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Update vom 2. Februar, 16.50 Uhr: Zwar passierte der Bundeshaushalt am Freitag den Bundesrat. Das gilt aber nicht für das Haushaltsfinanzierungsgesetz. In diesem enthalten sind unter anderem folgende Maßnahmen: Fluggäste müssen sich ab Mai auf höhere Ticketpreise einstellen. Die Ticketsteuer, die für alle Passagiere anfällt, die von deutschen Flughäfen abheben, soll erhöht werden. Zudem soll eine Verschärfung von Sanktionen beim Bürgergeld auf zwei Jahre befristet werden. Jobcenter dürfen Arbeitslosen das Bürgergeld für maximal zwei Monate streichen, wenn die Betroffenen zumutbare Jobs immer wieder verweigern.
Und dann ist da der große Brocken Agrardiesel. Bisher können sich Betriebe die Energiesteuer für Diesel teilweise zurückerstatten lassen - mit einer Vergütung von 21,48 Cent pro Liter. Das soll schrittweise verringert werden. Für im Jahr 2026 verbrauchte Mengen soll es keine Subventionen mehr geben. Die Pläne der Ampel hatten eine Protestwelle der Landwirte ausgelöst.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit äußerte sich zu der Verzögerung gelassen. Er verwies auf die vom Bundesrat festgelegten Formalien. Das Gesetz werde aber in der nächsten Bundesratssitzung beschlossen werden, „und insofern ist dann Klarheit“, sagte er in Berlin. Diese Sitzung ist allerdings erst für den 22. März vorgesehen. Bei einigen Regierungsvorhaben und Förderprogrammen, etwa zum Aufbau kommunaler Wärmenetze, könnte es durch das spätere Inkrafttreten des Haushaltsfinanzierungsgesetzes daher nun zu Verzögerungen kommen.
Bundeshaushalt 2024: Bundesrat billigt Etat
Update vom 2. Februar, 13.29 Uhr: Der Bundesrat hat den Haushalt für 2024 gebilligt. Die Länderkammer verzichtete in ihrer Sitzung am Freitag darauf, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Erst kurz zuvor hatte nach langem Ringen der Bundestag den Etat mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen beschlossen. Die übrigen Abgeordneten votierten in namentlicher Abstimmung dagegen. Im Haushalt vorgesehen sind Ausgaben von rund 477 Milliarden Euro und eine Neuverschuldung von 39 Milliarden Euro, was rechnerisch exakt der Obergrenze der Schuldenbremse entspricht.
Update vom 2. Februar, 12.19 Uhr: Der Bundestag hat am Freitag den hart umkämpften Haushalt für das laufende Jahr beschlossen. Vorgesehen sind Ausgaben von rund 477 Milliarden Euro und eine Neuverschuldung von 39 Milliarden Euro, was rechnerisch exakt der Obergrenze der Schuldenbremse entspricht. Dafür stimmten in namentlicher Abstimmung 388 Abgeordnete, es gab 279 Gegenstimmen.
Bundestag beschließt Haushaltsfinanzierungsgesetz: Somit auch Subventionskürzungen beim Agrardiesel
Update vom 2. Februar, 11.40 Uhr: Der Bundestag hat am Freitag das von der Regierung vorgelegte Haushaltsfinanzierungsgesetz verabschiedet. Dieses soll Sparmaßnahmen im Etat 2024 rechtlich absichern, unter anderem die umstrittenen Subventionskürzungen beim Agrardiesel. Dafür stimmten bei einzelnen Abweichungen die Koalitionsfraktionen, die übrigen Abgeordneten votierten dagegen.
Im Anschluss wird im Bundestag über den Etat 2024 selbst entschieden. Das Haushaltsfinanzierungsgesetz ist bereits das zweite zum Etat 2024. Es sieht neben dem schrittweisen Abbau der Subventionen beim Agrardiesel unter anderem eine höhere Luftverkehrssteuer und zusätzliche Sanktionsmöglichkeiten beim Bürgergeld vor, außerdem Neuregelungen zum Elterngeld.
Update vom 2. Februar, 10.46 Uhr: Eine Mehrheit der Bürger befürwortet laut ZDF-„Politbarometer“ im Bundeshaushalt Ausgabenkürzungen, wenn das Geld nicht reicht. 58 Prozent der Befragten waren dieser Meinung, wie der Sender mitteilte. 20 Prozent sprachen sich demnach für weitere Schulden aus und 13 Prozent für Steuererhöhungen.
Debatte um Haushalt: „Zirkuspädagoge“ als Codewort
Update vom 2. Februar, 10.07 Uhr: Die Haushälter im Bundestag gelten über die Grenzen aller Fraktionen hinweg als eingeschworene Truppe. Es ist eine Tradition dieser Fachpolitiker, sich bei den Schlussberatungen auf ein Codewort zu einigen, das sie in ihre Reden einbauen. Am Freitag beim Haushalt 2024 lautete es: „Zirkuspädagoge“.
So sagte der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, der CDU-Politiker Helge Braun, mit Blick auf die schwierigen und langen Verhandlungen über den Haushalt: „Ich habe gedacht, wenn man Ausschussvorsitzender im Haushaltsausschuss wird, dann ist die berufliche Vorqualifikation als Narkosearzt und Notfallmediziner hinreichend. Ich hatte zeitweilig das Gefühl, eine mehrjährige Berufserfahrung als Zirkuspädagoge wäre nicht schlecht gewesen.“
Der SPD-Chefhaushälter Dennis Rohde dankte dem langjährigen früheren Haushaltsstaatssekretär Werner Gatzer, der teilweise „wie ein Zirkuspädagoge“ mit Staatssekretären oder Ministern agieren musste. Der AfD-Haushälter Peter Boehringer kritisierte die Ausgabenpolitik der Koalition und sagte, es sei fast schon logisch, dass die Ampel auch noch Zirkuspädagogen finanziere.
Bundestag stimmt über Haushalt 2024 ab: Abstimmung beginnt um 9 Uhr
Erstmeldung vom 2. Februar: Berlin – Wird am Ende doch alles gut? Mit mehrwöchiger Verspätung stimmt der Bundestag am heutigen Freitag (2. Februar, ab 9.00 Uhr) abschließend über den Bundeshaushalt 2024 ab. Auch die umstrittenen Sparmaßnahmen zulasten der Landwirte sollen im Parlament beschlossen werden. Insgesamt sind im laufenden Jahr Ausgaben in Höhe von 476,8 Milliarden Euro geplant.
Vorerst sollen neue Kredite nur über rund 39 Milliarden Euro aufgenommen werden. Bleibt es dabei, würde die Schuldenbremse erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder eingehalten, denn die Regelung im Grundgesetz erlaubt bei schlechten Konjunkturerwartungen einen gewissen Spielraum. Im Laufe des Tages soll auch der Bundesrat noch grünes Licht für das Budget geben.
Der Bundeshaushalt für 2024 hatte die Ampel-Koalition vor eine besondere Herausforderung gestellt. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts mussten im Kernhaushalt sowie im Klima- und Transformationsfonds kurz vor Jahresende plötzlich Milliardenlöcher gestopft werden.
Bundeshaushalt 2024: Die Kernpunkte
Das mit Abstand größte Budget hat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit rund 175,6 Milliarden Euro – davon gehen große Teile in die Rentenversicherung, dazu kommen zum Beispiel Ausgaben für das Bürgergeld.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Geplant sind insgesamt Investitionen von 70,5 Milliarden Euro – zum Beispiel in das Schienennetz und in Straßen. Der Verteidigungsetat liegt bei rund 52 Milliarden Euro, dazu kommen Milliardenmittel aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr.
SPD, Die Grünen und FDP verständigten sich daneben auf ein Haushaltsfinanzierungsgesetz. Dieses sieht neben der schrittweisen Abschaffung von Steuervorteilen beim Agrardiesel für Landwirte auch eine höhere Ticketsteuer für Passagierflüge vor. Das sorgt für Mehreinnahmen des Bundes.
Antrag der Opposition: Agrardiesel-Steuerentlastung soll erhalten bleiben
Im Bundestag wird auch über einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion abgestimmt. Darin fordert die Union, die Agrardiesel-Steuerentlastung nicht zu streichen. Fraktionsvize Steffen Bilger sagte, die Entscheidung der Ampel sei ein „Schlag ins Gesicht“ der Landwirte. Der massive und breit unterstützte Protest der Bauernschaft scheine der Regierung komplett egal zu sein. Auch die AfD-Fraktion fordert in einem Antrag, auf das Aus für die Agrardiesel-Subvention zu verzichten.
Das ist aber nicht der einzige neue Haushaltsstreit am Horizont. Es laufen bereits Gespräche für den Etat 2025 - und die dürften ebenfalls nicht einfach werden. Allein im Kernhaushalt klafft erneut eine Lücke im zweistelligen Milliardenbereich. (red mit Agenturmaterial)