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Ende des Ukraine-Krieges

Putin will Trump in Alaska „Ausweg“ bieten – mit lächerlichem „Zugeständnis“

Kreml-Chef Putin will die Ostukraine in seiner Hand halten. Dafür bietet er einem Kreml-Berater zufolge den Rückzug aus bestimmten Gebieten an.

Moskau – US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin treffen sich am Freitag (15. August) in der Stadt Anchorage im US-Bundesstaat Alaska. Aus Medienberichten geht hervor, dass der russische Machthaber inzwischen mit einer klaren Forderung auf den weiteren Verlauf oder Ende von Russlands Ukraine-Krieg blickt: Putin will die Ostukraine, die als Donbass bekannten Regionen Donezk und Luhansk. In Alaska könnte er dem US-Präsidenten jetzt einen Vorschlag in diese Richtung machen.

Treffen in Alaska: Putin könnte Trump neuen Vorschlag machen

Der langjährige Außenpolitik-Berater im Kreml, Dmitry Suslow, skizzierte gegenüber der italienischen Zeitung Corriere della Sera, wie eine von Putin angestrebte Lösung aussehen könnte. „Ich denke, Putin bietet Trump einen passenden Ausweg“, sagte er dazu. Demnach könnte der Kreml-Chef von Trump den Rückzug der Ukraine aus den ostukrainischen Regionen Donetsk und Luhansk fordern. Russland hat diese Gebiete im September 2022 illegal annektiert. Zuvor lag dort die Kontrolle bei pro-russische Separatisten.

Im Gegenzug würde Putin versichern, sich aus den Regionen Sumy, Dnipropetrowsk und Charkow zurückzuziehen. Genau an dieser Stelle wird dieses angebliche „Zugeständnis“ aus dem Kreml absurd. Denn ohnehin hat Russland vor allem in Sumy und Dnipropetrowsk nur winzige, nicht einmal nennenswerte Gebiete eingenommen. Mit der Offensive in Sumy tut sich Putins Armee schwer. Ein Rückzug aus diesen Gebieten wäre für Russland also kein echter Verzicht, zumal diese Gebiete nicht einmal zu den Kriegszielen von Moskau gehören.

Schon bei den Gesprächen im türkischen Istanbul hatte Russland offenbar damit gedroht, weitere Regionen einzunehmen, sollte die Ukraine nicht auf ihre vier Regionen - Donetsk, Luhansk, Cherson und Saporischschja - verzichten. Das Zugeständnis wäre also höchstens, dass Russland die Drohung gegen weitere ukrainische Regionen aufgibt, wenn Putin den Donbass erhält. In Saporischschja und Cherson würde man die Frontlinie laut Suslow einfrieren, also die aktuellen russischen Gewinne konsolidieren.

Trump und Putin: Die Geschichte ihrer Beziehung in Bildern

Wandbild Putin Trump Litauen
Einen besseren US-Präsidenten als Donald Trump kann sich Kremlchef Wladimir Putin gar nicht wünschen: So könnte dieses Wandbild in der litauischen Hauptstadt Vilnius interpretiert werden. Bemerkenswert: Es ist eine Aufnahme aus dem Mai 2016, als Trump nicht gar nicht im Amt war. Offenbar schwante den Menschen in Litauen schon damals Böses. © Petras Malukas/AFP
Trump telefoniert mit Putin
Trump hat seit Jahren einen guten Draht zu Putin. Am 28. Januar 2017 telefonierte er im Oval Office des Weißen Hauses zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten. © Mandel Ngan/AFP
Wachsfiguren von Trump und Putin
Schon damals standen sie sich auch in Wachsfigurenkabinetten nahe, so auch in Sofia (Bulgarien). © Valentina Petrova/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
Das erste persönliche und extrem heikle Treffen mit Putin wickelte Trump beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 unfallfrei ab. Im Kreml wie im Weißen Haus herrschten anschließend Optimismus und Zufriedenheit.  © Evan Vucci/dpa
G20 Summit - Demonstration
Aktivisten von Oxfam standen dem G20-Gipfel kritisch gegenüber. Mit ihrer Aktion wollten sie auf den Abzweig zwischen mehr sozialer Ungleichheit und weniger Armut hinzuweisen. Sie trugen Masken von Theresa May, Donald Trump, Shinzō Abe, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Justin Trudeau, Wladimir Putin, und Jacob Zuma. © Michael Kappeler/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
„Der Fernseh-Trump unterscheidet sich sehr vom realen Menschen,“ sagte Putin nach dem G20-Gipfel in Hamburg vor der Presse über seinen US-Kollegen Donald Trump. © Steffen Kugler/dpa
Apec-Gipfel in Vietnam
Ein zweites Mal trafen sich Trump und Putin am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im vietnamesischen Da Nang. © dpa
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam
Beide Präsidenten stimmten damals überein, dass das Verhältnis ihrer Länder nicht gut sei. Putin sah weiter eine tiefe Krise. Russland sei aber bereit, „eine neue Seite aufzuschlagen, vorwärtszugehen, in die Zukunft zu schauen“. © Mikhail Klimentyev
Trump Putin Da Nang
„Wenn wir ein Verhältnis zu Russland hätten, das wäre eine gute Sache“, sagte Trump. Sein persönliches Verhältnis zu Putin sei gleichwohl in sehr gutem Zustand, obwohl man sich nicht gut kenne. © Jorge Silva/AFP
Helsinki-Gipfel
Im Juli 2018 kamen Trump und Putin in Helsinki zu ihrem ersten offiziellen Gipfel zusammen.  © Heikki Saukkomaa/dpa
USA Ausstieg aus INF-Abrüstungsvertrag
Sie begrüßten sich mit einem kurzen, doch kräftigen Händedruck. „Es ist an der Zeit, detailliert über unsere bilateralen Beziehungen zu sprechen und über die schmerzhaften Punkte auf der Welt. Davon gibt es sehr viele“, sagte Putin. Trump betonte: „Die Welt möchte, dass wir miteinander auskommen.“ © Alexander Zemlianichenko/dpa
Helsinki
Während des Gipfeltreffens gingen in Helsinki mehrere Hundert Menschen aus Protest auf die Straßen. Dabei machten sie auf eine Reihe von Missständen aufmerksam.  © Joonas SaloIlta-Sanomat/Imago
Melania Trump
Auch First Lady Melania Trump war in Helsinki mit von der Partie. © Alexei Nikolsky/AFP
Trump und Putin
Trump äußerte sich hinterher zufrieden über sein Treffen mit Putin: „Der Dialog ist sehr gut verlaufen“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin. „Ein produktiver Dialog ist nicht nur gut für die Vereinigten Staaten und Russland, sondern für die Welt.“ © Brendan Smialowski/AFP
Proteste gegen Treffen von Trump und Putin
Derweil protestierten die Menschen auch im fernen Washington, D.C., gegen das Treffen. Unter anderem hielt eine Frau vor dem Weißen Haus ein Schild in die Höhe, auf dem die beiden Präsidenten karikiert waren.  © Andrew Harnik/dpa
100. Jahrestag Waffenstillstand Erster Weltkrieg
Im November 2018 nahmen Trump und Putin an einer Gedenkfeier anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs in Paris teil. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lud damals zum Spitzentreffen ein. © Ludovic Marin/AFP
Erster Weltkrieg - Waffenstillstand 1918
Auch vor Ort waren First Lady Melania Trump (links), die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten. © Francois Mori/dpa
Beginn des G20-Gipfels
Kurz danach trafen Trump und Putin beim G20-Gipfel in Buenos Aires erneut aufeinander. © Ralf Hirschberger/dpa
G20-Gipfel in Argentinien
Die Gespräche wurden von der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine um einen Seezwischenfall vor der Krim überschattet. Deshalb sagte Trump ein direktes Treffen mit Putin am Rande des Gipfels kurzfristig ab.  © dpa
Japan, Osaka
Im Juni 2019 trafen Trump und Putin beim G20-Treffen im japanischen Osaka zusammen. © Imago
Osaka 2019
Trump wurde dabei von einem Reporter angesprochen, ob er Putin bei ihrem gemeinsamen Treffen auch sagen werde, dass sich der Kremlchef nicht in die US-Wahlen einzumischen habe. Trump beugte sich zu Putin und sagte: „Mische Dich nicht in unsere Wahlen ein“ – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war allerdings nicht ganz ernst gemeint. © Brendan Smialowski/AFP
Osaka 2019
Trump nannte das Verhältnis zu Putin „sehr, sehr gut“.  © Brendan Smialowski/AFP
Trump Putin
Am Ende seiner ersten Amtszeit musste sich Trump wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen im Senat verantworten. Hintergrund war die sogenannte Ukraine-Affäre. Viele Menschen in den USA sahen Trump als Verräter – und Putin als Feind. © Olivier Douliery/AFP
Ukrainekrieg - Anti-Kriegsprotest in New York
Im Januar 2025 kam Trump zum zweiten Mal an die Macht. Im Ukraine-Krieg stellte er sich auf die Seite von Putin. Das rief Proteste hervor. Auch am Times Square in New York galt: Trump ist ein Verräter. © Adam Gray/dpa
Trump Putin
Trump sucht dennoch weiter die Nähe zu Putin. Nach offiziellen Angaben haben beide im Februar 2025 ein erstes Mal miteinander telefoniert, seit der US-Präsident wieder im Amt ist. Vor dem zweiten Gespräch am 18. März verkündete Trump: „Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.“ Auch danach telefonierte er noch mehrmals mit seinem russischen Amtskollegen. © Alexander Nemenow/AFP
Trump und Putin
Am 15. Augsut 2025 kam es zum Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska. Es handelte sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Das Treffen fand in der Stadt Anchorage statt. Am Ende gab es von beiden Staatschefs nichts Konkretes. © Andrew Caballero-Reynolds/AFP

Treffen in Alaska: Kreml-Berater sieht „Ausweg“ für Trump

Das sind natürlich nicht alle Forderungen, die der Kreml-Berater Suslow aufgelistet hat. Es handle sich nicht nur um „Gebietstausch“, sagte er der italienischen Zeitung. Die Garantie, dass die Ukraine der Nato nicht beitreten werde, sei eine „essenzielle Vorbedingung für jeden Waffenstillstand“. Im finalen Deal müsse dann schließlich auch die Entwaffnung der Ukraine sowie eine Verfassungsreform in Richtung einer föderalen Verwaltung der Ukraine verankert werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt sowohl Gebietsabtretungen als auch die russische Forderung nach einem Verzicht auf die Nato-Mitgliedschaft ab. Suslow sagte, Trump müsse für diesen Fall jegliche Militärhilfe nicht nur an die Ukraine beenden, sondern auch den Verkauf von Waffen an europäische Länder suspendieren. Russland erwarte, dass Trump den Vorschlag annehmen werde. Denn mit den Handelsspannungen mit Indien, China und Brasilien habe er sich in eine schwierige Lage gebracht: Entweder werde er schwach aussehen oder einen großen Handelskonflikt mit BRICS-Ländern riskieren. Um die Lage zu entschärfen, müsse er sich mit Putin einigen: „Für Trump ist es ein richtiger Ausweg.“ (bb)

Rubriklistenbild: © Montage: ABACAPRESS/Imago Anadolu Agency/Imago

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