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Ukraine-Krieg
Wintereinbruch in der Ukraine - Frontabschnitt versinkt im Schlamm
Der Winter in der Ukraine beginnt. Experten prophezeien ein Patt im Krieg gegen Russland - und appellieren an Kiews Verbündete.
Kiew – Der zweite Kriegswinter in der Ukraine beginnt. Offiziell läuft die ukrainische Gegenoffensive, mit dem Ziel, die Armee von Russlands Präsident Wladimir Putin aus dem Land zu vertreiben, noch. Das bekräftigte zumindest der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vergangene Woche. Doch der Oberbefehlshaber des ukrainischen Militärs Waleri Saluschni warnte kürzlich im Interview mit dem Economist vor hohen Erwartungen. „Es wird keinen Durchbruch geben“, sagte der General. Nun erklärten drei Experten der Bild-Zeitung die Gründe und gaben einen Überblick über die „Pattsituation“ die für den Winter droht.
Lichtblick für Kiew im Ukraine-Krieg: Brückenkopf am Dnipro
Der emeritierte Kieler Politikwissenschaftler Joachim Krause schildert seine Einschätzung der russischen Strategie in den nächsten Wochen: „Sie opfern viele Männer und viele Panzer und glauben, trotz hoher Verluste irgendwann durchstoßen zu können“, sagte er dem Boulevardblatt. Den einzigen Lichtblick aus Sicht der Ukraine sieht Krause am Fluss Dnipro, wo die Ukrainer versuchen würden, einen Brückenkopf zu festigen.
Auch andere Fachleute befürchten schwierige Wochen für die Truppen Kiews im Ukraine-Krieg. Stefanie Babst, ehemalige leitende Mitarbeiterin des internationalen Stabs der Nato, warnte ebenfalls in der Bild vor einer „Zermürbungsstrategie“ Russlands. Moskau setze darauf, mithilfe ständiger Angriffe die ukrainischen Truppenverbände „aufzubrechen“. Das zentrale Mittel dafür seien Artellerie- und Drohnenangriffe, wie sie auch in der Nacht zu Samstag stattfanden.
Dann sei da noch der Terror gegen die Zivilbevölkerung: Die russische Armee wolle „die Ukrainer immer wieder in Keller flüchten sehen.“ Das könne zu schweren Verlusten für die Ukraine an der Front führen. Im Herbst würden ganze – teils verminte – Landstriche verschlammen. „Dann ist jede militärische Bewegung schwierig“, so die Expertin.
Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks
Thomas Jäger, Universität zu Köln, pflichtet Babst Analyse bei, es werde auf einen Abnutzungskrieg hinaus laufen. Der Politikwissenschaftler sieht die Kräfteverhältnisse in diesem Krieg zu Ungunsten der Ukraine: „Russland hat von Nordkorea bis zu einer Million Schuss Artillerie-Munition bekommen. Hier gibt es eine Asymmetrie, die man auch im Kampfgeschehen sieht“, sagte er zur Bild-Zeitung. Eine „Asymetrie“, die nur von Munitionslieferungen aus dem Westen an die Ukraine ausgeglichen werden könne.
Doch ob die umfangreichen Hilfen anhalten, scheint aktuell fraglich. Laut Meldungen der Nachrichtenagentur Reuters sträuben sich viele Mitgliedsstaaten der EU, ein neues Hilfspaket in Höhe von 20 Milliarden Euro zu schnüren. (kb)