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Militärchef deutlich beliebter
Bedenkliche Tendenz im Ukraine-Krieg: Selenskyj verliert Vertrauen in der Bevölkerung
Wolodymyr Selenskyj büßt in einer Umfrage ein – und eine Pattsituation deutet sich im Krieg an. Kann der Ukraine-Präsident das Vertrauen wiedergewinnen?
Kiew – Im Ukraine-Krieg schwindet offenbar das öffentliche Vertrauen in Wolodymyr Selenskyj. Besonders im Vergleich zum Vorjahr machen sich einer aktuellen Umfrage zufolge große Verluste im Rückhalt der ukrainischen Bevölkerung bemerkbar – wenngleich der ukrainische Präsident nach wie vor das Vertrauen der Mehrheit genießt.
Der kürzlich veröffentlichten Erhebung des Kiewer Internationalen Institut für Soziologie (KIIS) zufolge vertrauten 62 Prozent der Befragten Selenskyj. 18 Prozent der Teilnehmenden gaben jedoch an, ihrem Präsidenten nicht zu vertrauen.
Umfrage zeigt im Ukraine-Krieg spürbaren Vertrauensverlust in Selenskyj
Zum Zeitpunkt der im Dezember 2022 veröffentlichten Vorjahreserhebung lief der Krieg zwischen der Ukraine und Russland bereits rund zehn Monate. Trotzdem erhielt Selenskyj damals noch deutlich bessere Umfrageergebnisse. Im Dezember 2022 vertrauten ganze 84 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben dem ukrainischen Präsidenten. Der Vertrauensabfall innerhalb eines Jahres liegt somit bei 22 Prozentpunkten.
Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands
Der Vergleich ist jedoch nicht vollständig ohne Blick auf die Resultate vom Dezember 2021, also vor dem Krieg. Zu diesem Zeitpunkt lag das Vertrauen in den Präsidenten nur bei 27 Prozent. Ganze 50 Prozent der Befragten vertrauten dem Präsidenten nicht und 22 Prozent trafen keine klare Aussage.
Alarmsignal für Selenskyjs Regierung? Umfrage zeigt kaum Vertrauen in Institutionen
Deutlich schlechter als der ukrainische Präsident schneiden 2023 indes die Institutionen der Ukraine ab. Allerdings ist auch das Vertrauen in sie seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges leicht gestiegen.
Die Mehrheit der laut KIIS insgesamt 1031 in ukrainischen Gebieten ansässigen Befragten hatte kein Vertrauen in politische Institutionen. Nur 26 Prozent der Befragten gaben an, der ukrainischen Regierung zu vertrauen. Noch schlechter fiel die Umfrage für das Einkammerparlament der Ukraine, die Werchowna Rada, aus. Nur 15 Prozent der Partizipierenden sprachen ihr das Vertrauen aus.
Lediglich in die ukrainische Armee bleibt das Vertrauen mit 96 Prozent wie euch im Vorjahr enorm hoch. Die Armee verliert als einzige Institution keine Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr – ihr Wert blieb konstant. Aber auch der Oberbefehlshaber der Armee, Valerii Saluschnyj, erreicht einen hohen Umfragewert von 88 Prozent.
Pattsituation im Ukrainekrieg führt zu Uneinigkeiten mit Selenskyj
Die Resultate der Umfrage rücken nochmals eine gewisse Uneinigkeit zwischen Saluschnyj und Selenskyj in den Fokus. Der Oberbefehlshaber Saluschnyj hatte im November von einer Pattsituation zwischen Russland und der Ukraine gesprochen. Selenskyjs Sprecher Ihor Schowkwa kritisierte Saluschnyj daraufhin: Solche Aussagen machten den Job des Aggressors einfacher, rügte er.
Die Aussage Saluschnyjs störte den ukrainischen Präsidenten vermutlich besonders, da dieser geschworen hatte, den Krieg zu gewinnen. Der Kampf könne erst enden kann, wenn alle von Russland besetzen Territorien wieder in der Kontrolle seien, betonte er wiederholt.
Keine Friedensverhandlungen zwischen Selenskyj und Putin in Sicht
Der Krieg dauert nun seit etwa 22 Monaten an und ließ beiden Seiten schwere Verluste erleiden. Friedensverhandlungen ziehen allerdings beide Präsidenten, Selenskyj und Wladimir Putin, aktuell nicht in Erwägung. Die Unterstützung einiger Verbündeter der Ukraine scheint indes zu bröckeln.
In den USA, einem der größten Verbündeten, blockiert der Senat weitere Hilfslieferungen. Die Republikaner fordern eine Einigung zur Finanzierung der Grenzsicherung der Vereinigten Staaten, bevor an weitere Hilfsleistungen gedacht werden kann.
Auch in der amerikanischen Bevölkerung ist die Unterstützung dem Institut Gallup zufolge von 66 Prozent im August 2022 auf 54 Prozent in einer ähnlichen Umfrage im Oktober 2023 gesunken. Etwa 43 Prozent gaben an, sie würden ein schnelles Ende des Krieges befürworten – wenn nötig auch mit Abgabe einiger Territorien der Ukraine an Russland.