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Washington Post

Trump gegen Biden: Der Wahlkampf, den kaum jemand will

Schon jetzt scheint der Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 festzustehen. Im November dürfte es erneut zum Duell der alten Männer kommen.

Washington, D.C. – Der Präsidentschaftswahlkampf, den die meisten Menschen in den USA ablehnen, wird zur Realität.

Die Vorsitzende des republikanischen Nationalkomitees, Ronna McDaniel, ließ nach den Vorwahlen in New Hampshire am 23. Januar ihr Neutralitätsversprechen fallen und rief ihre Partei dazu auf, sich „um unseren Kandidaten zu scharen, der Donald Trump sein wird“.

Trump nach Sieg bei US-Vorwahlen in New Hampshire der Präsidentschaftskandidatur ganz nah

Die republikanischen Spendensammler haben sich ein Rennen geliefert, um Großspender zu finden, die den ehemaligen Präsidenten Trump in einer Frühjahrs-Werbeoffensive gegen Präsident Joe Biden unterstützen, und das Republican National Committee legt letzte Hand an ein gemeinsames Fundraising-Abkommen, das es seinem Kandidaten erlauben wird, wohlhabende Spender für Schecks über 800.000 Dollar anzuzapfen.

Am Dienstag griff Präsident Biden Donald Trump auf einer Kundgebung für Abtreibungsrechte in Manassas, Virginia, mehrfach namentlich an und sagte, der ehemalige Präsident sei für die Abschaffung von Roe v. Wade verantwortlich - ein Thema, von dem seine Kampagne glaubt, dass es die Wähler motivieren wird.

Biden seinerseits hat angekündigt, dass zwei seiner wichtigsten Mitarbeiter aus dem Weißen Haus in den Wahlkampf wechseln werden, eine plötzliche Veränderung, die seine Mitarbeiter auf die Beschleunigung des GOP-Nominierungsprozesses zurückführen. Bidens Berater haben auch ihre Angriffe auf Trump verschärft und ihn beschuldigt, eine Kampagne der „Rache und Vergeltung“ zu führen, während sie am Mittwoch öffentlich erklärten, der Kampf um die Nominierung der Republikaner sei vorbei.

„Wir schauen uns nur die Realität der Daten an“, sagte Michael Tyler, der Kommunikationsdirektor der Biden-Kampagne. „Diese Kampagne konzentriert sich jetzt darauf, dem amerikanischen Volk diese direkte Wahl zu präsentieren.“

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Trump und Biden sind zwei unbeliebte Kandidaten für die US-Wahl 2024

Noch nie in der modernen Geschichte standen sich bei der Wahl im November zwei so unbeliebte Kandidaten gegenüber wie Trump und Biden. Öffentliche und interne Umfragen zeigen seit Monaten, dass die Wählerschaft eine Neuauflage des Wahlkampfs 2020 ablehnt und nicht bereit ist, die vor ihr liegende Wahl zu akzeptieren. Doch in den nächsten neun Monaten werden sich die beiden unbeliebten Persönlichkeiten wahrscheinlich gegenseitig angreifen und sich gegenseitig der geistigen Inkompetenz beschuldigen.

Die Teams von Trump und Biden haben beide Gründe, den Beginn des allgemeinen Wahlkampfs zu wünschen. Trump möchte kein Geld und keine Aufmerksamkeit mehr für seine republikanischen Konkurrenten ausgeben, um sich voll und ganz auf den Präsidenten konzentrieren zu können. Biden sieht den direkten Vergleich mit Trump seit langem als seinen größten Vorteil an, und diese Dynamik wird getrübt, solange andere Republikaner im Rennen bleiben.

Die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley setzt ihren Wahlkampf gegen Trump fort, trotz ihrer zweistelligen Verluste in Iowa und New Hampshire. Haleys abschließende Botschaft in New Hampshire – dass die meisten Amerikaner keinen Zweikampf zwischen Trump und Biden wollen – hat ihrer Kampagne nicht zum Sieg verholfen.

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Mehr als die Hälfte der Amerikaner haben in öffentlichen Umfragen eine schlechte Meinung von Trump (77) und Biden (81). Mehr als die Hälfte ist mit der Wahl „unzufrieden“, und noch größere Mehrheiten wollen nicht, dass die beiden Männer kandidieren. In einer Umfrage der Monmouth University vom Dezember gab fast die Hälfte der Befragten an, dass sie „auf keinen Fall“ für einen der beiden Männer stimmen würden - 49 Prozent für Biden und 48 Prozent für Trump. Weitere 7 Prozent werden „wahrscheinlich nicht“ für Biden stimmen, während weitere 8 Prozent „wahrscheinlich nicht“ für Trump stimmen werden.

Sowohl die Kampagnen von Trump als auch von Biden sind sich dieser Dynamik bewusst und sehen eine Erlösung darin, die Unbeliebtheit des Gegners zu betonen.

Trump hat das Lager seines Gegners als „den korrupten Joe Biden und seine radikale Bande von Verrückten“ bezeichnet. Er bezeichnet die bundes- und einzelstaatlichen Strafverfolgungen gegen ihn als Bemühungen von „Biden und seinen Schlägern“, obwohl es keine Beweise dafür gibt, dass Biden an den Entscheidungen beteiligt war, Trump einer Reihe von Verbrechen anzuklagen. Er hat Bidens geistige Kompetenz zum Standardbestandteil seiner Wahlkampfrede gemacht.

Biden stellt sich schon auf Trump als Herausforderer ein

Zu Beginn seiner Präsidentschaft vermied Biden es, Trump namentlich zu erwähnen, doch das hat sich in diesem Jahr drastisch geändert. „In Donald Trumps Kampagne geht es um ihn - nicht um Amerika, nicht um Sie“, sagte Biden kürzlich in einer Rede in Pennsylvania, in der er Trumps Worte für den Tod von Polizisten bei den Unruhen im Kapitol am 6. Januar verantwortlich machte.

Am Dienstag griff Biden Trump bei einer Kundgebung für Abtreibungsrechte in Manassas, Virginia, mehrfach namentlich an und sagte, der ehemalige Präsident sei für die Aufhebung des Urteils Roe v. Wade verantwortlich.

Biden und seine Verbündeten sind der Meinung, dass Abtreibungsrechte und der Schutz der Demokratie für die Wählerinnen und Wähler von zentraler Bedeutung sein werden. Die Konzentration der Demokraten auf diese Bereiche im Jahr 2022 hat sich bei den Zwischenwahlen ausgezahlt.

„Je länger die Abtreibungsverbote in den 21 Staaten, die ein Verbot haben, in Kraft sind, desto deutlicher und zwingender wird das Thema“, sagte Mini Timmaraju, Leiterin von Reproductive Freedom for All. „Ich glaube nicht, dass es Anzeichen für eine Verlangsamung gibt, und ich denke, dass die Horrorgeschichten nur noch schlimmer werden“.

Bidens Entscheidung, die Top-Assistenten des Weißen Hauses, Jen O‘Malley Dillon und Mike Donilon, in die Kampagne zu entsenden, wurde am Dienstag bekannt gegeben, als die Wahl in New Hampshire zu Ende ging. Es wird erwartet, dass dies die Entscheidungsfindung der Biden-Kampagne beschleunigen wird, nachdem es monatelang Beschwerden über die zweigeteilte Struktur der Operation gab.

O‘Malley Dillon, der Architekt eines Großteils von Bidens Wiederwahlstrategie, arbeitete als sein Wahlkampfmanager für 2020, bevor er ins Weiße Haus wechselte. Donilon, einer von Bidens dienstältesten Beratern, wird seine Rolle als Chefstratege für 2020 wieder aufnehmen und dabei helfen, die Botschaften, Umfragen und Werbemaßnahmen der Kampagne zu leiten.

Die Demokraten haben im vergangenen Jahr eine deutliche Diskrepanz zwischen Bidens Zustimmungswerten und dem Abschneiden der Demokraten in den Umfragen festgestellt. Der Grund dafür ist ihrer Meinung nach, dass die Amerikaner zunehmend gegen das stimmen, was sie hassen, und nicht für das, was sie mögen.

Daher glauben viele Strategen der Demokraten, dass negative Anzeigen und Botschaften gegen Trump bei dieser Wahl wichtiger sein werden als in den Wahlkämpfen 2018 und 2020, als Trumps Persönlichkeit und Handlungen in den Köpfen der Wähler auftauchten. Umfragen und Fokusgruppen der Demokraten haben ergeben, dass die anvisierten Wähler heute weniger gut über den ehemaligen Präsidenten und das, wofür er steht, informiert sind.

„Viele Wähler haben Donald Trump seit dem Aufstand am 6. Januar nicht mehr beachtet und sind sich nicht bewusst, auf welch vielfältige Weise er immer extremer und unberechenbarer geworden ist“, sagte der Meinungsforscher der Demokraten Geoff Garin, der Untersuchungen für die kommende Kampagne durchgeführt hat, in einer Erklärung. „Die Alarmglocken schrillen, wenn die Wähler hören, dass Trump sagt, er wolle einen Tag lang Diktator sein, aber viele Wähler sind sich noch nicht bewusst, dass er das wiederholt gesagt hat.“

Bidens Strategie hängt stark davon ab, dass die Wahl eine binäre Wahl zwischen ihm und Trump wird. Das hat die Demokraten dazu veranlasst, die unabhängige Kandidatur des Anwalts Robert F. Kennedy Jr. sowie ein mögliches Präsidentschaftskandidatenticket anzugreifen, das von der gemäßigten Gruppe No Labels unterstützt wird.

„Unsere Aufgabe wird es sein, zu erklären, dass wir im Moment in einem Zweiparteiensystem leben und dass eine dritte Partei nicht wirklich eine Option ist“, sagte Maria Teresa Kumar, die Gründerin von Voto Latino, einer liberalen Interessengruppe. „Unsere Aufgabe ist es, unseren jungen Leuten und unserer Wählerschaft zu erklären, dass eine Stimme für eine dritte Partei de facto eine Stimme für einen MAGA-Extremisten ist, der nicht nur unsere Gemeinschaft, sondern auch das Land selbst bedroht.“

Die Trump-Kampagne hat laut Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind, auch Pläne für die Parlamentswahlen ausgearbeitet, wobei die Anonymität gewahrt wurde, um die interne Strategie zu erörtern. Trump-Verbündete glauben, dass sie neue Möglichkeiten haben, das Rennen um Bidens Kämpfe im Amt zu gestalten, Angriffe, die ihnen im Rennen 2020 nicht zur Verfügung standen.

„Jetzt geht es um Bidens Misserfolg bei den Themen, die den Wählern am wichtigsten sind - die Grenze, die Inflation“, sagte Jim McLaughlin, ein langjähriger Meinungsforscher für Trump. „Die Exit Polls der Netzwerke im Jahr 2020 fragten nicht einmal nach diesen Themen“.

Die Republikaner haben es auch eilig, eine neue Struktur für die Mittelbeschaffung einzurichten. Offizielle Vertreter von MAGA Inc, einem Super-PAC, das Trump während des Nominierungskampfes mit 35,8 Millionen Dollar an Werbeausgaben unterstützt hat, warnen die Spender seit Wochen, dass die Demokraten das Rennen in diesem Frühjahr mit einer massiven Fernsehkampagne in den Swing States drehen könnten.

Wahlkampf in den USA zwischen Biden und Trump hat schon begonnen

Bei einem kürzlichen Treffen von Trump-Spendern in Mar-a-Lago stellten die Verantwortlichen von MAGA Inc. ein neunstelliges Budget vor, um eine solche Werbeoffensive im Frühjahr zu bekämpfen. Die Folien der Präsentation, die der Washington Post vorliegen, enthalten eine Analyse von 2022 Senatsanzeigen, die zeigt, dass die Demokraten in wichtigen Rennen Monate vor den Republikanern ihre Kampagne gestartet haben.

Das Spitzenpersonal der Gruppe hat den Spendern mitgeteilt, dass sie erwarten, dass die Biden-Kampagne und die ihr angeschlossenen Gruppen in der ersten Hälfte des Jahres 2024 in sieben umkämpften Staaten – Arizona, Georgia, Michigan, North Carolina, Nevada, Pennsylvania und Wisconsin – 306 Millionen Dollar ausgeben werden.

Eine Person, die bei der Präsentation anwesend war und anonym bleiben wollte, um ein privates Treffen zu beschreiben, sagte, dass die Gruppe argumentiert, dass die allgemeinen Wahlen bereits begonnen hätten.

Joe Biden: Leben und Karriere des 46. US-Präsidenten in Bildern

Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.
Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.  © Angela Weiss/afp
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung.
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung. © afp
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs. Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley.
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau (links) und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs (rechts). Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley. © afp
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der Inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.  © Jerome Delay/afp
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog.
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog. © Imago
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.  © Imago
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert.
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert. © Emmanuel Dunand/afp
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus.
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus. © Pete Souza/afp
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals.
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals. © Nicholas Kamm/afp
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor.
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor. © Kevin Lamarque/afp
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein.
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein. © Mandel Ngan/afp
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten.
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten. Eine private Besonderheit: Nur sechs Tage nachdem er sie kennengelernt hatte, wurde Melissa Cohen 2019 seine zweite Ehefrau. © Roberto Schmidt/afp
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt.
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. © afp
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“.
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine und ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“. © Oliver Douliery/afp
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt.
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt. © Chris Delmas/AFP

„Präsident Trump hat freie Bahn, um zu gewinnen, aber die Demokraten geben mehr Geld aus, und sie tun es früher als je zuvor“, sagte die Person, die sich an den Pitch erinnerte. „Wenn wir nicht schnell etwas dagegen unternehmen, werden wir den Vorteil, den Präsident Trump derzeit hat, verlieren“.

Biden, der von einer starken, frühzeitigen Spendensammlung an der Basis profitiert hat, hat zusammen mit seinen Verbündeten bisher etwa 50 Millionen Dollar für Werbung ausgegeben, fast alle in den Swing States, so das Tracking-Unternehmen Ad Impact. Trump hat unterdessen zusammen mit seinen Verbündeten etwa 55 Millionen Dollar ausgegeben, vor allem in Staaten wie New Hampshire und Iowa, die für die Nominierung wichtig sind, in denen aber im November kein enger Wahlkampf zu erwarten ist.

Biden begann im vergangenen Jahr mit der Geldbeschaffung über eine Koalition von Konten der Demokratischen Partei, die es ihm ermöglichte, Schecks in Höhe von 929.600 Dollar von einzelnen Spendern zu erhalten. Das RNC ist gerade dabei, sein eigenes Bündelungsprogramm mit staatlichen Parteien in Höhe von 836.300 Dollar fertigzustellen, das in den kommenden Wochen zur Verfügung stehen wird, so eine mit dem Plan vertraute Person, die anonym bleiben wollte, weil sie nicht befugt war, öffentlich darüber zu sprechen.

Ad Impact rechnet mit Ausgaben in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar für Präsidentschaftswerbung in diesem Zyklus, wobei der Großteil des Geldes in den nächsten neun Monaten verwendet werden soll. Unabhängig davon, ob sie die vor ihnen liegenden Optionen mögen, werden die Wähler vor die Wahl gestellt.

Zu den Autoren

Michael Scherer ist ein politischer Reporter bei der Washington Post. Zuvor war er Leiter des Washingtoner Büros des Time Magazine, wo er auch als Korrespondent für das Weiße Haus tätig war. Bevor er zu Time kam, war er Washington-Korrespondent für Salon.com.

Toluse „Tolu“ Olorunnipa ist Büroleiter des Weißen Hauses bei der Washington Post und Co-Autor von „His Name is George Floyd“, das 2023 mit dem Pulitzer-Preis für Sachbücher ausgezeichnet wurde. Er arbeitet seit 2019 für die Post und hat über die letzten drei Präsidenten berichtet. Zuvor arbeitete er bei Bloomberg News und dem Miami Herald und berichtete aus Washington und Florida.

Scott Clement hat zu diesem Bericht beigetragen.

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Dieser Artikel war zuerst am 25. Januar 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Salwan Georges/The Washington Post

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