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Ex-Polizist schon unter Obama aktiv
Trumps „Grenz-Zar“ Homan plant Massenabschiebungen mit „Schock-Methode“
Tom Homan wird erneut Teil von Donald Trumps Team. Er erhält von ihm einen Spitznamen. Der ehemalige Polizist plant, eine militärische Strategie zu verfolgen.
Washington, D.C. – Eines wird bereits in den ersten Tagen nach Donald Trumps Sieg bei der US-Wahl klar: Viele Gesichter aus seiner ersten Amtszeit werden in seiner künftigen Administration nicht zu sehen sein. Einmal abgesehen von seinen Familienmitgliedern, für die der Republikaner immer einen Posten parat hat.
Daneben wird Tom Homan einer der wenigen Rückkehrer sein. Der ehemalige Polizist bekleidete von Januar 2017 bis Juni 2018 den Posten des Direktors der United States Immigration and Customs Enforcement (ICE), also der für die Einwanderung zuständigen Behörde. Damals wandte er bereits das von ihm selbst propagierte Mittel an, zur Abschreckung von Grenzübertritten Kinder von ihren Eltern zu trennen.
Trump holt Homan zurück: Republikaner erwartet „fantastischen Job“ von seinem „Grenz-Zaren“
Nun soll Homan als künftiger Grenzschutzbeauftragter die ICE wieder übernehmen und wohl mit noch härterer Hand führen. Von Trump bekam er dafür den aus ihrer Sicht wohl schmeichelhaften Beinamen „Grenz-Zar“ verpasst. „Ich kenne Tom schon lange und es gibt niemand besseren, wenn es um Grenzüberwachung und -kontrolle geht“, schrieb der 78-Jährige auf seinem Social-Media-Kanal Truth Social: „Ich habe keine Zweifel, dass er einen fantastischen und langersehnten Job machen wird.“
An den Vorschusslorbeeren könnte Homan schwer zu tragen haben. Umso verständlicher, dass er seinen Bald-wieder-Chef keineswegs enttäuschen will. Zumal bekannt ist, wie sehr diesem eine rigide Grenzpolitik besonders am Herzen liegt. Schließlich ging der frühere Unternehmer mit dem Thema zum zweiten Mal erfolgreich auf Stimmenfang.
Homan jedenfalls nutzte gleich seine ersten öffentlichen Auftritte nach der Nominierung, um zu unterstreichen, wie er – ganz im Sinne Trumps – vorgehen will. Unter anderem gab er Donald Trump Jr. in dessen „Triggered“-Podcast ein ausführliches Interview, das mit einigen Tonaussetzern auf dem Video-Portal Rumble zu sehen ist.
Trumps „Grenz-Zar“ im Podcast von Trump Jr.: Homan setzt bei Migration auf militärische Methode
Der Präsidentensohn fragte dabei: „Was ist Ihre übergeordnete Botschaft an die Amerikaner, die schon in der ersten Minute große Grenzmaßnahmen erwarten? Wie sehr werden Sie am Tag der Amtseinführung binnen einer Sekunde in der Lage sein, das Leben der normalen Amerikaner zu verbessern?“
Darauf entgegnete Homan: „Ich habe drei Worte für sie: Schock und Ehrfurcht.“ Womit er Trump Jr. zum Strahlen brachte, ehe er selbst genüsslich wiederholte: „Schock und Ehrfurcht.“ Diese Redewendung entstammt der Militärsprache und meint eine Strategie, bei der der Gegner schnell überwältigt werden soll, um seinen Kampfwillen umgehend zu brechen.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Homan wirbt für mehr Grenzschutz: „Weniger Sexhandel und weniger sterbende Migranten“
Doch der 62-Jährige holte noch weiter aus: „Wir werden uns dieses Land zurückholen und wie ich schon zuvor gesagt habe, geht es nicht nur um die Abschiebeaktion. Es geht auch um die Sicherheit der Kinder und den Grenzschutz.“
Und einmal in Fahrt, warf er einen Blick in die Zukunft: „Was werden die Folgen sein? Weniger Todesfälle durch Überdosen, weniger Sexhandel, um Himmels willen, eines der schlimmsten Verbrechen überhaupt, weniger sterbende Migranten.“
Er könne es gar nicht abwarten, endlich anzufangen. „Ich freue mich darauf, zurückzukommen und diesem Land wieder zu dienen“, frohlockte Homan und fügte augenzwinkernd hinzu: „Ich nehme große Gehaltseinbußen hin, aber meine Frau sagte, wenn ich nicht zurückkehre, würden wir uns scheiden, weil sie es satthabe, dass ich jeden Tag schlecht gelaunt aufwache, weil ich nicht in der Lage bin, etwas zu tun.“
Homan kehrt unter Trump zurück: „Grenz-Zar“ wurde einst von Obama ausgezeichnet
Homan war bereits unter Präsident Barack Obama stellvertretender Direktor der ICE. Der Demokrat verlieh ihm sogar die höchstmögliche Auszeichnung für den öffentlichen Dienst. In einem Interview mit der New York Times sagte Homan nun: „Jede Administration hat unterschiedliche Anweisungen dazu, wie wir unsere Arbeit erledigen sollen. Das Pendel schwingt also nach links und nach rechts. Präsident Obama glaubte an die Durchsetzung der Grenzen. Er unternahm Schritte zur Sicherung der Grenze.“
Im Geschäftsjahr 2012 seien 409.000 Ausländer verhaftet und ausgeflogen worden. Insgesamt habe er schon mehr als eine Million Abschiebungen überwacht. Ihm ist klar: „Die Durchsetzung der Einwanderungsbestimmungen ist immer umstritten.“ Aber er zweifle nie daran, das Richtige zu tun: „Wir setzen das Gesetz durch.“
Homan will Gesetz durchsetzen: „Menschen haben Recht auf Asyl und ordnungsgemäßes Verfahren“
Zudem betonte Homan: „Ich bin nicht einwanderungsfeindlich, auch wenn viele Leute sagen, dass ich das bin. Aufgrund der Dinge, die ich in meinen 34 Jahren gesehen habe, bin ich gegen illegale Einwanderung. Wenn Sie gesehen hätten, was ich gesehen habe, wären Sie auch gegen illegale Einwanderung.“
Bei Abschiebungen würden lediglich die Anordnungen eines Bundesrichters befolgt werden. „Menschen haben ein Recht auf Asyl. Sie haben ein Recht auf ein ordnungsgemäßes Verfahren“, stellte Homan klar: „Aber man kann kein ordnungsgemäßes Verfahren fordern und das Ergebnis dieses ordnungsgemäßen Verfahrens nicht akzeptieren.“
Der Trump-Vertraute gibt sich also gesetzestreu. Für Einwanderer in die USA stehen augenscheinlich düstere Zeiten bevor. Homan freut sich darauf. (mg)