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Nato-Hauptquartier

Sorge vor Putins Russland: Bundeswehr macht Angebot – mitten in Nato-Ostseemanöver

Russlands Präsident Wladimir Putin und der Deutsche Admirals Stephan Haisch
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Russlands Präsident Putin (links) lässt seine Streitkräfte genau beobachten, was die NATO unter dem Oberkommando von Stephan Haisch (r.) auf der Ostsee probt.

Klare Botschaft an Russland: Die Bundeswehr zeigt mit Großmanöver aktuell Stärke in der Ostsee – und plädiert für ein „regionales Hauptquartier“ der Nato.

Berlin/Riga – Deutschland bietet der Nato ein Marine-Hauptquartier für die Ostsee an. Das sagte der Inspekteur der Deutschen Marine, Jan Christian Kaack, am Sonntag, 10. September, der Deutschen-Presse-Agentur (dpa). Führen könnte dieses regionale Hauptquartier der Stab, der bereits die aktuell laufende Nato-Übung „Northern Coasts“ verantwortet. Seit Montag trainieren 3200 Soldaten aus 14 Nationen vor den Küsten Lettlands und Estlands. In den letzten Monaten hatte es immer wieder Zwischenfälle mit Russland in den Hoheitsgewässern der Nato-Partner gegeben. Deswegen soll nun offenbar ein Zeichen der Stärke gesetzt werden.

Bundeswehr will mehr Stärke in Ostsee: Admiral mit klarer Botschaft an Russland

Der Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer habe, so Marine-Inspekteur Kaack, dem Nato-Hauptquartier angeboten, dass die Bundeswehr ein „regionales maritimes Hauptquartier“ stellen könne. „Die Ostsee ist ein solch komplexes Gewässer, mit so engen Stellen, so vielen Anrainern, dass es schon in Friedenszeiten unerlässlich ist, dass man hier eine Expertise aufbaut, dass man sich abstimmt, wer was macht“, sagte Kaack der dpa.

Generalinspekteur Carsten Breuer wurde von Boris Pistorius als Kopf der in der NATO engagierteren Bundeswehr berufen.

Aus dieser Erfahrung heraus soll die Marine in die Führung von größeren Marine-Verbänden „einsteigen“. Die Expertise hierfür ist am Standort Rostock angesiedelt. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Marine-Inspekteur Kaack bereits vor Beginn des Manövers: „Wir senden eine klare Botschaft der Wachsamkeit an Russland.“ Das Bündnis müsse sich zur „glaubwürdigen Abschreckung“ auf einen etwaigen Angriff vorbereiten. Umgekehrt werde die Übung durchaus vom russischen Militär beobachtet, so der verantwortliche Admiral Stephan Haisch zum NDR.

Nach Zwischenfall auf Ostsee: Russlands Flugzeuge im Nato Luftraum „sehr risikobehaftet“

Die Sorge vor Putins Russland ist wohl auch wegen Annäherungen an den Luftraum des Bündnisses gestiegen. So mussten im August dänische Kampfjets aufsteigen um zwei russische Flugzeuge vom Typ Tupolev Tu-95 „Bear“ abzufangen. Auch deutsche Eurofighter mussten laut Luftwaffenangaben im Februar mehrere russische Flugzeuge über der Ostsee begleiten. Genauso musste ein russisches Flugzeug im Mai vor Rügen „abgedrängt“ werden. Die Luftwaffe betonte, dass keine Gefahr bestanden habe.

Der Politikwissenschaftler Gerhard Mangott von der Universität Innsbruck sieht darin „Provokationen“, die die Einsatzbereitschaft der Nato testen sollen. Meist seien diese Annäherungen legal, aber „militärisch und politisch sehr risikobehaftet“, sagt Mangott. Im März kollidierte beispielsweise eine US-amerikanische Drohne mit einem russischen Kampfjet über dem Schwarzen Meer.

Nothern Coast: Nato probt bei Großmanöver den Bündnisfall auf der Ostsee

Vor diesem Hintergrund sendet die Nato aktuell ein Zeichen der Stärke in Richtung Russland. Beim Manöver „Northern Coasts“ probt das Militärbündnis nach Bundeswehrangaben unter anderem jetzt den Bündnisfall eines Terrorangriffes auf das Baltikum. In diesem Fall seien Lettland, Estland, Litauen und Finnland von der Versorgung über die Ostsee abhängig, da Polen und Litauen nur ein schmaler Isthmus verbindet. Der verantwortliche Admiral Stefan Haisch sagte dem NDR, dass „erstmals“ ein Szenario zur Bündnisverteidigung im Format „Northern Coasts“ geübt werde.

Admiral Stephan Haisch informiert Journalisten in Riga über das „Northern Coasts“-Manöver.

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