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Schwarz-rote Koalition

Reaktionen auf SPD-Minister: Esken nicht im Kabinett – Debatte bei Sozialdemokraten

Nun stehen auch die SPD-Minister in der schwarz-roten Koalition unter Friedrich Merz fest. Saskia Esken ist nicht dabei. Die Meinungen sind gemischt.

Weitere Entwicklungen und Reaktionen nach der Bekanntgabe der SPD-Minister im schwarz-roten Kabinett können Sie in unserem News-Ticker nachlesen.

Update vom 5. Mai, 13.22 Uhr: Nachdem auch die SPD ihre Ministerinnen und Minister bekannt gegeben hat, wurde die schwarz-rote Regierung nun vollständig aufgestellt. CDU-Chef Friedrich Merz hat nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags mit der SPD eine Regierung angekündigt, „die entschlossen ist, Deutschland mit Reformen und Investitionen nach vorne zu bringen“. Der CDU-Chef sicherte zu, er wolle, dass diese Regierung „die Sorgen der Menschen in diesem Land ernst nimmt“. CSU-Chef Markus Söder betonte mit Blick auf Skepsis gegenüber der neuen Regierung, diese müsse jetzt „durch Leistung überzeugen“ und mit „Volldampf“ starten.

Erstmeldung: Berlin – Am Dienstag (6. Mai) ist es so weit: CDU-Chef Friedrich Merz soll zum neuen Bundeskanzler nach Olaf Scholz (SPD) gewählt werden. Das Kabinett der schwarz-roten Koalition hat nun ihre finale Form angenommen. Sowohl die Union als auch die SPD haben ihre Minister:innen vorgestellt. Unter den SPD-Ministern ist eine Person allerdings nicht zu finden: Die Co-Vorsitzende Saskia Esken. Die Meinungen über Esken unter den Sozialdemokraten fallen gemischt aus.

Zuletzt war vermutet worden, dass Esken einen Posten etwa als Entwicklungsministerin anstrebt. Ihre Partei war in der Frage allerdings gespalten. Auch in ihrem Heimatlandesverband hatte es Debatten über die Zukunft Eskens gegeben. 

In einem Interview hatte Landesgeneralsekretär Sascha Binder Esken scharf kritisiert. „Kabinettsposten müssen an diejenigen gegeben werden, die ein großes Vertrauen innerhalb der Partei haben, aber vor allem auch bei den Menschen draußen“, hatte Binder dem Südkurier und der Badischen Zeitung gesagt. „Wir haben sieben Kabinettsposten. Ich gebe Saskia Esken recht, dass vier davon an Frauen gehen sollen. Aber dann geht es danach, wer sind die vier Besten? Und darunter sehe ich Saskia Esken nicht.“ 

Merz-Kabinett: Saskia Esken ist nicht unter den SPD-Ministern der neuen Regierung.

SPD-Minister für Koalition mit Union stehen fest: Saskia Esken geht leer aus

Die ehemalige SPD-Landeschefin Leni Breymaier nahm Esken dagegen offensiv in Schutz – und griff Binder an. „Bemerkenswert, dass Generalsekretär Binder sich so einlässt. Ich finde nicht, dass ihm das zusteht“, sagte Breymaier der Bild. „Sascha Binders Karriere begann schon damit, dass er Frauen in der Partei das Leben schwer machte – daran hat sich nichts geändert.“ Mit Blick auf die Kritik an Esken sagte sie: „Wenn ein paar Männer ihr Mütchen kühlen wollen und vielleicht noch andere mit Posten versorgen möchten, haben sie das nicht an Saskia Esken auszulassen.“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner sagte gegenüber dem Sender Welt TV, die Debatte über Esken sei „unwürdig“. Er werde sich nicht daran beteiligen. Die Wahl hätten alle gemeinsam verloren und man müsse nun auch gemeinsam Verantwortung übernehmen: „Das kann man jetzt nicht an einer Person festmachen.“

Eine andere Meinung vertritt hingegen der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel. Für die schlechte Leistung seiner Partei nahm er die Co-Parteivorsitzende in Verantwortung. Er sieht keinen Anspruch für Esken auf einen Ministerposten. „Dass Frau Esken in den letzten Monaten und Jahren jetzt nicht dazu beigetragen hat, dass die Zustimmung zur SPD exponentiell gestiegen ist, ist kein großes Geheimnis“, zitierte ihn Welt TV.

Minister unter Merz: Komplette Liste des Kabinetts – von Klingbeil bis zu „neuen Gesichtern“

17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands.
17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands. © dpa
Fritze Merz Kabinett CDU CSU Minister
Der neue Kanzler (offiziell ab dem 6. Mai): Friedrich Merz hat sein Kabinett zusammengestellt. Der 69-Jährige hat vertraute und neue Gesichter auserkoren. In dieser Fotostrecke finden Sie alle von der CDU bestimmten Minister, auch die von der CSU und SPD sind hier zu finden.  © IMAGO/Uwe Koch
Thorsten Frei Kanzleramtsminister Merz Kabinett
Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei (51) ist einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und in der CDU angesehen.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Johann Wadephul Außenminister Merz Kabinett
Bundesminister für Auswärtiges: Johann Wadephul (CDU) heißt der neue Außenminister.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Katherina Reiche Wirtschaftsministerin Merz Kabinett
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie aus der CDU: Katherina Reiche ist 51 Jahre alt und wird die Nachfolge von Robert Habeck antreten. © IMAGO
Karin Prien Bildungsministerin FAmilie merz Kabinett
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien von der CDU wird Bildungs- und Familienministerin, sie ist 59 Jahre alt. © IMAGO/Jens Schicke
Nina Warken Gesundheitsministerin Kabinett Merz
Bundesministerin für Gesundheit: CDU-Ministerin Nina Warken (45) soll die Nachfolge von Karl Lauterbach antreten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Karsten Wildberger Digitalminister Merz Kabinett
Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger ist die wohl größte Überraschung, der ehemalige MediaMarkt-Chef ist 56 Jahre alt.  © AnikkaxBauer
Wolfram Weimer Minister für Kultur
Kulturstaatsminister: Wolfram Weimer, der 60-Jährige pflegt gute Kontakte in einige Verlage.  © IMAGO/Thomas Bartilla
Schnieder Vekehrsminister CDU Kabinett Merz
Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder von der CDU soll Verkehrsminister werden. © IMAGO
Dobrindt Innenminister CSU Kabinett Merz Liste
Bundesminister des Innern und für Heimat: Alexander Dobrindt. Der 54-jährige CSU-Mann ist schon zum zweiten Mal Minister. Unter Angela Merkel war er von 2013 bis 2017 Verkehrsminister © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Alois Rainer LAndwirtschaft Merz Kabinett
Landwirtschaftsminister soll der CSU-Politiker Alois Rainer werden. Der 60-Jährige ist durchaus ein überraschender Name, den Söder hier aus den CSU-Kreisen ausgewählt hat.  © IMAGO/Christian Spicker
Bär Ministerin Söder Merz KAbinett
Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (47) übernimmt das neu zusammengestellte Ministeramt. Die CSU-Politikerin galt von vorneherein als Favoritin aus Bayern.  © IMAGO/Heiko Becker
Klingbeil Kabinett Vizekanzler Finanzminister
Lars Klingbeil wird Vizekanzler und Finanzminister. Der 47-Jährige spricht über die SPD-Minister mit den Worten: „Generationswechsel“ und „neue Gesichter und erfahrene Persönlichkeiten“. Nachfolgend sind alle SPD-Ministerinnen und SPD-Minister aufgelistet.  © IMAGO/FRANK TURETZEK
Boris Pistorius Verteidigunsminister SPD Merz Klingbgeil
Verteidigungsminister bleibt Boris Pistorius, 65 Jahre alt. Er ist eines der prominentesten SPD-Mitglieder des Kabinetts. © IMAGO/Noah Wedel
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Pistorius ist der einzige Minister der einstigen Ampel-Koalition unter Olaf Scholz, der auch unter dessen Nachfolger Friedrich Merz einen Platz im Kabinett gefunden hat. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Bas Ministerin Arbeit Kabinett
Bärbel Bas, die 57-Jährige wird Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Von 2021 bis 2025 war die SPD-Politikerin Präsidentin des Deutschen Bundestags.  © IMAGO
Hubig, Justiz 56 SPD MErz Kabinett
Dr. Stefanie Hubig ist 56 Jahre alt. Sie wird Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz. DIe SPD-Politikerin ist schon in Rheinland-Pfalz Ministerin für Bildung gewesen.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Reem Alabali-Radovan Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die jüngste Person aus der SPD-Riege. Reem Alabali-Radovan ist 35 Jahre alt und kümmert sich um „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“. © IMAGO/Jürgen Heinrich
Hubertz wohnen, Bauministerin SPD KAbinett Merz Klingbeiil
Auch nicht viel älter, auch von der SPD: Verena Hubertz, 37 Jahre, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.  © IMAGO
Carsten Schneider SPD Umweltminister Merz Klingbeil Kabinett
Carsten Schneider von der SPD (49), nicht zu verwechseln mit Patrick Schnieder, wird Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD, galt lange Zeit als aussichtsreiche Kandidatin für einen Kabinettsposten in der Regierung von Friedrich Merz. © Christophe Gateau/dpa
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 galt er zumindest als Außenseiter-Kandidat für einen Posten im Kabinett von Friedrich Merz. Daraus wurde letztlich nichts. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo war für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei (Archivbild). Fachleute spekulierten daraufhin Chialo könnte von Friedrich Merz als Kultusminister in sein Kabinett berufen werden. Doch der Posten ging letztlich an den Merz-Vertrauten Wolfram Weimer. © Jörg Carstensen/dpa
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Auch Jens Spahn hatte sich Hoffnungen auf einen Kabinettsposten unter Kanzler Friedrich Merz gemacht. Der ehemalige Gesundheitsminister ging in Sachen Kabinett zwar leer aus, kann sich aber dennoch über eine Beförderung im neuen Bundestag freuen: Spahn wird die CDU-Abgeordneten im Bundestag künftig als Fraktionsvorsitzender anführen. © IMAGO/Jens Schicke

SPD-Chef Lars Klingbeil hatte den parteiinternen Umgang mit seiner Co-Chefin Saskia Esken kritisiert. „Ich erlebe jetzt seit Tagen eine öffentliche Debatte über Saskia Esken. Das ist ein Stil, den ich in der SPD überhaupt nicht mag, wo ich immer dafür gekämpft habe, dass es den nicht gibt“, sagte Klingbeil der Bild am Sonntag. „Ich finde es beschämend, wie Diskussionen in den letzten Wochen gelaufen sind.“

Klingbeil betonte, er sei „sehr gerne“ mit Esken zusammen Parteivorsitzender. „Saskia Esken und ich, wir reden viel, wir treffen Entscheidungen zusammen“, sagte er. „Das werden wir auch tun über die Frage, wie das künftige Kabinett aussieht.“ Es werde aber jetzt sicher nicht darüber reden, ob einzelne Personen ministerfähig seien. Klingbeil ergänzte: „Ich finde nicht, dass im Jahr 2025 Männer über Frauen urteilen, was sie können oder nicht.“

SPD wählt Führung im Juni neu: Esken seit 2019 in der Leitung

Esken ist seit 2013 Bundestagsabgeordnete und vertritt den Wahlkreis Calw. Bei der Wahl im Februar musste sie in ihrem Wahlkreis eine Niederlage einstecken. Die 63-Jährige kam auf 12,9 Prozent der Erststimmen. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte sie noch 16,83 Prozent der Stimmen geholt. Den Wahlkreis gewann der CDU-Politiker Klaus Mack mit 39 Prozent der Erststimmen. 

Die Sozialdemokraten führt Esken in einer Doppelspitze seit 2019, erst mit Norbert Walter-Borjans, seit 2021 mit Lars Klingbeil. Die SPD-Führung wird im Juni neu gewählt. (bb/dpa)

Rubriklistenbild: © Matthias Bein / dpa

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