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Berichte über F-16-Abschuss

„Die Russen lügen“: Selenskyj bissig nach neuer Kampfjet-Lieferung aus dem Westen

Wolodymyr Selenskyj teilt gleich zwei Meldungen über F-16-Jets mit der Welt. Eine erfreut den ukrainischen Präsidenten, die andere ist ein großes Ärgernis.

Kiew – Donald Trump verbreitet Zuversicht, dass die Waffen im Ukraine-Krieg bald schweigen werden. Von „sehr guten“ Telefonaten mit Russlands Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprach das Staatsoberhaupt der USA. Dabei scheint sich Moskaus Machthaber nur in kleinsten Schritten in Richtung Frieden zu bewegen.

Umso wichtiger war für das überfallene Land, was Selenskyj am Mittwoch (19. März) in einem Gespräch mit Journalisten zu verkünden hatte. „Weitere F-16-Jets sind in der Ukraine angekommen“, betonte der 47-Jährige, wie unter anderem die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine und die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda aus einem Zoom-Meeting berichten. Über die genaue Anzahl informierte er nicht. Ebenso blieb unklar, von welchem Unterstützer die Flieger auf die Reise geschickt wurden.

Selenskyj schimpft auf Moskau: „Russen lügen, wenn sie behaupten, etwas abgeschossen zu haben“

Aber es wird deutlich, dass Kiew sich weiter auf lange und folgenschwere Auseinandersetzungen einstellt. Einst hatte Selenskyj gesagt, die Ukraine benötige 128 F-16-Jets, um sich gegen Russlands Lufthoheit stemmen zu können. Zumindest einige Dutzend scheinen mittlerweile zur Verfügung zu stehen. Zum erhofften Gamechanger haben sie sich aber nicht entwickelt.

Bekommt weitere F-16-Jets für den Abwehrkampf gegen Russland: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj glaubt nicht an das baldige Ende des Kriegs.

Um gegen Desinformation made in Moskau vorzugehen, helfen aber auch keine Kampfjets. Vielmehr werden sie offenbar sogar dazu missbraucht, Propaganda zu verbreiten. So warf Selenskyj dem Aggressor den Berichten zufolge auch vor: „Die Russen lügen, wenn sie behaupten, sie hätten etwas abgeschossen, aber gar nichts abgeschossen haben. Die gute Nachricht ist, dass einige F-16-Jets in der Ukraine angekommen sind.“

Selenskyj spielte damit auf Berichte in russischen Medien und in Telegram-Kanälen an, wonach Russland in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine einen F-16-Jet vom Himmel geholt haben will. Auch das ukrainische Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation meldete sich in der Sache zu Wort und sprach in den sozialen Medien davon, es handele sich um „eine von der Russland-Propaganda verbreitete Fälschung“.

Hat Russland einen F-16-Jet abgeschossen? Ironische Reaktion aus der Ukraine folgt

Jurij Ignat, Leiter der Kommunikationsabteilung des Luftkommandos der ukrainischen Streitkräfte, schrieb auf Facebook ironisch: „Die russische Propaganda hat wieder unser Flugzeug ‚abgeschossen‘, diesmal eine F-16. Alle Ziele sind abgeschossen, Putins Truppen sind satt!“ Zugleich stellte er in dem Post klar: „Heute haben die F-16-Piloten die Russen wieder einmal erfolgreich bearbeitet. Und so geht der Kampfeinsatz jeden Tag weiter. Ich bin stolz auf unsere Piloten!“

Das wird Wladimir Putin gar nicht gefallen: Ein F-16-Jet soll unweit der Grenze zu Russland durch die Ukraine geflogen sein.

Im Internet war ein kurzes Video zu sehen, das einen knapp über einen Häuserblock hinwegfliegenden Kampfjet – offenbar eine F-16 – zeigt. Die Aufnahmen sollen aus Sumy stammen, also nur wenige Dutzend Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt entstanden sein.

Trotz der Nähe zu Putins Reich gehört die Stadt in der gleichnamigen Oblast zu den nicht unmittelbar von den russischen Truppen bedrohten Gebieten. Bei vielen anderen Regionen bleibt unsicher, wie lange sie noch offiziell zur Ukraine gehören werden.

Selenskyj über Ende von Ukraine-Krieg: Ukraine will keine geteilten Städte wie einst Berlin

Auch dieses Thema sprach Selenskyj während des Meetings an, wie die Ukrainische Nationale Nachrichtenagentur (UNN) schreibt. „Es gibt Regionen, Städte und Ortschaften, die durch die eine oder andere Kontaktlinie von der Außenwelt abgeschnitten sind“, wird der ukrainische Präsident zitiert. So würden „Orte und Ortschaften ohne Leben“ zurückbleiben.

Weiter warnte er mit Blick auf die Vergangenheit vor einer Teilung von Städten und erinnerte dabei an die deutsche Geschichte: „Niemand will in eine geteilte Stadt zurückkehren. Und wenn es irgendwo dazu kommt, wenn es mit einigen großen Städten passiert, wird es wie in Berlin sein.“

Trump und Putin: Die Geschichte ihrer Beziehung in Bildern

Wandbild Putin Trump Litauen
Einen besseren US-Präsidenten als Donald Trump kann sich Kremlchef Wladimir Putin gar nicht wünschen: So könnte dieses Wandbild in der litauischen Hauptstadt Vilnius interpretiert werden. Bemerkenswert: Es ist eine Aufnahme aus dem Mai 2016, als Trump nicht gar nicht im Amt war. Offenbar schwante den Menschen in Litauen schon damals Böses. © Petras Malukas/AFP
Trump telefoniert mit Putin
Trump hat seit Jahren einen guten Draht zu Putin. Am 28. Januar 2017 telefonierte er im Oval Office des Weißen Hauses zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten. © Mandel Ngan/AFP
Wachsfiguren von Trump und Putin
Schon damals standen sie sich auch in Wachsfigurenkabinetten nahe, so auch in Sofia (Bulgarien). © Valentina Petrova/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
Das erste persönliche und extrem heikle Treffen mit Putin wickelte Trump beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 unfallfrei ab. Im Kreml wie im Weißen Haus herrschten anschließend Optimismus und Zufriedenheit.  © Evan Vucci/dpa
G20 Summit - Demonstration
Aktivisten von Oxfam standen dem G20-Gipfel kritisch gegenüber. Mit ihrer Aktion wollten sie auf den Abzweig zwischen mehr sozialer Ungleichheit und weniger Armut hinzuweisen. Sie trugen Masken von Theresa May, Donald Trump, Shinzō Abe, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Justin Trudeau, Wladimir Putin, und Jacob Zuma. © Michael Kappeler/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
„Der Fernseh-Trump unterscheidet sich sehr vom realen Menschen,“ sagte Putin nach dem G20-Gipfel in Hamburg vor der Presse über seinen US-Kollegen Donald Trump. © Steffen Kugler/dpa
Apec-Gipfel in Vietnam
Ein zweites Mal trafen sich Trump und Putin am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im vietnamesischen Da Nang. © dpa
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam
Beide Präsidenten stimmten damals überein, dass das Verhältnis ihrer Länder nicht gut sei. Putin sah weiter eine tiefe Krise. Russland sei aber bereit, „eine neue Seite aufzuschlagen, vorwärtszugehen, in die Zukunft zu schauen“. © Mikhail Klimentyev
Trump Putin Da Nang
„Wenn wir ein Verhältnis zu Russland hätten, das wäre eine gute Sache“, sagte Trump. Sein persönliches Verhältnis zu Putin sei gleichwohl in sehr gutem Zustand, obwohl man sich nicht gut kenne. © Jorge Silva/AFP
Helsinki-Gipfel
Im Juli 2018 kamen Trump und Putin in Helsinki zu ihrem ersten offiziellen Gipfel zusammen.  © Heikki Saukkomaa/dpa
USA Ausstieg aus INF-Abrüstungsvertrag
Sie begrüßten sich mit einem kurzen, doch kräftigen Händedruck. „Es ist an der Zeit, detailliert über unsere bilateralen Beziehungen zu sprechen und über die schmerzhaften Punkte auf der Welt. Davon gibt es sehr viele“, sagte Putin. Trump betonte: „Die Welt möchte, dass wir miteinander auskommen.“ © Alexander Zemlianichenko/dpa
Helsinki
Während des Gipfeltreffens gingen in Helsinki mehrere Hundert Menschen aus Protest auf die Straßen. Dabei machten sie auf eine Reihe von Missständen aufmerksam.  © Joonas SaloIlta-Sanomat/Imago
Melania Trump
Auch First Lady Melania Trump war in Helsinki mit von der Partie. © Alexei Nikolsky/AFP
Trump und Putin
Trump äußerte sich hinterher zufrieden über sein Treffen mit Putin: „Der Dialog ist sehr gut verlaufen“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin. „Ein produktiver Dialog ist nicht nur gut für die Vereinigten Staaten und Russland, sondern für die Welt.“ © Brendan Smialowski/AFP
Proteste gegen Treffen von Trump und Putin
Derweil protestierten die Menschen auch im fernen Washington, D.C., gegen das Treffen. Unter anderem hielt eine Frau vor dem Weißen Haus ein Schild in die Höhe, auf dem die beiden Präsidenten karikiert waren.  © Andrew Harnik/dpa
100. Jahrestag Waffenstillstand Erster Weltkrieg
Im November 2018 nahmen Trump und Putin an einer Gedenkfeier anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs in Paris teil. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lud damals zum Spitzentreffen ein. © Ludovic Marin/AFP
Erster Weltkrieg - Waffenstillstand 1918
Auch vor Ort waren First Lady Melania Trump (links), die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten. © Francois Mori/dpa
Beginn des G20-Gipfels
Kurz danach trafen Trump und Putin beim G20-Gipfel in Buenos Aires erneut aufeinander. © Ralf Hirschberger/dpa
G20-Gipfel in Argentinien
Die Gespräche wurden von der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine um einen Seezwischenfall vor der Krim überschattet. Deshalb sagte Trump ein direktes Treffen mit Putin am Rande des Gipfels kurzfristig ab.  © dpa
Japan, Osaka
Im Juni 2019 trafen Trump und Putin beim G20-Treffen im japanischen Osaka zusammen. © Imago
Osaka 2019
Trump wurde dabei von einem Reporter angesprochen, ob er Putin bei ihrem gemeinsamen Treffen auch sagen werde, dass sich der Kremlchef nicht in die US-Wahlen einzumischen habe. Trump beugte sich zu Putin und sagte: „Mische Dich nicht in unsere Wahlen ein“ – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war allerdings nicht ganz ernst gemeint. © Brendan Smialowski/AFP
Osaka 2019
Trump nannte das Verhältnis zu Putin „sehr, sehr gut“.  © Brendan Smialowski/AFP
Trump Putin
Am Ende seiner ersten Amtszeit musste sich Trump wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen im Senat verantworten. Hintergrund war die sogenannte Ukraine-Affäre. Viele Menschen in den USA sahen Trump als Verräter – und Putin als Feind. © Olivier Douliery/AFP
Ukrainekrieg - Anti-Kriegsprotest in New York
Im Januar 2025 kam Trump zum zweiten Mal an die Macht. Im Ukraine-Krieg stellte er sich auf die Seite von Putin. Das rief Proteste hervor. Auch am Times Square in New York galt: Trump ist ein Verräter. © Adam Gray/dpa
Trump Putin
Trump sucht dennoch weiter die Nähe zu Putin. Nach offiziellen Angaben haben beide im Februar 2025 ein erstes Mal miteinander telefoniert, seit der US-Präsident wieder im Amt ist. Vor dem zweiten Gespräch am 18. März verkündete Trump: „Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.“ Auch danach telefonierte er noch mehrmals mit seinem russischen Amtskollegen. © Alexander Nemenow/AFP
Trump und Putin
Am 15. Augsut 2025 kam es zum Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska. Es handelte sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Das Treffen fand in der Stadt Anchorage statt. Am Ende gab es von beiden Staatschefs nichts Konkretes. © Andrew Caballero-Reynolds/AFP

Darüber habe er auch mit Trump gesprochen: „Ich habe ihn ganz ehrlich gefragt: ‚Wollen wir Berlin, wollen wir viele solcher Städte?‘“ Beide Staatsoberhäupter seien sich darin einig: „Die Berliner Mauer ist keine Option.“

An ein baldiges Ende des Kriegs glaubt Selenskyj demnach nicht. Und das liege an Putin, der aktuell auf dem Schlachtfeld nicht in der stärksten Position sei. Der Kreml-Chef sei „nicht in der Position des Siegers“. Damit das so bleibt, kann die Ukraine die frisch eingetroffenen F-16-Jets gut gebrauchen. Vielleicht lassen auch sie sich bald in der Nähe der Grenze blicken. (mg)

Rubriklistenbild: ©  IMAGO / Depositphotos, Efrem Lukatsky/AP/dpa

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