Kurz vor den möglichen Verhandlungen in Istanbul über den Ukraine-Krieg haben sich die EU-Staaten auf weitere Sanktionen gegen Russland geeinigt.
Brüssel – Die Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) haben sich aufgrund der fortdauernden russischen Aggressionen im Ukraine-Krieg auf weitere Sanktionen gegen Moskau geeinigt. Das neue Sanktionspaket beinhaltet vor allem ein härteres Vorgehen gegen die russische Schattenflotte von Präsident Wladimir Putin , die Öl und Ölprodukte transportiert. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa mit Verweis auf diplomatische Quellen nach der Abstimmung im Ausschuss der ständigen Vertreter aller EU-Länder.
Die EU will außerdem zahlreiche weitere Firmen sanktionieren, die bestehende Strafmaßnahmen umgehen oder den russischen Militärsektor unterstützen.
EU beschließt neue Sanktionen gegen Russland – neuer Schlag gegen Putins Schattenflotte Nach der getroffenen Vereinbarung dürfen fast 200 zusätzliche Schiffe keine EU-Häfen mehr anlaufen. Deren Betreiber verlieren zudem den Zugang zu Dienstleistungen europäischer Firmen. Die geplanten Exportbeschränkungen treffen etwa 30 wirtschaftliche Akteure. Für 75 weitere Personen und Unternehmen droht ein komplettes EU-Geschäftsverbot sowie die Sperrung ihrer Vermögenswerte.
Putins Parade in Moskau: Russland feiert „Tag des Sieges“ mit gigantischer Militärparade Russland feiert den „Tag des Sieges“. Eingeführt wurde der arbeitsfreie Tag, an dem dem Sieg über Nazi-Deutschland gedacht wird, durch einen Erlass am 8. Mai 1945 - also noch zu Zeiten der Sowjetunion. Gefeiert wird aber auch noch nach deren Ende, vor allem in der russischen Hauptstadt Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa Unter den Augen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin wird am „Tag des Sieges“ eine gigantische Militärparade durch Moskau rollen, reiten und marschieren. Die Vorbereitungen in der Hauptstadt laufen bereits einen Tag zuvor auf Hochtouren. Hier zu sehen sind T-34-Panzer aus der Sowjetzeit, die ebenfalls an Putins Parade teilnehmen sollen. © Alexander Zemlianichenko/dpa Putin, der hier ein Mitglied der Yunarmia (Jugendarmee) umarmt, nutzt den „Tag des Sieges“ traditionell als Tag der Selbstbeweihräucherung. Die Jugend seines Landes soll mit Bildern der Stärke auf Kreml-Kurs gebracht werden. Die Erinnerung an den einstigen Triumph über die Nazis soll die kriegsgebeutelte Bevölkerung befrieden. © Alexander Kazakov/dpa Geplant ist die Militärparade zum Großteil auf dem Gartenring, der hier von einem russischen Militärfahrzeug befahren wird, und die einen großen Ring um die Moskauer Innenstadt zieht. Allgegenwärtig wird auch bei der diesjährigen Militärparade zum „Tag des Sieges“ der Buchstaben Z sein. Er gilt in Russland seit dem Angriff durch Wladimir Putins Truppen auf die Ukraine als propagandistisches Symbol der Unterstützung für die Politik des Kreml. © ANGELOS TZORTZINIS/AFP 80 Jahre ist es her, dass die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg siegte Auch wenn Russland unter Machthaber Wladimir Putin den Kommunismus und die Sowjetzeiten hinter sich gelassen hat, erinnert sich das Land und seine Bevölkerung am 9. Mai traditionell und voller Stolz an das Jahr 1945. Überall in Moskau und dem Rest Russlands haben rote Fahnen mit Hammer und Sichel an diesem Tag Hochkonjunktur. Das Jahr 2025 markiert dabei ein besonders Jubiläum: 80 Jahre ist es her, dass die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg siegte und Nazi-Deutschland die bedingungslose Kapitulation unterzeichnete. © Alexander Zemlianichenko/dpa russische Studentinnen und Studenten, gekleidet in die Mode der 1950er und in sowjetischen Uniformen Feierlichkeiten finden am „Tag des Sieges“ in ganz Moskau statt. Hier üben russische Studentinnen und Studenten, gekleidet in die Mode der 1950er und in sowjetischen Uniformen den „Siegeswalzer“ ein. Passend dazu gestaltet ist Hintergrund, in dem ein riesiges Modell des sowjetischen „Siegesordens“ zu sehen ist - die höchste militärische Auszeichnung, die die UdSSR zu vergeben hatte. © Alexander Zemlianichenko(dpa der rote Platz inmitten Moskaus Zentrum der Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ ist der rote Platz inmitten Moskaus. Das Areal rund um die dortige Basilius-Kathedrale und den Kreml ist bereits seit mehreren Tagen abgesperrt. Das liegt aber nicht nur an den Vorbereitungen für die große Militärparade in Putins Machtzentrum. © IMAGO Xi Jinping und Wladimr Putin in Moskau Ein weiterer Grund für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen ist der Besuch von Xi Jinping. Der Präsident der Volksrepublik China verbringt vier Tage als Gast von Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau. Selbstverständlich wird das chinesische Staatsoberhaupt auch an den als Ehrengast bei Russlands Militärparade anwesend sein. © Evgenia Novozhenina/dpa mir Putin an Russlands „Tag des Sieges“ die Ehre erweisen wird. Hier trifft der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in Moskau ein Xi Jinping ist nicht das einzige Staatsoberhaupt, dass Wladimir Putin an Russlands „Tag des Sieges“ die Ehre erweisen wird. Hier trifft der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in Moskau ein. Er gilt als einer der engsten Verbündeten Putins seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs. © IMAGO/Kristina Kormilitsyna zu Gast ist Nicolás Maduro, Präsident der Autokratie in Venezuela. Auch aus Südamerika bekommt Wladimir Putin zum „Tag des Sieges“ Besuch. Unter anderem zu Gast ist Nicolás Maduro, Präsident der Autokratie in Venezuela. © Alexander Zemlianichenko/dpa In Moskau traf Maduro im Vorfeld der Militärparade unter anderem Ibrahim Traore In Moskau traf Maduro im Vorfeld der Militärparade unter anderem Ibrahim Traore, Präsident der afrikanischen Republik Burkina Faso. Beide sind Ehrengäste Wladimir Putins bei den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau. © MARCELO GARCIA/AFP Aus Zimbabwe zu Gast in Moskau ist Präsident Emmerson Mnangagwa Aus Zimbabwe zu Gast in Moskau ist Präsident Emmerson Mnangagwa. Auch er wird an den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ als Ehrengast teilnehmen. Seine Regierung war eine der wenigen, die im Jahr 2014, also lange vor offiziellem Beginn des Ukraine-Kriegs, mit Russland gegen eine UN-Resolution stimmte, die Putins Annektion der ukrainischen Halbinsel Krim verurteilte. © IMAGO/Maksim Blinov Einen Tag vor dem eigentlichen „Tag des Sieges“ versammelte Wladimir Putin seine Gäste im Kreml zu einem pompösen Staatsdinner. Einen Tag vor dem eigentlichen „Tag des Sieges“ versammelte Wladimir Putin seine Gäste im Kreml zu einem pompösen Staatsdinner. © MIKHAIL METZEL/AFP Militärparade durch Moskau Für Wladimir Putin und den Kreml ist der „Tag des Sieges“ eine willkommene Gelegenheit für bildgewaltige Propaganda. Entsprechend groß ist der Aufwand, der betrieben wird, um die Militärparade durch Moskau zu inszenieren. Bereits im Vorfeld wurden etliche Vorkehrungen getroffen, um Soldaten, Panzer und Kriegsgerät im vorteilhaften Licht erscheinen zu lassen. © IMAGO Die „Manege“, eine der größten Ausstellungshallen für Kunst und Kultur am Roten Platz Die Gelegenheit ist günstig, denn das internationale Interesse an Putins Parade zum „Tag des Sieges“ ist riesig. Die „Manege“, eine der größten Ausstellungshallen für Kunst und Kultur am Roten Platz unmittelbar neben dem Kreml, wurde für den „Tag des Sieges“ in ein Zentrum für die internationale Presse umgebaut. © IMAGO Militärparade am „Tag des Sieges“ Das Herzstück der Militärparade am „Tag des Sieges“ werden auch am 9. Mai 2025 die Kolonnen von Kampfpanzern sein, die durch Moskau und vorbei an Präsident Wladimir Putin und seinen Ehrengästen rollen werden. Die erste Siegesparade auf dem Roten Platz in der russischen Hauptstadt fand übrigens am 24. Juni 1945 statt. © Alexander Zemlianichenko/dpa Hier rollt ein RS-24 Yars-Raketenwerfer durch Moskau. Neben russischen Kampfpanzern präsentiert Wladimir Putins Armee am „Tag des Sieges“ weiteres schweres Gerät. Hier rollt ein RS-24 Yars-Raketenwerfer durch Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa im Ukraine-Krieg erbeuteten deutschen Leopard 2-Kampfpanzer Russlands Machthaber Wladimir Putin nutzte die Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau in der Vergangenheit auch für Nadelstiche Richtung Westen. 2024 stellte das russische Militär einen nach eigenen Angaben im Ukraine-Krieg erbeuteten deutschen Leopard 2-Kampfpanzer aus. Zu besichtigen war die Kriegstrophäe im „Park des Sieges“. Im Hintergrund wehten rote Fahnen mit der Aufschrift: Pobeda! Zu Deutsch: Sieg. © Ulf Mauder/dpa Kampfjet-Formationen an den „Tag des Sieges“ Die Militärparade in Moskau findet nicht nur auf der Straße statt. In der Luft erinnern Kampfjet-Formationen an den „Tag des Sieges“, die den Himmel über Moskau in rot, blau und weiß färben: die Farben der russischen Nationalflagge. © Pavel Bednyakov/dpa Abfangjäger vom Typ MiG-31BM, ein Tankflugzeug Iljuschin Il-78 und ein schwerer strategischer Bomber vom Typ Tupolew Tu-160 Flankiert werden die Kampfjets über Moskau am „Tag des Sieges“ von weiteren Militärflugzeugen, die als Teil der großen Militärparade die Macht der russischen Armee symbolisieren sollen. Hier zu sehen bei den Proben für Putins Parade sind Abfangjäger vom Typ MiG-31BM, ein Tankflugzeug Iljuschin Il-78 und ein schwerer strategischer Bomber vom Typ Tupolew Tu-160. © Bai Xueqi/dpa nehmen tausende Soldatinnen und Soldaten aus Russland und verbündeten Nationen an der Militärparade in Moskau teil Neben Panzern und Kampfjets nehmen tausende Soldatinnen und Soldaten aus Russland und verbündeten Nationen an der Militärparade in Moskau teil. 2024 sollen es über 9000 Männer und Frauen gewesen sein, die aufgeteilt in über 30 zeremoniellen Regimentern durch die Straßen der russischen Hauptstadt marschierten. © IMAGO/Belkin Alexey Militärparade am Tag des Sieges durch Moskau Zu Fuß, zu Fahrzeug, aber auch zu Pferd führt Russlands größte Militärparade am Tag des Sieges durch Moskau. Vor einem weiteren Kampfpanzer proben hier Kavalleristen tags zuvor ihren Auftritt am 9. Mai 2025. © Alexander Zemlianichenko/dpa Russland: Probe der Parade zum Tag des Sieges Den Sieg über Adolf Hitler und das Dritte Reich feiern gemeinsam mit Russland zahlreiche Verbündete. Neben Staatsoberhäuptern nehmen auch Ehrengardisten dieser Länder an der Militärparade in Moskau am 9. Mai 2025 teil. Hier zu sehen sind ägyptische Soldaten bei einer Probe nahe des Roten Platzes in Moskau. © Alexander Zemlianichenko/dpa Soldaten aus Aserbaidschan durch die Straßen Moskaus. Vorbei an jubelnden Massen ziehen als Teil der Militärparade zum „Tag des Sieges“ auch Soldaten aus Aserbaidschan durch die Straßen Moskaus. © Alexander Zemlianichenko Xi Jinping hat ebenfalls chinesische Ehrengardisten mit nach Moskau gebracht Präsident Xi Jinping hat ebenfalls chinesische Ehrengardisten mit nach Moskau gebracht, die am Tag des Sieges in Parade-Uniform durch die russische Hauptstadt ziehen werden. © Alexander Zemlianichenko/dpa Hier grüßt ein mit Orden dekorierter russischer Soldat das Publikum. Doch nicht nur Ehrengardisten und Blaskapellen marschieren am „Tag des Sieges“ als Teil der Militärparade durch Moskau. An den Proben zu den Feierlichkeiten am diesjährigen 9. Mai beteiligten sich auch aktive Soldaten. Hier grüßt ein mit Orden dekorierter russischer Soldat das Publikum. Die Auszeichnungen soll er sich im von Wladimir Putin angezetteltem Ukraine-Krieg verdient haben. © Alexander Zemlianichenko Hoch im Kurs am „Tag des Sieges“ steht bei der russischen Jugend offenbar der Sowjet-Look Hoch im Kurs am „Tag des Sieges“ steht bei der russischen Jugend offenbar der Sowjet-Look. Im internationalen Pressezentrum in Moskau haben sich diese drei als Sowjet-Soldatin und Soldaten verkleidet. Geschmückt haben sie ihre Uniformen mit dem Sankt-Georg-Band. Die Schleife gilt seit 2005 als Zeichen der Erinnerung an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Seit etwa 2011 gilt das Sankt-Georg-Band darüber hinaus als Symbol der Unterstützung für die Expansionspolitik Wladimir Putins, vor allem in der Ukraine. © IMAGO/Vladimir Astapkovich Eine abgestürzte Drohne soll dieses Haus in einem Moskauer Vorort beschädigt haben. Getrübt wurde die Vorfreude in Moskau auf die Militärparade und den „Tag des Sieges“ durch den Schrecken des Ukraine-Kriegs. Der wurde wenige Tage vor der geplanten Militärparade in der russischen Hauptstadt einmal mehr sehr real: Laut Angaben der russischen Behörden wurden mehrere Kampfdrohnen aus der Ukraine über Moskau abgeschossen. Eine abgestürzte Drohne soll dieses Haus in einem Moskauer Vorort beschädigt haben. © Uncredited/dpa Die EU-Außenminister wollen die neuen Strafmaßnahmen bei ihrem Treffen am kommenden Dienstag offiziell verabschieden, woraufhin sie unmittelbar in Kraft treten. Zusätzlich plant die EU weitere Sanktionen gegen Organisationen und Einzelpersonen wegen Desinformationskampagnen und Menschenrechtsverletzungen.
Putins Schattenflotte: EU-Sanktionen gegen Russland sollen auch für Umweltschutz sorgen Die Sanktionen gegen die Schiffe zielen hauptsächlich darauf ab, russische Exporte einzuschränken, dienen aber gleichzeitig auch dem Umweltschutz. Kritiker werfen Russlands Präsident Putin seit längerem vor, den westlichen Preisdeckel für Ölexporte in Drittländer zu umgehen, indem es Schiffe einsetzt, die weder westlichen Reedereien gehören noch von westlichen Versicherungen gedeckt sind. Experten warnen vor erheblichen Gefahren für die Schifffahrt und die Umwelt. Sie betonen, dass zahlreiche dieser Tanker veraltet sind, technische Defekte aufweisen und teilweise ohne automatisches Identifizierungssystem fahren .
Die EU-Staaten haben sich auf weitere Sanktionen gegen Putins Schattenflotte verständigt.
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EU-Staaten einigen sich auf neues Sanktionspakete gegen Putins Russland Die EU verabschiedete ihr bisher letztes Sanktionspaket gegen Russland im Februar , zeitlich abgestimmt auf den dritten Jahrestag des Beginns des Ukraine-Kriegs. Dieses enthielt hauptsächlich neue Handelsbeschränkungen, Maßnahmen gegen russische Medien und erste Schritte gegen die Schattenflotte. (dpa/fd)
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