Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

US-Wahl

Trump-Prozess: Richter verschiebt Verkündung von Strafmaß

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist nun ein verurteilter Straftäter. In der Geschichte der USA ist das bislang einmalig.

Update vom 3. Juli, 5.31 Uhr: Im Schweigegeldprozess gegen Trump verzögert sich die Verkündung der Strafe – wenn die überhaupt kommt. Die Verkündung werde auf den 18. September um 10.00 Uhr Ortszeit verschoben, „falls dies noch erforderlich ist“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Dokument von Richter Juan Merchan. Das soll es ermöglichen, das Urteil des Obersten Gerichtshofs vom Montag zu berücksichtigen, mit dem Trump strafrechtliche Immunität für „offizielle“ Handlungen während seiner Präsidentschaft eingeräumt worden war.

Nach Prozess in New York: Republikaner zweifeln jetzt an Trump

Erstmeldung: New York City – Die zahlreichen juristischen Probleme des früheren US-Präsidenten Donald Trump hatten bislang offenbar keinen negativen Einfluss auf seine Aussichten bei der US-Wahl. Im Gegenteil: Der Immobilienmogul hatte die vermeintlich schlechte Presse sogar zu seinem Vorteil gemünzt. Im Großteil der Umfragen lag Trump vor seinem Konkurrenten und Amtsinhaber Joe Biden, wenn auch nur knapp. Könnte sich das Blatt nun wenden?

Verurteilter Straftäter: Es regen sich Zweifel unter den Republikanern am Kandidaten Trump

Donald Trump ist der erste Ex-Präsident in der Geschichte der USA, der sich einem Strafprozess stellen musste. Entsprechend war auch die Verurteilung im Schweigegeldprozess historisch: In allen 34 Anklagepunkten befanden die Geschworenen den 77-Jährigen für schuldig. Es sind Vorwürfe, die man – zumindest vor Trump-Zeiten – eines US-Präsidenten nicht für würdig befunden hätte: Der 77-Jährige wurde schuldig gesprochen, eine Schweigegeldzahlung in Höhe von 130.000 US-Dollar (rund 120.000 Euro) an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels vertuscht zu haben.

Der frühere US-Präsident und erneute Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt am 1. Juni 2024 in New Jersey.

Gezahlt hatte der Republikaner das Geld kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016, wohl um seine Chancen nicht durch schlechte Presse zu gefährden. Fast ironisch also, dass der Prozess so kurz vor der US-Wahl 2024 stattfand. Schweigegeldzahlungen sind per se in den USA nicht illegal, die Fälschung von Geschäftsdokumenten aber schon. Nur wenige Tage nach der Strafmaß-Verkündung werden die Republikaner Trump am 5. Juni auf einem Parteitag voraussichtlich zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei küren und damit gegen Joe Biden ins Rennen schicken. Ob das so eine gute Idee ist, daran regen sich nun allerdings Zweifel unter den Anhängern.

Trump und der Schweigegeld-Affäre: Diesen Einfluss hat eine Verurteilung auf die Wählermeinung

In einer kurz vor der Jury-Entscheidung am 31. Mai veröffentlichten Umfrage für die Sender NPR und PBS sagte ein Großteil der Befragten (76 Prozent), eine Verurteilung hätte keinen Einfluss auf die Wahlentscheidung. Immerhin zehn Prozent der republikanischen und elf Prozent der parteiunabhängigen Wählerinnen und Wähler gaben an, dass bei einem Schuldspruch ihre Stimmabgabe für Trump weniger wahrscheinlich sei. Da Biden und Trump in den Umfragen zur US-Wahl Kopf an Kopf liegen, könnten schon wenige Prozentpunkte wahlentscheidend sein.

Die Trump-Dynastie: Alle Mitglieder und ihre Rollen in der „First Family“

Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, zehn Enkelkinder: Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor.
Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, elf Enkelkinder … © Imago
Von links: Donald Trump Jr., Tiffany Trump, Donald Trump, Melania Trump und Barron Trump im Weißen Haus im August 2020
… Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor. © Imago
Donald Trump, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten.
Er ist wohl der kontroverseste Amtsinhaber der Vereinigten Staaten: Donald Trump. Von 2017 bis 2021 residierte der Multimilliardär aus New York das erste Mal im Weißen Haus in Washington, DC. Bei der US-Wahl 2024 wurde er dann erneut zum US-Präsidenten gewählt. © Angela Piazza/Imago
Ivana Trump, ehemalige Ehefrau von Donald Trump und Mutter von Ivanka, Eric und Don, starb in diesem Jahr.
Von 1977 bis 1990 war Donald Trump mit seiner ersten Ehefrau Ivana Trump verheiratet. Die Scheidung von Ivana und Donald Trump zählt bis heute zu den berühmtesten Trennungen der USA. © Kristin Callahan/Imago
Ivana Trump auf dem roten Teppich zu einer Feier der Grammy-Gala im Januar 2018 in New York
Ivana behauptete, Donald Trump habe sie während ihrer Ehe 1989 vergewaltigt. Später gab sie zu, diese Anschuldigungen auf Anraten ihrer Anwälte erfunden zu haben. © John Angelillo/Imago
Ivana Trump bei der Vorstellung ihres Buches „Raising Trump“ in einem Hotel in Zagreb in Kroatien im April 2018.
Ivana Trump starb am 14. Juli 2022 im Alter von 73 Jahren in ihrer Wohnung in New York an den Folgen eines Treppensturzes. © Marko Lukunic/Imago
Donald Trump Jr. bei einer Pressekonferenz zum Gerichtsverfahren gegen seinen Vater im Mai 2024 in New York
Donald Trump Jr. ist das älteste der drei Kinder von Donald Trump und dessen erster Ehefrau Ivana. Er ist als lautstarker Unterstützer der Politik seines Vaters bekannt und nimmt teilweise noch extremere Positionen als dieser ein. © Carlos Chiossone/Imago
Donald Trump Jr. und seine Ex-Ehefrau Vanessa Trump.
Im Jahr 2003 lernte Trump Jr. Vanessa Haydon kennen. Sie heirateten 2005. Zusammen haben sie fünf Kinder, die zwischen 2007 und 2014 geboren wurden.  © John Angelillo/dpa
Parteitag der Republikaner in Milwaukee: Donald Trump Jr. und seine Tochter Kai Madison Trump
Das älteste Kind von Vanessa Haydon und Donald Trump Jr. ist Kai Madison Trump (im Bild), die im Mai 2007 geboren wurde. Haydon und Trump ließen sich Ende 2018 scheiden. © Jasper Colt/Imago
Donald Trump Jr. und seine neue Freundin Kimberly Guilfoyle.
Von 2018 bis 2024 stand diese Frau an der Seite von Donald Trump Jr.: Kimberly Guilfoyle, Juristin und ehemalige Moderatorin des US-Nachrichtensender Fox News. Sie ist neun Jahre älter als er und war vor der Beziehung zu Trump Jr. bereits zweimal verheiratet.  © Peter Foley/Imago
Ivanka Trump und Jared Kushner mit ihren drei Kindern.
Auch Donald Trumps älteste Tochter Ivanka Trump hat ihre eigene Familie gegründet: Verheiratet ist sie mit dem Unternehmer Jared Kushner.  © Imago
Ivanka Trump bei einem Spiel der New York Mets im August 2023 in New York
Ivanka gilt als heimliches Lieblingskind Trumps. Der nahm seine Tochter und ihren Ehemann mit nach Washington, DC. Im Weißen Haus waren beide in Trumps erster Amtszeit als Beraterin und Berater des US-Präsidenten tätig. Das Ehepaar nahm so Schlüsselrollen im Stab des US-Präsidenten ein.  © Imago
Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner bei einer Zeremomnie in Prag am 28. Oktober 2022
Ivanka Trump und Jared Kushner haben zusammen drei Kinder: Arabella Rose, Joseph Frederick und Theodore James. © Imago
Mittlerer Sohn von Donald Trump: Eric Trump mit seiner Frau Lara.
Und dann wäre da noch Eric Trump: Seit 2014 ist der zweite Sohn von Donald Trump mit seiner Frau Lara verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. © Mark Hertzberg/Imago
Eric Trump und Donald Trump beim Parteitag der Republikaner im Juli 2024 in Milwaukee, Wisconsin
Wie seine älteren Geschwister stieg auch Eric in die Familienfirma ein. Im Februar 2024 wurde er – ebenso wie sein Bruder Donald Jr. – in einem Betrugsprozess in New York dazu verurteilt, rund vier Millionen Dollar Strafe zu zahlen. Zudem darf er zwei Jahre lang kein Unternehmen im Bundesstaat New York leiten. © Imago
CPAC-Konferenz in Washington: Lara Trump
Eric Trumps Ehefrau Lara Trump wiederum soll Gerüchten zufolge den Fußstapfen ihres Schwiegervaters folgen wollen und eine politische Karriere anstreben. © Niyi Fote/dpa
Donald Trump und Marla Maples im Jahr 1991
Auf Ivana folgte an der Seite Donald Trumps Marla Maples. Die US-amerikanische Schauspielerin war von 1993 bis 1999 mit Trump verheiratet.  © Adam Scull/Imago
Marla Maples, Tiffany Trump und Donald Trump (v.l.) am 29. März 1994 in New York
1993 kam Tiffany, die Tochter von Marla Maples und Donald Trump, zur Welt.  © Imago
Ex-Frau von Donald Trump und Mutter von Tiffany Trump Marla Maples.
Berichten zufolge könnte die Trennung von Trump im Zusammenhang mit einer Affäre von Maples stehen. Ein Polizist griff Maples und einen Bodyguard Trumps im April 1996 auf. Nachdem Trump den Bodyguard gefeuert hatte, plauderte dieser von einer Liaison. © Vincenzo Landi/Imago
Tiffany Trump, Tochter von Donald Trump und Marla Maples.
Tiffany Trump wurde nach dem Unternehmen Tiffany & Co. benannt, dessen Hauptgeschäft neben dem Trump Tower in New York lag. Nach der Scheidung der Eltern 1999 wurde Tiffany von ihrer Mutter in Kalifornien großgezogen, wo sie bis zu ihrem Highschool-Abschluss lebte. Sie galt lange als schwarzes Schaf der Dynastie.  © Andrew Dolph/Imago
Tiffany Trump (l.) streichelt an Thanksgiving 2017 im Rosengarten des Weißen Hauses einen Truthahn, nehmen ihr Ivanka Trump mit ihrer Tochter Arabella
Anders als Ivanka, Eric und Don Jr. erhielt sie bisher keine wichtige Funktion im millionenschweren Familienunternehmen. Auch im Wahlkampf war sie selten zu sehen. Im November heiratete sie in Mar-a-Lago den libanesisch-amerikanischen Geschäftsmann Michael Boulos. © Imago
Tiffany Trump Boulos
Am 15. Mai 2025 gab Tiffany Trump (hier mit ihrem Ehemann bei der Amtseinführung ihres Vaters) auf Instagram die Geburt ihres ersten Kindes bekannt, eines Sohnes namens Alexander Trump Boulos. © Jack Gruber/Imago
Donald Trump mit seiner aktuellen Ehefrau Melania Trump.
Melania Trump ist die aktuelle Ehefrau Donald Trumps. Das Model ist seit 2005 mit dem ehemaligen Präsidenten verheiratet. Die beliebteste First Lady ist Melania Trump nicht.  © Imago
Melania Trump am Rednerpult einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner im Oktober 2024 in New York
Die First Lady wurde als Melanija Knavs in Slowenien geboren. Damiot ist sie nach Louisa Adams in den Jahren 1825 bis 1829 erst die zweite Präsidentengattin, die nicht in den USA zur Welt kam. © Imago
Trump and Vance Swearing-In at the US Capitol
2006 bekamen Melanie und Donald Trump einen Sohn. Barron Trumps öffentliche Auftritte sind allerdings rar. Hier ist er während der Amtseinführung seines Vaters am 20. Januar 2025 zu sehen. Zum Erstaunen der Öffentlichkeit: Der jüngste Sohn von Donald Trump ist mittlerweile über zwei Meter groß. © Kevin Lamarque/Imago

Einer ebenfalls vor der Urteilsverkündung durchgeführten Umfrage des kanadischen Meinungsforschungsinstituts Leger* zufolge hätten 33 Prozent der Republikaner gar grundsätzlich einen anderen Kandidaten für ihre Partei bevorzugt. Besonders hoch (47 Prozent) ist diese Meinung bei jüngeren republikanischen Wählern zwischen 18 und 34 Jahren. Schwindet also die Unterstützung der republikanischen Wählerschaft? Wohl eher nicht.

Denn zur ganzen Wahrheit gehört, dass Meinungsumfragen grundsätzlich immer nur Momentaufnahmen darstellen. Bis zur US-Wahl im November kann sich vieles ändern. Noch wichtiger: Die Leger-Umfrage ergab auch, dass 58 Prozent der Demokraten sich einen anderen Kandidaten als Joe Biden gewünscht hätten. Das zeigt im Grunde: Viele Menschen in den USA wollen weder Trump noch Biden. Auf die Frage, wer die US-Wahl 2024 gewinnen werde, nannten 41 Prozent der von Leger-Befragten Trump und nur 33 Prozent Biden.

US-Wahlkampf: Trump zelebriert das Image des „Gesetzlosen“

Für Trump könnte die Verurteilung sogar ein Vorteil sein: 25 Prozent der Republikaner gaben laut der Umfrage für NPR und PBS an, dass sie eher für Trump stimmen würden, wenn er von der Jury für schuldig befunden würde. Der Republikaner selbst versucht das offenbar für seine Zwecke zu nutzen. Wie die Trump-Beobachterin, Pulitzerpreisträgerin Maggie Haberman bei der New York Times berichtete, bewarb Trump zuletzt sein Image eines „Gesetzlosen“. Ende Mai trat der frühere US-Präsident bei einer Wahlkampfveranstaltung etwa mit zwei US-Rappern auf, die der Verschwörung zum Mord beschuldigt werden.

Oftmals gibt sich der Republikaner als Schützer des Volkes vor einer großen Verschwörung. „Am Ende sind sie nicht hinter mir her. Sie sind hinter dir her – und ich stehen ihnen nur im Weg“, wird er nicht müde, im Wahlkampf mit Blick auf den vermeintlichen „Deep State“ zu betonen. Diese Argumentation, sei „ein klarer Versuch, Stimmen, die anderer Meinung sind, zu delegitimieren“, erklärte etwa die Politikexpertin und frühere Direktorin des Foreign Service Instituts, Nancy McEldowney, diese Taktik.

*Die Leger-Umfrage befragte 1003 US-Amerikaner im Zeitraum von 24. bis 26. Mai. Die Fehlerspanne liegt bei +/- 3,09 Prozent.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Vanessa Carvalho/ ZUMA Press Wire

Kommentare