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US-Demokraten am Scheideweg
New Yorks Bürgermeisterwahl: Mamdani fordert Skandal-Cuomo heraus
Die Demokraten sind zerrissen – und New York zeigt das so deutlich wie kaum ein anderer Ort. Mamdani oder Cuomo? Es geht um mehr als eine Stadt.
Update, 26. Juni, 5.23 Uhr: Donald Trump hat Zohran Mamdani wüst beschimpft. Trump schoss sich auf dem Rückflug vom Nato-Gipfel in Den Haag umgehend auf Mamdani ein. Dieser sei ein „hundertprozentiger kommunistischer Irrer“ und sei nun auf dem Weg ins Bürgermeisteramt in der Demokraten-Hochburg New York. „Er sieht schrecklich aus, seine Stimme ist kratzig und er ist nicht sehr klug“, befand der Präsident in seinem Onlinedienst Truth Social.
Zohran Mamdani: Wer ist der neue Star der US-Demokraten?
Update, 13.02 Uhr: Ein junger Linksaußen hat sich bei der Bürgermeisterwahl-Vorwahl in New York gegen Andrew Cuomo durchgesetzt. Wie tickt der „sozialistische“ Demokrat und selbsternannte „schlimmste Albtraum“ von Donald Trump? Zohran Mamdani im Kurzporträt.
Bernie Sanders gratuliert Zohran Mamdani zu Etappen-Sieg in New York
Update, 11.54 Uhr: Prominente Unterstützer haben Zohran Mamdani, der sich selbst als Trumps „schlimmster Albtraum“ bezeichnet, gratuliert. „Du hast das politische, wirtschaftliche und mediale Establishment herausgefordert und gewonnen“, schrieb der linke unabhängige Senator Bernie Sanders. „Milliardäre und Lobbyisten haben Millionen investiert, um dich und unser öffentliches Finanzsystem zu bekämpfen. Und du hast gewonnen“, schrieb die linke demokratische Kongressabgeordnete aus New York, Alexandria Ocasio-Cortez bei X.
Mandami hatte im Wahlkampf auf eine auf junge Wähler zugeschnittene Kampagne in den sozialen Medien gesetzt. Er gilt als Unterstützter der Palästinenser und hat das israelische Vorgehen im Gazastreifen als „Völkermord“ bezeichnet - politische Positionen, die ihn prädestiniert dafür machen, mit Präsident Donald Trump aneinander zu geraten.
Sensation bei den Demokraten in New York: „Trumps schlimmster Albtraum“ setzt sich durch
Update, 8.37 Uhr: Es ist die faustdicke Überraschung bei den Demokraten: Andrew Cuomo wurde bei den Vorwahlen der Demokraten zum Amt des Bürgermeisters von einem politischen Neuling ausgestochen. Im Rennen um die Kandidatur der Demokraten lag Zohran Mamdani nach ersten Auszählungen etwa sieben Prozentpunkte vor Cuomo. Keiner der elf Kandidaten erreichte indes mehr als 50 Prozent.
Rückblick auf die ersten 100 Tage: Trump krempelt die USA um – eine Chronik
Der „Sozialist“ Mandani, wie er sich selbst nennt, ist 33 Jahre jung, sehr aktiv in Onlinemedien und steht für eine linksgerichtete Agenda. Der Politiker aus dem Stadtteil Queens will etwa die hohen New Yorker Mieten deckeln und Busfahren gratis machen. Geborden wurde Mamdani in Uganda. Im Falle eines Sieges bei der eigentlichen Bürgermeisterwahl im November wäre er der erste Muslim an der Spitze von New York. Auch deshalb rühmt er sich als Trumps „schlimmsten Albtraum“. Beide Kandidaten inszenieren sich als Gegner des Republikaners Donald Trump. Vor knapp vier Jahren musste der heute 67-jährige Cuomo wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung als Gouverneur des Bundesstaats New York zurücktreten.
Überraschung bei den Demokraten in New York: Linksaußen Mamdani setzt sich durch
Update, 25. Juni, 6.28 Uhr: Andrew Cuomo hat in der Bürgermeister-Vorwahl von New York City seine Niederlage gegen den Abgeordneten Zohran Mamdani eingestanden. Der New Yorker Wahlausschuss meldete laut dem Sender ABC, dass Mamdani mit 44 Prozent der abgegebenen Stimmen führt. Cuomo folgte mit rund 36 Prozent, der Stadtkämmerer Brad Lander lag mit rund elf Prozent auf dem dritten Platz. In fast allen Umfragen hatte Cuomo zuletzt vorne gelegen. In einer Rede vor seinen Anhängern sagte Cuomo jetzt, Mamdani – ein 33-jähriger demokratischer Sozialist – habe die Vorwahl „gewonnen“.
Skandal-Cuomo gegen Mamdani: New-York-Wahlkampf spaltet Demokraten
Erstmeldung: Washington, D.C. – Die Stadt New York wählt einen neuen Bürgermeister. Am Dienstag (24. Juni) begeben sich die Wählerinnen und Wähler an die Urnen, um ihre Stimme bei den Vorwahlen der Demokraten abzugeben. Es könnte mehrere Tage dauern, bis der Gewinner der prestigeträchtigen Wahl feststeht. Doch ohnehin scheinen nur zwei Kandidaten Chancen auf einen Sieg zu haben: Andrew Cuomo, der ehemalige Gouverneur von New York und sein Herausforderer Zohran Mamdani.
Damit stehen sich in dem Rennen zwei sehr unterschiedliche Demokraten gegenüber. Mamdani ist ein 33 Jahre alter demokratischer Sozialist, der vom linken Flügel der Demokratischen Partei unterstützt wird. Er tritt mit einem progressiven Programm an, in dem er verspricht, die Mieten einzufrieren und die Busse in der ganzen Stadt kostenlos zu machen. Seine Kampagne wird durch eine Social-Media-Präsenz vorangetrieben, die die seiner Konkurrenten in den Schatten stellt. Bei einer Veranstaltung im Juni wurde er vor Tausenden von Menschen durch Alexandria Ocasio-Cortez unterstützt. Auch Bernie Sanders konnte er bereits von sich überzeugen.
Skandal-Cuomo will Comeback: Unterstützung vom Partei-Establishment trotz Belästigungsvorwürfen
Cuomo, der 2021 als Gouverneur zurücktrat, nachdem mehr als ein Dutzend Frauen ihn der sexuellen Belästigung beschuldigt hatten, gilt dagegen als moderater Kandidat des „Establishments“. Er wird von den Gemäßigten der Partei und milliardenschweren Spendern unterstützt. Im Wahlkampf ist er weit weniger präsent; statt auf große Kundgebungen setzt er auf kontrollierte Auftritte in Gewerkschaftsbüros und anderen kleinen Veranstaltungsorten.
Trotzdem lag Cumo in lange Zeit fast allen Umfragen weit vorne – zumindest bis vor Kurzem. Inzwischen hat Mamdani, der teils bis zu 40 Prozentpunkte hinter seinem Konkurrenten gelegen hatte, den Rückstand aufgeholt und führt in einigen Umfragen sogar. Vor allem bei den jungen Menschen kann der progressive Demokrat punkten, wie der britische Guardian schreibt. Eine letzte Woche veröffentlichte Umfrage habe ergeben, dass 60 Prozent der 18- bis 34-Jährigen ihn an erster Stelle nannten. Nur 10 Prozent in dieser Altersklasse hätten Cumo als Favoriten angegeben.
Nation blickt nach New York: Demokraten sehen Wahl als Gradmesser für parteiinterne Machtkämpfe
Doch es sind längst nicht nur die Bürger von New York, die mit Spannung auf den Wahlkampf blicken. Demokraten im ganzen Land verfolgen ihn interessiert, da er als Stellvertreterkrieg für den internen Machtkampf angesehen wird, der die Partei seit dem Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump ergriffen hat. Seitdem befindet sich die Partei in einer Phase der Selbstfindung zwischen dem linken und dem gemäßigten Flügel.
Wer tritt zur Wahl in New York an?
Name:
Tätigkeit:
Partei:
politische Ausrichtung:
Eric Adams
Bürgermeister von New York City
unabhängig
konservativ, wirtschaftsfreundlich
Andrew Cuomo
Ehemaliger Gouverneur von New York
Demokraten
moderat
Zohran Mamdani
Abgeordneter für Queens
Demokraten
links
Brad Lander
New Yorker Finanzkontrolleur
Demokraten
progressiv
Adrienne Adams
Präsidentin des New Yorker Stadtrats
Demokraten
kompromissbereit
Scott Stringer
Ehemaliger Rechnungsprüfer
Demokraten
liberal
Jessica Ramos
Staatssenatorin für Queens
Demokraten
arbeitnehmerfreundlich, progressiv
Zellnor Myrie
Staatssenator für Brooklyn
Demokraten
progressiv, wirtschaftsfreundlich
Michael Blake
politischer Berater
Demokraten
moderat
Whitney Tilson
Investor
Demokraten
zur Wall-Street ausgerichtet; gemäßigt
Jim Walden
Partner bei Walden Macht Haran & Williams
unabhängig
geschäftsorientierter Technokrat
Curtis Sliwa
Radiomoderator
Republikaner
konservativ
In nur wenigen Monaten im Oval Office hat Trump die Grenzen der US-Verfassung ausgelotet, von der Überarbeitung der Einwanderungspolitik über den drastischen Abbau von Bundesbeamten bis hin zur Auflösung von Regierungsbehörden. Von den Demokratischen fehle es angesichts dessen an einer einheitlichen Opposition, schreibt The Conversation. Stattdessen strahle die Partei Uneinigkeit aus. Am deutlichsten sei das geworden, als der Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, sich seinen Parteikollegen widersetzte und für eine Resolution zur Vermeidung eines Regierungsstillstands stimmte. Unter seinen Parteikollegen hatte das einen Aufruhr ausgelöst.
Wahl als Symbol für Demokraten: New York soll zeigen, ob es einen neuen Kurs gegen Trump braucht
Während Trumps erster Amtszeit und auch unter Joe Biden waren sich die Demokraten in fast allen Fragen nahezu einig. Nun fordern einige Schumer auf, als Minderheitsführer zurückzutreten. Teils stellen sie sich dazu hinter jüngere, freimütigere Führungsfiguren wie Ocasio-Cortez. Doch dieser Veränderungsprozess steckt noch in den Kinderschuhen.
Die anstehende Wahl in New York gilt daher als wichtiges Stimmungsbild für die Neuausrichtung der Partei. In vielerlei Hinsicht seien die Probleme, mit denen die New Yorker Demokraten konfrontiert sind, dieselben, mit denen die Partei bei zukünftigen Wahlen konfrontiert sein wird, urteilt die britische BBC. Im Anschluss könne die Vorwahl daher auf nationaler Ebene dahingehend analysiert werden, was sie über die Partei aussagt – und wie die Demokraten mit Trump umgehen sollen. (tpn)