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Ukraine-Verhandlungen
Selenskyj will Deal – auch nach Eklat mit Trump im Weißen Haus
Selenskyj zeigt sich weiterhin verhandlungsbereit. Trotz des Vorfalls mit Trump, bleibt der Rohstoff-Deal mit den USA für ihn eine Option.
Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist weiterhin dazu bereit, das umstrittene Mineralien-Abkommen mit den USA zu unterzeichnen. Ursprünglich sollte die Vereinbarung Ende letzter Woche unterschrieben werden. Nach dem Eklat zwischen Selenskyj und US-Präsident Donald Trump vor laufenden Kameras hatte US-Finanzminister Scott Bessent dann aber erklärt, dass das Abkommen vorerst vom Tisch sei.
„Egal, was geschehen ist, unsere Politik ist es, konstruktiv zu bleiben“, erklärte Selenskyj am Sonntag (02. März) nach einem Gipfel zum Ukraine-Krieg in London gegenüber der britischen BBC. „Wenn wir bereit waren, den Mineralien-Deal zu unterzeichnen, dann bleiben wir bereit“, so die Übersetzung des Senders.
Selenskyj trotzt Trump-Eklat: Ukraine weiterhin offen für umstrittenen Rohstoff-Deal mit den USA
Entgegen der Aussage Bessents betonte der ukrainische Präsident: „Das Abkommen liegt weiter auf dem Tisch und wird unterzeichnet, wenn die Parteien dazu bereit sind“. Zu dem Streit mit Trump, der sich im Weißen Haus ereignet hatte, wollte sich Selenskyj nicht äußern.
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Die beiden Staatschefs hatten sich dort am Freitag (28. Februar) einen historischen Schlagabtausch geliefert, der in emotionalen Ausbrüchen und schließlich dem Abbruch des Treffens gipfelte. Schon die Begrüßung war – wegen Trumps Bemerkungen über Selenskyjs „unpassende“ Kleidung und seiner Aufforderung zu Kompromissen – holprig verlaufen. Dann ging lange alles einigermaßen gut, bis Selenskyj die wohl entscheidende Frage stellte, die Trump und dessen Vizepräsident J.D. Vance offensichtlich komplett in den falschen Hals bekamen. „Ich spreche mit meinen Freunden in Polen und sie sind besorgt, dass Sie sich zu sehr auf die Seite von Putin schlagen. Was sagen Sie denen?“, fragte der Ukrainer.
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Trump antwortete, er könne durchaus Härte gegenüber Putin zeigen, dann werde es aber nie zu einem Deal kommen. Ähnlich äußerte sich Vance, der seinem Präsidenten zur Seite sprang. Es entspann sich ein Wortgefecht unter den Dreien. Vance wurde aggressiver: „Glauben Sie, es ist respektvoll, in das Oval Office der Vereinigten Staaten zu kommen und die Administration anzugreifen, die versucht, die Zerstörung Ihres Landes zu verhindern?“, so der Vizepräsident.
Selenskyj wollte das Gespräch nicht auf ein neues Thema lenken. Er ließ nicht locker – und wies darauf hin, dass die Probleme des Krieges sehr wohl in der Ukraine, aber wegen der großen Entfernung noch nicht in den USA zu spüren seien. Daraufhin platzte Trump der Kragen: „Sagen Sie uns nicht, was wir spüren werden! Wir versuchen, ein Problem zu lösen. Sie sind nicht in der Position zu diktieren, was wir spüren werden“, brach es aus ihm hervor.
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Daraufhin redete sich der US-Präsident immer weiter in Rage und warf Selenskyj schwere Versäumnisse vor. „Sie riskieren das Leben von Millionen von Menschen. Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg.“ Nach weiterem Hin und Her sagte der US-Präsident: „Sie werden das hier nicht gewinnen. Sie haben eine verdammt gute Chance, da heil rauszukommen, wegen uns“. Das Gespräch endete ohne versöhnliche Schlussnote.
Ob die USA die Ukraine weiter im Krieg gegen Russland unterstützen werden, steht seitdem in den Sternen. Die europäischen Verbündeten Selenskyjs sprangen dem Land aber sofort zur Seite. Großbritannien, Frankreich sowie eine Reihe anderer Länder wollen mit der Ukraine an einem Plan für eine einmonatige Waffenruhe arbeiten. Das gab der britische Premierminister Keir Starmer nach dem Ukraine-Krisengipfel am Sonntag bekannt. Europa müsse jetzt die Initiative ergreifen und einen „neuen Plan für einen gerechten und dauerhaften Frieden“ in der Ukraine erarbeiten, so Starmer. Der Waffenruhe-Plan solle im Anschluss den USA vorgestellt werden. Zugleich warben er und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um weitere Unterstützung der Vereinigten Staaten. (tpn mit Agenturen)