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Tätlicher Angriff in Groningen

Angriff auf Rechtspopulisten in Niederlanden überschattet Neuwahlen

Thierry Baudet, umstrittener Politiker in den Niederlanden, wird bei einer Veranstaltung angegriffen. Seine Partei setzt den Wahlkampf aus.

Groningen – Kurz vor den Wahlen in den Niederlanden ist der Rechtspopulist Thierry Baudet tätlich angegriffen worden. In einer Gaststätte in Groningen sei er von einem jungen Mann mit einer Flasche oder einem Glas auf den Kopf geschlagen worden, teilte Baudets Partei Forum für Demokratie am Montag (20. November) auf X (früher Twitter) mit. Der Politiker sei im Krankenhaus behandelt worden. „Alles scheint gutzugehen“, so die Partei. Baudet habe eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. Die Polizei teilte mit, der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden.

Nach Medienberichten handelt es sich um einen Mann mit ukrainischen Wurzeln, der bei dem Angriff auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschimpft habe. „Politiker, dessen Ideen Ihnen nicht passen, müssen mit Worten bekämpft werden, niemals mit Gewalt“, erklärte der niederländische Regierungschef Mark Rutte. Rutte sprach von einer „total unakzeptablen“ Tat. Baudet sollte an einer Wahlkampfveranstaltung teilnehmen. Nach dem Angriff hat Baudets Partei ihren Wahlkampf ausgesetzt. 

Rechtspopulist Thierry Baudet wird Opfer eines Angriffs.

Angriff auf Baudet vor Niederlande-Wahl: Heftiger Schlag auf den Kopf

Auf Videos in Onlinediensten war zu sehen, wie ein Mann mit Schirmmütze und Kapuze dem Politiker einen heftigen Schlag auf den Kopf versetzte, als dieser an der belgischen Universität von Gent zu einer Veranstaltung eintraf.

Baudet wurde bereits häufiger bedroht und war erst im Oktober in Belgien von einem Mann mit einem Regenschirm geschlagen worden. Seine Partei hatte danach erklärt, schärfere Sicherheitsmaßnahmen zu erwägen.

Wahl in den Niederlanden: Baudets Partei gehört nicht zu den Favoriten

Baudet gilt insbesondere wegen seiner Verschwörungstheorien als umstritten. Darüber hinaus ist der Politiker für seine offene Unterstützung Moskaus bekannt. Zudem hatte er in der Vergangenheit unter anderem für einen „Nexit“ geworben, also einen Austritt der Niederlande aus der Europäischen Union. Während der Corona-Pandemie verglich er Ungeimpfte mit den Juden während des Zweiten Weltkriegs.

Ruttes Vierer-Koalition war Anfang Juli im Streit über die Einwanderungspolitik auseinandergebrochen, kurz darauf kündigte der Regierungschef überraschend seinen Rückzug aus der Politik an. Als Spitzenkandidatin für die vorgezogene Wahl am 22. November nominierte Ruttes rechtsliberale Partei VVD Justizministerin Dilan Yesilgös.

Die Niederländer wählen am Mittwoch ein neues Parlament. Baudets Partei gehört nicht zu den Favoriten, sondern ist in den Umfragen weit abgeschlagen. (skr/dpa/afp)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Ramon van Flymen

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