Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Bin von Russland enttäuscht“

Trump ändert Kurs: 300 Millionen Dollar Waffen für Ukraine – Nato muss komplett zahlen

Trump stellt nun doch wieder Waffen für die Ukraine bereit – zahlen soll die Nato. Der US-Präsident kündigt außerdem eine „wichtige Erklärung“ zu Russland an.

Washington, DC – Patriot-Abwehrsysteme sind essenziell für die Luftverteidigung der Ukraine. Vergangene Woche teilte das US-Verteidigungsministerium überraschend mit, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen. Kiew zeigte sich von der Entscheidung überrumpelt. Dann folgte ein erneuter Kurswechsel: US-Präsident Donald Trump betonte, man wolle weiterhin Waffen nach Kiew schicken – aber die Kosten dafür soll die Verteidigungsallianz Nato tragen. Moskau spricht von einem „Zickzack-Kurs“.

Trump und Putin: Die Geschichte ihrer Beziehung in Bildern

Wandbild Putin Trump Litauen
Einen besseren US-Präsidenten als Donald Trump kann sich Kremlchef Wladimir Putin gar nicht wünschen: So könnte dieses Wandbild in der litauischen Hauptstadt Vilnius interpretiert werden. Bemerkenswert: Es ist eine Aufnahme aus dem Mai 2016, als Trump nicht gar nicht im Amt war. Offenbar schwante den Menschen in Litauen schon damals Böses. © Petras Malukas/AFP
Trump telefoniert mit Putin
Trump hat seit Jahren einen guten Draht zu Putin. Am 28. Januar 2017 telefonierte er im Oval Office des Weißen Hauses zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten. © Mandel Ngan/AFP
Wachsfiguren von Trump und Putin
Schon damals standen sie sich auch in Wachsfigurenkabinetten nahe, so auch in Sofia (Bulgarien). © Valentina Petrova/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
Das erste persönliche und extrem heikle Treffen mit Putin wickelte Trump beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 unfallfrei ab. Im Kreml wie im Weißen Haus herrschten anschließend Optimismus und Zufriedenheit.  © Evan Vucci/dpa
G20 Summit - Demonstration
Aktivisten von Oxfam standen dem G20-Gipfel kritisch gegenüber. Mit ihrer Aktion wollten sie auf den Abzweig zwischen mehr sozialer Ungleichheit und weniger Armut hinzuweisen. Sie trugen Masken von Theresa May, Donald Trump, Shinzō Abe, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Justin Trudeau, Wladimir Putin, und Jacob Zuma. © Michael Kappeler/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
„Der Fernseh-Trump unterscheidet sich sehr vom realen Menschen,“ sagte Putin nach dem G20-Gipfel in Hamburg vor der Presse über seinen US-Kollegen Donald Trump. © Steffen Kugler/dpa
Apec-Gipfel in Vietnam
Ein zweites Mal trafen sich Trump und Putin am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im vietnamesischen Da Nang. © dpa
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam
Beide Präsidenten stimmten damals überein, dass das Verhältnis ihrer Länder nicht gut sei. Putin sah weiter eine tiefe Krise. Russland sei aber bereit, „eine neue Seite aufzuschlagen, vorwärtszugehen, in die Zukunft zu schauen“. © Mikhail Klimentyev
Trump Putin Da Nang
„Wenn wir ein Verhältnis zu Russland hätten, das wäre eine gute Sache“, sagte Trump. Sein persönliches Verhältnis zu Putin sei gleichwohl in sehr gutem Zustand, obwohl man sich nicht gut kenne. © Jorge Silva/AFP
Helsinki-Gipfel
Im Juli 2018 kamen Trump und Putin in Helsinki zu ihrem ersten offiziellen Gipfel zusammen.  © Heikki Saukkomaa/dpa
USA Ausstieg aus INF-Abrüstungsvertrag
Sie begrüßten sich mit einem kurzen, doch kräftigen Händedruck. „Es ist an der Zeit, detailliert über unsere bilateralen Beziehungen zu sprechen und über die schmerzhaften Punkte auf der Welt. Davon gibt es sehr viele“, sagte Putin. Trump betonte: „Die Welt möchte, dass wir miteinander auskommen.“ © Alexander Zemlianichenko/dpa
Helsinki
Während des Gipfeltreffens gingen in Helsinki mehrere Hundert Menschen aus Protest auf die Straßen. Dabei machten sie auf eine Reihe von Missständen aufmerksam.  © Joonas SaloIlta-Sanomat/Imago
Melania Trump
Auch First Lady Melania Trump war in Helsinki mit von der Partie. © Alexei Nikolsky/AFP
Trump und Putin
Trump äußerte sich hinterher zufrieden über sein Treffen mit Putin: „Der Dialog ist sehr gut verlaufen“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin. „Ein produktiver Dialog ist nicht nur gut für die Vereinigten Staaten und Russland, sondern für die Welt.“ © Brendan Smialowski/AFP
Proteste gegen Treffen von Trump und Putin
Derweil protestierten die Menschen auch im fernen Washington, D.C., gegen das Treffen. Unter anderem hielt eine Frau vor dem Weißen Haus ein Schild in die Höhe, auf dem die beiden Präsidenten karikiert waren.  © Andrew Harnik/dpa
100. Jahrestag Waffenstillstand Erster Weltkrieg
Im November 2018 nahmen Trump und Putin an einer Gedenkfeier anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs in Paris teil. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lud damals zum Spitzentreffen ein. © Ludovic Marin/AFP
Erster Weltkrieg - Waffenstillstand 1918
Auch vor Ort waren First Lady Melania Trump (links), die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten. © Francois Mori/dpa
Beginn des G20-Gipfels
Kurz danach trafen Trump und Putin beim G20-Gipfel in Buenos Aires erneut aufeinander. © Ralf Hirschberger/dpa
G20-Gipfel in Argentinien
Die Gespräche wurden von der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine um einen Seezwischenfall vor der Krim überschattet. Deshalb sagte Trump ein direktes Treffen mit Putin am Rande des Gipfels kurzfristig ab.  © dpa
Japan, Osaka
Im Juni 2019 trafen Trump und Putin beim G20-Treffen im japanischen Osaka zusammen. © Imago
Osaka 2019
Trump wurde dabei von einem Reporter angesprochen, ob er Putin bei ihrem gemeinsamen Treffen auch sagen werde, dass sich der Kremlchef nicht in die US-Wahlen einzumischen habe. Trump beugte sich zu Putin und sagte: „Mische Dich nicht in unsere Wahlen ein“ – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war allerdings nicht ganz ernst gemeint. © Brendan Smialowski/AFP
Osaka 2019
Trump nannte das Verhältnis zu Putin „sehr, sehr gut“.  © Brendan Smialowski/AFP
Trump Putin
Am Ende seiner ersten Amtszeit musste sich Trump wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen im Senat verantworten. Hintergrund war die sogenannte Ukraine-Affäre. Viele Menschen in den USA sahen Trump als Verräter – und Putin als Feind. © Olivier Douliery/AFP
Ukrainekrieg - Anti-Kriegsprotest in New York
Im Januar 2025 kam Trump zum zweiten Mal an die Macht. Im Ukraine-Krieg stellte er sich auf die Seite von Putin. Das rief Proteste hervor. Auch am Times Square in New York galt: Trump ist ein Verräter. © Adam Gray/dpa
Trump Putin
Trump sucht dennoch weiter die Nähe zu Putin. Nach offiziellen Angaben haben beide im Februar 2025 ein erstes Mal miteinander telefoniert, seit der US-Präsident wieder im Amt ist. Vor dem zweiten Gespräch am 18. März verkündete Trump: „Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.“ Auch danach telefonierte er noch mehrmals mit seinem russischen Amtskollegen. © Alexander Nemenow/AFP
Trump und Putin
Am 15. Augsut 2025 kam es zum Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska. Es handelte sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Das Treffen fand in der Stadt Anchorage statt. Am Ende gab es von beiden Staatschefs nichts Konkretes. © Andrew Caballero-Reynolds/AFP

Trump liefert nun doch Waffen: Insider sprechen von einem Wert in Höhe von 300 Millionen US-Dollar

Das Verteidigungsbündnis werde künftig die Waffen für die Ukraine vollständig bezahlen, teilte der US-Präsident mit. „Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten“, sagte Trump am Donnerstag (10. Juli) dem US-Sender NBC News. „Wir werden Patriots an die Nato schicken, und die Nato wird sie dann verteilen.“ Die Patriot-Abwehrsysteme der USA seien der „Schlüssel zur Abwehr ballistischer Raketen“, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unlängst betont.

Mittels einer speziellen präsidentiellen Vollmacht will der US-Präsident für diese Lieferung auf Lagerbestände des US-Militärs zugreifen. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor, der sich auf zwei mit der Entscheidung vertraute Personen beruft. Die Waffenlieferung an Kiew könnte demnach rund 300 Millionen Dollar wert sein und unter anderem Patriot-Abwehrraketen sowie Mittelstreckenraketen enthalten. Es wäre das erste Waffenhilfe-Paket an die Ukraine, das die Trump-Regierung selbst initiiert.

Trump kündigt Russland-Erklärung an: Montag soll „wichtige Aussage“ folgen

In einem Interview mit NBC News kündigte Trump am Donnerstag außerdem an, er werde am kommenden Montag eine „wichtige Erklärung“ zu Russland abgeben. „Ich bin von Russland enttäuscht [...] das ist eine wichtige Aussage zu Russland, die ich am Montag machen muss“, so der US-Präsident wörtlich. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Zuletzt hatte sich der Republikaner öffentlich verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt. Ein Telefongespräch mit dem Kreml-Chef hatte vergangene Woche keinen Fortschritt mit Blick auf eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg gebracht.

Nach dem Telefonat startete Russland in der Nacht zum Freitag die bis dahin heftigsten nächtlichen Angriffe seit Beginn des Krieges im Februar 2022. Im Kreml gab man sich indes unbesorgt: „Nein, ich stimme nicht zu, dass der positive Trend in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington nachlässt“, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti. „Ich denke, dass die derzeitige US-Regierung in dieser und vielen anderen Fragen im Zickzack-Kurs agiert. Ich würde nicht wagen zu sagen, dass sie einem ein für alle Mal festgelegten Kurs folgen.“ Zum „Tangotanzen“ würden immer zwei gehören, so Rjabkow weiter.

US-Präsident Donald Trump im Juni 2025 beim NATO-Gipfel in der dänischen Stadt Den Haag (Archivbild).

Ukraine-Krieg: Nato-Verbündete stärker gefordert

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte in einem Telefonat am Donnerstag (3. Juli) vergangene Woche Axios-Berichten zufolge vorgeschlagen, Berlin könne Patriot-Batterien aus den USA kaufen und an die Ukraine weiterleiten. „Ich bin dankbar, dass es Signale aus Washington gibt, die Luftverteidigung der Ukraine jetzt doch noch einmal zu überdenken“, sagte Merz am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Berlin. Merz sei „in gutem Austausch“ mit Trump, hieß es weiter.

Die EU-Staaten bereiten Berichten zufolge auch ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland vor. Nato-Generalsekretär Rutte teilte mit, er habe die Staats- und Regierungschefs der Allianz aufgefordert, mehr zu tun, damit die Ukraine mehr Munition und Luftabwehr hat. „Ich habe gerade mit Präsident Trump gesprochen und arbeite nun eng mit den Verbündeten zusammen, um der Ukraine die nötige Hilfe zukommen zu lassen“, schrieb Rutte am Donnerstag auf der Plattform X. Der US-Präsident hatte vor seiner Wiederwahl betont, den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden zu können. Berichten zufolge schielt er auch auf den Friedensnobelpreis.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Bruno Press/ABACAPRESS

Kommentare