 teil. Hier zu sehen sind ägyptische Soldaten bei einer Probe nahe des Roten Platzes in Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Soldaten aus Aserbaidschan durch die Straßen Moskaus.
Vorbei an jubelnden Massen ziehen als Teil der Militärparade zum „Tag des Sieges“ auch Soldaten aus Aserbaidschan durch die Straßen Moskaus. © Alexander Zemlianichenko
Xi Jinping hat ebenfalls chinesische Ehrengardisten mit nach Moskau gebracht
Präsident Xi Jinping hat ebenfalls chinesische Ehrengardisten mit nach Moskau gebracht, die am Tag des Sieges in Parade-Uniform durch die russische Hauptstadt ziehen werden. © Alexander Zemlianichenko/dpa
Hier grüßt ein mit Orden dekorierter russischer Soldat das Publikum.
Doch nicht nur Ehrengardisten und Blaskapellen marschieren am „Tag des Sieges“ als Teil der Militärparade durch Moskau. An den Proben zu den Feierlichkeiten am diesjährigen 9. Mai beteiligten sich auch aktive Soldaten. Hier grüßt ein mit Orden dekorierter russischer Soldat das Publikum. Die Auszeichnungen soll er sich im von Wladimir Putin angezetteltem Ukraine-Krieg verdient haben. © Alexander Zemlianichenko
Hoch im Kurs am „Tag des Sieges“ steht bei der russischen Jugend offenbar der Sowjet-Look
Hoch im Kurs am „Tag des Sieges“ steht bei der russischen Jugend offenbar der Sowjet-Look. Im internationalen Pressezentrum in Moskau haben sich diese drei als Sowjet-Soldatin und Soldaten verkleidet. Geschmückt haben sie ihre Uniformen mit dem Sankt-Georg-Band. Die Schleife gilt seit 2005 als Zeichen der Erinnerung an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Seit etwa 2011 gilt das Sankt-Georg-Band darüber hinaus als Symbol der Unterstützung für die Expansionspolitik Wladimir Putins, vor allem in der Ukraine. © IMAGO/Vladimir Astapkovich
Eine abgestürzte Drohne soll dieses Haus in einem Moskauer Vorort beschädigt haben.
Getrübt wurde die Vorfreude in Moskau auf die Militärparade und den „Tag des Sieges“ durch den Schrecken des Ukraine-Kriegs. Der wurde wenige Tage vor der geplanten Militärparade in der russischen Hauptstadt einmal mehr sehr real: Laut Angaben der russischen Behörden wurden mehrere Kampfdrohnen aus der Ukraine über Moskau abgeschossen. Eine abgestürzte Drohne soll dieses Haus in einem Moskauer Vorort beschädigt haben. © Uncredited/dpa

Schwerer Schlag für Putins Eliteverband – Brigade nach Angriff ohne Führung

Die Brigade war seit Beginn des von Russland begonnenen Ukraine-Kriegs im Einsatz, zuerst an der Ostfront, später ab 2024 in der Region Kursk zur Verteidigung gegen die ukrainische Gegenoffensive, notiert das Online-Portal Militarnyi. Besonders schwere Verluste erlitt sie während der Schlacht um Wuhledar. Die Ukraine wirft der 155. Brigade vor, an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein, darunter auch Gräueltaten in Butscha, Irpin und Hostomel, wie The Kyiv Independent berichtet.

Als Zeichen der Anerkennung veranlasste indes Präsident Putin bereits am Sonntag nach dem Angriff, heißt es auf n-tv.de, dass die Brigade fortan den Ehrentitel „Gudkow“ trägt.

Sergej Iljin stand an der Spitze der russischen 155. Brigade, bevor er beim Angriff auf das Hauptquartier in Korenewo getötet wurde.

Gezielte Angriffe schwächen russische Kommandostrukturen im Ukraine-Krieg

Der Tod von Generalmajor Gudkow, Oberst Iljin und weiteren Offizieren wird von Militärexperten als schwerer Schlag für die russischen Kommandostrukturen bewertet. Seit Beginn des groß angelegten russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 wurden laut dem Projekt „Killed in Ukraine“, so Militarnyi, mindestens 6.606 russische Offiziere getötet, darunter inzwischen auch zwölf Offiziere im Generalsrang.

Insbesondere Kommandeure von der unteren Führungsebene bis hin zu Majoren sind laut der Analyse überdurchschnittlich betroffen – als Folge gezielter Angriffe auf Gefechtsstände durch die ukrainischen Streitkräfte.

Kriegsverbrechen der 155. Brigade im Ukraine-Krieg: Neue Belege, gezielte Eliminierung

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR veröffentlichte, schreibt Ukrinform, am 10. Juli 2025 einen abgefangenen Funkspruch eines Kommandeurs der 155. Brigade, der offenbar den Befehl gab: „Kopf abschneiden, aufspießen, wegwerfen“ – bezogen auf einen ukrainischen Kriegsgefangenen. Die Brigade ist nach Berichten für wiederholte Gräueltaten an Gefangenen und Zivilisten verantwortlich, weshalb sie laut ukrainischer Behörden zu Putins Lieblingsverbänden zählt. Ihr Banner wurde etwa bei Putins Jahrespressekonferenz 2024 gezeigt.

Während des Ukraine-Krieges musste die Brigade, unter anderem wegen der schweren Verluste in Führungspositionen, häufig mit neuen, unerfahrenen Rekruten aufgefüllt werden.

Die gezielte Tötung von Kommandeuren und Stabsoffizieren schwächt laut Beobachtern die Schlagkraft russischer Einheiten nachhaltig und verursacht systemische Probleme in der Führung, urteilt etwa The Moscow Times. Militäranalysten sehen im ukrainischen Vorgehen eine gezielte Strategie zur Unterminierung der russischen Kommandostrukturen. Als Folge des Angriffs und der internationalen Aufmerksamkeit wächst auch der Druck, die von der 155. Brigade begangenen Kriegsverbrechen konsequent aufzuarbeiten.

Rubriklistenbild: © X (Screenshot)/@betyna71

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