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Pläne nach der Bundestagswahl

Söder-Kritik an Grünen stößt auf Widerstand in der Union-Mehrheit – „absurd“

Die CSU sieht eine Koalition zwischen Union und Grünen als unmöglich an. Die meisten CDU-Landesgruppen sind jedoch anderer Ansicht.

München/Berlin – Prominente Stimmen aus der Union haben bereits deutlich gemacht, dass sie sich eine Koalition mit den Grünen nicht vorstellen können. Allen voran CSU-Chef Markus Söder fordert seit Monaten eine Absage der Union an ein Bündnis mit den Grünen. Die Partei will eine Zusammenarbeit allerdings nicht ausschließen. Eine Umfrage vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zeichnet jedoch ein anderes Stimmungsbild ab.

Nach Söders Grünen-Angriff: Mehrheit der Union offen für Bündnis

Zwölf von 15 Landesverbänden wollen eine Koalition mit den Grünen nach der nächsten Bundestagswahl nicht ausschließen. Dies betonte vor allem der CDU-Generalsekretär in Nordrhein-Westfalen, Paul Ziemiak: „Nach der Wahl werden wir genau schauen, mit welchem Koalitionspartner ein echter Politikwechsel möglich ist.“ Die CDU sei „mit allen demokratischen Parteien bereit, Gespräche zu führen.“

CDU-Chef Friedrich Merz, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst haben bei dem Umgang mit den Grünen unterschiedliche Meinungen.

Zuvor hatte sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst für eine Offenheit gegenüber Gesprächen mit den Grünen ausgesprochen. In Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein regiert schwarz-grün. Der CDU-Generalsekretär aus Schleswig-Holstein, Lukas Kilian, bezeichnete Koalitionsabsagen zwischen demokratischen Parteien als „absurd“. In Hamburg wird Offenheit für Gespräche mit den Grünen gefordert. „Die CDU sollte sich Gespräche mit allen demokratischen Parteien immer offenhalten“, sagte der Vorsitzende der CDU Hamburg, Dennis Thering.

Grünen-Kritik der CSU: CDU mehrheitlich offen für Koalitionsgespräche mit den Grünen

Der Kanzlerkandidat der Union und CDU-Chef Friedrich Merz will ein Bündnis mit den Grünen nicht ganz ausschließen. Seine Kritik an der Partei ist zwar laut, Merz wolle jedoch auch die Neusortierung der Grünen abwarten, nachdem die Grünen-Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour zurückgetreten sind.

Eine Koalition mit den Grünen im aktuellen Zustand hält hingegen der baden-württembergische Landeschef Manuel Hagel derzeit für nicht möglich. Sie sei momentan nicht „regierungsfähig“. Er wies jedoch auch darauf hin, dass ständige Koalitionsdebatten derzeit kein Mensch brauche.

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

Union streitet um die Grünen: Söder will „Grünen verhindern“

Insgesamt zeigten sich die meisten CDU-Landesparteien gegenüber einem Bündnis mit den Grünen offen. Nur drei Länder gaben keine konkrete Antwort. Ganz andere Töne kommen aus Bayern. Söder hatte bereits mit einem Veto gedroht, sollte die CDU nach der Bundestagswahl mit den Grünen koalieren wollen. „Die CSU kann die Grünen verhindern und wir werden es auch tun“, sagte der bayerische Ministerpräsident. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt bezeichnete Wüst und Daniel Günther als „Schwarz-Grün-Romantiker“. Zudem bereite sich Dobrindt auf eine vorgezogene Bundestagswahl vor. (vk)

Rubriklistenbild: © Fotomontage Anna Ross/Peter Kneffel/Christoph Reichwein/dpa

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