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News-Ticker zum Regierungsstreit

Ampel-Beben in Berlin? Gerüchte über sofortigen Ausstieg der FDP

Die Ampel-Koalition steckt schwer in der Krise. In Berlin macht das Gerücht die Runde, dass die FDP das Bündnis mit der SPD und den Grünen verlässt. Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist geschlossen. Aktuelle Infomationen zum Regierungsstreit finden Sie in unserem neuen Ticker.

Update vom 6. November, 16.55 Uhr: In Berlin wird zur Stunde wohl heftig zwischen verschiedenen Politikern debattiert. Und zwar wohl nicht nur innerhalb der Ampel-Koalition. Wie die Bild berichtet, führt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Gespräche mit Oppositionsführer und CDU-Chef Friedrich Merz. Ferner will sich Steinmeier mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beraten.

Der Regierungschef sitzt parallel (nicht zum ersten Mal an diesem Tag) mit Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zusammen. Die „Ampel“ befindet sich in einer schweren Krise, auch ein Bruch des Bündnisses wird im politischen Berlin nicht mehr ausgeschlossen. Stattdessen zitiert die Bild nicht näher präzisierte FDP-Abgeordnete aus dem deutschen Parlament: „Das Aus ist beschlossen. Morgen ist es vorbei.“ Ein mögliches Szenario ist folglich, dass die Liberalen die Koalition verlassen könnten und Scholz zum Beispiel mit einer Minderheitsregierung aus SPD sowie Grünen weiterregieren müsste.

Update vom 6. November, 15.15 Uhr: CDU-Politiker Roderich Kiesewetter hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) im Umfeld der Ampel-Streitigkeiten angeboten, seine Bundesregierung ohne FDP und Grüne, dafür aber mit der Union fortzusetzen. „Der Bundeskanzler ist mit dem Kernwort Respekt angetreten. Und zum Respekt gehört, dass die Koalitionspartner sauber miteinander umgehen. Was nicht stattfindet. Und zweitens, dass man auch mit dem Oppositionsführer respektvoll umgeht“, sagte der Bundestagsabgeordnete am späten Dienstagabend (5. November) in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“.

Der 61-jährige Schwabe meinte weiter: „Die Union war bereit und ist immer noch bereit, aufeinander zuzugehen. Was wir uns nicht leisten können, ist, (...) dass wir jetzt ein Jahr Stillstand haben, die Ränder stärken und in der Mitte nichts mehr geschieht. Deshalb muss ein Schnitt gemacht werden.“ Deswegen müsse „entweder der Kanzler die Vertrauensfrage stellen, um sich zu vergewissern, oder aber, und das ist das Entscheidende, eine Regierung der Vernunft angesichts dieser Krisen bilden und die Regierungskoalition öffnen“, sagte Kiesewetter.

Habeck hält an Ampel-Koalition fest: Grünen-Minister verweist auf die US-Wahl

Update vom 6. November, 14.30 Uhr: Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) hat nach Donald Trumps Sieg bei der US-Wahl erneut vor einem Scheitern der Ampel-Bundesregierung gewarnt. „Die Konsequenz dieses Wahlausgangs in den USA kann ja nur sein, dass Deutschland in Europa nicht ausfallen kann“, sagte Habeck in Berlin: „Und ich glaube, mit der gleichen Klarheit und Ernsthaftigkeit werden die Gespräche jetzt geführt.“ Habeck verhandelt mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) über den Kurs in der Wirtschaftspolitik sowie den Haushalt der Bundesrepublik für 2025. Ein Bruch der Ampel-Koalition gilt als möglich. Habeck hatte am Montag gemeint, „dies ist die schlechteste Zeit, dass die Regierung scheitert“.

Nicht immer einer Meinung: Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP.

Gipfeltreffen der Ampel-Koalition: Scholz, Lindner und Habeck beraten sich

Update vom 6. November, 9.53 Uhr: Die Ampelkrise geht weiter. Seit 8 Uhr sitzen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) und FDP-Chef Christian Lindner wieder im Kanzleramt zusammen, um über die aktuelle Situation in der Regierungskoalition zu debattieren. Nach übereinstimmenden Medienberichten sollen die Gespräche den ganzen Tag über andauern. Zwischenzeitlich kommt auch das Kabinett mit allen Ministern im Regierungsviertel zusammen.

Update vom 5. November, 21.05 Uhr: Bei einem Treffen der Ampel-Spitzen könnte es am Mittwochabend im äußersten Fall um den Fortbestand des Regierungsbündnisses gehen. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Koalitionskreise berichtet, sind vor dem Koalitionsausschuss am Mittwochbend bereits am Vormittag und am Nachmittag zwei weitere Treffen von Kanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit Staatssekretären geplant.

Scholz, Lindner und Habeck könnten sich demnach auf ein Papier einigen, über das der Koalitionsausschuss im Kanzleramt berät. Es geht wohl um Kompromisse zwischen Grünen und FDP. Kommt es zu keiner Einigung zwischen den Ministern unter Vermittlungsversuchen durch Scholz, könnte es laut dpa sogar zu Neuwahlen des Deutschen Bundestages im März kommen. Die Budnestagswahl ist eigentlich für den 28. September 2025 vorgesehen.

Ampel-Regierung vor Aus? CSU-Chef Markus Söder wendet sich an Christian Lindner

Update vom 5. November, 20.20 Uhr: Die Union aus der oppositionellen CDU und der bayerischen CSU empfiehlt der Ampel-Koalition ununterbrochen, das Ende der aktuellen Bundesregierung einzuleiten. Streitpunkt innerhalb der Ampel ist unter anderem ein Wirtschaftspapier für Deutschland, das Finanzminister Christian Lindner (FDP) - offenbar nicht mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) abgesprochen - jüngst veröffentlicht hat.

„Ich sage ausdrücklich, dass das Papier, das die FDP, das der Bundesfinanzminister auf den Weg gebracht hat, sehr Sinnvolles enthält. Große Übereinstimmung mit dem, was wir uns vorstellen. Aber die Frage ist jetzt in Berlin, ob der Bundesfinanzminister am Ende als Tiger oder dann doch als Schmusekätzchen landet. Meine Empfehlung, lieber Christian: Spring, spring!“, erklärte CSU-Chef Markus Söder am Dienstag nach einer Sitzung seines Kabinetts in München zur Ampel und veröffentlichte dazu ein Video bei X. Lindner und Regierungschef Scholz hatten sich Anfang der Woche zu gleich mehreren Krisensitzungen im Kanzleramt verabredet.

Update vom 5. November, 19.30 Uhr: Ungeachtet der Koalitionskrise hat Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) alle Bündnispartner aufgefordert, die Lücken im Bundeshaushalt für das kommende Jahr zu schließen. „Das ist eine lösbare Aufgabe“, meinte der deutsche Wirtschaftsminister bei einer Veranstaltung des Tagesspiegels in Berlin. Die Ampel-Bundesregierung müsse jetzt ihre „Hausaufgaben“ machen. „Wir sind doch im Amt, weil wir eine Pflicht haben“, mahnte Habeck: „Das geht mir so auf den Keks, wenn das gegenüber Taktik und Strategie keine Rolle spielt.“

Wir sind doch im Amt, weil wir eine Pflicht haben. Das geht mir so auf den Keks, wenn das gegenüber Taktik und Strategie keine Rolle spielt.

Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) in Berlin

Update vom 5. November, 19.10 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Ampel-Koalitionäre am Montagabend (4. November) im Umfeld der US-Wahl und des Ukraine-Kriegs zum Durchhalten aufgerufen. „Dies ist die schlechteste Zeit, eine Regierung platzen zu lassen, und eine Leichtfertigkeit verbietet sich dort“, sagte der Vize-Kanzler in den „Tagesthemen“ der ARD. Die Ampel habe es immer wieder hinbekommen, in schwierigen Situationen Beschlüsse zu fassen, meinte der 55-jährige Grünen-Politiker und erklärte offen: „Diese Koalition wird keine Liebesbeziehung mehr werden.“

Ampel-Koalition in der Krise: SPD, Grüne und FDP liegen im Clinch miteinander

Update vom 5. November, 18.30 Uhr: Geht es für die Ampel-Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP aktuell sogar um ihren Fortbestand bis zur nächsten Bundestagswahl? Nach sehr schwierigen Monaten in Berlin fordert die Opposition die inhaltlich ungleiche Koalition in Regierungsverantwortung in diesen Tagen vehement zur Aufgabe auf. Die Wahl zum 21. Deutschen Bundestag der Bundesrepublik Deutschland ist eigentlich erst für den 28. September 2025. Bleibt es dabei oder kommt es gar zu vorgezogenen Neuwahlen, wie etwa von der Union gefordert?

„Ich bin der Kanzler. Es geht darum, dass wir in ernsten Zeiten die Herausforderungen bewältigen, vor denen wir stehen. Es geht um Wirtschaft und Arbeitsplätze. Es geht um Pragmatismus und nicht um Ideologie“, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag (4. November) erklärt. Der Norddeutsche sprach von Aufgaben, die gelöst werden müssten „und dazu muss man seriös arbeiten. Das ist das, was ich von allen erwarte“, sagte der deutsche Regierungschef in der Hauptstadt.

Erstmeldung vom 5. November: Berlin – Die Ampel-Koalition durchläuft ihre bisher schwierigsten Tage. Die unterschiedlichen Wirtschaftsvisionen von Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor eine schwierige Wahl.

Befürchtet wird diesmal ein Zusammenbruch der Bundesregierung. Beim Koalitionsausschuss am Mittwoch (6. November) könnten wichtige Entscheidungen fallen.

Scholz hält Einigung im Ampel-Streit für möglich: „Klar ist, es ginge“

Scholz hält jedenfalls eine Einigung der Ampel-Koalition im festgefahrenen Streit um die Wirtschafts- und Haushaltspolitik für möglich. „Wenn man will, kann man sich einigen“, sagte Scholz am Dienstag in Berlin. In seinen vertraulichen Gesprächen mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner habe er den Eindruck gewonnen: „Klar ist: Es ginge.“

Der Kanzler fügte mit Blick auf eine koalitionsinterne Einigung hinzu: „Insofern ist die Frage nicht, ob man es überhaupt hinkriegen kann.“ Eine gemeinsame Linie sei möglich, „und da müssen jetzt alle arbeiten“. Scholz rief die zerstrittenen Koalitionspartner zu Verantwortungsbewusstsein und Kompromissbereitschaft auf. In der Regierung müsse es nun darum gehen, „dass man sich dem Land verpflichtet fühlt, dass es nicht um Ideologie geht“. Die Koalitionsspitzen hätten sich deshalb „intensive Zeit für Gespräche“ genommen, und es seien noch weitere Gespräche nötig.

Dreier-Treffen zwischen Scholz, Habeck und Lindner: Koalitionsausschuss soll Klarheit schaffen

Scholz, Habeck und Lindner hatten am Dienstagvormittag erneut über einen gemeinsamen Kurs in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik beraten. Mögliche Ergebnisse wollen sie am Mittwochabend in der größeren Runde des Koalitionsausschusses vorstellen. Von der Spitzenrunde im Kanzleramt wird auch Aufschluss darüber erwartet, ob die Koalition weiter Bestand haben kann.

Vor allem die FDP zeigt sich unzufrieden mit dem aktuellen Kurs der Koalition und will sich nicht auf deren Fortbestand festlegen. Sie will zunächst abwarten, ob der Koalitionsausschuss am Mittwochabend konkrete Beschlüsse fasst, die den Vorstellungen der Liberalen folgen.

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

Lindner kontert Grünen-Kritik an seinem Plan: „Gegenvorschläge sind willkommen“

Der Finanzminister konterte indes im Kurznachrichtendienst X die Kritik der Grünen an seinem Papier. Die Grünen würden seine Vorschläge als „Provokation“ empfinden, erzählte Lindner. „Viele aus Wirtschaft und Wissenschaft finden sie dagegen sinnvoll für Wachstum und Arbeitsplätze“, schrieb der Minister außerdem und ergänzte: „Was sagt man dazu? Gegenvorschläge sind willkommen. Nur Nichtstun ist keine Option.“

Lindner hatte mit seinem Wirtschaftspapier den Streit und Spekulationen über ein Scheitern der Koalition weiter angeheizt. Der FDP-Chef fordert darin, etwa Steuersenkungen für Unternehmen, Lockerungen der Klimavorgaben und die Reduzierung von Subventionen und Sozialleistungen. Viele der Vorschläge widersprechen dem bisherigen Kurs der Bundesregierung. (bb/AFP)

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