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Zoll-Hammer aus den USA
Trump verhängt Zölle auf Stahl und Aluminium – „25 Prozent ohne Ausnahmen“
Donald Trumps Zolldrohungen werden langsam in die Tat umgesetzt. Importzölle auf Stahl und Aluminium könnten auch die deutsche Wirtschaft treffen.
Update vom 11. Februar, 5.06 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat wie angekündigt Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. „Sie betragen 25 Prozent ohne Ausnahmen oder Befreiungen“, sagte Trump am Montag (Ortszeit) bei der Unterzeichnung der entsprechenden Dekrete im Weißen Haus. Bei den Stahlzöllen erwäge er eine Ausnahme für Australien.
Trump deutete zudem an, dass er die Einführung zusätzlicher Zölle auf Autos, Arzneimittel und Computerchips in Betracht ziehe.
Nächste Trump-Eskalation: US-Präsident kündigt Zölle auf Stahl und Aluminium an
Erstmeldung: Washington, D.C. – Während des US-Wahlkampfes hat Donald Trump immer wieder mit Zöllen gedroht. Kanada und Mexiko waren kurz davor, mit 25 Prozent an Importzöllen belegt zu werden. China hingegen muss sich mit einem Importzoll von 10 Prozent auf alle chinesischen Waren arrangieren. Nun hat der US-Präsident alle Stahl- und Aluminiumimporte mit einem Zoll von 25 Prozent belegt.
Details sollten Anfang der Woche bekannt gegeben werden, wie Trump während eines Fluges mit der Air Force One gegenüber Journalisten mitteilte. Die Zölle würden alle Länder betreffen, einschließlich der Nachbarn Kanada und Mexiko.
Trump will US-Zölle auf Stahl und Aluminium erheben – Zölle der USA werden ausgeweitet
Während des Fluges zum Super Bowl erklärte Trump zudem, dass er „gegenseitige Zölle“ einführen werde. Die USA würden diese Zölle auf Produkte wie Stahl und Aluminium erheben, wenn ein anderes Land Zölle auf US-Waren erhebt. „Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas“, erläuterte der Präsident. Insbesondere für die exportorientierte deutsche Wirtschaft, die bereits zwei Jahre in Folge geschrumpft ist, wären neue Zölle auf Einfuhren aus Europa ein schwerer Schlag.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Auf die Frage eines Reporters, wann die gegenseitigen Zölle in Kraft treten würden, antwortete Trump: „nahezu sofort“. Der genaue Zeitpunkt für die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte blieb jedoch zunächst unklar. Die Details zu den neuen Abgaben für Stahl und Aluminium werde er am Montag bekannt geben, zu den anderen „wahrscheinlich am Dienstag oder Mittwoch“.
Trumps Zölle auf Stahl und Aluminium treffen auch Deutschland als Stahlexporteur
Die USA sind ein bedeutender Markt für deutsche Exporteure. Rund 80 Prozent der deutschen Stahlausfuhren gehen jedoch in andere EU-Länder. Deutschland ist laut dem Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl der größte Stahlproduzent in der EU und weltweit an siebter Stelle hinter China, Indien, Japan, den USA, Russland und Südkorea. Branchenübergreifend sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Exporteure. Die deutsche Firma Thyssenkrupp ist weltweit unter den Top 50 der Stahlproduzenten.
Nach Angaben des „American Iron and Steel Institute“ (AISI) beziehen die USA ihren Stahl im Jahr 2024 hauptsächlich aus Kanada, Brasilien und Mexiko. Auch Deutschland und China gehören zu den Top 10 der Herkunftsländer von Stahlimporten. Trumps Stahl- und Aluminiumzölle kommen dabei nicht von ungefähr. Die japanische Firma Nippon Steel wollte eigentlich die amerikanische Firma U.S. Steel für 14,9 Milliarden US-Dollar kaufen, wie Reuters berichtet. Der ehemalige Präsident Joe Biden verhinderte Nippons Plan jedoch in letzter Minute. Nun soll Nippon nach Trumps Aussagen lediglich in die US-Firma investieren, den Stahlproduzenten jedoch nicht direkt kaufen. Mit den Zöllen will der Präsident die eigene Stahlindustrie wohl weiter stärken.
Handelskrieg zwischen der USA und EU möglich – Trumps Strafzölle gegen China
Ökonomen befürchten einen Handelskrieg zwischen den USA und der EU. Anfang der vergangenen Woche konnte ein nordamerikanischer Handelskonflikt mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft vorerst abgewendet werden. Trump akzeptierte nur wenige Stunden vor dem Inkrafttreten der angedrohten Strafzölle von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada Zugeständnisse der Nachbarn, insbesondere bei der Grenzsicherung, und verschob die Handelsbeschränkungen um mindestens 30 Tage.
Gegenüber China zeigte sich Trump jedoch unnachgiebig: Strafzölle von zehn Prozent auf alle chinesischen Waren traten am Dienstag in Kraft. Nach seiner Wiederwahl ins Weiße Haus erneuerte Trump seine Zoll-Drohung gegen die Europäische Union. In seiner zweiten Amtszeit will er die USA als Produktionsstandort stärken und das Handelsdefizit mit Europa reduzieren.
Scholz und Macron kündigen Maßnahmen gegen Trumps Zölle an
Die EU zeigte sich bei einem Gipfel in Brüssel entschlossen gegenüber Trump. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigten europäische Gegenmaßnahmen an, sollten die USA zusätzliche Zölle auf EU-Waren erheben. EU-Diplomaten berichteten, dass die Europäische Kommission bereits seit längerer Zeit mögliche Gegenmaßnahmen vorbereitet habe.
Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt. Die EU reagierte damals mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter, was die transatlantischen Beziehungen stark belastete. Trumps Nachfolger Joe Biden setzte diese Zölle nach seinem Amtsantritt 2021 aus, doch die Verhandlungen über eine Lösung dauerten auch während seiner Amtszeit an.
Wirtschaftsverbände auf beiden Seiten des Atlantiks forderten zuletzt eindringlich eine langfristige Lösung. Wie stark die EU diesmal reagieren wird, hängt von Trumps konkreter Zollentscheidung ab. (sischr/dpa)