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Fernwärme-Plan

Habeck nimmt Dänemark als Vorbild: 100.000 Gebäude pro Jahr ans Wärmenetz

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht zu Beginn der Regionenkonferenz "Schwung für Erneuerbare":
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Habeck pocht auf eine Offensive bei der Fernwärme. Als Vorbild soll Dänemark dienen.

Für die Energiewende will Habeck Ähnliches für Deutschland wie in Dänemark erreichen. Sein Fernwärme-Plan weist allerdings noch einige Lücken auf.

Berlin – In der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz setzt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf eine Offensive bei der Fernwärme statt auf Wärmepumpen. Bis zum Jahr 2030 soll die Hälfte der Wärme klimaneutral erzeugt werden, der Fernwärme soll dabei eine besondere Bedeutung zukommen. „Wir glauben, dass Fernwärme ganz häufig eine attraktive Antwort auf die Frage der Dekarbonisierung sein kann“, betonte Habeck nach dem Fernwärmegipfel auf einer Pressekonferenz. Für die Umsetzung will sich Habeck hauptsächlich an Dänemark orientieren.

Habeck will Energiewende vorantreiben und orientiert sich an Dänemark

„Dänemark hat in den 70er Jahren aus der Ölkrise die Konsequenz gezogen, ihre Energiesysteme zu dekarbonisieren“, erklärte Habeck. Ähnliches will der Wirtschaftsminister auch in Deutschland erreichen. „Dann müssen wir das, was in Dänemark in den letzten 50 Jahren entstanden ist, in den nächsten 25 Jahren hinbekommen.“ Die Konsequenz sei daraus, dass man bei allen Entscheidungen und Planungen schneller werden müsse.

In Dänemark seien bereits 65 Prozent der Haushalte an Fernwärmesysteme angeschlossen, sagte Habeck. In Deutschland seien es nur 14 Prozent. Zudem stamme die Energie in Deutschland aktuell noch zu rund 70 Prozent aus klimaschädlichen, fossilen Energieträgern, also vor allem Kohle und Gas. Nur knapp 20 Prozent der Fernwärme stammten aus Erneuerbaren Energien, sagte der Wirtschaftsminister. In Dänemark seien es hingegen 65 Prozent.

Mehr Förderung für Fernwärme: Geywitz fordert attraktivere Preise

Habecks Fernwärme-Plan sieht folgendermaßen aus: Pro Jahr sollen mindestens 100.000 Gebäude neu ans Fernwärmesystem angeschlossen werden. Bis 2045 solle sich die Anzahl der angeschlossenen Gebäude damit gegenüber heute verdreifachen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Teilnehmenden.

Nach den Plänen von Habeck und Bauministerin Klara Geywitz sollen Fernwärme-Hausanschlüsse gefördert werden. „Wenn Fernwärme ausgebaut wird, werde ich als Hausbesitzer frühzeitig darüber informiert und kann meine Investitionen entsprechend anpassen“, sicherte die SPD-Politikerin zu. Zugleich betonte sie, dass Preise attraktiv und transparent gestaltet werden müssen, um die Anreize für den Anschluss an ein Wärmenetz zu erhöhen.

Habecks Fernwärme-Pläne: Geywitz und Experten sehen „großer Hausaufgabe“

Sowohl Geywitz als auch Ramona Pop von den Verbraucherzentralen betonten allerdings, dass mit dem Ausbau von Wärmenetzen auch mehr Transparenz über die Preisgestaltung für Endkunden entstehen müsse. Diese sei bislang kaum reguliert und für Nutzer oft schlecht nachzuvollziehen. „Wenn ich an einer zentralen Wärmeversorgung bin, muss ich wissen: Wie ist der Preis entstanden für meine Wärmeversorgung?“, sagte Geywitz.

Das sei noch eine große Hausaufgabe, sagte die Bauministerin. Das werde man in den kommenden Monaten angehen. Bereits jetzt heizten Millionen Haushalte in Ballungsräumen mit Fernwärme, doch unregulierte Monopole einzelner Anbieter sorgten stellenweise für hohe Preise. Die Bauministerin plädierte ebenfalls dafür, das Potenzial unterschiedlicher Energieträger zu nutzen. Es müsse neue technische Lösungen geben wie zum Beispiel Wärmepumpen, die Seewasser oder Abwasser nutzen oder andere Techniken wie Geothermie. Über den Sommer sollen die Teilnehmer des Fernwärmegipfels an einzelnen Aspekten des Themas weiterarbeiten, im Herbst sollen dann Ergebnisse vorgestellt werden. (bohy)

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