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Doch auch zwei Tage nach seiner Amtseinführung lässt Trump weiter einen klaren Plan vermissen, wie er den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu einem Ende bringen will. Als wahrscheinliches Mittel gelten persönliche Verhandlungen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Am Dienstag erhöhte Trump deshalb zumindest verbal den Druck auf den Kreml-Chef und nannte neue erschrecken hohe Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg.
Trump nennt absurd hohe Verluste im Ukraine-Krieg – eine Million russische Soldaten bereits tot?
„Er kämpft sich durch. Die meisten Leute dachten, es (der Ukraine-Krieg; Anm. d. Red.) würde etwa eine Woche dauern, und jetzt sind es schon drei Jahre. Das lässt ihn nicht gut aussehen“, zitierte Politico Trump am Dienstag (21. Januar) mit Blick auf Putin. „Ich glaube, Russland steckt in großen Schwierigkeiten. Schauen Sie sich die Wirtschaft an, schauen Sie sich die Inflation in Russland an“, wird Trump weiter zitiert. „Ich komme mit [Putin] gut klar, ich hoffe, er will einen Deal machen.“
Neben den ausbleibenden Erfolgen an der Front im Ukraine-Krieg legte Trump den Fokus auf die hohen Verluste, die Russland im Krieg gegen das Nachbarland erlitten hätte. „Uns liegen Zahlen vor, die besagen, dass fast eine Million russische Soldaten getötet wurden. Ungefähr 700.000 ukrainische Soldaten wurden getötet. Russland ist größer, sie haben mehr Soldaten zu verlieren, aber so kann man kein Land regieren“, führte der US-Präsident aus. Doch die von Trump genannten Zahlen sorgen bei Beobachtern für Erstaunen. Sind tatsächlich bereits fast eine Million Soldaten aus Putins Armee gefallen?
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Verluste im Ukraine-Krieg: Kiew meldet 43.000 getötete Soldaten – Trump spricht von 700.000
Zum Vergleich. Die ukrainische Armee-Führung beziffert die Verluste Russlands im Ukraine-Krieg mit knapp 824.000 (Stand 22. Januar 2025). Unter die sogenannten „Combat Losses“ fallen jedoch sowohl getötete Soldaten als auch Verwundete, die wegen ihrer Verletzungen vorerst nicht mehr an Kampfhandlungen teilnehmen können. Die Zahlen der Ukraine können jedoch nicht unabhängig überprüft werden. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sprach Ende Oktober 2024 von mehr als 600.000 getöteten und verletzten russischen Soldaten.
Auf Seiten der Ukraine bezifferte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verluste zuletzt im Dezember auf knapp über 400.000. Im Ukraine-Krieg getötet worden seien demnach 43.000 ukrainische Soldaten, 370.000 weitere seien verletzt worden. Auch diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Meldungen weichen jedoch stark von Trumps Zahlen ab, der explizit von „getöteten Soldaten“ gesprochen hatte.
Trumps nennt neue Zahlen zu Verlusten im Ukraine-Krieg – Experte geht von Verwechslung aus
Der Militärexperte Carlo Masala geht deswegen davon aus, dass bei Trumps Aussage eine Verwechslung vorlag. „Definitiv sind es nicht nur Tote, sondern Tote und Verwundete“, sagte der Politikwissenschaftler der Universität der Bundeswehr in München der Bild-Zeitung. Masala bekräftigt jedoch gleichzeitig, dass Trumps Zahlen auch dann noch über den aus anderen Quellen gemeldeten Verlusten liegen.
Ein Grund für die hohen Verluste im Krieg zwischen Russland und der Ukraine sei laut Trump auch das Gelände in der Ostukraine. „Es ist sehr flach, wissen Sie, es ist wunderschönes Ackerland, wirklich auf eine besondere Weise schön, aber es gibt keinen Schutz“, sagte der Republikaner. „Das Einzige, was eine Kugel aufhält, ist ein Körper.“
Ende des Ukraine-Kriegs: Trump spricht sich für Verhandlungen mit Putin und Selenskyj aus
Mit Blick auf ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs stellte der US-Präsident jedoch erneut Verhandlungen zwischen den Staatschefs beider Länder in Aussicht. Wann immer Kremlchef Putin und der ukrainische Präsident Selenskyj bereit seien, werde er sich mit ihnen treffen, sagte Trump am Tag nach seiner Amtseinführung im Weißen Haus in Washington.
Auf die Frage, ob er Sanktionen ergreifen werde, falls Putin nicht zu Verhandlungen bereit sei, antwortete Trump: „Klingt wahrscheinlich.“ Selenskyj wolle gerne Frieden haben, sagte Trump weiter. „Aber zum Tango gehören immer zwei.“ (fd mit Material von dpa)