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„Wirkliche Weiterentwicklung“

Vatikan-Revolution: Papst Franziskus erlaubt Segnung homosexueller Paare – unter Bedingungen

Katholische Priester dürfen nun homosexuelle Paare segnen. Das geht aus einer Erklärung des Vatikans hervor. Papst Franziskus hat den Schritt gebilligt.

Rom – Homosexuelle Paare dürfen in Zukunft von katholischen Geistlichen gesegnet werden. Das geht aus einer Grundsatzerklärung des Vatikans hervor, die auch Papst Franziskus gebilligt hat. Allerdings wurden genaue Bedingungen festgelegt, unter denen eine solche Segnung vonstattengehen darf.

Die Neuerung ist Teil der Erklärung „Fiducia supplicans“ des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre, wie unter anderem vaticannews.va berichtet. Demnach ändert sich an der kirchlichen Lehre über die Ehe prinzipiell nichts. Auch bedeutet der Schritt, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften nun einen katholischen Segen empfangen können, nicht, dass die Kirche diese Verbindungen an sich billigt, heißt es weiter.

Papst Franziskus während des Angelus Gebets am 17. Dezember 2023.

Vatikan ändert Regel: Homosexuelle Paare dürfen gesegnet werden

Homosexuelle Partnerschaften werden laut der Erklärung von der katholischen Kirche weiterhin als „irregulär“ eingestuft. Dennoch dürfen katholische Geistliche diese Verbindungen nun mit einem Segen belegen, wenn zwei Menschen darum bitten. Allerdings darf dieser Segen demnach in keinster Weise dem katholischen Hochzeitsritus ähneln.

In der Erklärung „Fiducia supplicans“ beschäftigt sich der Vatikan ausführlich mit dem Thema der Segnungen an sich. Dabei wird zwischen rituellen, liturgischen und spontanen Segnungen unterschieden. Letztere Form ähnelt demnach mehr einer Ausdrucksform von Volksfrömmigkeit. Und genau mit Blick auf diese zweite Form der spontanen Segnungen erlaubt die oberste katholische Glaubensbehörde nun Priestern auch die Segnung von Personen, die nicht nach den Normen der katholischen Moralvorstellungen leben, aber dennoch um eine solche Segnung bitten. Die Erklärung wurde dem Bericht nach vor der Veröffentlichung von Papst Franziskus abgesegnet, der zuletzt unter gesundheitlichen Problemen litt.

Vatikan erlaubt Segen für homosexuelle Paare: „Wirkliche Weiterentwicklung“

In der Einleitung der Erklärung „Fiducia supplicans“ erklärt Präfekt Kardinal Victor Fernandez, dass man das „klassische Verständnis“ der Segnung „erweitern und bereichern“ wolle. Dies geschehe durch eine „theologische Reflexion, die sich auf die pastorale Vision von Papst Franziskus stützt“. Die Erklärung sei eine „wirkliche Weiterentwicklung“ dessen, was vom Lehramt und in offiziellen Texten der Kirche über Segnungen bislang geschrieben stand. Denn nun werde die Möglichkeit eingeräumt, „Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare segnen zu können, ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern“.

In der Erklärung analysiert die katholische Glaubensbehörde anschließend die verschiedenen Segensformen. Dabei wird klargestellt, dass nach „streng liturgischer Sicht“ nur jemand oder etwas gesegnet werden kann, wenn es „dem Willen Gottes entspricht, wie dies in der Lehre der Kirche zum Ausdruck kommt“. Wenn also nach liturgischem Ritus etwas gesegnet werden soll, müsse zum Beispiel die menschliche Verbindung „den in die Schöpfung eingeschriebenen Plänen Gottes entsprechen“. Daher könne die Kirche gleichgeschlechtlichen Paaren keinen liturgischen Segen erteilen.

Allerdings will der Vatikan laut der Erklärung die Bedeutung des Segens eben nicht nur auf diesen Punkt reduzieren. Infolgedessen will man für einen einfachen Segen nicht „dieselben moralischen Bedingungen verlangen, die für den Empfang der Sakramente (z.B. Ehe, der Red.) gefordert werden“.

Wer um einen Segen bittet, drücke die „Bitte um Gottes Hilfe aus“, heißt es weiter. Dieser Schritt soll von der Kirche positiv gesehen werden, wenn auch außerhalb eines liturgischen Rahmens. (rist)

Rubriklistenbild: © IMAGO/IPA/ABACA

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