Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Was macht Faeser jetzt?

SPD-Debakel bei Hessen-Wahl: Schmeißt Faeser hin? SPD will wohl an Ministerin festhalten

Die SPD erzielt bei der Hessen-Wahl das schlechteste Ergebnis in der Geschichte. Das könnte auch Auswirkungen auf die Zukunft von Nancy Faeser haben.

Update vom 9. Oktober, 6.30 Uhr: Nancy Faeser ist wohl die größte Verliererin der Hessen-Wahl. Die Bundesinnenministerin wurde in Hessen von der SPD ins Rennen geschickt, weil es keine Alternative gab. Und sie ist krachend gescheitert. Mit einem gewaltigen Rückstand von fast 20 Prozentpunkten hat Faeser gegen Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) verloren.

Wie geht es nun mit Faeser weiter? Dass Kanzler Olaf Scholz sie fallen lässt, ist ziemlich unwahrscheinlich. An Faeser hat er bisher keinerlei Zweifel erkennen lassen und sie in den vergangenen Tagen für ihr Agieren bei der Reform des europäischen Asylsystems mehrfach ausdrücklich gelobt. Das machte am Sonntagabend auch die komplette Parteispitze deutlich: „Wir stehen zu Nancy Faeser“, sagte zum Beispiel Generalsekretär Kevin Kühnert.

Bleibt noch die Möglichkeit, dass Faeser selbst hinschmeißt. Ihre künftige Rolle als Landesparteichefin ließ sie am Wahlabend zwar offen, ansonsten hörte sie sich allerdings nicht danach an: „Ich habe sehr viel Solidarität heute aus Berlin erhalten.“

Nancy Faeser (SPD), Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin, im ZDF-Fernsehstudio entlang.

Politologe Falter glaubt, dass Faeser ihr Amt in Berlin behalten wird

Update vom 8. Oktober, 22.21 Uhr: Unabhängig von der historischen Pleite in Hessen wird Nancy Faeser ihr Amt in Berlin behalten. Das zumindest glaubt Politologe Prof. Jürgen Falter von der Universität Mainz. „Trotz der Wahlniederlage in Hessen wird Kanzler Olaf Scholz wohl an seiner Innenministerin Nancy Faser festhalten. Denn wenn sie zurücktritt, hätte Saskia Esken den Zugriff und mit ihr wäre für Scholz die Zusammenarbeit vermutlich viel schwerer“, so Falter gegenüber Fr.de von Ippen.Media.

Update vom 8. Oktober, 21.54 Uhr: Nancy Faesers Zukunft scheint auch in Berlin noch nicht sicher. Auf die Frage des Hessischen Rundfunks, ob sie nach dem Wahldebakel in Hessen Bundesinnenministerin bleiben werde, antwortete Faeser: „Gucken wir mal“. Zunächst müssten die entsprechenden Gremien der Sozialdemokraten die Ergebnisse analysieren.

Update vom 8. Oktober, 21.00 Uhr: Während die SPD trauert und Nancy Faeser Fragen über die eigene Zukunft beantworten muss, herrscht in der CDU Jubelstimmung. Ministerpräsident Boris Rhein darf sich auf eine weitere Amtszeit einstellen und verspricht auf der Wahlparty der Union eine „Regierung der Mitte“ für Hessen.

Nancy Faeser bekommt vor Hessen-Wahl Rückendeckung von Scholz

Update vom 8. Oktober, 20.15 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor den ersten Ergebnissen der Hessen-Wahl seiner Innenministerin Rückendeckung gegeben. Faeser würde ihr Amt in Berlin „ganz klar“ behalten - unabhängig vom Wahlausgang in Hessen. Im Gespräch mit der ARD bestätigte Faeser, dass sie „viel Rückendeckung aus Berlin“ spüre. Einen Rücktritt schloss sie nicht aus, warnte aber vor „Schnellschüssen“.

Update vom 8. Oktober, 20.01 Uhr: Ihre persönliche Zukunft hat Nancy Faeser nach dem historischen Debakel der SPD bei der Hessen-Wahl offen gelassen. Ob sie Vorsitzende des Landesverbandes bleibe, wurde Faeser vom ZDF gefragt. „Das werden wir sehen in den nächsten Tagen und Wochen. Unsere Partei steht sehr solidarisch zusammen“, so die amtierende Bundesinnenministerin.

Nancy Faeser und SPD erleben historisches Debakel in Hessen

Erstmeldung vom 8. Oktober: Wiesbaden – Für die SPD wird die Hessen-Wahl zum historischen Debakel. Aktuelle Hochrechnungen sehen die Sozialdemokraten unter 16 Prozent. Noch nie hat die älteste Partei Deutschlands ein derart schlechtes Ergebnis in Wiesbaden erzielt. Die Niederlage in Hessen könnte sich auch auf die Bundespolitik, die in Berlin gemacht wird, auswirken.

Denn Spitzenkandidatin der SPD für die Hessen-Wahl 2023 war Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Die Strategie, mit einer amtierenden Ministerin in einen Landtagswahlkampf zu ziehen, wurde vor dem Urnengang kontrovers diskutiert – und führte letztlich zur historischen Niederlage der Sozialdemokraten.

Nancy Faeser reagiert auf historische Niederlage der SPD in Hessen

Unabhängig davon, wie das Ergebnis der Hessen-Wahl letztendlich ausfällt, die historische Niederlage der SPD unter Nancy Faeser wird bestehen bleiben. Fraktionschef Günther Rudolph sprach von einer herben „Niederlage“. An der Spitzenkandidatin seines Verbands wollte Rudolph das nicht festmachen, sprach stattdessen von einer „schwierigen Gemengelage“. Er gratulierte der siegreichen CDU und bot dem amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein sogar „Sondierungsgespräche“ an. In schwierigen Zeiten müssten Demokraten zusammenstehen, so Rudolph.

Nancy Faeser bedankte sich nach den ersten historisch schlechten Zahlen für die SPD zunächst bei ihrer Partei für einen engagierten Wahlkampf. Das Ergebnis sei „sehr enttäuschend“, so die Spitzenkandidatin. Sie habe als Spitzenkandidatin eine besondere Rolle gehabt und leider nicht helfen können. Die SPD werde jetzt und in den nächsten Wochen zusammenstehen. Über mögliche persönliche Konsequenzen wollte die amtierende Bundesinnenministerin aber nicht sprechen. Vor der Wahl hatte sie gegenüber der Bild gesagt, die Frage nach ihrem Rücktritt solle man ihr nach der Wahl stellen.

Sie waren Hessens Ministerpräsidenten

1945 - 1946: Karl Geiler und Bayerns damaliger Ministerpräsident Wilhelm Högner (SPD) unterzeichnen ein Gesetz zur Befreiung vom Nationalsozialismus.
1945 - 1946: Karl Geiler und Bayerns damaliger Ministerpräsident Wilhelm Högner (SPD) unterzeichnen ein Gesetz zur Befreiung vom Nationalsozialismus. © dpa
20. Dezember 1946 - 1950: Der hessische Ministerpräsident Christian Stock (SPD) überbringt dem Direktor der amerikanischen Militärregierung von Groß-Hessen, Oberst James R. Newman, seine Neujahrswünsche. Stock half in seiner vierjährigen Amtsperiode dabei, den demokratischen Staat aufzubauen.
20. Dezember 1946 - 1950: Der hessische Ministerpräsident Christian Stock (SPD) überbringt dem Direktor der amerikanischen Militärregierung von Groß-Hessen, Oberst James R. Newman, seine Neujahrswünsche. Stock half in seiner vierjährigen Amtsperiode dabei, den demokratischen Staat aufzubauen. © dpa
1950 - 1969: Georg-August Zinn (SPD) war 19 Jahre lang als hessischer Ministerpräsident im Amt.
1950 - 1969: Georg-August Zinn (SPD) war 19 Jahre lang als hessischer Ministerpräsident im Amt. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehörten der Wiederaufbau und die Integration der Kriegsvertriebenen. © dpa
1969 - 1976: Albert Osswald (SPD) übernahm das Ministerpräsidentenamt nach dem Rücktritt von Georg-August Zinn.
1969 - 1976: Albert Osswald (SPD) übernahm das Ministerpräsidentenamt nach dem Rücktritt von Georg-August Zinn. Hier befindet sich Osswald im Gespräch mit dem nordirischen Politiker John Hume und dem hessischen Landtagspräsidenten Klaus Peter Möller. © dpa
1976 - 1987: Während der Amtszeit von Holger Börner (SPD) bildete sich die erste rotgrüne Koalition.
1976 - 1987: Während der Amtszeit von Holger Börner (SPD) bildete sich die erste rotgrüne Koalition. Nachdem das Bündnis zerbrochen war, entschied sich Börner gegen eine erneute Kandidatur. © dpa
1987 - 1991: Walter Wallmann (CDU) war früher Frankfurter Oberbürgermeister.
1987 - 1991: Walter Wallmann (CDU) war früher Frankfurter Oberbürgermeister. In seine Amtszeit musste sich der erste christdemokratische Ministerpräsident Hessens mit einigen Krisen auseinandersetzen, wie einem schweren Störfall im Atomkraftwerk Biblis. © IMAGO
1991 - 1999: Die rotgrüne Regierung von Hans Eichel (SPD) profitierte von dem Stimmengewinn der Grünen und wurde 1995 im Amt bestätigt.
1991 - 1999: Die rotgrüne Regierung von Hans Eichel (SPD) profitierte von dem Stimmengewinn der Grünen und wurde 1995 im Amt bestätigt. © IMAGO
1999 - 2010: Roland Koch (CDU) stand elf Jahre lang an der Spitze der hessischen Regierung, bis er seinen überraschenden Rücktritt ankündigte.
1999 - 2010: Roland Koch (CDU) stand elf Jahre lang an der Spitze der hessischen Regierung, bis er seinen überraschenden Rücktritt ankündigte. © IMAGO
2010 - 2022: Volker Bouffier (CDU) zusammen mit seiner Frau Ursula beim 52. Ball des Sports. Mit fast zwölf Jahren Amtszeit war er der am zweitlängsten amtierende Ministerpräsident Hessens.
2010 - 2022: Volker Bouffier (CDU) zusammen mit seiner Frau Ursula beim 52. Ball des Sports. Mit fast zwölf Jahren Amtszeit war er der am zweitlängsten amtierende Ministerpräsident Hessens. © IMAGO
Seit 2022: Boris Rhein (CDU) ist hessischer Ministerpräsident und Vorsitzender der CDU Hessen.
Seit 2022: Boris Rhein (CDU) ist hessischer Ministerpräsident und Vorsitzender der CDU Hessen. Davor war er seit dem 18. Januar 2019 Präsident des Hessischen Landtages. © IMAGO

Stimmung bei Hessen-SPD nach Debakel im Keller

Bei der geplanten Wahlparty der SPD in Wiesbaden war die Stimmung trotz aller Parolen im Keller. Im Wiesbadener Restaurant „Das Wohnzimmer“, in dem die Sozialdemokraten eigentlich feiern wollten, herrschte Entsetzen, als die ersten Zahlen zur Hessen-Wahl über die Bildschirme rauschten.

Zur Person
NameNancy Faeser
Alter53 Jahre (geboren am 13. Juli 1970)
ParteiSPD
AmtBundesinnenministerin (seit 2021)

Nancy Faeser ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der Hessen-SPD. Seit dem 8. Dezember 2021 bekleidet sie als erste Frau in der Geschichte das Amt der Bundesministerin für Inneres und Heimat in der Bundesrepublik Deutschland.

Rubriklistenbild: © Uwe Anspach/dpa

Kommentare