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Umfassende Forderungen
„Maximal 200.000 Zuwanderer“: CDU knallt Scholz 26-Punkte-Papier zur Migration auf den Tisch
Obergrenze für Asylbewerber: Die Union legt beim Spitzentreffen zur Migration ein umfangreiches Forderungspaket vor. Scholz nahm es aber nur zur Kenntnis.
Berlin - CDU und CSU haben Kanzler Olaf Scholz (SPD) ein 26 Punkte starkes Papier vorgelegt. Es soll einen „Deutschland-Pakt“ zur Begrenzung der illegalen Migration darstellen. Überbringer waren Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (beide CDU), die zusammen mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil beim Regierungschef zum Migrationsgipfel eingeladen waren.
„Maximal 200.000 Personen pro Jahr“: Union mit 26 Forderungen zum Thema Migration
So verlangt die Union von Scholz unter anderem ein „gemeinsames Verständnis“, „dass Deutschland mit Blick auf die Integration-Infrastruktur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt eine Asylzuwanderung bis maximal 200.000 Personen pro Jahr verträgt“. Vor diesem Hintergrund müsse es eine Regierungserklärung des Kanzlers mit dem Signal geben: „Deutschlands Aufnahmekapazitäten sind erschöpft“. Zuletzt hatten Kommunen immer häufiger betont, am Limit zu sein.
Friedrich Merz (CDU), Boris Rhein (CDU), Stephan Weil (SPD) und Olaf Scholz (SPD), stehen beim Spitzengespräch im Kanzleramt zum „Deutschlandpakt“ auf dem Balkon.
Union zu Migration in Europa: „Persönliche Initiative“ von Scholz gefordert
Auf europäischer Ebene verlangt die Union von Scholz unter anderem eine „persönliche Initiative“ gegenüber der EU-Kommission, „damit EU-Mittel für den Schutz der EU-Außengrenzen und für die Errichtung von Infrastruktur zum Grenzschutz freigegeben werden“. Falls diese Initiative „nicht binnen eines Monats zum Erfolg führt, wird Deutschland die EU-Außengrenzstaaten unmittelbar und bilateral, finanziell und personell beim Grenzschutz und der Errichtung von Infrastruktur zum Grenzschutz unterstützen“, heißt es weiter. Hier die Forderungen der Union im Überblick:
Streit um Asylpolitik in Deutschland: Das sind die Forderungen der CDU – eine Liste
Die Union will die „Einführung lageangepasster, stationärer Grenzkontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und zur Schweiz“ durchsetzen.
Es müssten Transitzonen und Rückkehrzentren eingerichtet werden, wo es an den Landesgrenzen ein beschleunigtes Verfahren für Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive geben solle.
Das freiwillige Bundesaufnahmeprogramm für Afghanistan müsse gestoppt werden, soweit es über die Aufnahme afghanischer Ortskräfte hinaus gehe.
Algerien, Marokko, Tunesien und Indien müssten als sichere Herkunftsstaaten eingestuft werden.
Es müsse zudem eine „kurzfristige Umsetzung im Rahmen des laufenden Gesetzgebungsverfahrens zur Einstufung von Georgien/Moldau als sichere Herkunftsstaaten“ geben.
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten hätten „eine Art Blaupause“ für eine Einigung geliefert, sagte Rhein. Man habe ein Fundament für eine breit angelegte Lösung gelegt, sagte auch Weil in Bezug auf das Forderungspapier. Es mache Sinn, zu versuchen, einen gemeinsamen Kurs festzulegen. „Dafür haben wir heute so etwas wie eine Steilvorlage gegeben. Den Ball verwandeln, das muss jetzt die Bundespolitik.“
„Es gibt erkennbare Bereitschaft“: Merz, Rhein und Weil nach Migrationsgipfel mit Scholz zuversichtlich
Nach dem Spitzengespräch im Kanzleramt mit Scholz hat Friedrich Merz weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert. „Das Gespräch fand in guter und konstruktiver Gesprächsatmosphäre statt“, wurde erklärt. Scholz und Merz hatten zunächst ein Vier-Augen-Gespräch geführt, zu dem Boris Rhein und Stephan Weil (SPD) anschließend hinzukamen.
Scholz habe die Vorschläge zur Kenntnis genommen, hieß es aus Kreisen der Union. Diese erwarte „nun eine konkrete Antwort des Bundeskanzlers“. Aus der Bundesregierung hieß es, Merz habe das Papier erst zum Ende des Treffens übergeben. Es habe in den eigentlichen Gesprächen keine Rolle gespielt. Erst kürzlich hatte Scholz eine stärkere Begrenzung der Migration angekündigt.
Kompromiss in Asylpolitik: Bund und Länder planen weitere Ministerpräsidentenkonferenz mit Scholz
Entscheidungen sollen nun bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 6. November fallen, an der auch der Kanzler teilnehmen wird. Bis dahin müssten sich die Ampel und die Union einigen, sagten Rhein und Weil.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Dann solle es auch Beschlüsse zur umstrittenen Finanzierung der Flüchtlingsaufnahme geben, die im Kanzleramt erst einmal ausgeklammert wurde. (mbr/dpa)