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Konkrete Zahl an Jets genannt

F-16-Kampfjets für die Ukraine: Selenskyj wartet „wie meine Mutter nach der Schule“

Wolodymyr Selenskyj ist beim Nato-Gipfel in Washington zu Gast. Dort redet er den USA ins Gewissen und fordert eine konkrete Zahl an F-16-Jets.

Washington – 128 sollen es sein. So viele F-16-Kampfjets benötigt Kiew offenbar, um Russland im Ukraine-Krieg in der Luft Paroli bieten zu können. Diese Zahl nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Rande des Nato-Gipfels in Washington, der an diesem Donnerstag endet.

F-16-Kampfjets für die Ukraine: Selenskyj fordert dringe Hilfe gegen Putins Angriffskrieg

In einem Interview im Anschluss an seine Rede im Ronald Reagan Institute brachte der 46-Jährige das Gespräch nach einer Frage über die Rolle von gelieferten Panzern selbst auf die F-16-Kampfjets aus US-Produktion. „Wissen Sie, wir warten immer. So wie meine Mutter früher nach der Schule auf mich gewartet hat, und ich immer einen Grund fand, später zu kommen“, fand er einen interessanten Vergleich zur Verzögerung bei den F-16-Lieferungen als Unterstützung gegen den Angriffskrieg von Kreml-Autokrat Wladimir Putin in der Ukraine, ergänzte aber: „Das ist dasselbe, nur viel ernster, sehr viel ernster.“

Die F-16-Jets sind in Gedanken immer dabei: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirbt auch am Rande des Nato-Gipfels für eine schnelle und ausreichende Lieferung.

Selenskyj und die F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg: „Wir verteidigen uns und brauchen 128 davon“

Dann folgte Selenskyjs Hinweis auf die benötigte Anzahl der F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg. Russland nutze etwa 300 Jets im Krieg, hätte aber deutlich mehr. „Da wir uns verteidigen, brauchen wir 128“, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Solange diese Zahl nicht geliefert werde, „werden wir nicht in der Lage sein, es mit ihnen am Himmel aufzunehmen“.

Allzu lange muss Selenskyj offenbar nicht mehr warten. Auf dem Nato-Gipfel wurde bekannt, dass die ersten F-16-Kampfjets noch im Sommer an die Ukraine transferiert werden sollen. Zuvor hatte Norwegen verkündet, sechs F-16-Jets an Kiew übergeben zu wollen, die ersten noch in diesem Jahr. Das skandinavische Land zählt neben Dänemark, den Niederlanden und Belgien zu den vier Unterstützern, die einige F-16-Kampfflugzeuge liefern wollen. Auch über griechische Unterstützung wurde spekuliert.

F-16-Kampfjets gegen Putins Truppen: Niederlande gibt grünes Licht für Lieferung an die Ukraine

Zuletzt hatte Den Haag erklärt, die benötigte Genehmigung für den Export der F-16-Kampfjets bekommen zu haben. Nach dem Regierungswechsel hieß es, die Bereitstellung könne „unverzüglich“ erfolgen.

Allerdings sollte Kopenhagen offenbar den Anfang machen. Insgesamt war zuletzt mit knapp 100 F-16-Jets gerechnet worden, die an die Ukraine geliefert werden. Aus Norwegen sollten es jedoch 22 sein.

F-16-Jets und der Ukraine-Krieg: Selenskyj drängt auf Lieferung – aber die verkompliziert sich

Selenskyj lässt seit Monaten keine Gelegenheit aus, um auf die zeitweise bereits zum Gamechanger erklärten F-16-Kampfjets zu drängen. Dabei musste er jedoch auch einige Rückschläge verkraften. So wird Dänemark die Ausbildung von ukrainischen Piloten nur noch bis Jahresende im eigenen Land gewährleisten können. In den USA sollen weniger Plätze für die Schulung bereitstehen als erhofft. Eine Ausbildung soll künftig in Rumänien möglich sein.

Zudem scheinen auch die russischen Angriffe eine Lieferung der F-16-Kampfjets zu verkomplizieren. Kreml-Chef Wladimir Putin scheint also unbedingt verhindern zu wollen, dass es seine Truppen auch mit den F-16-Jets aufnehmen müssen.

Selenskyj monierte auch unabhängig von den Kampfflugzeugen bei seinem Auftritt in den USA keine Zeit zu verlieren. In seiner rund 15 Minuten langen Rede betonte er mit Blick auf die Präsidentschaftswahl im November: „Es ist Zeit, aus dem Schatten herauszutreten, starke Entscheidungen zu treffen und zu agieren – nicht auf November oder einen anderen Monat zu warten.“

Einer von vier F-16-Lieferanten: Wolodymyr Selenskyj (r.) traf in Washington auch den neuen niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof.

Selenskyj beim Nato-Gipfel: Ukrainischer Präsident spricht über Kämpfe in Charkiw

Außerdem lobte er den Gastgeber, redete ihm aber auch ins Gewissen: „Die Welt kann ohne Amerika nicht sicher sein. Amerika kann keine führende Nation und kein Traummacher sein, wenn es sich nicht um das Weltgeschehen kümmert. Amerika sollte seine Stärke nutzen, weil es die Freiheit der Welt bewahrt. Deshalb schätzt die Welt Amerika – Amerika, das handelt.“

Die Ukraine selbst ist seit Beginn der Invasion vor mehr als zwei Jahren zum Handeln gezwungen. Und dabei laut Selenskyj erfolgreich. So sei der Vormarsch der russischen Truppen auf Charkiw gestoppt worden. Auch zeigte sich der zweifache Vater dankbar für die US-Erlaubnis, die gelieferten Waffen für Angriffe auf Ziele auf russischem Territorium nutzen zu dürfen.

Doch es sei mehr nötig: „Stellen Sie sich vor, was wir erreichen können, wenn alle Einschränkungen aufgehoben werden. Wir können Städte vor russischen Gleitbomben schützen, wenn die amerikanische Führung einen Schritt nach vorne macht und uns erlaubt, russische Militärflugzeuge auf ihren Stützpunkten zu zerstören.“

Russland feuert Raketen auf Kinderkrankenhaus in Kiew: Fotos zeigen erschütternde Szenen

Rauch über Kiew. Die ukrainische Hauptstadt wurde am Montag von mehreren russischen Raketen getroffen.
Rauch über Kiew. Die ukrainische Hauptstadt wurde am Montag von mehreren russischen Raketen getroffen. © Evgeniy Maloletka / dpa
Die Schäden nach dem russischen Angriff auf Kiew sind beachtlich, wie hier zu sehen im Lukianivska Bezirk.
Die Schäden nach dem russischen Angriff auf Kiew sind beachtlich, wie hier zu sehen im Lukianivska Bezirk. © Andreas Stroh / dpa
Das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew wurde durch die russischen Raketen schwer getroffen.
Das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew wurde durch die russischen Raketen schwer getroffen. Rettungskräfte und Zivilisten suchen nach möglichen Verschütteten. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein augenscheinlich verletzter Mann telefoniert nach dem schweren Angriff auf Kiew.
Ein augenscheinlich verletzter Mann telefoniert nach dem schweren Angriff auf Kiew. © dpa/AP | Efrem Lukatsky
Eine Frau kümmert sich um ein Kind vor dem von russischen Raketen getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew.
Eine Frau kümmert sich um ein Kind vor dem von russischen Raketen getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus zeigt, wie schwer die Raketen aus Russland die Klinik in der Ukraine verwüstet haben.
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus zeigt, wie schwer die Raketen aus Russland die Klinik in der Ukraine verwüstet haben. © Evgeniy Maloletka / dpa
Mit blutigem Gewand steht ein Krankenhaus-Mitarbeiter vor den Trümmern nach dem russischen Raketenangriff auf Kiew.
Mit blutigem Gewand steht ein Krankenhaus-Mitarbeiter vor den Trümmern nach dem russischen Raketenangriff auf Kiew. © IMAGO/Madeleine Kelly/ZUMA Press Wire
Rettungskräfte räumen die Trümmer nach dem schweren russischen Angriff auf Kiew vor der Kinderklinik.
Rettungskräfte räumen die Trümmer nach dem schweren russischen Angriff auf Kiew vor der Kinderklinik. © Evgeniy Maloletka / dpa
In der nähe des von einer Rakete getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses trägt ein Mann ein Kind aus der Gefahrenzone.
In der nähe des von einer Rakete getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses trägt ein Mann ein Kind aus der Gefahrenzone. © Evgeniy Maloletka / dpa
Nach dem schweren russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt werden verletzte abtransportiert.
Nach dem schweren russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt werden Verletzte abtransportiert. © IMAGO/Madeleine Kelly/ZUMA Press Wire
Kinder warten in der Nähe des Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses, das von russischen Raketen getroffen wurde.
Kinder warten in der Nähe des Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses, das von russischen Raketen getroffen wurde. © Evgeniy Maloletka / dpa
Vereinte Kräfte bei den Bergungsarbeiten: Retter tragen ein Stück des Daches am Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew weg.
Vereinte Kräfte bei den Bergungsarbeiten: Retter tragen ein Stück des Daches am Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew weg. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein Feuerwehrmann sitzt bei Rettungsarbeiten in Kiew nach dem schweren russischen Angriff im Schutt.
Ein Feuerwehrmann sitzt bei Rettungsarbeiten in Kiew nach dem schweren russischen Angriff im Schutt. © Aleksandr Gusev / dpa
Auch am Tag nach dem russischen Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew gehen die Aufräumarbeiten weiter.
Auch am Tag nach dem russischen Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew gehen die Aufräumarbeiten weiter. © IMAGO/Maxym MarusenkoNurPhoto
Nach dem russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus mussten die schwer kranken Kinder draußen vor der Klinik behandelt werden.
Nach dem russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus mussten die schwer kranken Kinder draußen vor der Klinik behandelt werden. © IMAGO/Maxym Marusenko/NurPhoto
In Kiew stehen Krankenhaus-Betten auf der Straße, um nach dem Angriff auf die Kinderklinik die Patienten weiter betreuen zu können.
In Kiew stehen Krankenhaus-Betten auf der Straße, um nach dem Angriff auf die Kinderklinik die Patienten weiter betreuen zu können. © IMAGO/Bahmut Pavlo/Ukrinform/Abaca
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus in Kiew zeigt, wie schwer die russischen Raketen die Klinik zerstört haben.
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus in Kiew zeigt, wie schwer die russischen Raketen die Klinik zerstört haben. © IMAGO/Ruslan Kaniuka/Ukrinform/ABACA
Medizinisches Personal und Freiwillige räumen Trümmer, suchen unter dem Schutt des Kinderkrankenhauses nach Opfern.
Medizinisches Personal und Freiwillige räumen Trümmer, suchen unter dem Schutt des Kinderkrankenhauses nach Opfern. © Anton Shtuka / dpa
Verzweiflung herrscht in Kiew. Nach dem Angriff auf die Kinderklinik suchen Erwachsene und Kinder Schutz in Kellern.
Verzweiflung herrscht in Kiew. Nach dem Angriff auf die Kinderklinik suchen Erwachsene und Kinder Schutz in Kellern. © Anton Shtuka / dpa

Selenskyj über Putin: „Diktatoren sind im Vergleich zur freien Welt schwächer“

Im Süden könne Russland Einhalt geboten werden, „wenn uns die amerikanische Führung mit den notwendigen Kapazitäten für einen tiefen Schlag gegen das russische Militär und russische Logistik auf der Krim hilft“. Die Ukraine habe einen Friedensgipfel mit 101 Nationen abgehalten, Putin hingegen einen Kriegsgipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un.

„Obwohl er Waffen erhält, zeigt Putin, wie viel schwächer Diktatoren im Vergleich zur freien Welt sind“, findet Selenskyj und hegt diesen Wunsch: „Wir müssen entschlossen reagieren und dieses Jahr einen zweiten, noch wirkungsvolleren Friedensgipfel auf der Grundlage der Friedensformel organisieren.“

Heben sie bald im Ukraine-Krieg ab? Ein F-16-Jet wird bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin präsentiert.

Selenskyj über Angriff auf Kinderklinik: „Haben die Helfer gewartet? Natürlich nicht - weil es sinnlos wäre“

Bei den Luftattacken auf verschiedene Ziele wie die Kinderklinik Ochmatdyt in Kiew seien 43 Menschen getötet und fast 200 verletzt worden. Bei diesem Hinweis schwang Selenskyj noch einmal den Bogen zum Faktor Zeit.

„Ärzte, gewöhnliche Menschen und Rettungskräfte haben die Trümmer zur Seite geräumt, um Leben zu retten. Hat irgendjemand von ihnen gewartet? Natürlich nicht. Weil es sinnlos wäre“, führte er weiter aus: „Wenn du ein Leben retten musst, rettest du ein Leben. Wenn du einen Feind besiegen musst, besiegst du einen Feind. Man handelt. Man behauptet sich. Das ist der Weg, wie man Kriege gewinnt. So sind Ukrainer und deshalb bin ich stolz, Ukrainer zu sein. Das ist der Weg, wie wir Putin besiegen können.“

Selenskyj über Putins Zukunft: „Persönliche Geschichte muss enden, damit der Frieden anhält“

Die Antwort auf die Frage, wie lange Putin noch durchhalten könne, liege in Washington. Beim Nato-Gipfel. „Jahrzehntelang hat die Welt auf die Prinzipien der territorialen Integrität und der Unverletzlichkeit der Grenzen vertraut. Werden diese Grundsätze bestehen bleiben? Die Ukraine, Russlands Nachbarn und Amerikas Verbündete brauchen Antworten“, forderte Selenskyj.

Auf den Kreml-Chef bezogen, beschloss der ukrainische Präsident: „Er glaubt, dass sich Krieg und die Demütigung Amerikas auszahlen könnten. Er hat versucht, freie Nationen zu brechen. Seine persönliche Geschichte muss enden, damit der Frieden anhält.“ (mg)

Rubriklistenbild: © Georg Wendt/dpa, Jose Luis Magana/AP/dpa

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