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Bundespolitik
Bundeswehr kritisiert Verteidigungsetat der Ampel – „Truppe ist schockiert“
Die Opposition sieht den Haushaltskompromiss der Ampel als Mogelpackung an. Auch aus der Bundeswehr kommen Beschwerden.
Update vom 7. Juli, 7.51 Uhr: Ist die „Zeitenwende“ schon vorbei? Der Bundeswehrverband fordert deutliche Nachbesserungen am Entwurf für den Verteidigungsetat. Ein Zuwachs von 1,2 Milliarden Euro werde „keinesfalls der aktuellen Bedrohungslage und erst recht nicht Deutschlands Verantwortung in der Welt gerecht“, sagte der Verbandsvorsitzende André Wüstner jetzt der Nachrichtenagentur dpa.
Wüstner warnte: „Mit diesem Haushalt mag sich die Bundesregierung zwar durch diese Legislaturperiode hangeln wollen, aber die Bundeswehr als wesentlicher Teil unserer Sicherheitsarchitektur – und damit wir alle – zahlt den Preis dafür.“ Er verwies auf politische Instabilität und Unklarheit über die künftige Rolle der USA als Sicherheitsgarant für Europa. „Die Truppe ist verwundert, größtenteils schockiert“, so Wüstner. Jeder wisse, dass das sogenannte Sondervermögen der Bundeswehr bereits in diesem Jahr vollständig in Verträgen gebunden sei, erläuterte er.
Nach Haushalts-Einigung: Droht direkt der nächste Ampel-Zoff?
Erstmeldung: Berlin – Nach einem Durchbruch im Finanzstreit der Ampel-Parteien gehen die Haushaltsdebatten zwischen SPD, Grünen und FDP nun mit neuen Streitpunkten zu Schuldenbremse und Verteidigungsetat weiter. Die Union hält ein Scheitern der Koalition noch in diesem Sommer für möglich und bringt sich in Stellung.
Anlass für die neuen Debatten, über die am Wochenende mehrere Medien – darunter die Nachrichtenagentur AFP – berichteten, ist etwa eine Diskussion um die Schuldenbremse, die die SPD aufgrund aktueller Herausforderungen aussetzen will. Finanzminister Christian Lindner und seine FDP schließen das kategorisch aus und haben sogar einem vorgeschlagenen Notlagenbeschluss, der im Fall von Naturkatastrophen oder anderen außergewöhnlichen Situationen greift, eine Absage erteilt.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Kritik an FDP-Politik: Viele „Kunstgriffe nötig“ für Haushaltseinigung
Vor allem vonseiten der SPD schlägt den Liberalen dafür heftige Kritik entgegen. Während Juso-Chef Philipp Türmer im Gespräch mit dem Nachrichtenportal Web.de News betonte, dass das für die nächsten Jahre benötigte Budget von rund 700 Milliarden Euro unter Einhalten der Schuldenbremse kaum einzuhalten sei, betonte auch SPD-Chef Rolf Mützenich, dass für die Schließung der Milliardenlücke im Bundeshaushalt 2025 „eine Menge Kunstgriffe nötig“ gewesen seien. So viele, dass die geplante Finanzierung womöglich abermals geprüft werden müsse.
Ein weiterer Kritikpunkt an der Haushaltseinigung: Dass auch das Verteidigungsbudget in Zeiten des Ukraine-Kriegs deutlich niedriger ausfällt als von Verteidigungsminister Boris Pistorius gefordert. Selbst Verteidigungsexperten der Union wie der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sprangen dem ehemaligen Koalitionspartner in dieser Sache zur Seite. Demnach sei beim Verteidigungsbudget der Ampel von der „Priorität Sicherheit“ nichts zu erkennen, sagte Röttgen der Wirtschaftswoche.
Streit der Ampel-Parteien: Union wartet auf den großen Knall
So wurde der Wehr-Etat laut Regierungsangaben auf 52 Milliarden Euro festgelegt und damit um rund eine Milliarde erhöht. Gefordert hatte Pistorius gut sechs Milliarden Euro mehr. Kritik daran wies Finanzminister Lindner im Gespräch mit der Bild-Zeitung zurück und betonte, dass es der „ganz normale Haushaltsprozess“ sei, wenn der Verteidigungsminister mehr Geld bekomme als im Haushalt davor, aber weniger, als er öffentlich gefordert hat. Die Aufgabe Lindners und der Regierung sei dagegen, „zu prüfen, was wünschenswert und was wirklich notwendig ist“.
Für die Oppositionspolitiker von CDU und CSU, die bereits nach dem dramatisch schlechten Abschneiden der Ampel-Parteien bei der Europawahl auf ein nahendes Ende der Ampel-Regierung zu hoffen wagten, ist der erneute Streit ein weiterer Grund für Spekulationen. So orakelte etwa CDU-Chef Friedrich Merz im Gespräch mit der Rheinischen Post, dass die Ampel-Koalition nicht so stabil sei, „dass sie sicher über den Sommer durchhält.“
Diesen Spekulationen widersprach dagegen SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert entschieden: Von der Union erhoffte Neuwahlszenarien werde es „nicht geben“, sagte er im WDR. (saka mit AFP)