News-Ticker Ukraine-Krieg
Schwere Verluste für Russland im Süden der Ukraine – Kiew wehrt Gegenangriffe ab
Kiew meldet Teilerfolge im Süden und Osten des Landes. Russland muss weiter heftige Verluste hinnehmen. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Russlands neue Atomrakete: Schoigu versichert baldige Einsatzbereitschaft
- Verluste für Russland: Moskau verliert viele Soldaten und Panzer
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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Update vom 8. Oktober, 5.30 Uhr: Bei den Kämpfen im Süden der Ukraine sind die russischen Verluste nach Angaben aus Kiew erheblich gestiegen. Die russischen Besatzer hätten innerhalb von 24 Stunden 338 Kämpfer und Dutzende Einheiten Kampftechnik verloren, teilte der Kommandeur des südlichen Frontabschnitts „Taurien“, Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj mit. Demnach kommen die ukrainischen Truppen im Gebiet Saporischschja voran. Es gebe dort „teilweise Erfolge“ nördlich der Dörfer Kopani und Nowoprokopiwka, sagte er.
In dieser Region kämpfen sich ukrainische Truppen seit Wochen durch stark befestigte russische Verteidigungslinien mit Minenfeldern, Panzersperren und Schützengräben hindurch. Die Kämpfe bei Kopani und Nowoprokopiwka deuten darauf hin, dass die Ukrainer ihre Einbruchstelle in die russische Abwehr verbreitern.
Der ukrainische Generalstab informierte in seinem abendlichen Lagebericht unter anderem über insgesamt zwölf im Gebiet Donezk im Osten des Landes abgewehrte russische Angriffe. Insgesamt gab es im Kriegsgebiet am Samstag demnach 50 Gefechte.
Ukraine-Krieg: Angriff auf Krim verhindert?
Update vom 7. Oktober, 22.00 Uhr: Der Machthaber von Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, ist mit einem ungewöhnlichen Vorschlag vorgeprescht. Er forderte, die anstehenden russischen Präsidentschaftswahlen 2024 zu verschieben. Alternativ sprach er sich dafür aus, den russischen Präsidenten Wladimir Putin als einzigen Kandidaten aufzustellen. Laut der Nachrichtenagentur Ria Novosti ist der Ukraine-Krieg ein Grund für Kadyrows Idee. Es gäbe in Russland keine andere Person, die das „Land verteidigen könnte“, sagte Kadyrow auf einer Veranstaltung zum 71. Geburtstages des Kreml-Chefs mit 25.000 Menschen in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny. Putin hatte vor wenigen Wochen angekündigt, seine Entscheidung über eine Kandidatur Ende des Jahres zu verkünden.
Update vom 7. Oktober, 21.15 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium behauptet, einen ukrainischen Raketenangriff auf die von Russland besetzte Halbinsel Krim abgefangen zu haben. Das berichtet die Ukrajinska Prawda. Auf Telegram schrieb das Verteidigungsministerium, dass ukrainische Streitkräfte am frühen Samstagabend „mit einer zur Angriffsversion umgebauten S-200-Flugabwehrrakete“ auf Teile der Krim geschossen haben. Der Angriff soll durch das russische Luftverteidigungssystem abgewehrt worden sein.
Verluste für Russland: Anschlag auf russischen Beamten – Schoigu kündigt neue Atomraketen an
Update vom 7. Oktober, 19.14 Uhr: Russland soll bald die neue Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat einsetzen. Damit drohte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu bei einem Besuch in einer Rüstungsfabrik. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Samstag auf Telegram Bilder, die Schoigu und anderen Militärvertretern in der Kramasch-Fabrik in der sibirischen Stadt Krasnojarsk zeigten. Die Sarmat-Raketen würden „in naher Zukunft in den Dienst gestellt“, hieß es in einer Ministeriumsmitteilung.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Die Langstreckenrakete werde „die Grundlage“ der bodengestützten Waffensysteme von Russlands strategischen Atomstreitkräften werden, kündigte Schoigu an. Sarmat-Raketen können mit mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden und gehören zu Russlands Raketen der neuen Generation. Kreml-Chef Wladimir Putin beschrieb diese als „unbesiegbar“. Der russische Präsident hatte am Donnerstag versichert, dass die Entwicklung der Sarmat-Raketen fast abgeschlossen seien. Diese „wahrhaft einzigartige Waffe wird das Gefechtspotenzial unserer bewaffneten Streitkräfte stärken und verlässlich die Sicherheit Russlands vor externen Bedrohungen garantieren“, fügte Putin hinzu.
Schwere Verluste für Russland: Anschlag auf russischen Beamten – Moskau verliert Dutzende Panzer
Update vom 7. Oktober, 16.47 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Großangriff der militanten Hamas auf Israel verurteilt und das Recht auf Selbstverteidigung betont. Terror dürfe keinen Platz in der Welt haben, weil er sich nicht gegen ein bestimmtes Land oder Personen richte, sondern gegen die ganze Menschheit, schrieb Selenskyj am Samstag auf Facebook. „Das Recht Israels auf Selbstverteidigung steht außer Frage.“ Die Ukraine verteidigt sich selbst seit fast 20 Monaten gegen eine großangelegte russische Invasion. Für Bürger der Ukraine in Israel sei in den Konsularvertretungen eine Anlaufstelle eingerichtet worden, schrieb er.
Update vom 7. Oktober, 13.45 Uhr: In der besetzten Stadt Nowa Kachowka in der Region Cherson ist zu einem Anschlag gekommen. Laut der Ukrainska Pravda wurde ein Fahrzeug mittels einer Bombe in die Luft gejagt, in dem ein russischer Beamter saß. Dabei soll es sich um den „Sekretär der örtlichen Abteilung“ von Putins Partei „Einiges Russland“ gehandelt haben. Er befindet sich der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti zufolge in einem Krankenhaus, „in äußerst ernstem Zustand“.
Schwere Verluste für Russland: Moskau verliert Dutzende Soldaten und Panzer
Update vom 7. Oktober, 11.00 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind innerhalb eines Tages 610 russische Soldaten im Kampf gefallen. Die Gesamtzahl getöteter russischer Soldaten erhöht sich laut Kiew somit auf rund 281.700. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig prüfen, Russland veröffentlicht nur sehr selten eigene Daten zu den Verlustzahlen.
- Soldaten: 281.700 (+610)
- Panzer: 4800 (+23)
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 9102 (+20)
- Artilleriesysteme: 6688 (+22)
- Mehrfachraketenwerfer: 808 (+2)
- Fahrzeuge und Treibstofftanks: 9073 (+58)
- Drohnen: 5185 (+27)
- Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 7. Oktober 2023. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Ukraine vermeldet Teilerfolge nahe Bachmut
Update vom 7. Oktober, 9.55 Uhr: Die ukrainische Armee greift nach eigenen Angaben die russischen Truppen weiter an zwei wichtigen Frontabschnitten im Osten und Süden an. Südlich der Stadt Bachmut im Osten gebe es bei dem Dorf Andrijiwka „teilweise Erfolge“, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht für Samstagmorgen mit. Während Bachmut selbst in russischer Hand ist, haben die Ukrainer in den vergangenen Wochen eine strategisch wichtige Eisenbahnstrecke südlich davon zurückerobert. Sie dehnen nun ihre Stellungen auf der anderen Seite der Bahn aus.
An der südlichen Front im Gebiet Saporischschja gebe es ebenso „teilweise Erfolge“ nördlich der Dörfer Kopani und Nowoprokopiwka, hieß es. In dieser Region kämpfen sich ukrainische Truppen seit Wochen durch stark befestigte russische Verteidigungslinien mit Minenfeldern, Panzersperren und Schützengräben hindurch. Die Kämpfe bei Kopani und Nowoprokopiwka deuten darauf hin, dass die Ukrainer ihre Einbruchstelle in die russische Abwehr verbreitern.
Update vom 7. Oktober, 8.40 Uhr: Die russische Armee hat nach eigenen Angaben am Samstagmorgen nahe Moskau eine anfliegende ukrainische Drohne abgeschossen. Das Fluggerät sei über der Stadt Istra abgefangen worden, die westlich an die russische Hauptstadt grenzt. Auch der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte den Abschuss. Am Boden sei durch die abstürzenden Trümmer kein Schaden entstanden. Wie in den Wochen zuvor störte die Drohne aber den Flugverkehr auf den Moskauer Flughäfen Wnukowo und Scheremetjewo. Dort herrschte zeitweise Stillstand, einzelne Flüge wurden gestrichen.
Update vom 6. Oktober, 13.15 Uhr: Bei einem erneuten Raketenangriff auf die Stadt Charkiw ist die Zahl der Todesopfer auf zwei gestiegen. Das teilte Oleg Sinebugov, der Gouverneur von Charkiw, am Freitag mit. Bei den Opfern soll es sich um einen zehnjährigen Jungen und seine 68-jährige Großmutter handeln. Die Zahl der Verletzten stieg, dem Bericht zufolge auf 28.
Schoigu kündigt erhöhte Produktion von Kampfjets an – „sehr gefragt“
Update vom 6. Oktober, 11.45 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu fordert eine erhöhte Produktion von SU-34-Kampfjets zur Verstärkung von Russlands Krieg in der Ukraine. Bei einem Besuch eines Flugzeugwerks in Nowosibirsk in Sibirien sagte Schoigu: „Diese Flugzeuge sind echte Arbeitstiere. Sie können vier bis fünf Flüge pro Tag absolvieren“, sagte Schoigu. „Deshalb müssen wir ihre Herstellung beschleunigen.“ Er fügte hinzu, dass die Flugzeuge „sehr gefragt“ seien.
Militärhilfe im Ukraine-Krieg: Präsident Joe Biden sucht nach Geld für Ukraine
Update vom 6. Oktober, 09.48 Uhr: Präsident Joe Biden hat offenbar alternative Finanzierungsmethoden für die Ukraine in Betracht gezogen, die keine Zustimmung des Kongresses erfordern, berichtete Politico am 6. Oktober. Das Programm des Außenministeriums ermöglicht die Gewährung von Zuschüssen oder Darlehen für verbündete Länder zum Kauf von Militärausrüstung und könnte eine Übergangslösung sein, während der US-Kongress weiterhin über die Aufnahme der Hilfe für die Ukraine in die kommenden Haushaltsentwürfe diskutiert.
Ukraine-Krieg: Verheerender russische Raketenangriff auf Charkiw
Erstmeldung: Kiew – Der verheerende russische Raketenangriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw mit mehr als 50 Toten hat international Entsetzen ausgelöst. Russlands Armee sei „das absolut Böse“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache. Auch Vertreter von EU und den Vereinten Nationen verurteilten den brutalen Angriff auf die Zivilisten scharf.
Selenskyj: Russen zielten in Gebiet Charkiw bewusst auf Zivilisten
„Das war ein absichtlicher Raketenangriff auf ein Dorf im Charkiwer Gebiet, der auf ein Lebensmittelgeschäft und ein Café abzielte“, sagte Selenskyj. „Das russische Militärpersonal kann nicht im Unklaren darüber gewesen sein, wo es zuschlug. Das war keine blinde Attacke.“
Nach ukrainischen Behördenangaben waren durch den russischen Raketenbeschuss in Hrosa unweit der Stadt Kupjansk 51 Menschen getötet worden, darunter ein sechs Jahre altes Kind. Drei Personen galten als vermisst. Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten die Dorfbewohner sich demnach in dem Café zu einer Trauerfeier für einen gestorbenen Mitbürger versammelt. Die Bergungsarbeiten wurden am Abend abgeschlossen, hieß es, weitere Opfer seien unter den Trümmern nicht gefunden worden.
Laut Selenskyj lebten in Hrosa zuletzt etwas mehr als 300 Menschen. Der schlimmste russische Angriff, den es seit Kriegsbeginn im Gebiet Charkiw gab, löschte damit ein Sechstel des Dorfes aus.
EU-Chefdiplomat Borrell: Russischer Angriff „abscheulich“
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte den russischen Angriff scharf. „Russlands entsetzlicher Terror gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine lässt nicht nach und hat heute einen weiteren düsteren Meilenstein erreicht“, teilte Borrell mit. Es sei ein abscheulicher Angriff auf unschuldige Zivilisten. Vorsätzliche Attacken auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen.
UN-Chef: Attacken auf Zivilisten verletzen Völkerrecht
Auch UN-Generalsekretär António Guterres machte Moskau schwere Vorwürfe. „Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten und müssen sofort eingestellt werden“, forderte Guterres über seinen Sprecher Stephane Dujarric. Dieser ließ dabei keinen Zweifel daran, dass die UN-Vertreter vor Ort Russland als verantwortlich für den Angriff sehen.
Putin: Granatsplitter an Prigoschins Leiche gefunden
Putin äußerte sich derweil rund sechs Wochen nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin erstmals zu der Ursache des Flugzeugabsturzes. „In den Körpern der bei der Flugzeugkatastrophe Getöteten sind Fragmente von Handgranaten entdeckt worden“, sagte Putin beim Waldai-Forum im südrussischen Sotschi. „Einwirkung von außen auf das Flugzeug gab es nicht, das ist ein bereits festgestellter Fakt“, behauptete er zudem unter Berufung auf Ermittler. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
Viele internationale Beobachter vermuten, dass der Kreml Putins früheren Vertrauten Prigoschin am 23. August töten ließ, weil dieser zuvor einen Aufstand gegen die russische Militärführung organisiert und dabei auch Kampfpiloten getötet hatte. Eine internationale Untersuchung zum Absturz von Prigoschins Privatflugzeug, bei dem auch neun weitere Insassen starben, hat Russland abgelehnt. (Mit Agenturmaterial)
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