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Netanjahu ein „Vampir“

Nach Angriff auf Rafah – Erdogan will islamische Welt gegen Israel vereinigen

Erneut hat der türkische Präsident Israel Völkermord vorgeworfen. Angesichts der jüngsten Angriffe auf Rafah müsse die islamische Welt gemeinsame Entscheidungen treffen.

Ankara - Zwischen der Türkei und Israel sind die Fronten weiterhin verhärtet. Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft dem Land angesichts des Krieges in Gaza immer wieder Kriegsverbrechen und Genozid vor. Jetzt fordert er von den muslimischen Ländern ein gemeinsames Handeln gegen Israel. „Ich habe ein paar Worte an die islamische Welt: Worauf wartet ihr noch, um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen? Menschen werden in Zelten verbrannt. Wann wird die Organisation für islamische Zusammenarbeit eine Politik der Abschreckung verfolgen? Ich schwöre, Gott wird euch und uns alle dafür zur Rechenschaft ziehen“, sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara vor den Parlamentsabgeordneten seiner Partei AKP.

Erdogan poltert gegen Israel und Netanjahu – „Vampir, der sich von Blut ernährt“

Bei seiner Rede griff Erdogan auch erneut den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an. „Die Welt schaut der Barbarei eines Kranken, eines Wahnsinnigen, eines Psychopathen, eines Vampirs, der sich von Blut ernährt, namens Netanjahu zu, und das live im Fernsehen“, sagte der türkische Präsident. Kein Glaube könne diese Barbarei legitimieren.

Nach Angriff Israels auf Zeltlager in Rafah – Gaza „zur Hölle auf Erden geworden“

In der Nacht zum Montag war ein vom UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) betriebenes Flüchtlingslager in der Nähe von Rafah von einem israelischen Luftangriff getroffen worden. Dutzende Menschen wurden dabei getötet und Hunderte verletzt. Die Bilder von verbrannten Zivilisten, darunter auch Babys, gingen anschließend um die Welt und die Empörung war weltweit sehr groß. „Gaza ist zur Hölle auf Erden geworden. Familien suchen weiterhin Zuflucht, um dem Krieg zu entkommen, aber es gibt keinen sicheren Ort im Gazastreifen. Niemand ist sicher: keine Zivilisten, keine Entwicklungshelfer, niemand wurde verschont“, schrieb das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) auf X und fordert einen Waffenstillstand.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die islamische Welt gegen Israel vereinen.

An dem Völkermord in Gaza sei Erdogan zufolge auch die USA und Europa schuld. Sie seien Partner in diesem Völkermord, dieser Barbarei, diesem Vampirismus Israels geworden, sagte der türkische Präsident vor seinen Parteimitgliedern. „Denn Sie haben geschwiegen. Sie haben auf Krankenhäuser, Schulen und Moscheen geschossen, und Sie haben geschwiegen. Sie schossen auf einen Hilfskonvoi, Sie haben geschwiegen. Sie erschossen Journalisten, Ärzte, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, und Sie haben geschwiegen. Massengräber wurden in Krankenhausgärten gefunden, Sie haben nicht reagiert. Sie haben Israel offen unterstützt, indem Sie ‚Hamas‘ sagten.“

Israel konterte Erdogans Kritik und wirft türkischem Präsidenten Völkermord vor

Bei den vergangenen Verbalattacken Erdogans hatte der israelische Außenminister Israel Katz in ähnlicher Weise geantwortet. Auf die Vorwürfe des Völkermordes antwortete Katz am Montag (27. Mai) auf dem Kurznachrichtendienst X: „Die Person, die wegen Völkermordes angeklagt werden sollte, ist Diktator Erdogan. Er ermordete seine kurdischen Bürger, hält Nordzypern besetzt und begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Erdogan hatte nach dem verheerenden Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem anschließenden Gazakrieg Israel und Netanjahu immer wieder verbal attackiert. Die Geschäfte zwischen beiden Ländern liefen allerdings zunächst ungehindert weiter. Hatte die Erdogan-Regierung den Handel mit Israel zunächst verneint, musste sie die Geschäftsbeziehungen später zugeben. Bei der Kommunalwahl am 31. März hatte sich der Bündnispartner YRP aus der Allianz mit Erdogans AKP zurückgezogen. Die Regierungspartei hatte bei der Kommunalwahl viele Stimmen verloren und liegt deutlich hinter der CHP. Anschließend musste Erdogan den Handel mit Israel einschränken und später sogar komplett einstellen. Dennoch waren in den vergangenen Wochen immer wieder Handelsschiffe zu sehen, die Waren aus der Türkei in israelische Häfen brachten. (erpe)

Rubriklistenbild: © dpa/Khalil Hamra

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