Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Washington Post

Rücktritt vor Trumps Amtsantritt: FBI-Chef Christopher Wray kapituliert  

Der von Donald Trump nominierte FBI-Direktor Christopher Wray hat seinen Rücktritt angekündigt. Damit geht er einem entscheidenden Kampf aus dem Weg.

Washington – Donald Trumps Weg zurück ins Weiße Haus ist übersät mit den politischen Karrieren von Republikanern, die ihn offensichtlich nicht mochten – und manchmal öffentlich gegen ihn kämpften –, nur um schließlich nachzugeben, freiwillig den Abgang zu machen und den Weg für loyalere Nachfolger zu ebnen. Die Liste derer, die den Kampf um ihre Posten aufgegeben haben, ist sehr lang.

Nun können wir einen weiteren Namen hinzufügen. FBI-Direktor Christopher Wray, ein von Trump ernannter Beamter, kündigte am Mittwoch an, dass er zurücktreten werde, noch bevor Trump im nächsten Monat sein Amt antritt. Trump hatte ihn kritisiert und wollte ihn entlassen sowie durch den Loyalisten Kash Patel ersetzen. Wray sagte, er wolle somit „vermeiden, das Büro tiefer in den Kampf hineinzuziehen“.

Die Entscheidung hat zu vorhersehbarer Kritik von Trumps Gegnern geführt. Diese argumentieren, dass Wray Trump hätte zwingen sollen, die Maßnahme zu vollziehen – ihn tatsächlich zu feuern und alles, was damit einhergeht, in Kauf zu nehmen – anstatt „im Voraus zu gehorchen“. Sie überschätzen wahrscheinlich die tatsächliche Bedeutung einer solchen Entlassung. Aber Wrays Entscheidung ist in mancher Hinsicht eindeutig ein Gewinn für Trump.

Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen

Donald Trump im Weißen Haus
Donald Trump ist am 20. Januar 2025 als neuer Präsident ins Weiße Haus zurückgekehrt. Die Posten in seinem Kabinett sind alle verteilt. Wir stellen vor, wer Trump in die Regierung folgt. © Evan Vucci/dpa
 J.D. Vance wird Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus folgen.
J.D. Vance ist Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus gefolgt. Der 40 Jahre alte ehemalige Senator aus Ohio ist einer der jüngsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten. Nach Washington DC hat Vance seine Ehefrau Usha Vance begleitet. Die 38 Jahre alte Anwältin ist die erste „Second Lady“ der USA mit indischen Wurzeln. Das Paar hat die für den Vizepräsidenten vorgesehenen Räumlichkeiten im „United States Naval Observatory“ nahe dem Weißen Haus bezogen. © Alex Brandon/dpa
Marco Rubio soll laut US-Medien in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernehmen.
Marco Rubio hat in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernommen. Der 53 Jahre alte Senator aus Florida ist der erste US-Außenminister mit lateinamerikanischen Wurzeln. Rubio trat 2016 gegen Trump bei den Vorwahlen der Republikaner an und musste sich von dem späteren US-Präsidenten als „totaler Witz“ mit einem Schweißproblem beschimpfen lassen. Doch statt sich zu wehren, schluckte der langjährige Senator die Beleidigungen und präsentierte sich als loyaler Anhänger Trumps. In der US-Außenpolitik stellte sich Rubio in der Vergangenheit an die Seite der Ukraine. © IMAGO/Michael Brochstein / SOPA Images
Scott Bessent soll unter Donald Trump den Job des Finanzministers übernehmen
Donald Trumps Nominierung für den Posten des Finanzministers wirkte geradezu langweilig. Scott Bessent übernahm den Job – gegen den Wunsch Elon Musks. Der hatte sich mehrfach gegen die Ernennung des Wall-Street-Experten ausgesprochen. Bessent gilt als international erfahrener Finanzexperte und soll Donald Trump bereits 2016 mehrere Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet haben. In seiner neuen Funktion wird Bessent zahlreiche Wahlversprechen Trumps umsetzen müssen, darunter unter anderem Steuersenkungen, neue Zölle gegen China und die Finanzierung von Projekten wie den geplanten Massenabschiebungen. © DREW ANGERER/AFP
Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden
Eine überraschende Wahl Donald Trumps war die Personalie des Verteidigungsministers. Pete Hegseth war acht Jahre lang als Moderator für Fox News tätig. Als Soldat diente Hegseth im Irak und in Afghanistan. Erfahrung in Regierungsarbeit bringt er aber nicht mit. Doch Hegseth dürfte sich die Nominierung durch Trump mit seiner langjährigen Loyalität verdient haben: Der zweifache Familienvater hält schon seit 2016 zu Trump, als viele den Milliardär noch als politische Witzfigur belächelten. © TERRY WYATT(AFP
Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen
Statt dem ursprünglich von Trump nominierten Matt Gaetz hat Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen. Die 59 Jahre alte Juristin war in ähnlicher Funktion auf bundesstaatlicher Ebene bereits in Florida tätig. 2013 stellte sie dort in dieser Funktion einen Betrugsprozess gegen die Trump University ein. 2016 unterstützte sie Trump im Vorwahlkampf der Republikaner. Er holte die Juristin drei Jahre später in sein Anwaltsteam, das ihn im ersten Amtsenthebungsverfahren vertrat.  © MANDEL NGAN/AFP
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner und hat im Kabinett von Donald Trump den Posten des Innenministers übernommen. Von 2016 an war der ehemalige Unternehmer Gouverneur des Bundesstaates North Dakota.  © IMAGO/Ricky Fitchett
Brooke Rollins soll im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernehmen
Brooke Rollins hat im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernommen. Die Anwältin stammt aus Texas und war bereits in der ersten Regierung Trumps tätig. Sie gilt als loyale Anhängerin des künftigen Präsidenten und als politische Vordenkerin konservativer Strategien. © MANDEL NGAN/AFP
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala, ist Donald Trump als Handelsminister ins Weiße Haus gefolgt. Der Milliardär war stellvertretender Vorsitzender im Übergangsteam Trumps und regelmäßiger Gast in dessen Luxus-Resort Mar-a-Lago. Laut der New York Times war Lutnick lange Zeit als Mitglied der Demokraten registriert, lief nach der Machtübernahme Trumps im Jahr 2016 zu den Republikanern über. © IMAGO
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus und ist unter Donald Trump Arbeitsministerin geworden. Die Personalie war innerhalb der Republikanischen Partei umstritten. Chavez-DeRemer unterhält enge Beziehungen zu mehreren Gewerkschaften in den USA und unterstützte während ihrer Amtszeit mehrere Gesetzentwürfe der Demokraten, darunter auch eine Amnestie für illegal Eingewanderte, die auf dem Arbeitsmarkt integriert sind. © IMAGO/Michael Brochstein
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Impf-Leugner und Verschwörungstheoretiker hervorgetan. Bei der US-Wahl 2024 trat RFK zunächst als unabhängiger Kandidat an, zog sich dann aber aus dem Rennen zurück und unterstützte die Kampagne Donald Trumps. Der versprach dem 70 Jahre alten Kennedy dafür eine herausragende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik – und nominierte ihn schließlich als US-Gesundheitsminister. © IMAGO/Robin Rayne
Scott Turner, ehemaliger NFL-Profi, soll unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden.
Scott Turner ist unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung geworden. Der ehemalige Profi der American Football League gehörte bereits der ersten Administration Trumps an. Scott ist die erste Schwarze Person im Team des künftigen Präsidenten. Zu Scotts Aufgaben werden unter anderem Programme zur Förderung von erschwinglichem Wohnraum gehören, außerdem zur Unterstützung von Amerikanern mit geringem Einkommen, zur Verhinderung von Diskriminierung auf dem Markt und zur Förderung der Stadtentwicklung. © ANNA MONEYMAKER/AFP
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy, ist der neue Verkehrsminister in der Trump-Regierung. Duffy bringt politische Erfahrung als ehemaliger Kongressabgeordneter mit. Seine Nominierung durch Trump dürfte er aber vor allem seiner Präsenz bei Fox News verdanken. Neben zahlreichen Gastauftritten moderierte Duffy gut ein Jahr seine eigene Show namens „The Bottom Line“ auf dem Spartensender Fox Business Network. © IMAGO/Robert Deutsch
Chris Wright
Neuer Energieminister ist Chris Wright. Er soll Trump dabei helfen, Regulierungen abzubauen und so die Ausbeutung der Rohstoffe in den USA voranzutreiben. Trump hat es eigenen Aussagen zufolge vor allem auf Ölfelder in Alaska abgesehen. Burgums Aufgabe ist, als Energierminister Öl-Förderungen in dortigen Naturschutzgebieten zu ermöglichen. © Ting Shen/AFP
Linda McMahon. Die 76 Jahre alte Managerin ist die Ehefrau von Vince McMahon
Eine weitere Fernsehpersönlichkeit, die Donald Trump mit nach Washington DC gebracht hat, ist Linda McMahon. Die neue Bildungsministerin ist die Ehefrau von Vince McMahon. Gemeinsam mit ihrem Mann führte McMahon die Wrestling-Show WWE zu internationalem Erfolg. Das Vermögen des Ehepaars wird laut Forbes auf fast drei Milliarden Dollar geschätzt. Die McMahons gelten als spendenfreudige Unterstützer der Republikaner im Allgemeinen und Donald Trump im Speziellen. Was genau ihre Aufgaben sind, ist nicht ganz klar. Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder angekündigt, das Bildungsministerium abschaffen zu wollen. © imago stock&people
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins hat unter Donald Trump den Posten des Ministers für Kriegsveteranen übernommen – ein wichtiger Posten in den USA, wo die Rolle der Umgang mit den eigenen Veteranen ein konstanter Streitpunkt ist. Collins gilt als loyaler Unterstützer Trumps und verteidigte auch dessen Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Georgia bei der US-Wahl 2020.  © IMAGO/Robin Rayne
Kristi Noem vor der US-Wahl
Kristi Noem berichtete vor der US-Wahl in einer Autobiografie davon, wie sie ihren Hund wegen Ungehorsams erschossen hatte. Damit löste die 52 Jahre alte Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota eine Welle der Empörung aus – und hinderte Donald Trump wohl daran, sie zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Dafür ist die Republikanerin nun als Ministerin für innere Sicherheit Teil des Trump-Kabinetts. © IMAGO/Samantha Laurey / Argus Leader
Der 44 Jahre alte Lee Zeldin
Lee Zeldin ist neuer Direktor der Umweltschutzbehörde. Trump selbst glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel. Zeldins Aufgabe soll also weniger der Schutz der Umwelt sein. Stattdessen soll der Ex-Abgeordnete laut Trump „für faire und rasche Deregulierung sorgen“. Zeldin bedankte sich für den Posten bei seinem neuen Chef via X und kündigte an, „amerikanische Arbeitsplätze zurückzubringen“. © IMAGO/Matt Bishop/imageSPACE
Russel Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“.
Russell Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“. Erfahrungen hat er bereits als Regierungsbeamter in der ersten Administration von Donald Trump sammeln können. Vought war einer der Autoren des „Project 2025“ und gilt als Hardliner in Sachen Grenz- und Einwanderungspolitik. In der neuen Administration von Donald Trump hat er die Leitung des Büros für Management und Haushalt übernommen. © Michael Brochstein/imago
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten und vertrat den Bundesstaat Hawaii von 2013 bis 2022 im Repräsentantenhaus. 2020 kandidierte sie bei den Vorwahlen der Demokrate. 2022 brach sie mit ihrer Partei und erklärte sich für unabhängig. In den Folgejahren näherte sie sich immer mehr den Republikanern an, bis sie sich vor der US-Wahl 2024 öffentlich für Donald Trump aussprach. Der dankte es der 43 Jahre alte Politikerin jetzt mit einem Amt in seinem Kabinett. Gabbard ist neue Direktorin der Geheimdienste. „Seit über zwei Jahrzehnten kämpft Tulsi Gabbard für unser Land und die Freiheiten aller Amerikaner“, sagte Donald Trump in einem Statement. © Marco Garcia/dpa
John ratcliffe
John Ratcliffe führt seit Ende Januar den Auslandsgeheimdienst der USA. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas gilt als enger Vertrauter von Trump. Ratcliffe war zuvor Co-Vorsitzender einer konservativen Denkfabrik. In der ersten Amtszeit des Republikaners war der neue CIA-Direktor als Geheimdienstkoordinator tätig. Die Demokraten warfen Ratcliffe damals unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. © Jemal Countess/AFP
Jamieson Greer
Jamieson Greer ist der neue US-Handelsbeauftragte – eine Schlüsselrolle angesichts von Trumps Vorliebe, hohe Zölle auf ausländische Produkte zu verhängen. Historisch habe der US-Handelsbeauftragte nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden, schreibt die „New York Times“. Unter Trump habe die Rolle aber erheblich an Bedeutung gewonnen.  © Imago
Kelly loeffler
Neue Direktorin der Mittelstandsbehörde ist Kelly Loeffler. Die frühere Senatorin verlor im Januar 2021 die Stichwahl um den Sitz im US-Senat – trotz massiver Unterstützung von Donald Trump. Loeffler ist seit 2004 mit Jeffrey Sprecher, dem Vorsitzenden der New York Stock Exchange, verheiratet. © Imago
Susie Wiles, Spitzname „Ice Lady“, wird unter Donald Trump Stabschefin im Weißen Haus
Ebenfalls dabei ist Susie Wiles. Die sogenannte „Ice Lady“ ist Donald Trumps Stabschefin im Weißen Haus und damit die erste Frau auf dieser Position. Die 67 Jahre alte Politikberaterin leitete den Wahlkampf Trumps bei der US-Wahl 2024. In ihrer neuen Funktion wird sie vor allem dafür zuständig sein, zu regeln, wer Zugang zum künftigen Präsidenten erhält. Doch Wiles hat auf einem wahren Schleudersitz Platz genommen. In seinen ersten vier Jahren Regierungszeit benötigte Trump ganze vier Stabschefs. © Alex Brandon/dpa
Elise Stefanik wird die Vereinigten Staaten von Amerika unter der zweiten Regierung von Donald Trump als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten
Elise Stefanik sollte die USA eigentlich als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten. Doch Donald Trump hat seine Nominierung Ende März überraschend zurückgezogen. Zur Begründung erklärte er, er wolle nicht riskieren, dass Stefaniks Mandat im Kongress bei einer Nachwahl an die Demokraten falle. Stefanik ist eine loyale Verbündete Trumps. 2014 war sie mit damals 30 Jahren die jüngste Frau, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde. Einst zählte sie zu den eher moderateren Mitgliedern der Partei. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.  © Annabelle Gordon/Imago

Präzedenzfall zum Rücktritt des FBI-Chefs Christopher Wray liegt in Donald Trumps erster Amtszeit

Die Amtszeit der FBI-Direktoren beträgt zehn Jahre und es ist üblich, dass Präsidenten die Direktoren der vorherigen Regierung behalten. Die Idee dahinter ist, dass dies die Strafverfolgung vor politischem Einfluss schützt, wie Mark Berman von The Post letzte Woche in seinem Erklärartikel schrieb. Das bedeutet nicht, dass Präsidenten sie nicht entlassen können – das können sie –, aber es ist eher eine Norm als alles andere. Seit die Amtszeit in den 1970er Jahren festgelegt wurde, hat nur ein einziger FBI-Direktor tatsächlich volle zehn Jahre im Amt verbracht. Die meisten scheiterten jedoch aus anderen Gründen als einer Entlassung; nur zwei wurden entlassen.

Das bringt uns zu dem jüngsten Präzedenzfall. Einer dieser beiden Entlassenen wurde von Trump abgesetzt: James B. Comey im Jahr 2017. Es war einer der ersten Skandale der ersten Trump-Regierung.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Entlassung eines beliebigen FBI-Direktors auch nur annähernd so umstritten wäre. Der Grund, warum Comeys Entlassung eine besonders große Sache war, lag in dem, was er untersuchte: insbesondere eine hochkarätige Angelegenheit, in die Trump stark involviert war – die Russland-Untersuchung. Und alle verfügbaren Beweise, einschließlich Trumps eigener Kommentare und der anschließenden Mueller-Untersuchung, die Comeys Entlassung auf mögliche Behinderung der Justiz hin untersuchte, deuten darauf hin, dass Trumps Entscheidung in engem Zusammenhang mit dieser Untersuchung stand.

FBI-Direktor Christopher Wray

Umfrage zur Entlassung James B. Comeys: Mehr als die Hälfte der Befragten wünschen sich Ermittlungen

Bei Wray befürchten Trumps Kritiker, dass die Druckkampagne dazu dienen sollte, den Weg für politische Vergeltung zu ebnen – etwas, worüber Patel ziemlich offen gesprochen hat. Aber es gibt weniger direkte Verbindungen, die als korrupt angesehen werden könnten. Trump würde zwar eine Norm brechen. Aber nicht direkt, um seine eigene Haut zu retten oder eine Untersuchung zu vereiteln.

Das macht es weitaus unwahrscheinlicher, dass es eine deutliche Gegenreaktion geben würde, wenn Trump Wray tatsächlich feuert. Und das aus einem einfachen Grund: Die Amerikaner sind im Allgemeinen der Meinung, dass ein Präsident in der Lage sein sollte, solche Verwaltungsbeamten auszuwählen. Selbst nach der Entlassung von Comey war die Gegenreaktion nicht so stark.

Eine Umfrage der Quinnipiac University vom Mai 2017 ergab, dass 54 Prozent der Amerikaner die Entlassung von Comey missbilligten und 55 Prozent der Befragten sagten, dass Trump ihn entlassen habe, um Ermittlungen zu behindern. Mehr als 6 von 10 Befragten wünschten sich, dass der Kongress die Angelegenheit untersucht. Die Menschen waren sich jedoch nur etwa einig, ob es sich um einen „Machtmissbrauch“ handelte.

The Washington Post vier Wochen gratis lesen

Ihr Qualitäts-Ticket der washingtonpost.com: Holen Sie sich exklusive Recherchen und 200+ Geschichten vier Wochen gratis.

Wrays Rücktritt spielt dem designierten Präsidenten Trump offenbar in die Karten

Es scheint unwahrscheinlich, dass Trumps Entlassung von Wray zu einer deutlichen Gegenreaktion führen würde, die mit dem Comey-Fiasko vergleichbar wäre. Aus dem gleichen Grund ist Wrays Entscheidung jedoch eindeutig ein Rückschlag für diejenigen, die Trumps Plänen im Weg stehen würden.

Zum einen hätte die Tatsache, dass Trump gezwungen war, ihn zu entlassen, Trumps Vorhaben mit Patel stärker ins Rampenlicht gerückt: Sein Bestreben, einen Mann zu installieren, der offen davon gesprochen hat, den „tiefen Staat“ ins Visier zu nehmen und sogar Vergeltung gegen Trumps Feinde zu üben. Es hätte noch deutlicher gemacht, dass Trump nicht nur einen umstrittenen FBI-Direktor nominiert, sondern damit auch einen FBI-Direktor entlässt, weil dieser Beamte nicht bereit war, seine Politik zu unterstützen. Jemanden aus den Reihen der Republikaner, den er eigentlich ernannt hatte. Stattdessen wird es eher wie ein normaler Nominierungsprozess aussehen.

In der Vergangenheit haben die Republikaner Wray vor Trumps Angriffen verteidigt. Vielleicht wäre die Bereitschaft dazu jetzt nicht mehr so groß, aber so müssen sie nicht dafür geradestehen, dass Trump Wray gefeuert hat.

FBI-Direktor Christopher Wray sagt Ende 2023 vor einem Kontrollausschuss des Justizausschusses des Senats aus.

FBI-Chef Wray will die Behörde vor einem politischen Kampf bewahren

Es gibt auch einen praktischeren Grund, warum dies von Bedeutung sein könnte. Wie der Harvard-Rechtsprofessor Jack Goldsmith diese Woche für Lawfare schrieb, könnte Wrays Forderung an Trump, ihn zu entlassen, Trumps Befugnis, einen „amtierenden“ Nachfolger für einen längeren Zeitraum zu ernennen, eingeschränkt haben. Das könnte von Bedeutung sein, wenn die Nominierung von Patel letztendlich im Senat blockiert wird. Vor allem aber ist dies aus der Perspektive der Tonangebung von Bedeutung.

Wrays angegebener Grund für seinen Rücktritt ist, dass er das FBI vor einem politischen Kampf bewahrt. Aber wenn man dem FBI diesen Kampf erspart, lässt man auch die andere Seite kampflos gewinnen. Und wenn man sieht, dass Wray – jemand, der sich während Trumps erster Amtszeit gegen ihn gestellt und dafür viel Kritik einstecken musste – sich diesmal entscheidet, diesen Kampf nicht auszutragen, könnte man dies durchaus als das jüngste Anzeichen dafür betrachten, dass die Trump-Leitplanken diesmal nicht so stark sein werden.

Das bedeutet nicht, dass alles an Wray liegt. Ein Teil dieser Entscheidung wurde sicherlich getroffen, weil die republikanischen Senatoren diesmal nicht so viel Aufhebens um Trumps Angriffe auf Wray und seine Entlassungspläne gemacht haben. Aber eines der politischen Kerntalente von Trump ist es, seine Gegner über lange Zeiträume hinweg zu zermürben. Und dies scheint ein typisches Beispiel dafür zu sein, dass sich das weiterhin auszahlt.

Zum Autor

Aaron Blake ist leitender politischer Reporter und schreibt für The Fix. Der gebürtige Minnesotaner hat auch für die Minneapolis Star Tribune und die Zeitung The Hill über Politik geschrieben.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 12. Dezember 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Michael Brochstein/Imago

Kommentare