„Hands off“
„Demokratie statt Diktatur“: Über 1200 Demonstrationen gegen Trump in den USA
Unter dem Motto „Hands off“ haben tausende Menschen in den USA gegen die Politik von Trump demonstriert. Auch in Europa gingen Menschen auf die Straße.
Update, 9.15 Uhr: Donald Trumps jüngste Politik hat in den USA für heftige Proteste gesorgt. Am Samstag demonstrierten Tausende Menschen gegen den US-Präsidenten und ließen ihren Unmut freien Lauf. „Demokratie statt Diktatur“ stand unter anderem auf Plakaten. Laut Indivisible, einer der führenden Organisationen der Bewegung, hatten sich fast 600.000 Menschen für die Teilnahme an den Veranstaltungen angemeldet. Einige Demonstranten hatten konkrete Anliegen, andere lehnten die Trump-Regierung und die MAGA-Bewegung allgemein ab.
Update vom 6. April, 6.50 Uhr: Mit seinem gewaltigen Zollpaket hat US-Präsident Donald Trump nun aber auch die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt – und radierte damit auch Vermögen von Privatanlegern in Milliardenhöhe quasi über Nacht aus. Viele Amerikaner sind an der Börse investiert und bangen jetzt um ihr Erspartes, was sich auch bei den landesweiten Protesten gegen Trumps Regierung am Wochenende zeigte. Die Veranstalter sprachen von Millionen Teilnehmern bei mehr als 1.300 Kundgebungen, offizielle Zahlen oder Schätzungen gab es allerdings nicht.
„Ich habe gestern Geld verloren wegen des Wahnsinns, dem uns dieser Mann aussetzt“, schimpfte eine 74-jährige Demonstrantin, die bei einem Protest in Chicago dabei war und vom Wall Street Journal zitiert wurde. „Ihm ist nicht klar, dass Rentner in meinem Alter von diesem Geld leben.“ Dass sich der Präsident derweil für ein verlängertes Golf-Wochenende nach Florida verabschiedete, stieß bei Demonstranten besonders übel auf. „Trump ist am Golfen, während die Börse abstürzt“, stand auf dem Plakat einer empörten Frau.
„Hände weg“-Demonstration gegen Trump: Tausende Amerikaner gehen auf die Straßen
Update, 22.00 Uhr: In den USA haben landesweit unzählige Menschen gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump demonstriert. Allein in der US-Hauptstadt Washington versammelten sich am Washington Monument nahe dem Weißen Haus Tausende Demonstranten. Diese sprachen sich durch Sprechchöre und Plakate für eine Verteidigung der Verfassung aus und forderten ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump.
Verschiedene Organisationen hatten gemeinsam zu mehr als 1.000 Versammlungen – größeren und kleineren – in allen US-Bundesstaaten aufgerufen. Vorab hatten sie geschätzt, dass es landesweit mehr als 250.000 Teilnehmer geben könnte. Genaue und verlässliche Angaben zu den tatsächlichen Teilnehmerzahlen lagen auf Grund der großen Anzahl an Veranstaltungen am Abend jedoch noch nicht vor.
Update, 18.42 Uhr: Auch außerhalb der USA sind am Samstag unzählige Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Politik von Donald Trump und den Einfluss von dessen Berater Elon Musk zu protestieren. Demonstrationen sind unter anderem in Kanada, Großbritannien, Frankreich und Mexiko geplant. In Deutschland versammelten sich Menschen in Frankfurt am Main und in Berlin vor einem Tesla-Ausstellungsraum. Das US-Präsidialamt reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme von Trump oder Musk. In den USA sind für Samstag 1200 Demonstrationen in allen Bundesstaaten geplant.
Erstmeldung vom 5. April: Washington, D.C. - Bisher gab es in den USA wenig große Kundgebungen gegen die das ganze Land umwälzende Politik der Trump-Regierung: Am Samstag (5. April) soll sich das nun ändern. Laut USA Today sind über 1.000 Veranstaltungen gegen Trump geplant, in Großstädten und kleineren Ortschaften.
Ende März hatte es mehrere Proteste gegen Trump-Berater Musk gegeben, der mit dem Spargremium Doge massive Kürzungsprogramme und Stellenstreichungen etwa bei Ministerien vorantreibt. Auch Tausende Wissenschaftler hatten bereits in Washington gegen Kürzungen und die von ihnen als wissenschaftsfeindlich empfundene Politik der Regierung protestiert, immer wieder auch kleinere Gruppen, wie die entlassenen USAID-Mitarbeiter und ihre Sympathisanten. Nun soll es größer werden: Die größte Kundgebung soll in Washington stattfinden.
Die Demonstration in der US-Hauptstadt ist am Washington Monument unweit des Weißen Hauses geplant. „Donald Trump und (Tech-Milliardär) Elon Musk glauben, das Land gehöre ihnen. Sie nehmen sich alles, was sie in die Finger bekommen können“, heißt es in dem Aufruf zu den Protesten unter dem Banner „Hands off!“ (Finger weg). Zu den Rednern in Washington gehören nach Informationen der Nachrichtenseite Axios mehrere Abgeordnete der Demokraten.
Laut USA Today haben sich bereits über eine halbe Million Menschen online registriert, um an einer der Veranstaltungen teilzunehmen. „Wir wollen Raum für diese massiven Proteste schaffen, aber wir wollen auch sicherstellen, dass Sie vor die Tür gehen und Widerstand leisten können, wenn Sie das möchten. Wenn das alles ist, was Sie tun können, haben wir einen Ort für Sie“, sagte Hunter Dunn, Sprecher einer der veranstaltenden Organisationen. Der US-Präsident selbst befindet sich am Samstag für ein Golf-Event in Florida.
USA: Barack Obama und Corey Booker befeuern Proteste gegen Donald Trump
Die Proteste finden am Ende einer Woche statt, in der die Unzufriedenheit vieler US-Amerikaner mit der zweiten Amtszeit Donald Trumps wächst. Am Freitag hatte Ex-Präsident Barack Obama Öl ins Feuer der Trump-Gegner gegossen und sich zum ersten Mal seit Trumps Amtsantritt öffentlich geäußert. „Ich bin zutiefst besorgt über eine Regierung, die Universitäten bedroht und Studenten, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ausüben, nicht in Freiheit lässt“, sagte Obama, unter anderem, bei einer Universitätsveranstaltung, wie CNN berichtet.
Anfang der Woche hatte Senator Corey Booker in einer Rekordrette vor dem US-Kongress gefordert: „Dies ist ein Moment der Moral. Es geht nicht um links oder rechts, es geht um richtig oder falsch.“ Mit den Worten des verstorbenen Bürgerrechtlers John Lewis endete er seine Rede: „Lasst uns guten Ärger machen.“ Am Dienstag hatte Trump Rekordzölle für die USA verkündet und damit viele Teile der Nation in wirtschaftliche Unsicherheit gestürzt. (kat)
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